mother! ~ Aronofsky, Lawrence, Bardem [Kritik]

TheRealFlamel

Well-Known Member
Was zum Fick war das für ein Film?
Ich habe mich noch nie bei einem Film so unwohl gefühlt, die merkwürdigen close up Aufnahmen, die allgemeine Kamera arbeit, und das beklemmende gefühl mit all den Fremden. Ich möchte duschen.
Ich habe keine Ahnung was der film mir sagen wollte, er hatte keine wirkliche Story sondern war einfach durchgehend ein langweiliges aber beklemmendes und am ende Verstörendes etwas.
Habe während des Filmes 3 Mal überlegt aus dem Saal zu gehen.

E: Roarschach hats auf den Punkt gebracht.

Ist halt wirklich schwierig. Kennt man die Spoiler vorher nicht, dann versteht man wahrscheinlich den Film nicht und findet ihn aufgrund der anstrengenden letzten halben Stunde womöglich kacke (so wie ich und viele andere). Kennt man den Spoiler, dann macht das den Film zwar interessanter, aber es geht einem halt auch die Überraschung flöten. Es ist verzwickt! :biggrin:
Hm, ich glaube auch mit dem Wissen verändert sich der Film nicht wirklich da es am Ende ja auch keine Auflösung gibt. ich Finde den Film Insgesamt kacke. Die letzte halbe Stunde war nur das sahnehäuptchen auf dem kackhaufen.
 

Wendtslaw

Well-Known Member
@TheRealFlamel

Ich komme gerade aus mother! und wir mussten teilweise den anderen Kinobesuchern den Film nach dem Abspann erkläreren. Falls du nicht weißt, was dir der Film sagen wollte, empfehle ich dir nach "mother! explaination" zu googlen :wink:
Zwischenzeitlich gefiel er mir irgendwie auch nicht richtig, aber nach und nach hat es Klick gemacht und wir konnten uns fast alles zusammenreimen.
Ich rate davon ab den Spoiler von Rohrschach zum Lesen.

Besagte Szenen empfand ich zwar als unangenehm aber auch nicht schlimmer als irgendwelche Saw Teile.

Jetzt so spontan würde ich 8 von 10 Müttern geben.
 

patri-x

New Member
Würde ich eben auch sagen. Auch wenn es am Ende keine Auflösung gibt, man sieht den gesamten Film dann aber mit komplett anderen Augen und achtet auf viel mehr Dinge, viel mehr Details und Symbolik.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Hab mir den Spoiler nicht durchgelesen aber alleine schon die Tatsache das so viele Leute hier so leicht verstört sind, macht den Film für mich unheimlich interessant.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Hat in den USA einen Cinemascore (das sind so weitläufige Wertungsumfragen nach dem Film) ein F (= eine 5) bekommen, die niedrigstmögliche. Das passiert höchst selten - erst wenige Male, seit damit begonnen wurde. Die wenigen anderen F-Titel:

Killing Them Softly
Solaris
Bug
Wolf Creek
Darkness
The Box
Silent House
Dr T und die Frauen
The Devil Inside
I Know Who Killed Me

... also braucht man auf den Cinemascore nichts zu geben? Kann doch nicht sein, dass das die einzigen F-würdigen Titel der letzten Jahre sein sollen.
 

Clive77

Serial Watcher
Bin relativ gespannt. Nächsten Freitag vermutlich im Kino, weil meine Schwester den unbedingt sehen will. Mir hätte auch Heimkino gereicht, zumal ich den letzten Aronofsky (Noah) nicht so dolle fand. :unsure:
 

patri-x

New Member
Blade2000 schrieb:
Finde die Theorie / Erklärung von Filmstarts super :thumbsup:
Wow. Da hat man aber ganz viel "eigene" Arbeit reingesteckt - nicht! :tongue: Die Theorie ist doch schon länger bekannt und hat der Regisseur so auch längst bestätigt. Filmstarts wird langsam zur BILD unter den Filmseiten. Fehlt nur noch die Überschrift: Filmstarts erklärt Aronofskys mother! :ugly:
 

Joel.Barish

dank AF
Jay schrieb:
Hat in den USA einen Cinemascore (das sind so weitläufige Wertungsumfragen nach dem Film) ein F (= eine 5) bekommen, die niedrigstmögliche.
Genau genommen eine 6; ungenügend. Diesen Cinema Score sollte man aber, denke ich, noch etwas erklären. Wir haben hierzulande nichts in der Art und für mein Empfinden ist der Score noch nicht so etabliert wie beispielsweise die Tomaten oder dergleichen. Es ist ganz richtig eine Umfrage am Zuschauer unmittelbar (!) nach Filmende, meistens aus Previews oder direkt vom Starttag. Das sind spontane Einschätzung der Publikumszufriedenheit und meistens dahingehend gewertet, ob man diesen Filmen seinen Freunden etc. empfehlen (!) würde. Soweit ich das nachvollziehen kann hat das eher was mit einer "Word of Mouth" Einschätzung zu tun, weniger mit filmischer Qualität. Wenn man sich die anderen Filme dieser Liste anschaut wird das bestätigt, finde ich. Diese F-Filme sind nicht selten verstörende und unangenehme Filme und dazu gehört "mother!" wohl auch.

Generell gilt beim Cinema Score, soweit ich das mitbekommen habe, dass alles ab "C" und drüber als unerfreulich und nicht besonders gut gilt. Aber trotz Superstar in der Hauptrolle war wohl jedem am Film Beteiligten klar, dass dies kein Film wird, der die Kinokassen klingeln lässt. Und ich denke die Bewertung ist besonders streng, da der durchschnittliche US-Kinogänger Filme dieser Art nicht von JLaw erwartet hat und vollkommen überrumpelt wurde.


Ich bin sehr gespannt. Womöglich/Hoffentlich/Wahrscheinlich werde ich ihn morgen sehen. :bibber:
 

Shins

Well-Known Member
Joel.Barish schrieb:
Ich bin sehr gespannt. Womöglich/Hoffentlich/Wahrscheinlich werde ich ihn morgen sehen.
Bin sehr gespannt auf deine Meinung!

Wird bei mir aus zeitlichen und gesundheitlichen Gründen wohl leider erst auf Blu-ray was. Bin aber ebenfalls sehr neugierig. Gerade wegen der bisherigen Meinungen.
 

Joel.Barish

dank AF
Gesehen und ... also so aus dem Nichts kommt das "F" vom CinemaScore nicht, wenn man sich die anderen Titel anguckt. Denn neben ein paar arg unangenehmen/arg brutalen Szenen und einer ungewöhnlichen Inszenierungsart ist der Film auch äußerst provozierend, insbesondere für eine in den USA bekanntlich recht wortstarke Gruppe.

Ich bin aber etwas irritiert dass es eine (hier und im WWW) Konfusion zur Interpreation gibt. Ich fand den Film extrem plump und in seiner symbolischen Bildsprache viel zu offensichtlich; das war eine der größten Schwächen.

BG-Kritik: mother! (Joel)
 
Zuletzt bearbeitet:

Clive77

Serial Watcher
Werde mir die Kritik erst nach dem Film durchlesen. Freitag ist es soweit. Bin halbwegs gespannt, aber erwarte aufgrund der Meinungen im Vorfeld nichts Großartiges.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Hm, wüst und brutales Experiment? Terrorfilm? Schockschwerenot. Solch Extreme hatte ich nicht befürchtet.

Und dann auch noch überdeutlich als Allegorie? Hm.
 

Joel.Barish

dank AF
Ja, hehe, für dich kommen da echt mehrere deiner LIIIIIIIIIIIEBLINGSdetails zusammen. Wie gesagt, ich bin wirklich gespannt was du sagst. Ganz ehrlich, müsste ich wetten, würde ich schätzen ...
... dass es ein zweiter "Cosmopolis" Fall wird.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Es bleibt für mich dabei, das Noah der einzige Aronofsky ist, der mir nicht gefiel.

TheRealFlamel schrieb:
Ich habe mich noch nie bei einem Film so unwohl gefühlt, die merkwürdigen close up Aufnahmen, die allgemeine Kamera arbeit, und das beklemmende gefühl mit all den Fremden.
Kann ich für mich nicht sagen. Gegen Ende wurde es etwas unangenehm, aber verstört oder unwohl habe ich mich nicht gefühlt. Ich hab mich eher aufgeregt, dass Lawrence Figur so rumdruckst, anstatt mal ein Machtwort zu sprechen.

TheRealFlamel schrieb:
Ich habe keine Ahnung was der film mir sagen wollte, er hatte keine wirkliche Story sondern war einfach durchgehend ein langweiliges aber beklemmendes und am ende Verstörendes etwas.
Also 'langeweilig' wäre ganz sicher nicht das Wort, was mir zu mother! einfällt.

TheRealFlamel schrieb:
Habe während des Filmes 3 Mal überlegt aus dem Saal zu gehen.
Der Gedanke kam mir nicht eine Sekunde lang.

Ich fand den Wandel der Szenen als schließlich alles mehr und mehr eskalierte stark gemacht.
Ich sag mal 8/10 ungebetene Gäste.
 

Clive77

Serial Watcher
Komme gerade aus dem Kino. Der Saal war anfangs schon sehr spärlich besucht, aber gut die Hälfte der Zuschauer ist gegangen, bevor der Film zu Ende war - von einem der bis zum Ende verbliebenen Saalbesucher ließ sich beim Abspann "der letzte Scheiß" vernehmen. :ugly:

Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, was ich vom Film halten soll. Neben der mehr oder weniger offensichtlichen "Erklärung" (die oben weiter verlinkt wurde) stecken da noch jede Menge andere Interpretationsmöglichkeiten oder zumindest Ansätze dazu drin. Aber so ganz schmecken will mir da nichts. Ich würde sagen, mir wäre es lieber gewesen, wenn man sich da ein eindeutiges Thema rausgepickt hätte, vielleicht noch ein zweites dazugenommen hätte (um ein wenig abzulenken) und dann halt etwas konkreter dargestellt hätte, worum es tatsächlich geht. So, wie der Film jetzt ist, ist mir das einfach zuviel Kuddelmuddel - darauf angelegt, Verwirrung zu stiften. Und das kann doch eigentlich nicht Sinn der Sache sein, oder? :unsure:

Ich habe übrigens mehrmals im Film laut aufgelacht, als es immer grotesker wurde.
Aronofsky scheint eine Vorliebe dafür zu haben, seine Hauptfiguren zu demontieren, ja gar zu zerstören. So auch hier, wo der Wahnsinn um Bardem und Lawrence immer größer wird, zwischendurch eine Normalisierung der Situation einzutreten scheint und dann aber der Wahnsinn mit voller Fahrt zurückkommt, um im großen (Ur-)Knall zu enden (oder so).
Großes Problem dabei: Sich in die Figuren hineinzufühlen, wird zunehmend schwieriger, da mit fortschreitender Laufzeit auch die Glaubwürdigkeit der Handlungen der Figuren rapide abnimmt. Für mich der größte Schwachpunkt am Film, denn trotz aller Allegorien, Metaphern, Symbolik usw. muss es für mich möglich sein, mich in die Handlungen der Charaktere hineinzuversetzen. Sonst funktioniert ein Film für mich nicht - jedenfalls nicht solch ein Film.

Wertung? Schwierig. Noch einmal brauche ich den nicht zu sehen. Vielleicht π/10. :biggrin:
 

Esum

Batman
Komme gerade aus dem Kino und weiß echt nicht was ich von dem Film halten soll. Die Schauspieler sind super und spielen wirklich stark, aber ich bin in den Film rein gegangen weil ich dachte ich würde einen Thriller sehen, aber anstelle habe ich

Eine moderne Variante der Gottesgeschichte gesehen

Und bei dem Ende frage ich mich auch

Warum wiederholt sich alles? Macht Gott immer die gleichen Fehler die zu Vernichtung der Menschheit und seines Zuhause führt das er sie immer wieder neu schaffen muss?


Ich kann den FIlm irgendwie nicht richtig bewerten :unsure:
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Gerade gesehen und völlig begeistert!! Pures Chaos und Anarchie! Nicht, dass ich alles verstanden habe, aber der Film ist derart intensiv, nah und wahrhaftig, man ist einfach zu 100% involviert und leidet mit. Das ist in der tat kein Lächeln-auf-den-Lippen-Film, mother! fordert den Zuschauern immens.
Dass er kommerziell wenig reissen wird war abzusehen, daher hoffe ich, dass die Verantwortlichen das nicht als Scheitern ansehen und weiterhin in diesen wagemutigem, visionären, fantastischen Regiesseur investieren. Seit Cold Case habe ich Lawrence nicht mehr so gut gesehen, genau auf solch einen Film wird Sie nach Ihrer Karriere richtig stolz sein, wenn Sie im Pool Ihrer luxuriösen Millionenvilla liegt und ihre Schaffen rekapituliert. 8/10
 
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