Morgen hör ich auf ~ Bastian Pastewka
- Ersteller Clive77
- Erstellt am
Butch
Well-Known Member
Was? Nur 2 Folgen noch und dann ist es schon vorbei? OK dann muss ja auch viel passieren um die Story schnell weiter voran zu bringen. Trotzdem wie schnell die Hauptfiguren relativ gewissen los wie kriminelle agieren passt mir nicht. Dann hätte man halt 5 Folgen mehr Produzieren müssen um Story und Charaktere etwas mehr Zeit zur Entwicklung zu geben.
Soll eigentlich eine 2. Staffel kommen oder ist die Story nach 2 weitern Folgen komplett beendet?
Soll eigentlich eine 2. Staffel kommen oder ist die Story nach 2 weitern Folgen komplett beendet?
Clive77
Serial Watcher
1x03: Bin mir noch recht unschlüssig, wie ich die Folge bewerten würde.
Einerseits gefällt natürlich das Tempo und was das Worst Case Szenario angeht, ist es wirklich schon recht nett gemacht. Andererseits wirkt es aber wirklich so, als wenn man versucht hat, möglichst viel Drama in eine Story zu stopfen, die eigentlich mehr Luft zum Atmen braucht. Die Figuren haben ja kaum Zeit, auf die Ereignisse zu reagieren. So stolpert Jochen von einem Tiefschlag zum nächsten - gebt ihm doch mal etwas Zeit, gönnt ihm ein paar Teilsiege und kleinere Auszeiten, in denen sich die Dinge für ihn wieder besser entwickeln.
Einerseits gefällt natürlich das Tempo und was das Worst Case Szenario angeht, ist es wirklich schon recht nett gemacht. Andererseits wirkt es aber wirklich so, als wenn man versucht hat, möglichst viel Drama in eine Story zu stopfen, die eigentlich mehr Luft zum Atmen braucht. Die Figuren haben ja kaum Zeit, auf die Ereignisse zu reagieren. So stolpert Jochen von einem Tiefschlag zum nächsten - gebt ihm doch mal etwas Zeit, gönnt ihm ein paar Teilsiege und kleinere Auszeiten, in denen sich die Dinge für ihn wieder besser entwickeln.
B
Bader
Guest
Welche Auszeit denn? 
Die Krux ist ja, dass er bis die darauf folgende Woche wieder zahlungsfähig sein muss, sonst hat er richtig große juristische Probleme. Diese Uhr tickt ja schon von Anfang an...
Die Krux ist ja, dass er bis die darauf folgende Woche wieder zahlungsfähig sein muss, sonst hat er richtig große juristische Probleme. Diese Uhr tickt ja schon von Anfang an...
Clive77
Serial Watcher
@Bader: Beispiel:
Etwas weniger "Haut den Lukas" ist ohnehin gut, weil der Zuschauer sich dann besser die Frage stellen kann, inwiefern die Entscheidungen jetzt richtig oder falsch waren und führt mitunter auch dazu, dass man besseren Zugang zu den Figuren findet. So wie es momentan läuft, sieht man es eben als Geschichte und hat kaum Zeit sich (als Zuschauer) zu überlegen, wie man wohl in der gleichen Lage (und mit den gleichen Mitteln) handeln würde.
Ohne jetzt wieder auf einer Vergleichsgeschichte rumreiten zu wollen: "Breaking Bad" hat unter anderem in meinen Augen davon gelebt, das es für Walter immer wieder kleine Siege gab und stets die Zeit (für den Zuschauer) vorhanden war, sich über das Gezeigte Gedanken zu machen. Klar, im Endeffekt hat Walt sich immer mehr in die Scheiße reingeritten und irgendwann den "Point of no return" überschritten - aber um sowas glaubwürdig hinzubekommen, muss man eben der jeweiligen Figur in verschiedenen Lagen beiwohnen. In "Morgen hör ich auf" ist es diesbezüglich sehr einseitig gestaltet und man kann schon jetzt ahnen, was da nächste Woche noch alles reingestopft wird (Stichworte: der Sohn und die ältere Tochter - da sehe ich diesen hier
schonmal voraus).
Man hätte ihm den Kredit doch gewähren können, ohne da gleich so'ne Schlaganfall-Geschichte zu bringen. Das Problem mit der Tilgung der anderen Kredite hätte noch immer bestanden, aber er hätte halt bezüglich dieser einen Sache erstmal durchatmen können. Immerhin gibt es mit dem Mord an Damir, dem im Safe deponierten Falschgeld und den Kindern noch zig andere Sachen, die ihn auf Trab halten. Aber diese eine kleine Sorge weniger (wenn auch nur vorübergehend) hätte er als Teilsieg verbuchen können und würde Jochen als Figur die Chance geben, zumindest ein bisschen weniger Druck zu haben.
Ohne jetzt wieder auf einer Vergleichsgeschichte rumreiten zu wollen: "Breaking Bad" hat unter anderem in meinen Augen davon gelebt, das es für Walter immer wieder kleine Siege gab und stets die Zeit (für den Zuschauer) vorhanden war, sich über das Gezeigte Gedanken zu machen. Klar, im Endeffekt hat Walt sich immer mehr in die Scheiße reingeritten und irgendwann den "Point of no return" überschritten - aber um sowas glaubwürdig hinzubekommen, muss man eben der jeweiligen Figur in verschiedenen Lagen beiwohnen. In "Morgen hör ich auf" ist es diesbezüglich sehr einseitig gestaltet und man kann schon jetzt ahnen, was da nächste Woche noch alles reingestopft wird (Stichworte: der Sohn und die ältere Tochter - da sehe ich diesen hier
schonmal voraus).
Clive77
Serial Watcher
1x04: O.k. - die Folge hat mir wieder gut gefallen. Wie die Lehmanns sich daran probieren, doch noch Gewinn rauszuschlagen, konnte sich jedenfalls sehen lassen und hat Spaß gemacht. Von daher bin ich auch gespannt, wie die Sache nächste Woche ausgeht.
Zu den Kindern: War glücklicherweise nicht so schlimm, wie ich es erwartet hätte. Beim Sohn war ein bisschen Fremdschämen angesagt und wenn es das jetzt gewesen ist, gut so. Der Handlungsstrang an sich war aber letztlich unnötig. Nadine... naja, bin mir da nicht so sicher, ob die Sache mit dem Hamster nicht auch ohne das Wissen um ihre "Neigungen" funktioniert hätte. Die ältere Tochter hingegen fand ich diese Woche angenehm zurückhaltend - die hat immerhin keinen Mist gebaut.
Und sonst? Ich glaube, der Schnabelbach blickt schon halbwegs durch die ganze Sache durch und wird am Ende ein paar Verhaftungen vornehmen. Wäre auch ziemlich blöd, wenn er nicht erkennen würde, dass
Zu den Kindern: War glücklicherweise nicht so schlimm, wie ich es erwartet hätte. Beim Sohn war ein bisschen Fremdschämen angesagt und wenn es das jetzt gewesen ist, gut so. Der Handlungsstrang an sich war aber letztlich unnötig. Nadine... naja, bin mir da nicht so sicher, ob die Sache mit dem Hamster nicht auch ohne das Wissen um ihre "Neigungen" funktioniert hätte. Die ältere Tochter hingegen fand ich diese Woche angenehm zurückhaltend - die hat immerhin keinen Mist gebaut.
Und sonst? Ich glaube, der Schnabelbach blickt schon halbwegs durch die ganze Sache durch und wird am Ende ein paar Verhaftungen vornehmen. Wäre auch ziemlich blöd, wenn er nicht erkennen würde, dass
Jochen eine Druckerei hat und damit die Option, Falschgeld herzustellen - da braucht man ja nur gewisse Dinge zusammenzählen, um darauf zu kommen, wo das Falschgeld herkommt, weshalb Damir in der Wohnung war, etc. Wie der Schnabelbach Julia bezüglich Damir ausfragt, hatte schon beinahe was von Columbo. Der macht zwar einen relativ blöden Eindruck, aber hat den Braten garantiert schon gerochen.
Clive77
Serial Watcher
Noch keine Meinungen zum Finale?
1x05: Einerseits fand ich es gut. Es gab die eine oder andere Überraschung und die Geschichte um Jochen und Julia fand ich gut aufgelöst, wenn auch mit kleinen Macken. Etwas schade fand ich dabei, dass
Die Kinder gingen mir allerdings wieder auf den Keks.
Unterm Strich hätte ich es immer noch besser gefunden, wenn die Serie mehr Episoden gehabt hätte, um alle Geschichten zu erzählen. Besonders bei Nadine und Vincent hätte man da einiges mehr bringen müssen, um die Handlungsbögen überzeugender zu gestalten - so wirkte das alles in die eigentliche Geschichte um Jochen hineingepresst.
Für eine deutsche Drama Serie kann sich "Morgen hör' ich auf" aber trotzdem sehen lassen. Ich finde auch, den Vergleich mit "Breaking Bad" hätten die Senderverantwortlichen überhaupt nicht bringen dürfen (dazu sind die Formate schon zu unterschiedlich, ganz zu schweigen davon, dass die Parallelen bloß oberflächlich vorhanden sind), da hat man sich ein bisschen ins eigene Knie geschossen, weil die Erwartungshaltung dann natürlich besonders hoch ist/war.
1x05: Einerseits fand ich es gut. Es gab die eine oder andere Überraschung und die Geschichte um Jochen und Julia fand ich gut aufgelöst, wenn auch mit kleinen Macken. Etwas schade fand ich dabei, dass
die Situation sich ja jetzt nicht großartig geändert hat - Jochen ist ungefähr wieder dort, wo er angefangen hat. Außerdem waren die bedrohlich wirkenden Vorausblicke auf den rennenden Jochen recht unspektakulär, dafür, dass sie in gefühlt jede Folge mehrfach eingebaut wurden.
Unterm Strich hätte ich es immer noch besser gefunden, wenn die Serie mehr Episoden gehabt hätte, um alle Geschichten zu erzählen. Besonders bei Nadine und Vincent hätte man da einiges mehr bringen müssen, um die Handlungsbögen überzeugender zu gestalten - so wirkte das alles in die eigentliche Geschichte um Jochen hineingepresst.
Für eine deutsche Drama Serie kann sich "Morgen hör' ich auf" aber trotzdem sehen lassen. Ich finde auch, den Vergleich mit "Breaking Bad" hätten die Senderverantwortlichen überhaupt nicht bringen dürfen (dazu sind die Formate schon zu unterschiedlich, ganz zu schweigen davon, dass die Parallelen bloß oberflächlich vorhanden sind), da hat man sich ein bisschen ins eigene Knie geschossen, weil die Erwartungshaltung dann natürlich besonders hoch ist/war.
Gute Serie, und im Finale gibt es ein paar gute Momente.
Ja es ging insgesamt alles zu schnell, aber was will man bei nur 5 Folgen erwarten?
Ich gebe Dir Recht:
Insgesamt wurden ein paar dramatische Elemente und Twists zwanghaft reingequetscht, die in amerikanischen Serien wesentlich länger aufgebaut werden, besser in der Story integriert sind und im richtigen Moment auch mehr Impact haben.
Aber: es hat Spaß gemacht, die Serie zu verfolgen.
Ja es ging insgesamt alles zu schnell, aber was will man bei nur 5 Folgen erwarten?
Ich gebe Dir Recht:
die Einblendungen kamen 2-3x in jeder Folge und das hat doch schnell sehr genervt. Und man fragt sich im Endeffekt: wozu? Völlig unnötig! Davon abgesehen bleibt die Frage offen: warum steht Jochen genau in dem Moment am See, in dem ein Taucher das Autowrack und die Leiche findet? Das war doch arg erzwungen und unplausibel, zumal es nirgendwo mehr hinführt — es sei denn sie machen noch mehr Folgen um die Geschichte weiter zu erzählen. Es bleiben vorerst einige Fragen unbeantwortet, das ist schade.
Insgesamt wurden ein paar dramatische Elemente und Twists zwanghaft reingequetscht, die in amerikanischen Serien wesentlich länger aufgebaut werden, besser in der Story integriert sind und im richtigen Moment auch mehr Impact haben.
Aber: es hat Spaß gemacht, die Serie zu verfolgen.
Slevin
New Member
Mir hat die Serie für eine deutsche Produktion ganz gut gefallen. Das Finale war jetzt nicht besonders spannend und mir gingen die Kids am Ende auch ziemlich auf den Geist, aber im Großen und Ganzen wurde ich gut unterhalten. Mehr Folgen hätten dem Ganzen wirklich gut getan, manche Handlungsstränge wurden einfach zu schnell abgearbeitet.
Deutschland 83 fand ich aber doch noch ein Stück besser und spannender.
Deutschland 83 fand ich aber doch noch ein Stück besser und spannender.
Dr.Faustus
Well-Known Member
Gestern die Serie zuende gesehen und insgesamt gefiel mir was ich gesehen habe. Leider hätte die Serie ruhig 1-2 Folgen mehr vertragen können, um die Handlungen und Gedankengänge nachvollziehbarer zu machen.
Ich bin aber froh, dass man sich nach Deutschland 83 wieder etwas getraut hat. Ich hab es tausendmal lieber eine kleine experimentelle Serie zu sehen, als die tausendste Tatortfolge.
Was mir nicht gefallen hat, war das Ende. Die Lehmanns standen im Endeffekt noch schlimmer da als am Anfang. Da hätte man ihnen zumindest das Geld vom Geschäft geben können, damit sie zumindest wieder ansatzweise was haben.
Ich bin aber froh, dass man sich nach Deutschland 83 wieder etwas getraut hat. Ich hab es tausendmal lieber eine kleine experimentelle Serie zu sehen, als die tausendste Tatortfolge.