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Statussymbol.
Ich hab mal versucht zusammen zu bekommen, was ich dieses Jahr so an Neuerscheinungen geschaut habe und ich muss sagen, dass ist so ernüchternd wie noch nie zuvor. Mit Ausnahme zweier Einträge habe ich aber zumindest deine Top 10 komplett gesehen. Würde dem meisten zustimmen.
Bosch fand ich ein wenig enttäuschend, nach der tollen Pilotfolge hatte ich da mehr erwartet. Die Serie plätschert so vor sich hin und Titus Welliver, den ich eigentlich sehr gerne sehe, offenbart große Schwächen dadrin eine Serie wirklich tragen zu können. Da fallen kleinere schauspielerische Patzer doch deutlich mehr ins Gewicht, als bei einer Nebenrolle. Irgendwie war das alles nicht so wirklich rund. Hier würde ich auf Grund des Sci-Fi Spaßfaktors eher the Expanse hin packen.
American Crime hab ich nicht gesehen, kommt jetzt aber auf die Liste. Das klingt nach etwas was mir gefallen würde.
Narcos fand ich exzellent, hier hat für mich fast alles funktioniert. Der einzige richtige Kritikpunkt den ich habe, ist der Zeitpunkt an dem sie aufgehört haben. Da hätte ich mir lieber noch 2-3 Folgen gewünscht, womit die ganze Geschichte Escobars zum Ende gebracht wird. So hört es an einem sehr seltsamen Punkt auf, der weder chronologisch noch Spannungstechnisch wirklich Sinn macht. Ansonsten extrem gelungen, Netflix zeigt hier wie man Doku und Unterhaltungskino auf sehr sehr hohem Niveau verbinden kann.
Frankenstein Chronicles war auch sehr gut. Muss ich eigentlich nicht viel zu schreiben, war einfach sehr gelungen und die Auswahl der Schauspieler war spitze.
Jessica Jones hingegen, hm, da bin ich doch irgendwie anderer Meinung. Meine Freundin liebt die Serie, aber für mich hat da zu vieles nicht funktioniert. Vor ab, der Bösewicht ist Spitze. Super gespielt, super Thematik, ganz stark gemacht. Aber der Rest funktioniert nicht so richtig. Am Anfang hat man zuviel Romanze. Im Mittelteil verirrt sich die Story. Generell schwächelt die Hauptdarstellerin an allen Ecken und Enden. Vor allem weil Tennant sie in jeder Szene an die Wand spielt. Dazu kommen die sehr mittelmäßigen Nebendarsteller und unnötige Nebenhandlungen, die auch nicht so richtig klappen wollen. Nachdem man Daredevil gesehen hat, stechen die schlecht gestalteten Kampfszenen und die langweilige Kameraarbeit auch noch ganz besonders hervor. Würde sich nicht in meiner Top 10 wiederfinden, auch wenn der Unterhaltungswert in Ordnung war.
Better Call Saul war, wie mir nach dem gucken klar geworden ist, dringend überfällig. Ganz anders als Breaking Bad hat man hier eine wirklich gelungene Geschichte erzählt. Im Mittelteil hat man das Gefühl, dass der Serie etwas mehr Spannung und Dramatik gut tuen würden, aber das Problem löst sich gegen Ende der Staffel dann sehr rasch. Sehr gelungen.
Daredevil, muss ich auch nicht mehr viel zu sagen. Eine Top Serie mit einem Superhelden, dem ich bislang kaum Beachtung geschenkt habe. Ein starker Bösewicht, tolle tolle Kampfszenen und eine für Serienverhältnisse sehr mutige Kameraführung überzeugen hier auf ganzer Linie. Da bin ich auf die nächste Staffel gespannt.
Fortitude war für mich der Überraschungshit des Jahres, ohne Frage. Die völlig unterkühlte (hehe) Stimmung und die beeindruckenden Aufnahmen untermauern eine spitzen Story, bei der man lange Zeit selbst nicht weiß ob man jetzt Psychothriller, Krimi, Mysterie oder Sci-Fi vor sich hat. Eine sehr ruhige Serie, die durchweg Spannend bleibt und einige gruselige Überraschungen bereit hält. Die Figuren sind gut geschrieben und man rätselt ständig mit, wer wie wo Dreck am Stecken hat. Ganz klare Empfehlung für jeden der auf Krimis steht.
Bei Sense8 war das ähnlich. Die hab ich eigentlich nur geguckt, weil ich neugierig war und wurde ziemlich schnell gefesselt. Der Anfang ist ziemlich seltsam, packt einen nicht so richtig, der Vorspann ist viel zu lang, aber ansonsten ist es das beste, was das Wachowski Starship seit langem abgeliefert hat. Eine sehr mutige Story, toll gefilmt und mit interessanten Ideen. Die letzten zwei Folgen ändern dann noch einmal völlig den Ton des Ganzen. Hier bin extremst auf die zweite Staffel gespannt.
Bleibt also nur noch Mr.Robot. Hui, was für eine Serie. Der Auftakt ist nahezu perfekt, der Mittelteil kann das nicht ganz halten, aber das Ende reißt es wieder völlig raus. Man muss vorsichtig sein, nicht zu viel zu erzählen, aber die Serie hat mich schwer beeindruckt. Besonders die Art und Weise, wie Dinge im Off passieren und selbst vom Zuschauer herausgefunden werden müssen, hält einen an den Bildschirm gefesselt. Wie du selbst schon sagt ist die Story und die Erzählform, die für ein Serienformat wirklich mutig ist, ein wahres Highlight.
Was würde sich in meiner Top10 noch wiederfinden?
Ganz klar RIver. Unglaublich melancholisch und trotzdem irgendwie Optimistisch, das muss man in einer Serie erstmal schaffen. Hier werden die Schwächen von Wellivers Bosch auch noch einmal erschreckend deutlich, wenn man sich anschaut was Skarsgard aus der Rolle macht. Er springt mit seiner Mimik von Empathie zu Wut, zu Zorn und Glück als wäre dies das normalste der Welt. Eine echte Präsenz auf dem Bildschirm trägt er die Serie ganz alleine, obwohl er das nicht einmal müsste. Die Story ist gut, die Wendungen sieht man oft nicht kommen und das Ensemble um ihn herum ist auch erste Sahne. Eine schöne Serie, über einen einsamen Menschen.
Dazu, das mag dich jetzt überraschen, wahrscheinlich noch The Brink. Nicht weil es eine wirklich grandiose Serie ist. Das ist es nicht. Aber irgendwie habe ich ein Herz für nett gemachten Polit-Klamauk, für Satire reicht es hier oftmals nicht. Jack Black gibt alles, die Serie ist irgendwie cool gemacht und oftmals auch zum schreien komisch. Es erinnert ein wenig an Hot-Shots, ohne direkt so völlig überzeichnet albern zu sein und macht einfach Spaß. The Brink war meine gute Laune Serie in diesem Serienjahr.
Alles andere wären Fortsetzungen. Penny Dreadful II, Fargo II und vor allem The Knick II sind alle genauso gut wie der Vorgänger, oder sogar noch besser. Silicon Valley II und Dark Matter sollten auch noch eine kleine Erwähnung finden. Richtig gut sind die beide nicht, aber irgendwie scheiss unterhaltsam. Das wars dann auch, spontan fällt mir nicht mehr ein was ich außer den ganz standards wie Walking Dead und Game of Thrones verfolgt habe. Vieles hab ich angefangen und wieder Fallen lassen, durch manchen Schund hab ich mich auch gequält: Fear the Walking Dead war völliger Mist, Into the Badlands verschwendet die tollen Kampfszenen. Manches anderes war Durchschnittsware, von der ich mehr erwartet hatte, wie The Man in the High Castle und Heroes Reborn. Insgesamt ein Serienjahr mit einigen tollen Überraschungen, vielen starken zweiten Staffeln und eindeutig zuwenig Zeit um viel zu gucken. Ich hoffe das wird in der nächsten Saison wieder besser. Danke ein weiteres Mal für deinen sehr unterhaltsamen Artikel zum Jahresende, ist immer wieder toll zu lesen und erschreckend, wie sehr sich unser Geschmack oft ähnelt.
Bosch fand ich ein wenig enttäuschend, nach der tollen Pilotfolge hatte ich da mehr erwartet. Die Serie plätschert so vor sich hin und Titus Welliver, den ich eigentlich sehr gerne sehe, offenbart große Schwächen dadrin eine Serie wirklich tragen zu können. Da fallen kleinere schauspielerische Patzer doch deutlich mehr ins Gewicht, als bei einer Nebenrolle. Irgendwie war das alles nicht so wirklich rund. Hier würde ich auf Grund des Sci-Fi Spaßfaktors eher the Expanse hin packen.
American Crime hab ich nicht gesehen, kommt jetzt aber auf die Liste. Das klingt nach etwas was mir gefallen würde.
Narcos fand ich exzellent, hier hat für mich fast alles funktioniert. Der einzige richtige Kritikpunkt den ich habe, ist der Zeitpunkt an dem sie aufgehört haben. Da hätte ich mir lieber noch 2-3 Folgen gewünscht, womit die ganze Geschichte Escobars zum Ende gebracht wird. So hört es an einem sehr seltsamen Punkt auf, der weder chronologisch noch Spannungstechnisch wirklich Sinn macht. Ansonsten extrem gelungen, Netflix zeigt hier wie man Doku und Unterhaltungskino auf sehr sehr hohem Niveau verbinden kann.
Frankenstein Chronicles war auch sehr gut. Muss ich eigentlich nicht viel zu schreiben, war einfach sehr gelungen und die Auswahl der Schauspieler war spitze.
Jessica Jones hingegen, hm, da bin ich doch irgendwie anderer Meinung. Meine Freundin liebt die Serie, aber für mich hat da zu vieles nicht funktioniert. Vor ab, der Bösewicht ist Spitze. Super gespielt, super Thematik, ganz stark gemacht. Aber der Rest funktioniert nicht so richtig. Am Anfang hat man zuviel Romanze. Im Mittelteil verirrt sich die Story. Generell schwächelt die Hauptdarstellerin an allen Ecken und Enden. Vor allem weil Tennant sie in jeder Szene an die Wand spielt. Dazu kommen die sehr mittelmäßigen Nebendarsteller und unnötige Nebenhandlungen, die auch nicht so richtig klappen wollen. Nachdem man Daredevil gesehen hat, stechen die schlecht gestalteten Kampfszenen und die langweilige Kameraarbeit auch noch ganz besonders hervor. Würde sich nicht in meiner Top 10 wiederfinden, auch wenn der Unterhaltungswert in Ordnung war.
Better Call Saul war, wie mir nach dem gucken klar geworden ist, dringend überfällig. Ganz anders als Breaking Bad hat man hier eine wirklich gelungene Geschichte erzählt. Im Mittelteil hat man das Gefühl, dass der Serie etwas mehr Spannung und Dramatik gut tuen würden, aber das Problem löst sich gegen Ende der Staffel dann sehr rasch. Sehr gelungen.
Daredevil, muss ich auch nicht mehr viel zu sagen. Eine Top Serie mit einem Superhelden, dem ich bislang kaum Beachtung geschenkt habe. Ein starker Bösewicht, tolle tolle Kampfszenen und eine für Serienverhältnisse sehr mutige Kameraführung überzeugen hier auf ganzer Linie. Da bin ich auf die nächste Staffel gespannt.
Fortitude war für mich der Überraschungshit des Jahres, ohne Frage. Die völlig unterkühlte (hehe) Stimmung und die beeindruckenden Aufnahmen untermauern eine spitzen Story, bei der man lange Zeit selbst nicht weiß ob man jetzt Psychothriller, Krimi, Mysterie oder Sci-Fi vor sich hat. Eine sehr ruhige Serie, die durchweg Spannend bleibt und einige gruselige Überraschungen bereit hält. Die Figuren sind gut geschrieben und man rätselt ständig mit, wer wie wo Dreck am Stecken hat. Ganz klare Empfehlung für jeden der auf Krimis steht.
Bei Sense8 war das ähnlich. Die hab ich eigentlich nur geguckt, weil ich neugierig war und wurde ziemlich schnell gefesselt. Der Anfang ist ziemlich seltsam, packt einen nicht so richtig, der Vorspann ist viel zu lang, aber ansonsten ist es das beste, was das Wachowski Starship seit langem abgeliefert hat. Eine sehr mutige Story, toll gefilmt und mit interessanten Ideen. Die letzten zwei Folgen ändern dann noch einmal völlig den Ton des Ganzen. Hier bin extremst auf die zweite Staffel gespannt.
Bleibt also nur noch Mr.Robot. Hui, was für eine Serie. Der Auftakt ist nahezu perfekt, der Mittelteil kann das nicht ganz halten, aber das Ende reißt es wieder völlig raus. Man muss vorsichtig sein, nicht zu viel zu erzählen, aber die Serie hat mich schwer beeindruckt. Besonders die Art und Weise, wie Dinge im Off passieren und selbst vom Zuschauer herausgefunden werden müssen, hält einen an den Bildschirm gefesselt. Wie du selbst schon sagt ist die Story und die Erzählform, die für ein Serienformat wirklich mutig ist, ein wahres Highlight.
Was würde sich in meiner Top10 noch wiederfinden?
Ganz klar RIver. Unglaublich melancholisch und trotzdem irgendwie Optimistisch, das muss man in einer Serie erstmal schaffen. Hier werden die Schwächen von Wellivers Bosch auch noch einmal erschreckend deutlich, wenn man sich anschaut was Skarsgard aus der Rolle macht. Er springt mit seiner Mimik von Empathie zu Wut, zu Zorn und Glück als wäre dies das normalste der Welt. Eine echte Präsenz auf dem Bildschirm trägt er die Serie ganz alleine, obwohl er das nicht einmal müsste. Die Story ist gut, die Wendungen sieht man oft nicht kommen und das Ensemble um ihn herum ist auch erste Sahne. Eine schöne Serie, über einen einsamen Menschen.
Dazu, das mag dich jetzt überraschen, wahrscheinlich noch The Brink. Nicht weil es eine wirklich grandiose Serie ist. Das ist es nicht. Aber irgendwie habe ich ein Herz für nett gemachten Polit-Klamauk, für Satire reicht es hier oftmals nicht. Jack Black gibt alles, die Serie ist irgendwie cool gemacht und oftmals auch zum schreien komisch. Es erinnert ein wenig an Hot-Shots, ohne direkt so völlig überzeichnet albern zu sein und macht einfach Spaß. The Brink war meine gute Laune Serie in diesem Serienjahr.
Alles andere wären Fortsetzungen. Penny Dreadful II, Fargo II und vor allem The Knick II sind alle genauso gut wie der Vorgänger, oder sogar noch besser. Silicon Valley II und Dark Matter sollten auch noch eine kleine Erwähnung finden. Richtig gut sind die beide nicht, aber irgendwie scheiss unterhaltsam. Das wars dann auch, spontan fällt mir nicht mehr ein was ich außer den ganz standards wie Walking Dead und Game of Thrones verfolgt habe. Vieles hab ich angefangen und wieder Fallen lassen, durch manchen Schund hab ich mich auch gequält: Fear the Walking Dead war völliger Mist, Into the Badlands verschwendet die tollen Kampfszenen. Manches anderes war Durchschnittsware, von der ich mehr erwartet hatte, wie The Man in the High Castle und Heroes Reborn. Insgesamt ein Serienjahr mit einigen tollen Überraschungen, vielen starken zweiten Staffeln und eindeutig zuwenig Zeit um viel zu gucken. Ich hoffe das wird in der nächsten Saison wieder besser. Danke ein weiteres Mal für deinen sehr unterhaltsamen Artikel zum Jahresende, ist immer wieder toll zu lesen und erschreckend, wie sehr sich unser Geschmack oft ähnelt.