The Assignment AKA Tomboy AKA (Re)Assignment ~ Walter Hill, Michelle Rodriguez, Sigourney Weaver

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Die Geschichte klingt schon mal neuartiger, als vieles was man sonst so aus dem beliebten Rache-Thriller-Genre serviert bekommt, was uns Regie-Veteran Walter Hill (zuletzt "Shootout", aber auch bekannt für "Nur 48 Stunden", "Red Heat"...) in seinem nächsten Action-Film auftischt. Darin wird ein Auftragskiller von seinen Auftraggebern gelinkt und den tödlichen Händen einer verrückten Chirurgin überlassen. Statt ihn zu töten schnippelt ihn die Dame zur Frau um. Er bekommt also eine Geschlechtsumwandlung aufgezwungen. Der Mann der nun mit den Teilen einer Frau rum läuft will danach (verständlicherweise) Rache.

Den Killer spielt in beiden "Fassungen" Michelle Rodriguez, während Sigourney Weaver die Verrückte mit dem Skalpell ist. Mehr vom Cast folgt sicher bald, denn der geht schon im November in Vancouver vor die Kameras.
http://variety.com/2015/film/news/michelle-rodriguez-sigourney-weaver-tomboy-1201628832/

Interessantes Rache-Motiv? Was würdet ihr in der Situation tun? Nachmal Bock auf was von Hill?
 

Member_2.0

New Member
Wäre ich ein Mann und man würde mich zur Frau machen und ich würde dann aussehen wie Michelle Rodriguez könnte ich damit leben :ugly:
Da war man als Mann vorher sicher mehr gestraft.

Die Story selbst hört sich für mich jetzt erstmal nicht interessant an. Abwarten...
 

Argento

Well-Known Member
Das hört sich inhaltlich recht verlockend an und der große Walter Hill hat mit JOHNNY HANDSOME bereits angedeutet, dass ihn körperliche Transformationen zu reizen scheinen.

Es bleibt allerdings zu hoffen, dass Hill genügend Freiheiten zugestanden bekommt, um seine Vision des Stoffes umzusetzen. Dsbzgl. hatte er in letzter Zeit nicht immer Glück und sorgte folgerichtig für ein paar Enttäuschungen.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Das klingt alles gut. Das ist mal eine originelle Idee für den Rachefeldzug (nicht das typische "Frau oder Kind wird getötet, Mann will sich rächen", was ich nicht mehr sehen kann). :top:

Obwohl hier gewisse Leute offenbar meinen, dass er seinen Entführern quasi dankbar sein sollte, dass sie aus ihm eine Frau, also einen "besseren" Menschen gemacht haben. "Da ist man als Mann vorher sicher mehr gestraft". Also wenn das nicht sexistisch ist :clap:
 

Joel.Barish

dank AF
Puh! Und ich hatte schon ein Remake von Celine Sciammas "Tomboy" befürchtet. Ein Glück.

Aber ich weiß nicht, ob mir der Storyansatz gefällt. Kommt natürlich auf die Details der Umsetzung an, aber das Grundkonzept schreit aktuell danach, in der Gender-betreffend gereizten Popkulturstimmung ordentlich mit dem Feuer zu spielen. Und ich kann mir schwer vorstellen, dass ein Walter Hill Actionthriller mit Michelle Rodriguez in der Hauptrolle das passend dreht. Aber ich lasse mich gerne überraschen.

@Tyler
Ich spreche ungern für andere Leute, aber ich glaube, du ignorierst hier Members Kontext. (Oder ich deine Ironie, aber die ist mir dann tatsächlich zu subtil) Member hat das sicherlich als weiterführendes Kompliment für Michelle Rodriguez gemeint. Nach dem Motto, wenn man am Ende Michelle Rodriguez wird, kann man es vorher (als Mann, der man war) nur schlechter gehabt haben, weil Rodriguez eben eine tolle Frau ist. So jedenfalls habe ich Members Aussage gedeutet.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich würde eher sagen: Es sieht zunächst wie ein erweitertes Kompliment für Michelle Rodriguez aus, ist aber gerade im Kontext doch sehr fragwürdig :wink: Hier geht es ja nicht darum, mit Michelle zusammen zu sein, sondern sie selbst zu sein. "Eine schöne Frau wie Michelle Rodriguez zu sein ist sicher besser als jeder beliebige Mann zu sein". Das ist für mich der Kontext.
Damit will ich jetzt kein Fass aufmachen und finde es auch nicht soo schlimm (daher auch der Smilie), aber solche sexistischen Sprüche von jemandem zu hören, die sich sonst immer über sexistische Sprüche aufregt, ist schon aberwitzig. Ich meine, stelle dir die ganze Situation/Aussage anders herum vor (also tausche "Mann" und "Frau" aus und ersetze Michelle durch einen schönen Mann) und wie die Reaktion darauf ausgefallen wäre :wink:
Egal, kehren wir lieber zurück zum Thema.

Ich denke nicht, dass der Film besonders tiefgründig oder politisch an dieses Thema herangehen wird. Aber ich finde die Idee zumindest interessanter als das Abgedroschene aus den üblichen Rachethrillern. Muss natürlich nicht heißen, dass der Film deswegen gut wird, aber wenigstens wird es mal was Anderes.
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Ich hätte es ja besser gefunden, wenn man tatsächlich einen Mann für die Rolle besetzt hätte. Und dann eben auspolstern und so. Denn so ist das Ergebnis dann (mutmaßlich) besser als allgemein üblich, wenn man einen Mann umoperiert. So ohne Adamsapfel und tatsächlich mit weiblicher Optik.
Dramatischer und passender wäre es doch gewesen einem Liam Neeson umzuoperieren. :biggrin:
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Also ich muss mich Member anschliessen !

Alleine wie viele Frauen Michelle Rodriguez bekommt oder bekommen könnte und was für welche ! :love:
 

Joel.Barish

dank AF
Tyler Durden schrieb:
ist aber gerade im Kontext doch sehr fragwürdig Hier geht es ja nicht darum, mit Michelle zusammen zu sein, sondern sie selbst zu sein. "Eine schöne Frau wie Michelle Rodriguez zu sein ist sicher besser als jeder beliebige Mann zu sein". Das ist für mich der Kontext.
Ja, im Gegensatz zum Film, wo "eine beliebige Frau/Michelle Rodriguez zu werden" der ultimative Grund für mörderische Rache ist. Überhaupt nicht fragwürdig. "Du hast mich zu einer Frau gemacht. Du Monster! Etwas Schlimmeres gibt es nicht!"

Denn ich finde nicht, dass das Off-Topic ist, nur nun vielleicht unabhängig von Members Kommentar, den ich aber nach wie vor als harmlos-überproportionierten "Michelle Rodriguez ist awesome" Spruch deuten würde. Aber diese Probleme, die durch dieses Missverständnis bzw. diese konträren Reaktionen deutlich geworden sind, werden auch zwangsläufig Teil des Films sein. Auch weil es dann sicherlich darum geht, wie viel "Mann" noch in der späteren Frauenfigur stecken wird. Ein guter Film würde jetzt Zeit darin investieren, was es generell überhaupt heißt, männlich oder weiblich zu sein, sowohl anatomisch, als auch mental und verhaltenstechnisch. Daher würde ich mir fast Pedro Almodóvar als Regisseur wünschen, aber der hat solche Filme ja schon gemacht.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Joel.Barish schrieb:
Tyler Durden schrieb:
ist aber gerade im Kontext doch sehr fragwürdig Hier geht es ja nicht darum, mit Michelle zusammen zu sein, sondern sie selbst zu sein. "Eine schöne Frau wie Michelle Rodriguez zu sein ist sicher besser als jeder beliebige Mann zu sein". Das ist für mich der Kontext.
Ja, im Gegensatz zum Film, wo "eine beliebige Frau/Michelle Rodriguez zu werden" der ultimative Grund für mörderische Rache ist. Überhaupt nicht fragwürdig. "Du hast mich zu einer Frau gemacht. Du Monster! Etwas Schlimmeres gibt es nicht!"
Er wird entführt, seine Genitalien werden verstümmelt und (vermutlich) wird er Brustimplantate bekommen und gegen seinen Willen einer Hormontherapie ausgesetzt. Das ist schwere Körperverletzung, Entführung, Freiheitsberaubung. Dass er/sie dann ein bisschen sauer ist, kannst du doch nachvollziehen, oder soll er ihnen dafür dankbar sein, dass sie aus ihm eine Frau gemacht haben? Wenn er/sie sich dafür rächt, dann nicht weil er/sie Frauen für minderwertiger hält, sondern weil sie ihn entführt, eingesperrt und Operationen unterzogen haben. Sollte man vielleicht nicht verharmlosen :wink:
 

Joel.Barish

dank AF
Wo verharmlose ich denn? Ist doch noch alles okay. :smile: Ich wollte nur aufzeigen, dass der Film, der ja nun gedreht wird und der ja vermutlich doch von ein paar Tausend oder gar Millionen Menschen gesehen wird, auch schnell Gefahr läuft, "problematisch" (Lieblingswort des Internets 2014/15) zu werden. Denn, natürlich sind die Vergehen, die du aufzählst, Grund genug. Keine Frage. Aber damit endet der Film ja nicht. Kill Bills Braut war ja zuvor nicht der Bräutigam, dennoch reichte das als Motivation aus. Hier ist es anders. (Wir erinnern uns: Ich sagte bereits, dass es auf die Umsetzung ankommt.) Ab einem gewissen Punkt verkörpert Michelle Rodriguez in ihrem - wie wir vermuten müssen - normalen Aussehen als Frau all die Verbrechen und Gewalt, die der ehemalige Mann ertragen musste. Da dieser Plot das Leid der rächenden Hauptfigur einen Schritt weiter führt, sind es eben nicht einfach nur Narben oder verlorene Mitmenschen (oder Hunde), sondern eben diese Transformation. So vage wie der Plot aktuell bekannt ist, bleibt uns wenig anderes übrig, als "die Frau" als Ergebnis der erlittenen Gewalt zu sehen. Und wenn es wirklich so kommt, ohne genauere Auseinandersetzung oder Brechung damit, hätte zumindest ich ein Problem damit.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Wie du schon sagst, kommt es auf die Umsetzung an. Vielleicht wird Michelle Rodriguez am Ende sagen, dass sie sich als Frau wohl fühlt und sich nicht zu einem Mann zurückverwandeln will. Das könnte ich mir gut als "Schlusspointe" vorstellen.
Außerdem könnte ich mir gut vorstellen, dass die Täter sich nicht ohne Grund zu dieser besonderen "Bestrafung" entschieden haben - weil "Michelle Rodriguez" als Mann ein Macho war und ihm die Geschlechtsumwandlung besonders unangenehm wäre. Dadurch würde der Film eine ganz andere "Message" bekommen als du befürchtest.
(Ich merke gerade, dass ich zu viele Anführungszeichen benutzt habe)
 

Joel.Barish

dank AF
Tyler Durden schrieb:
Außerdem könnte ich mir gut vorstellen, dass die Täter sich nicht ohne Grund zu dieser besonderen "Bestrafung" entschieden haben - weil "Michelle Rodriguez" als Mann ein Macho war und ihm die Geschlechtsumwandlung besonders unangenehm wäre. Dadurch würde der Film eine ganz andere "Message" bekommen als du befürchtest.
Das wäre zumindest ein Ansatz, mit dem man arbeiten könnte. Aber noch bleibe ich skeptisch. (Wobei ich ja ursprünglich nur eingesprungen war, weil ich größeres Problempotential im Filmplot als in einem Userkommentar gesehen hatte. Denn so wichtig ist mir das Projekt dann bisher auch nicht. :ugly: )
 

Member_2.0

New Member
@tylerDurden: Ich werde mir jetzt einfach komplett alles sparen, was mir bezüglich deiner Kommentare zu mir grad im Kopf rum spukt, sondern einfach nochmal für die, die es nicht verstanden haben, erklären was ich meinte.
Wenn man als Mann aussieht wie Michelle Rodriguez ist man gestraft. Mehr meinte ich nicht. :facepalm:
 

Argento

Well-Known Member
@Joel:

Du schreibst folgendes:

"Überhaupt nicht fragwürdig. 'Du hast mich zu einer Frau gemacht. Du Monster! Etwas Schlimmeres gibt es nicht!' "

sowie

"Da dieser Plot das Leid der rächenden Hauptfigur einen Schritt weiter
führt, sind es eben nicht einfach nur Narben oder verlorene Mitmenschen
(oder Hunde), sondern eben diese Transformation. So vage wie der Plot
aktuell bekannt ist, bleibt uns wenig anderes übrig, als "die Frau" als
Ergebnis der erlittenen Gewalt zu sehen. Und wenn es wirklich so kommt,
ohne genauere Auseinandersetzung oder Brechung damit, hätte zumindest
ich ein Problem damit."

Ich sehe die von dir postulierte Fragwürdigkeit in der Tat nicht. Du schreibst, dass du das Geschehen nicht verharmlost, aber tust es dennoch.

Es gibt schließlich auch so etwas wie optische Identität, welche wir als Menschen besitzen. Man muss nur hier und da mal einen Bericht über missglückte Schönheits-Operationen lesen, bei denen nur geringfügige Änderungen vorgenommen wurden, aber die Patientien im Nachhinein psychologische Traumata erlitten, weil sie zu der Person im Spiegel keinen richtigen Bezug mehr herstellen konnten. Schon eine Nasen-OP kann solche Folgen nach sich ziehen.

Die Prämisse des Films ist an psychologischer Grausamkeit schwerlich zu überbieten, da dem Hauptprotagonisten nicht nur seine optische, sondern auch die geschlechtsspezifische Identität genommen wird.

Sofern man mit den typischen Charakteristika eines Vigilante-Movie zurande kommt (also mit dem Faktum, dass Gewalt zumeist als Lösung fungiert) sehe ich nicht, was die Prämisse von TOMBOY in besonderem Maße problematisch werden lässt.

Es ist eben nicht plausibel "die Frau" als Ergebnis der erlittenen Gewalt zu sehen, sondern das Faktum des unglaublich traumatisierenden Identitätsverlustes auf Grund der völligen Zertrümmerung der personalen Identität des Hauptprotagonisten.

"Ein guter Film würde jetzt Zeit darin investieren, was es generell
überhaupt heißt, männlich oder weiblich zu sein, sowohl anatomisch, als
auch mental und verhaltenstechnisch. Daher würde ich mir fast Pedro
Almodóvar als Regisseur wünschen, aber der hat solche Filme ja schon
gemacht."

Ein Drama würde bzw. könnte dies eventuell tun.
Aber dies als notwendige Bedingung eines Actionthrillers zu formulieren, der noch dazu von Walter Hill gedreht wird, scheint mir nicht einleuchtend, da die Parameter, welche einen Genrefilm "gut" werden lassen - und dergleichen darf man wohl erwarten - prinzipiell gänzlich andere sind, als bei einem Drama. Das heißt freilich nicht, dass dies ein Actionfilm oder Actionthriller nicht leisten könnte, aber dies als notwendige Bedingung zu formulieren, um ihm das Prädikat "gut" verleihen zu können, überzeugt micht nicht.
 
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