Das kurze Leben der Filme von gestern...

[Rantman]

Deutsche Quoten werden nur bei ausgewählten Haushalten gemessen. Falls du also kein entsprechendes TEil bei dir hast, ist es vollkommen egal, ob du den TV einschaltest oder nicht. Damit ist das Argument hinfällig.

Ich persönlich halte es so, wenn mir etwas gefällt, kauf ich mir die Serie auch. Und ich hab Netflix und Amazon Prime. Insofern hab ich absolut null schlechtes gewissen, dass ich kein deutsches Fernsehen gucke. Und ich zahle monatlich an RBTV, das einzige deutsche Fernsehen, bei dem ich mich abgeholt fühle und das unterhalsamen Inhalt liefert.

 

[Clive77]

Ist es nötig/wichtig Serien im Zweifelsfall vorab illegal im Internet zu schauen anstatt auf eine deutsche oder Heimkino-Veröffentlichung zu warten? Wäre es für viele so langweilig bzw. ist schon alles abgegrast was es legal zu Sehen gibt?

Aktualität, Neo, Aktualität.
Das ist bei Serien vielleicht sogar eine Spur schlimmer als bei Filmen. Dazu braucht man sich nur dieses Forum und die Beiträge in den jeweiligen Threads anzusehen (oder allgemein mal auf den Auftritt diverser Internet-Seiten zu den Themen zu blicken). Die meisten Beiträge kommen entweder im Vorfeld oder kurz nach Erscheinen von der jeweiligen Serie / dem jeweiligen Film. "Ältere" Sachen haben es da oft schwer. Vielleicht schade, aber im heutigen Zeitalter findet der größte Austausch über die Dinge statt, die gerade aktuell sind.
Beispiel: Geh' mal auf die Hauptseite von BG und schau' dir an, wieviele ältere Artikel / Verlinkungen auf ältere Threads du dort findest. Im Podcast-Bereich wurde sogar im letzten Dezember erneut auf die Besprechungen der Star Wars Filme verlinkt... passend zum Start von Episode VII.
Resonanz gibt es nunmal in erster Linie zu aktuellen Dingen. Es liegt dann an einem selbst, ob man sich vielleicht mal mit älteren Sachen auseinandersetzt und dazu noch was postet (und dann noch Antworten bekommt, die ernsthaft auf die Materie eingehen).

 

[TheRealNeo]

Aber braucht es das immer? Resonanz?
Wie gesagt ist das ja auch eine "Phänomen" des Internets. Ohne das wäre das ja gar nicht möglich. Und wie Joel auch nochmal erwähnt hat und ich auch nochmal betone gibt es einen klaren Unterschied zwischen dem reinen Konsum, den so aktuell wie möglich und dem Auseinandersetzen mit Film(en). Und das unabhängig von dem Erscheinungstermin.

 

[Woodstock]

Letzten Endes können beide Seiten behaupten, die andere wäre das Problem. Wir sinds, weil wir kein gutes Geld einbringen und die sinds, weil sie uns das Sehen des Contents erschweren.

Ja, aber unsere Seite hat keine Schuld.

Früher hätte ich gesagt, der Macher hat keine Verpflichtung gegenüber dem Konsumenten, denn er beliefert uns mit Content und das müsste er eigentlich nicht. Tatsache ist aber, dass dies nicht mehr stimmt. Wir haben die Auswahl aber nur weil die Macher wollen, dass wir konsumieren. Die Zuschauer entscheiden mittlerweile was erfolgreich ist und was nicht und nicht die Macher oder Sender, was sie uns vorsetzen. Beide Seiten haben das aber noch nicht verstanden.

Wenn die Sender daraufhin beschließen, aggressive Werbemaßnahmen durchzusetzen, um sich zu finanzieren und die Konsumenten nun mal die existierenden Alternativen nutzen, ist das nicht die Schuld des Konsumenten. Die Kräfteverhältnisse haben sich geändert. Online Dienste, Mediatheken, Streamingdienste, schnellere Ausstrahlungen, Pay-TV und so weiter, haben die Macht eigentlich dem Konsumenten gegeben aber die Sender verstehen das nicht. Sie wären jetzt am Zug, sich neue Wege zu überlegen, um die Werbung an den Mann zu bringen oder es komplett anders umzusetzen aber solange sie das nicht tun, sondern ihre Ausstrahlungen verstümmeln und mit Werbebotschaften überspielen, schält der Konsument nun mal weg. Wer nicht mitdenkt fliegt aus dem Geschäft, so ist es nun mal.

Aber braucht es das immer? Resonanz?
Wie gesagt ist das ja auch eine "Phänomen" des Internets. Ohne das wäre das ja gar nicht möglich. Und wie Joel auch nochmal erwähnt hat und ich auch nochmal betone gibt es einen klaren Unterschied zwischen dem reinen Konsum, den so aktuell wie möglich und dem Auseinandersetzen mit Film(en). Und das unabhängig von dem Erscheinungstermin.

Aktulaität = Geschäft. Das Internet hat das Geschäft verändert. Das ist nicht die Schuld des Konsumenten. Es liegt an den Sendern jetzt mitzuziehen. Sendungen wie Stargate sind in den frühen 2000ern abgesetzt worden, weil die Quoten nach unten gegangen sind, dabei waren die Onlinezahlen gewaltig. Aber diese zählten damals noch nicht. Jetzt gehen sie mit der Zeit und sie zählen. Die Gelegenheiot zeigt nun mal den Wunsch des Konsumenten, der Anbieter muss sich daran richten. Früher hat man die Musik illegal runtergeladen. Man wollte es stoppen aber jetzt hat man Einzeldownloads bei Amazon und Itunes und Streamingdienste wie Spotify. Du kannst diese Phänomene nicht aufhalten! Du musst dich als Anbieter anpassen. Es gibt einfach keine andere Möglichkeit.

 

[Tyler Durden]

Woodstock, aber wie sollen die Privatsender sich daran anpassen? Wie sollen sie sich finanzieren, wenn sie keine Werbung mehr zeigen? Die einzige Alternative wäre wohl eine Art GEZ-Gebühren, aber wer von uns Zuschauern würde das noch (zusätzlich zu den GEZ-Gebühren) bezahlen wollen?

Und die Sache mit der Aktualität muss ich auch nicht gut finden. Das klingt für mich nämlich zu sehr nach kurzlebigen Trends, nach dem Motto: "Breaking Bad ist sowas von 2012, darüber redet doch keiner mehr". Bei solchen Trends muss man doch nicht mitmachen und ich kann mir eine Serie auch später ansehen, ohne sie dabei als "out" zu empfinden. Nenn mich ruhig altmodisch.

 

[serd]

Vielleicht wartet auch niemand mehr auf eine Ausstrahlung im deutschen Fernsehen, weil wir alle nicht mehr "fernsehen"?

Wer früher eine Serie sehen wollte, war gezwungen, dies über den Fernseher und die angebotenen Programme zu tun. Wer z.B. Akte X sehen wollte, musste an Tag X zu einer bestimmten Uhrzeit Prosieben anschalten. Heute gibt es Itunes, DVD, illegaler Stream und bestimmt noch ein paar mehr Quellen. Das klassische Fernsehen ist dabei einfach die unbequemste, da immer an einen Ort (TV) und eine gewisse Zeit (Uhrzeit, Tag) gebunden.

Wer von uns schaut denn noch aktiv fern? Wer kommt heim und schaltet zur Entspannung den TV ein und schaut aktiv hin? Außer als Hintergrundgeräusch oder bei gewissen "Pflichtveranstaltungen" wie WM, Wetten,Dass? oder Tatort (bei denen das gemeinsame Schauen wieder einen Mehrwert bietet) bleibt das Gerät meistens aus. Wir schauen alle begeistert Serien, aber niemand (?) setzt sich vier Stunden vor den TV und sieht sich das Programm der Sender an.

Warum sollte dann jemand, der eh nicht TV sieht, nur für eine Serie oder zwei seine Gewohnheiten vom Sender aufdrücken lassen? Daher ist für viele das Warten auf das deutsche TV nicht mal eine Idee oder einen Gedanken wert.

PS: Wobei es in gewisser Weise auch schade ist. Der Eventfaktor den manche Serie eben gerade dadurch erhielten, dass es jeder zur gleichen Zeit sehen musste, hat auch etwas für sich.

 

[Schneebauer]

Und die Sache mit der Aktualität muss ich auch nicht gut finden. Das klingt für mich nämlich zu sehr nach kurzlebigen Trends, nach dem Motto: "Breaking Bad ist sowas von 2012, darüber redet doch keiner mehr". Bei solchen Trends muss man doch nicht mitmachen und ich kann mir eine Serie auch später ansehen, ohne sie dabei als "out" zu empfinden. Nenn mich ruhig altmodisch.

Klar kannst du das. Aber dann darfst du nicht erwarten, dass sich zB. hier im Forum noch viele Leute finden, die sich mit dir über einzelne Folgen unterhalten, oder diskutieren wollen...

 

[Noermel]

Das Deutsche Fernsehen kann man einfach nur noch in die Tonne treten ( unabhängig mal davon wenn man sich an Eng bzw org Ton gewöhnt hat ist an Snychro in Deutsch eh nicht mehr zu denken ).

Bates Motel wurde mitten in der 3ten Staffel abgesetzt weil es wie einige anderen Serien dem Deutschen Publikum wohl nicht liegt aber hey es läuft ja Der Dennis Show bei RTL2 das schauen bestimmt mehr ka wann das hier jemals überhaupt fortgesetzt wird. Flash S2 startet nächste Woche aber oooh mom erst ab 23Uhr das ist aber nur die Spitze des Eisberges man könnte hier noch zig Beispiele bringen.
Netflix ist schon ein guter Anfang und Sky bringt ja zb TWD auch direkt zeitnahe aber alles in allem das ist halt dennoch eher mangelhaft.

 

[Rantman]

Den schwarzen Peter würde ich nicht dem deutschen Fernsehen geben. Warum setzen die das ab? Weil niemand einschaltet. Wieso schaltet niemand ein? Weil die Zielgruppe, die sich für die Serie interessiert, bereits lange vor der deutschen Austrahlung alle Folgen gesehen hat. Die meisten jungen Erwachsenen und Jugendlichen schauen doch kaum noch echtes Fernsehn. Ist doch klar, dass die Sender dann den Schrott zeigen, der am meisten Gewinn macht. Und das sind nun mal billig produzierte Reality Shows für Hartzer.

 

[Noermel]

Ja stimmt. Weit über 50% des ganzen Deutschen Fernsehens ist hauptsächlich ausgerichtet für Hartzer und ähnliche Konsorten. Wenn wundert es dann wiederum au noch warum die AfD über 10% kommt.
Ja irgendwie hängt halt alles zusammen.

 

[TheRealNeo]

Da muss man aber zwischen Privat- und ÖR-Sendern nochmals unterscheiden. Zweitere setzen nämlich nicht auf solche Formate. Die zeigen vielleicht oberflächlich viel für Rentner, aber auch da kann man fündig werden.

Aber es ist nicht zu bestreiten, dass die Ausstrahlungspolitik, nicht nur bei US-SERIEN, zu hinterfragen ist.

 

[Jay]

Man darf ja auch nicht vergessen, dass wir bzw. viele aus diesem Forum nicht zur Zielgruppe der Fernsehwerbung gehören. Wir ignorieren Werbung, schauen eventuell mal kurz hin, wenn ein Spot witzig aufgezogen ist aber selbst wenn wir sie aktiv wahrnehmen, wirkt sie nicht. Wer kauft denn das Bier, die Versicherung, das Auto, die Joghurts, den Bausparvertrag, den Handyvertrag, die Putzmittel etc die beworben werden? Wir sind doch sehr viel eigenbestimmter, suchen lieber selber aus, recherchieren lieber selbst, was wir haben wollen.

Das soll nicht heißen, dass wir hier was Besseres sind, aber natürlich haben wir nichts an der Fernsehgestaltung mitzureden wenn wir nicht regelmäßig losziehen und die im TV beworbenen Produkte kaufen. Die zeigen die Serien und Filme ja ausschließlich, damit wir uns die Werbung ansehen und anschließend die Sachen kaufen. Tun wir das nicht, sind wir irrelevant.

Wir sind quasi wie Leute, die im Restaurant nur kostenloses Leitungswasser bestellen und sich dann darüber beschweren, dass die gespielte Musik nicht so gut ist.

 

[serd]

Da muss man aber zwischen Privat- und ÖR-Sendern nochmals unterscheiden. Zweitere setzen nämlich nicht auf solche Formate. Die zeigen vielleicht oberflächlich viel für Rentner, aber auch da kann man fündig werden.

Aber es ist nicht zu bestreiten, dass die Ausstrahlungspolitik, nicht nur bei US-SERIEN, zu hinterfragen ist.

Was mich jedesmal zum Facepalm einlädt, ist die Programmgestaltung von ARD und ZDF was Spielfilme angeht.

Es ist schön, dass man mit dem Montagsfilm ab 22.15 eine feste Institution eingerichtet hat, aber manchmal dürfte man auch flexibler sein. Wenn z.b. Filme wie "Argo" als TV-Premiere(!) montags um 22.15 Uhr laufen, könnte man darüber diskutieren. Wenn aber das Alternativprogramm um 20.15 Uhr aus "Hansi Hinterseer lädt ein" besteht, wird es meiner Meinung nach zum Witz.

Denn bei solchen Sendungen kann vom Bildungsauftrag nicht die Rede sein, warum verschwende ich den Film denn so spät.

 

[Mestizo]

Ich glaube, so selbstbestimmt sind viele Leute, auch junge Leute, gar nicht in Bezug auf Werbung. Auf TV-Werbung trifft das sicherlich stärker zu, aber es gibt noch so viele andere Kanäle, die effizient genutzt werden. Allerdings viele Unternehmen noch lernen, wie man diese Werbekanäle sinnvoll nutzt.

 

[Danny O]

Hach ist das Toll ohne Kabel Anschluss

 

[TheGreatGonzo]

Nur weil Assi-TV läuft, muss man das ja nicht einschalten. Das deutsche Netflix ist auch eher Fortführung der Probleme des deutschen Fernsehens (wenig Auswahl, unzählige Wiederholungen, viel Müll), als eine richtige Lösung. Da muss noch viel getan werden. Ich weiß auch nicht, ob das Budget einfach so begrenzt ist, dass man sich kaum interessantes anschafft, oder ob man den Zuschauern einfach nichts zutraut. Aber das ist dafür sicher auch ein wenig der falsche Thread.

 

[Jay]

Das deutsche Netflix ist auch eher Fortführung der Probleme des deutschen Fernsehens (wenig Auswahl,

Ich wüsste gern, wieso die kaum ältere Filme im Angebot haben. So ab 1999 und älter.