Jeder ist doch in Bereichen, die ihn interessieren auf neue Sachen aus. Das ist doch ganz klar.
Egal ob es Film, Musik oder meinetwegen Autos sind.
Natürlich kann ein alter Film auch "neu" sein; in dem Sinne, dass man ihn zum ersten Mal sieht.
Aber dennoch ist die Inszenierung und die Stilmittel veraltet. Der "neue" Zuschauer kennt sie schon. Deswegen werden alte Filme auch direkt als alt erkannt.
Besonders befremdlich finde ich es immer wenn ein Pionier auf einem bestimmten Gebiet als das Maß aller Dinge angegeben wird. Ein Pionier verdient Respekt und wird wirklich Film-begeisterte Menschen ganz sicher auch entzücken aber nur weil jemand etwas als erstes machte, ist er noch lange nicht der Beste.
Wenn ich schon höre "dieses oder jenes sei gar nicht möglich ohne die Arbeit von XY". Das ist unbedingt wahr aber genauso belanglos im Zusammenhang einer Meinung oder einer Bewertung eines neuen Films.
Nur weil irgendjemand sich gedacht hat, in seinen Song ein Gitarrensolo einzubauen, ist das noch lange nicht das beste Gitarrensolo aller Zeiten.
Wenn Hitchcock den Dolly Zoom in "Vertigo" einsetzt, kennt das heute jeder 2. Teenie tausendfach aus den täglichen Soaps. Außerdem entspricht ein neues Werk auch dem aktuellen Zeitgeist.
Deshalb springen junge Leute eher auf neue Sachen an, als wenn der alte Universal Dracula im Fernsehen läuft.
Wäre doch auch schlimm, wenn man immer nur rückwärtsgewandt, mit seinen alten "Schätzen" in Nostalgie verstauben würde.
Ich glaube der Unterschied liegt in der Leidenschaft für eine Sache. Hast du eine wirkliche Verbundenheit mit etwas, das du liebst, dann willst du alles wissen. Egal ob neu, alt, groß, klein, abgefahren oder klassisch. Egal ob bei Filmen, Musik, Autos oder sonstwas. Und für die allermeisten Leute sind Filme halt nur ein netter Zeitvertreib.