Doctor Who S35E05 - The Girl Who Died

Clive77

Serial Watcher
In der Folge „The Girl Who Died“ (geschrieben von Jamie Mathieson und Steven Moffat) der UK-Serie Doctor Who statten der Doctor und Clara einem Wikingerdorf einen Besuch ab. Diese sehen sich einer außerirdischen Gefahr gegenüber und brauchen Hilfe, nachdem ihre guten Krieger entführt und abgeschlachtet wurden. Maisie Williams hat hier ihren ersten Gastauftritt in der Serie.

Jo-Jo Odin
Auch wenn die Eröffnungsszene noch etwas anderes vermuten lässt, ist „The Girl Who Died“ in erster Linie eine dieser humorlastigen Episoden, wie es „Robots of Sherwood“ letzte Staffel war. Der Doctor (Peter Capaldi) und Clara (Jenna Coleman) werden von Wikingern aufgegriffen und in deren Dorf verschleppt. Gerade als der Doctor versucht, sich mit Hilfe seines Jo-Jos als Odin auszugeben, taucht der nordische Gott scheinbar selbst mit riesigem Gesicht am Himmel auf und holt die Krieger des Dorfes – inklusive Clara und Ashildr (Maisie Williams) - nach Walhalla beziehungsweise ins Raumschiff der „Mire“, einer sehr kriegerischen Spezies. Dank Ashildr steht dem Wikingerdorf schließlich eine große Auseinandersetzung mit den außerirdischen Angreifern bevor und es ist am Doctor, die verbliebenen Farmer und Fischer auf den Kampf vorzubereiten.
Die Geschichte, die sich in den ersten ca. 35 Minuten abspielt, kommt uns dabei nur allzu bekannt vor. Ein kleines Dorf ohne kampffähige Leute hat nur wenig Zeit, um sich auf die Ankunft eines überlegenen Gegners vorzubereiten. Um siegreich hervorzugehen, muss der Doctor hier – wie schon so oft – auf ungewöhnliche Mittel zurückgreifen, denn mit Lofty (Tom Stourton), Chuckles (Ian Conningham), Limpy (Alastair Parker), Heidi (Barnaby Kay) & Co. lässt sich kampftechnisch kein Blumentopf gewinnen. Zum Glück lagert eine Unmenge von elektrischen Aalen im Dorf, die den Doctor auf eine Idee bringen.
Ob der Humor hier richtig zünden kann, liegt natürlich im Auge des Betrachters. Es wird aber deutlich, dass trotz der ernsten und recht bekannten Geschichte fast alles mit einem zwinkernden Auge betrachtet werden soll. Gegner der „sonic sunglasses“ werden sich außerdem darüber freuen, dass das neue Utensil des Doctors gleich zu Beginn entzwei gebrochen wird – womit der Rückkehr des Schraubenziehers nichts mehr im Wege stehen sollte. Die Finte, mit der der Doctor die Mire schließlich zum Abzug bewegt, sorgt ebenfalls für ein Grinsen im Gesicht des Zuschauers. Den Anführer mit der Drohung einer Bloßstellung wieder vom Planeten zu vertreiben, hatte jedenfalls was.
Aber nicht alles wirkt lustig. Das Design der Außerirdischen Mire – unter ihrer Metallrüstung – sieht schon recht furchteinflößend aus und auch wenn es lustig wirken mag, wenn der Doctor seine Babysprache benutzt, schwingt da doch immer etwas Ernstes mit.

Clara
Die Ernsthaftigkeit kommt auch oft in den Gesprächen mit Clara zum Vorschein. So will der Doctor, als er vom Ultimatum der Mire hört, zunächst wieder abhauen und muss erst von seiner Begleiterin überzeugt werden, dass er bleiben und helfen muss.
Clara darf ihrerseits als sie zusammen mit Ashildr im Raumschiff ist, die Vertretung für den Timelord spielen und versuchen, das Beste aus der misslichen Lage zu machen – nur dass sie dank Ashildrs Auftritt nicht wirklich dazu kommt, die Lage zu entschärfen. Aber immerhin dürfen die beiden erstmal wieder zurück auf die Erde und werden nicht zur nächsten Adrenalindosis für den Anführer der Mire verarbeitet.
Hier und dort lassen sich auch Andeutungen dafür finden, dass Claras Reise mit dem Doctor nicht mehr sehr lange dauern wird. Das kann natürlich auch daran liegen, dass Colemanns Ausstieg aus der Serie bereits im Vorfeld bekannt wurde. Aber die Gespräche darüber, dass der Doctor immer wieder Leute zurücklässt, nehmen in letzter Zeit wieder zu – was man eben auch auf Clara beziehen kann.

The Girl Who Died
Dass Maisie Williams eine besondere Rolle spielen wird, wurde ebenfalls im Vorfeld bekannt. Spekulationen in Bezug auf Susan Foreman oder gar die Tochter des Masters werden allerdings nicht bestätigt, auch wenn der Doctor schon beim Eintreffen im Dorf verdächtig aufmerksam auf Ashildr reagiert.
Auch kleinere Momente während der Episode heben Ashildr als eine besondere Figur hervor. „I know I’m strange“, sagt sie an einer Stelle sogar selbst. Doch erst, nachdem sie ihr Leben gelassen hat, bekommen wir die ganze Tragweite dieser Besonderheit zu sehen. Eigentlich wäre die Folge nämlich schon vorbei, das Abenteuer bestanden und Ashildr als Verlust zu verbuchen gewesen.
Doch der Doctor erinnert sich plötzlich, weshalb er das Gesicht Caecilius aus „The Fires of Pompeii“ trägt (eine Referenz, auf die wir schon lange gewartet haben). Dort hatte er bereits Leute gerettet, die eigentlich dem Untergang geweiht waren und damit eine der Regeln gebrochen, denen die Timelords normalerweise folgen. Sehr schön übrigens, dass es an dieser Stelle Donna Noble (Catherine Tate) und den zehnten Doctor (David Tennant) in ein paar Rückblicken zu sehen gab.
Jedenfalls entschließt sich der Doctor dazu, Ashildr mittels außerirdischer Technologie wiederzubeleben, obwohl diese Wiederbelebung Unsterblichkeit zur Folge hat. I’m the Doctor and I save people. And if anyone happens to be listening and if anyone has any kind of a problem with that – to hell with you!” – Gänsehaut.
Spätestens in der Sequenz, in der die Kamera um Ashildr schwingt und der Lauf durch die Geschichte dargestellt wird, sehen wir dann auch, dass Unsterblichkeit nicht unbedingt etwas Gutes bedeuten muss. So wird Ashildrs anfängliches Lächeln zu einem ernsten, traurigen Gesichtsausdruck. „Immortality isn't living forever. That's not what it feels like. Immortality is everybody else dying. She might meet somebody she can't bear to lose. That happens.” – passende Worte des Doctors zum Preis der Unsterblichkeit.
Wie es mit Ashildr weitergeht, werden wir nächste Woche erfahren. Es dürfte aber schon alleine anhand der häufigen Erwähnung von „ripples“ und „tidal waves“ deutlich geworden sein, dass das Eingreifen des Doctors größere Folgen haben wird.
Maisie Williams macht ihre Sache dabei gut. Ihre Rolle mag zwar etwas zu dicht an der von Arya Stark liegen, denn als Zuschauer würde man sich schon wünschen, sie mal nicht als mittelalterliches Mädchen mit kampfeslustigem Verhalten zu sehen („The girls always thought I was a boy. The boys always said I was just a girl“), aber andererseits wirkt sie durch dieses Parallelen zu ihrem Game of Thrones Charakter dem Zuschauer schon zu Beginn viel vertrauter.

Fazit: Die ersten 35 Minuten zeigen uns eine eher durchschnittliche Folge mit einer größeren Prise Humor trotz ernster Einlagen. Erst die letzten zehn Minuten machen „The Girl Who Died“ zu etwas Besonderem, wobei die Episode auch als Einzelfolge mit offenem Ende gut funktioniert hätte. Dass die Geschichte von Ashildr nächste Woche weiter geht ist dennoch schön und lässt die Vorfreude auf das nächste Wochenende steigen.

7/10

Doctor-Zitate der Woche:

What's the one thing Gods never do? Gods never actually show up.

Winning is all about looking happier than the other guy.

It’s o.k. to make ripples. But not tidal waves.

Und natürlich die Zitate des dritten und siebten Doctors: I reversed the polarity of the neutron flow. und Time will tell – it always does.
 

Dr. Serizawa

Oxygen Destroyer
Dank Gta, muss ich noch einen Haufen an Folgen nachholen. Gestern war dann diese hier dran, und fand sie ganz ok. Irgendwie gelingt es der Staffel bis jetzt nicht mich so richtig zu packen. Was mich am meisten störte, war die comichafte Darstellung der Wikinger. Nicht unbedingt der Humor, sondern die bescheuerten Kostüme mit welchen sie glatt aus einem Astérix-comic entspringem könnten.
 
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