Das kurze Leben der Filme von gestern...

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Muss ja nicht zwingend ein Film sein.
Heute sind doch auch Serien in einer guten Position. Ich bin mir sicher, dass man auch in 20 Jahren noch von Breaking Bad sprechen wird.
 

Joel.Barish

dank AF
Da bin ich mir auch recht sicher (wenn die Welt bis dahin noch steht), aber Breaking Bad ist nicht der Stoff, der zukünftige Träumer und Geschichtenerzähler der Marke Spielberg (als Beispiel) erzeugt.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Es fehlen also Filme, die jetzt sehr junge Filmemacher für später inspirieren soll? Und das geht nur über einen Unterhaltungsblockbuster, der dann später nur versucht wird zu kopieren oder Hommage zu zollen?

Halte ich nun für keine sichere Formel. Das würde ja bedeuten, dass es immer einen filmischen Vorläufer geben muss, damit einer was unterhaltsames schaffen kann. Wo bleibt da noch die Kreativität?
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Aber klares Ja zu der These der Kurzlebigkeit der aktuellen Filme. Da geht das Diskussioninteresse wirklich gen null. Und wenn dann kreist der Großteil um das wie es weitergehen könnte, sprich man landet wieder im Diskutieren über Kommendes.
 

Woodstock

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Interessante Frage. Ich denke, Filme wie "Interstellar", "Dark Knight" und "Mad Max: Fury Road" werden mehr zukünftige Filmemacher inspieriert haben, als "Breaking Bad" oder "House of Cards".


@Neo
Es braucht etwas das zuerst gekommen ist, um jemanden für etwas inspirieren zu können. Daran ist aber nichts schlechtes und dies kann sehr gut große Machwerke erzeugen.

Kreativität kommt nie aus dem Nichts. Sie kommt immer aus der Inspiration heraus. Woher diese kommt, ist immer eine andere Frage.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Aber woher kam Christopher Nolans Inspiration für INTERSTELLAR? Stanley Kubricks 2001 wie alle okay, aber was sonst?

Es braucht doch nicht nur originelle Blockbuster für junge Filmemacher, sondern auch das Publikum. Aber, und das hat ja auch Joel bemerkt, ist auch deshalb das Publikum selbst schuld.
 

Woodstock

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TheRealNeo schrieb:
Aber woher kam Christopher Nolans Inspiration für INTERSTELLAR? Stanley Kubricks 2001 wie alle okay, aber was sonst?
Ich kann nicht für Nolan sprechen aber bei mir reicht manchmal ein Wort, eine Überschrift, ein Lied, ein Artikel, ein Mensch der auf der Parkbank sitzt, ein Vogel der fliegt, eine wissenschaftliche oder sogar alberne Frage usw.
TheRealNeo schrieb:
Es braucht doch nicht nur originelle Blockbuster für junge Filmemacher, sondern auch das Publikum. Aber, und das hat ja auch Joel bemerkt, ist auch deshalb das Publikum selbst schuld.
Keine Risiken? "Game of Thrones" war auf jeden Fall ein Risiko für HBO und über diese Serie wird man auch in Zukunft sprechen. Das hätte auch in die Hose gehen können. "Rome" war kein großer Erfolg für HBO und mittendrin brannten auch die Sets nieder. Und ja, die Studios sind nicht mehr so risikofreudig aber uns Konsumenten die Schuld zu geben ist auch nicht ganz richtig. Viele wurden in diese Filmgeneration reingeboren. Manche kennen sich mit Filmen nicht aus und suchen sich halt unter dem bestehenden Angebot ihren Film aus. Solche Menschen gibt es noch immer. Es ist ein Teufelskreis aber auch dieser wird unterbrochen werden. Wenn etwas sich stetig weiterentwickelt, dann sind es die Medien. Natürlich bleibt der Geschmack der Menschen der Gleiche. RomComs und Blockbuster sind wie Brot und Spiele, das Spektakel wird immer weiterbestehen aber solange es immer mal wieder einzelne gibt, die versuchen etwas Substanz hineinzuschmuckeln und andere Filmemacher inspirieren, besteht Hoffnung und das wird sich mit Sicherheit nie ändern. Nur sollte man in der Filmwelt eine Sache machen, die man auch in vielen anderen Bereichen des Lebens tun sollte. Auf die Bremse treten. Weniger ist mehr. Das Angebot ist zu groß und da es zu groß ist, muss man sich abheben, daher wird alles größer und bunter, darum geht man kein Risiko ein und darum gehen anspruchsvolle Filme oft unter. Aber wie gesagt, ob es so bleibt, ist eine komplett andere Frage. Irgendwann wird man erkennen, das dass Spektakel mehr Spaß macht, wenn der Anspruch gegeben ist. Daher werden die Serien das neue Kino. Mehr Zeit für Charaktere und Entwicklung. Damit meine ich nicht die Dauerläufer wie die CW Serien, sondern eher abgeschlossene Serien die nach vier oder fünf Staffeln oder für wie lange sie auch immer geplanten Plot haben, bestehen. Ich habe mich mal mit dem Erfinder von Sat-1 "Der letzte Bulle" über die Serienlandschaft von vor ein paar Jahren unterhalten. Die Case of the Week Serien existieren noch immer und werden auch noch lange weiterbestehen. Er meinte auch, dass solche Konzepte wesentlich erfolgreicher sind als andere aber dann kam die große Entwicklung zu den zusammenhängenden Serien. Konzepte wie "Game of Thrones", "Battlestar Galactica", "Walkind Dead" und andere haben eine neue Welle losgetreten. Selbst vergleichsweise kleine Sender wie Syfy (die nicht mal wissen wie man ihren eigenen Namen schreibt) ziehen nach mit teuren, zusammenhängenden Projekten wie "The Expanse" und sind vom Wege der Seichten Unterhaltung den sie lange beschritten haben wieder abgekehrt. Es kann sioch also auch etwas zum Positiven ändern.


Man weiß es einfach nicht, welche Filme wichtig werden und welche nicht. Bei Star Wars hat keiner mit einem solchen Erfolg gerechnet. Außerdem war es früher einfacher einen Erfolg zu erschaffen. Das Publikum hat noch nicht so viel gesehen und pro Monat sind vielleicht vier oder fünf Filme rausgekommen, jetzt kommen manchmal acht an einem Wochenende.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Aber so wie wir gerade diskutieren, geht es ja nicht um "Erfolg" im finanziellen Sinne, sondern um Eindruck machen und klar kann man sagen viele Besucher=viel Geld=Erfolg. Aber sollte es ja eher Eindruck bei den "richtigen" Leuten machen. Produzenten, Filmemachern, Kritikern...das Publikum geht ja weiter rein, egal was es vorgesetzt bekommt.

Du nennst ja viele Beispiele, wie man "inspiriert" werden kann, deswegen fand ich da Joels Vergleich, wenn er so gemeint war, etwas unglücklich.
 

Woodstock

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TheRealNeo schrieb:
Aber so wie wir gerade diskutieren, geht es ja nicht um "Erfolg" im finanziellen Sinne, sondern um Eindruck machen und klar kann man sagen viele Besucher=viel Geld=Erfolg. Aber sollte es ja eher Eindruck bei den "richtigen" Leuten machen. Produzenten, Filmemachern, Kritikern...das Publikum geht ja weiter rein, egal was es vorgesetzt bekommt.
Diese interessieren sich aber eher dafür was Erfolg verspricht. Bei Büchern ist es ähnlich. Krimis und Serien verkaufen sich besser als prachtvolle Einzelwerke. So ist es auch im Fernsehen oder bei Filmen. Was glaubst du warum sich in Deutschland die RomComs so gut machen und Serien wie "Der letzte Bulle" existieren. Sein Erschaffer, Absolvent in Ludwigsburg, meinte zu mir auch, dass dies das einzige Konzept war, welches irgendwo gekauft wurde. Ich lobe mir deine Einstellung bezüglich der Kunst. Das diese Vorrang haben sollte und ich stimme dir aus vollem Herzen zu aber die Realität sieht anders aus. Diese Branchen sind zuerst ein Geschäft. Und selbst die kleinen Nieschen wie Selbstpublikationen von Büchern, junge Filmemacher auf Youtube oder Vimeo werden immer mehr zum Geschäft manipluiert. Jetzt gibt es Kanalmanager und Netzwerke, die alles wieder auf Clickbait und zielgruppenorientiertes Content optimieren. Alles wird kommerziell verwertet, Kunst wird Kommerz.
TheRealNeo schrieb:
Du nennst ja viele Beispiele, wie man "inspiriert" werden kann, deswegen fand ich da Joels Vergleich, wenn er so gemeint war, etwas unglücklich.
Niemand wird vom gleichen inspiriert und trotzdem funktioniert Inspiration immer gleich. Ob man die Inspiration für ein Bild, ein Buch, einen Film oder nur eine Geschenkkarte sucht ist irrelevant und davon abhängig, in welchem Medium man sich bewegt.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Hier auch nochmal aufgreifend und Diskussion anregend...

Ist es nötig/wichtig Serien im Zweifelsfall vorab illegal im Internet zu schauen anstatt auf eine deutsche oder Heimkino-Veröffentlichung zu warten? Wäre es für viele so langweilig bzw. ist schon alles abgegrast was es legal zu Sehen gibt?
 

Schneebauer

Targaryen
Bei Serien die ich verfolge würde ich es gar nicht aushalten teilweise über ein Jahr zu warten, bis es sie auf Scheibe in Deutschland gibt. Da zahl ich lieber monatlich und schaue die Folgen zeitgleich zum US-Start (Netflix und Co. sei dank!). Zum einen kann man direkt mitreden und diskutieren, wenn man möchte, zum anderen vermeidet man Spoiler. Herrgott wenn ich dran denke, ich hätte bis jetzt warten müssen um S05 von Game of Thrones zu schauen, und wäre gespoilert worden!!! Dazu kommt, dass mMn die Synchro-Qualität bei Serien noch nicht da ist, wo sie bei Filmen ist - daher ist mir hier der OTon in den meisten Fällen noch deutlich lieber.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Wenn du bei großen Serien ein Jahr warten willst, wirst du in Medien gespoilert. Alles so früh wie möglich zu gucken ist Selbstschutz. Und außerdem will man mitreden können. Niemand redet in einem Jahr noch über eine Folge. Deswegen ist der Schritt von Anbietern wie netflix so wichtig, Produkte mehrsprachit zeitgleich zu veröffentlichen. Dann gibts keinen Grund mehr.
 

Schneebauer

Targaryen
Haha, Wurzel! :top:

Btw. das Legal / Illegal Thema hier mal aussen vor gelassen - das kann, darf und muss natürlich auch hinterfragt werden, steht aber auf einem anderen Blatt.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Das ist für mich eben auch ein nicht ganz so kleiner Streitpunkt, denn wenn wir als deutscher Zuschauer illegal die US-Serien schauen wird das ja offiziell nirgends registiert. Sprich deutsche Sender/Verleiher sind vielleicht weniger bemüht Serien schneller nach Deutschland zu bringen oder andere Vertriebswege zu finden, wenn sie durch Quoten oder Verkaufszahlen keine Rückmeldung bekommen. Also keine positive.
 

serd

Well-Known Member
Also meinem Empfinden nach ist einer der größten Vorteile, wenn man Serien verfolgt, das ganze drumherum. Die Spekulationen, die Disskussionen und ein wenig auch das meckern. Man bekommt anderst als beim Film immer nur Häppchen vorgeworfen und es macht Spaß sich mit diesen zu beschäftigen. Für manche ist es fast sgar wichtiger als die Serie selbst, habe ich den Eindruck.

Das ganze geht beim warten ganz ab. Wie schon geschrieben, will niemand über eine Folge reden, die mehrere Monate alt ist. Das hängt wahrscheinlich auch noch mit früher ab, wo Serienfolgen im Normalfall ne Lebenszeit von ner Woche hatten und man sie dann meist niemals wieder sah. Vielleicht kann man es daher Gruppenzwang nennen. Ich würde eher in Richtung eines deutlichen Vorteiles neigen, den gleichzeitiges Verfolgen bringt.

Daher warten viele nicht auf die deutsche Veröffentlichung. Abgesehen von Spoilern und -im Vergleich zu Filmen deutlich schlechtere- Syncronisation gibt es meistens heirzulande keine so ausgeprägten Fandiskussionen. Warum also warten?
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Das wäre ja aber anders, wenn jeder warten müsste, oder?
Dann gäbe es ja auch Diskussionen parallel zur deutschen Ausstrahlung/Veröffentlichung.
 

serd

Well-Known Member
Nicht wenn manche Serien überhaupt nie nach Deutschland kommen oder nur im Nischen-Nischen-Programm gesendet werden.

Bei Serien wie "Community", die zumindest im Ausland ne große Fanbase haben, findet sich hierzulande wohl nur eine kleine Gruppe, die darüber diskutieren oder sprechen wollen.


Und wenn man ehrlich ist, hat es auch zum Teil mit unserer "jetzt haben will"-Kultur zu tun. Wenn jemand einfach nicht die Sachen auf Deutsch sehen will, warum sollte er dann jetzt warten und dann überteuert auf DVD kaufen, wenn er es auch jetzt sehen kann.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ich stimme dir da voll zu. Ich persönlich sehe da nur auch noch ein moralisches Problem, indem durch diesen Massenkonsum einfach nur will und will und bekommt und bekommt. Und das eben alles kostenlos. Man schätzt es dann gar nicht mehr, sondern konsumiert nur noch. Ähnlich also mal wieder dem Fast Food und Restaurant-Vergleich.

Da frag ich mich auch, ob eine Serie wirklich "überteuert" sind gemessen an der Lauflänge. Teuer wäre vielleicht dann eher nur ein Import, wenn man ohnehin auf eine Synchronisation verzichten kann.
 

serd

Well-Known Member
Ja übeteuert sind die Serien vor allem im Vergleich zu Filmen meist nicht. Meinte damit auch eher die Tatsache, dass auch drei Euro bei Itunes für viele im Vergleich zur kostenlosen Austrahlung im TV überteurt ist. "Warum soll ich zahlen und der Ami nicht?" dürften viele denken.
 
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