Master of None auf Netflix ~ Aziz Ansari

Revolvermann

Well-Known Member
Sein Live-Programm fand ich nicht so berauschend aber das hier sieht echt ganz gut aus. Einige witzige Stellen im Trailer ohne überdreht zu sein.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Habe mir die (hoffentlich) erste Staffel in den letzten Wochen angeschaut und kann sagen: Wunderbar! Die Serie braucht ein paar Folgen um sich und den Stil etwas eingrooven, als Zuschauer muss man sich an das anfänglich etwas befremdliche Schauspiel und Witz-"Delivery" gewöhnen, aber spätestens ab der dritten Folge (und in Teilen dvaor) war ich dann komplett drinnen. Eine wirklich liebenswürdige Serie, deren Plot, Thirtysomething so irgendwie auf der Suche nach Lebens- und Liebesglück in New York, nicht besonders neu und aufregend klingt, sich aber als weitaus vielschichtiger und außergewöhnlicher herausstellt, als man denken könnte. Die Filmbusiness-Parodie in einigen Folgen sind noch am wenigsten gelungen, der intelligente Blick auf das Leben und die Liebe im 21. Jahrhundert dafür umso mehr. Die Folgen sind dabei meist weniger auf einen übergreifenden roten Faden, als auf spezielle Themen zugeschnitten: Inder-Klischees in Film und Fernsehen, die Beziehung zu den eigenen (imigrierten) Eltern, die kleinen aber gravierenden Unterschiede zwischen Mann- und Frausein im Alltag, etc. - Und das immer wundervoll clever geschrieben und nie aufdringlich. Manche Folgen sind großartig komisch, andere wiederum etwas ernster und emotionaler, außerordentlich unterhaltsam sind sie aber alle, perfekt besetzt (Wer auch immer auf die Idee gekommen ist Eric Wareheim zu besetzen, der auch bei einigen Folgen Regie geführt hat, hat einen Pokal verdient) und fantastisch inszeniert ebenfalls. Die Vergleiche mit Louie, die man hier und auch anderenorts lesen darf, bietet sich zwar auf den ersten Blick an, die Parallelen hören beim semi-autobiografischen Charakter und New York als Schauplatz aber auch schnell wieder auf. Louie ist sarkastischer, und oft um einiges düsterer und existenzialistischer, Master of None ist thematisch und stilistisch vielfältiger und moderner und hat einen klarerern erzählerischen Rahmen. Über alle Maßen sehenswert sind sie beide und man darf hoffen, dass baldigst neue Staffeln folgen.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Ich versuch mir das gerade anzuschauen, aber das packt mich ja so gar nicht. Für eine Comedy Serie ist es irgendwie nicht lustig genug und für ein Drama / Gesellschaftskommentar sind die Figuren zu übertrieben, zu künstlich. Werd damit nicht warm. Die Figuren in der Serie haben alle so völlig verschrobene Weltansichten und Beziehungen zu einander, da fühlt sich nichts echt genug an damit man so richtig mit den Charakteren mitfühlen, geschweige denn mitfiebern kann.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Bin nun (leider) mit Staffel 2 durch und es ist ein Jammer, dass das hier keiner anzuschauen scheint. Staffel 2 schließt qualitativ ziemlich gut an der ersten Staffel an, die das Niveau ja schon ziemlich weit hoch gelegt hat. Einen klaren Favoriten könnte ich hier nicht wählen, bin aber froh, dass man auf die Filmbiz-Parodie verzichtet hat, die mir an Staffel 1 am wenigsten gefielen, dafür ist Staffel 2 ein wenig weniger lustig, punktet dafür aber mit einer komplex emotionalen, ans Herz gehenden Liebesgeschichte, die die zusammenhängende Handlung der Staffel ausmacht. Zwischendrin gibt es wieder einige enorm clevere themenbezogene Folgen, in der Hauptfigur Dev zB auf einen Cousin trifft, der aus elterlicher Verpflichtung religiös lebt, in der mehrere Versionen eines ersten Dates durchgespielt werden oder einer, in der die Serie von den etablierten Charakteren abschweift und drei Geschichten von drei ganz unterschiedlichen Menschen in New York erzählt. Die vielleicht beste Folge der Staffel erzählt von der sexuellen Selbstfindung von Devs bester Freundin Denise über zwei Jahrzehnte an Thanksgivingfeiern. Master of None bleibt tiefgründig und intelligent, teilnahmsvoll und empathisch, gefühvoll und witzig und sieht dabei auch weiterhin noch unverschämt gut aus. Wäre Master of None ein Mensch würde man ihn dafür wahrscheinlich hassen, als Serie macht sie die Welt für ein paar Folgen vielleicht ein kleines bisschen besser.

Schade, dass Staffel 2 fürs Erste (oder vielleicht für immer) die letzte bleiben soll. Andererseits finde ich die Idee aufregend, dass Master of None sich vielleicht in 5, vielleicht in 10, vielleicht in 30 Jahren mit ganz neuen Geschichten zurückmelden könnte.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Öh...Staffel 1 habe ich geguckt und Staffel 2 ist in den nächsten 1, 2 Wochen dann auch irgendwann dran.
 
Oben