Hmm.
Mich hat er nicht ganz so erreichen können. Einige Momente sind durchaus spannend (Kartoffelhaus, Ende) inszeniert, die Ausstattung passt, Watson, Nyqvist und Brühl geben brauchbare Leistungen und Gallenbergers Regie ist annehmbar. Mir blieb aber das Gefühl, dass er sich unnötig zurückgehalten hat. Vielleicht verwechselte Gallenberger das mit Respekt, dass er den Film nicht unnötig dramatisieren wollte, doch das hätte dem Geschehen sicher gut getan. Nyqvist ist gut, kommt aber kaum vor, und dass Watsons Figur sich überhaupt freiwillig da rein traut, um ihren Freund da raus zu holen, ist als Konzept wesentlich mutiger als alles was man anschließend sieht. Natürlich ist die ständige Bedrohung durch die Männer spürbar und die Willkühr des Anführers unberechenbar, doch Gallenberger fehlt es sowohl an nötigem Feingefühl, als auch an Unterstützung durch intensive Kamera- und Musikarbeit, um den Film im oberflächlicheren Rahmen seiner Andeutungen und Zurückhaltung stärker wirken zu lassen. Definitiv ein Film, dessen Thema an sich packender und beklemmender ist als die drum herum erzählte Geschichte.
Ein besserer Film, an den ich gerade wegen des Endes immer wieder denken musste: Argo.
5/10