Heute auch noch gesehen bevor der aus den Kinos verschwindet, weil alle lieber Trolls schauen, weil die Menschen Idioten sind. So ein wunderschön gemachter Film, der inhaltlich zwar eine recht unoriginelle Heldengeschichte erzählt, aber auf so liebevolle, visuell bestechende und für einen vermeintlich kinderfreundlichen Animationsfilm sehr reife Weise, dass es direkter Animationskonkurrenz eigentlich die Schamesröte ins Gesicht treiben sollte, aber der Erfolg gibt halt dann doch eher denen recht. Dabei ist Stop-Motion, wenngleich beim Publikum unbeliebt, generell so eine gelungene Abwechslung zum oft langweilig glattpolierten, manchmal geradezu unschaubar hässlichen Look von Computeranimation (Während Trolls wenigstens ganz süß in seinem filzigen Stil zu sein scheint, lassen einen andere Animationsfilme in der Trailerschau, wie zum Beispiel The Boss Baby (oder so ähnlich), die Fußnägel hochrollen) und Kubo im speziellen sieht toll aus, und es ist beeindruckend, wie Laika das Medium und mit jedem Film weiter technisch und kreativ zu ungeahnten Höhen bringt. Natürlich ist auch hier wenig ohne die Hilfe von Computern und Composition entstanden, aber dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, vor allem wenn das Endprodukt so großartig aussieht. Das komplette Design ist so aufregend ungewöhnlich wie die emotionale Reife der Geschichte, die zwar auch einige Klischees nicht auslässt, aber sich dann oft Sachen traut, die andere größere Animationsfilme kaum wagen würden, und das aber ohne auf Humor, liebenswürdige Figuren und Unterhaltsamkeit verzichten. Hier ist Laika selbst Pixar dieses Jahr weit überlegen, und man kann nur hoffen, dass sie auch weiterhin ihr eigensinniges Ding machen können.