The Blacklist S03E11 - Mr. Gregory Devry

Clive77

Serial Watcher
In der Folge "Mr. Gregory Devry" der US-Serie The Blacklist stellt sich die Frage, wer Raymond Reddington wirklich ist. Könnte es sein, dass wir es zweieinhalb Staffeln lang mit einem Nachahmer zu tun gehabt haben?

”Tell our friends in hell to be patient. I’ll be there soon enough.” - Raymond Reddington

Ich bin Raymond Reddington
Das FBI-Team und die Zuschauer sehen sich diese Woche mit einer interessanten Frage konfrontiert, die in gewisser Weise bereits in der letzten Episode - nicht zuletzt durch das abschließende Gespräch zwischen Hitchin (Christine Lahti) und Red (James Spader) – aufgeworfen wurde. Kann es sein, dass unsere Hauptfigur alle an der Nase herumgeführt hat und er eigentlich garnicht den Namen „Raymond Reddington“ trägt? Die Auftritte von Gregory Devry (Jake Weber) lassen uns zumindest recht lange im Dunkeln tappen, ob Red wirklich Red ist.
Nachdem letzte Woche in gewisser Weise ein größeres Kapitel der Serie abgeschlossen wurde, hätte sich erwarten lassen, dass die nächste Folge sich wieder in „vertrautere Bahnen“ begibt und einfach den nächsten Kriminellen aus dem Hut zaubert, den es zu fassen gilt. Stattdessen wohnen wir einer Red-zentrierten Episode bei, in der es für ihn gilt, seine Reputation wieder herzustellen – denn seine verbrecherischen Kollegen haben natürlich mitbekommen, dass er seit geraumer Zeit dem FBI und auch Elizabeth Keen (Megan Boone) helfend zur Seite stand.
Es dauert aber fast bis zum Ende, ehe wir erkennen, dass die ganze Folge sich um einen weiteren Plan von Red dreht, der nichts anderem dient, als seinen Ruf in der kriminellen Welt wieder zu festigen und einem Freund nebenbei den Gnadentod zu gewähren – auch wenn das zunächst anders aussieht. Für den Episodenaufbau kann man den Machern da nur gratulieren, denn die Frage „was wäre, wenn Red nicht Red ist?“ spukt auch nach der Folge noch im Kopf der Zuschauer herum.
Stellen wir uns einmal vor, dass Raymond Reddington tatsächlich jemand völlig anderes ist. Es wäre schon verdammt cool gewesen, wenn Gregory Devry sich tatsächlich als der echte Raymond Reddington entpuppt hätte. Genau diese Art von Twist könnte man unserem Strippenzieher nämlich durchaus zutrauen, gerade weil er immer nur die nötigsten Informationen preisgibt. Weitere Fragen hätten sich dann ergeben: Weshalb gibt er sich als Red aus beziehungsweise welche Absichten verfolgt er damit? Wie würde sich die Scharade auf seine Beziehung zu Liz (und den anderen) auswirken? Im Prinzip ließe die gesamte Serie sich damit unter einem ganz anderen Blickwinkel betrachten und könnte komplett umgekrempelt werden. Von daher ist es schon ein wenig schade, dass diese Option bloß für eine Episode lang ausgespielt wird. Wobei, so ganz sicher sein kann man sich bei Red wahrscheinlich nie.

Lizzies neue Situation
Kommen wir zum zweiten Hauptcharakter. Für Liz heißt es momentan, die Füße etwas still zu halten, denn diese Woche erfährt sie die Auswirkungen davon, bloß eine Beraterposition beim FBI inne zu haben und nicht mehr als Agent aktiv mitzuwirken.
So wie hier dargestellt, ließ sich ihre neue, veränderte Rolle auch erwarten. Große Überraschungen gibt es dabei folglich keine, was aber auch nicht weiter verwundernd ist. Im Prinzip nimmt sie vorerst eine Art Vermittlerrolle zwischen Red und dem FBI ein, was nicht gerade der beste Schachzug ist. Schließlich könnte Red seine Hinweise auch (wie sonst) mit kurzen Telefonaten an Ressler (Diego Klattenhoff) oder Aram (Amir Arison) weitergeben. Jetzt hat er halt das „Lizziefon“.
Uns ist dabei zwar bewusst, dass Madame Keen weiterhin eine tragende Rolle in der Serie spielt und sie auch wesentlich zur Auflösung der Fälle beträgt beziehungsweise beitragen wird, aber so ganz überzeugend kommt die neue Situation hier noch nicht rüber. Dazu war die Episode womöglich auch einfach zu Red-lastig. Als eine Art Einführung kann man daher ihre Beteiligung am aktuellen Fall noch durchgehen lassen. Aber wenn sie und ihre Geschichte weiterhin fesseln soll, müssen sich die Macher schon ein bisschen was einfallen lassen. Hoffen wir mal das Beste.
Privat sieht die Sache bei ihr ein bisschen anders aus, aber nur ein bisschen. Letzte Woche ließ sich noch monieren, dass Tom (Ryan Eggold) sich gegen Episodenende nicht blicken ließ. Hier stolpert er nun Hals über Kopf mit einem Heiratsantrag durch die Tür und überrumpelt damit nicht nur Liz, sondern auch uns. Klar, was er für sie empfindet, ist allen Beteiligten wohl bewusst. Von daher ist es nicht ganz so überraschend, dass er die eine Frage stellt. Andererseits kommt der Antrag aber sehr plötzlich, denn abseits von Toms Hilfestellung in Sachen Karakurt hat sich privat zwischen den beiden nicht sehr viel getan. Es fehlt an (nachvollziehbarer) Vorbereitungszeit für diesen Schritt – die wenigen Treffen zwischen den beiden in vergangenen Episoden dieser Staffel sind da einfach zu wenig.
Was außerdem ein bisschen bitter aufstößt: Tom fragt Red später um Erlaubnis für sein Hochzeitsvorhaben und nennt ihn dabei „Daddy“. Sieht ganz so aus, als wenn die Macher hier erneut auf die (in den Augen des Rezensenten längst geklärte) Vater-Frage anspielen wollen. Das hätte nun wirklich nicht sein müssen. Aber zu dem Thema wurde schon im letzten Review einiges gesagt, von daher lassen wir das mal heute unter den Tisch fallen.
Auch die Attacke auf Liz wirkte an den Haaren herbeigezogen. Weshalb wurde sie noch gleich überfallen? Weil sie als diejenige erkannt wurde, die sich als unschuldig entpuppte? Wahrscheinlich haben die Täter die letzten Nachrichten noch nicht gesehen. Anders kann man sich den Vorfall nicht erklären. Schon klar, wir sollen hier eine Art Bild der Öffentlichkeit von Liz erhalten, aber nachdem Hitchin vor der Presse alles klargestellt hat, war dieser Angriff eigentlich obsolet (und diente vermutlich nur dazu, um den nächsten und abschließenden Teil von Liz in Szene zu setzen). Die Sache mit der Wohnungssuche kann man hingegen als o.k. einstufen, denn dort wurden die Vorbehalte zufriedenstellend geklärt.
So ganz ohne positive Dinge soll dieser Absatz aber nicht geschlossen werden. Megan Boone ist schwanger und ganz offensichtlich haben sich die Autoren (und sie) dazu entschieden, die Schwangerschaft in die Serie mit einzubauen. Wir brauchen also nicht zu befürchten, dass eine der Hauptfiguren in eine Auszeit geschickt wird und die Art und Weise, wie Liz davon erfährt, wird Red womöglich seine Entscheidung zu Toms Anliegen noch einmal überdenken lassen. Ob sich das alles in weiteren Folgen auch überzeugend darstellt, bleibt natürlich abzuwarten. Aber man kann es durchaus positiv sehen, dass man oder vielmehr Megan Boone sich dazu entschieden hat, die Schwangerschaft Teil des Plots werden zu lassen.

Und sonst?
Die anderen Figuren müssen zwar ein wenig zurückstecken, aber an sich sieht das alles ganz gut aus. Besonders zu gefallen wussten dabei die Szenen zwischen Ressler und Samar (Mozhan Marnò), wo uns nebenbei erklärt wird, weshalb Samar überhaupt wieder im FBI-Team dabei ist. Schön jedenfalls, dass die Unstimmigkeiten zwischen den beiden kurz thematisiert werden und nicht einfach erklärungslos zu Schema F übergegangen wird.
Dem Rezensenten hat außerdem das kleine Gespräch zwischen Aram und Liz gefallen, bei dem unser Techniker erklärt, dass er sich die gesamte Serie „Doctor Who“ heruntergeladen hat und Tom Baker als „amazing“ bezeichnet. Wie wahr, wie wahr – auch wenn Peter Capaldi da in meinen Augen dicht dran ist – aber das nur am Rande.
Schön war es außerdem, Cooper (Harry Lennix) wieder voll in seinem Element und der altbekannten Rolle zu sehen. Hier merkte man es der Serie deutlich an, dass sie zwar in gewisser Weise wieder an ihren Ursprung zurückkehrt, aber die jetzige Charakter-Konstellation doch frisch wirkt.

Fazit: Die Einordnung der Folge fällt nicht einfach aus. Alles, was Red und damit den aktuellen Fall angeht, kam wirklich gelungen rüber und wirft auch nach der Episode Fragen danach auf, wie das „hätte, wäre, wenn“ Schema aussehen würde. Dass man diesen Schritt bloß in einer Folge gegangen ist, war an sich in Ordnung und wer weiß, vielleicht stellt sich tatsächlich noch heraus, dass Red jemand völlig anderes ist und seine Motive in einen neuen Blickwinkel gerückt werden. Zum Thema Liz gibt es leider nicht sehr viel Positives zu verbuchen, denn bestenfalls war da alles recht vorhersehbar, abgesehen natürlich von den letzten Szenen.

7/10
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
115 Zugriffe und kein Kommentar okay denn von mir einer. Weiß nicht recht wo ich sie einordnen soll. Hab mich gefreut, als ich die News lesen durfte dass Jake Weber in einer Folge mitspielt. Ich hatte keinen Plan welche Rolle das sein könnte diese hat mich aber den doch mehr als enttäuscht. Dachte irgendwie dahinter steckt irgendwie ein ganz anderer Plan. Tja und denn löst sich das alles so easy auf... Also blieb am Ende nur der Gedanke hm typisch Reddigton und nette Geste.

Ich wusste es doch schon immer Aram braucht einfach mehr Screentime :love:

Lizzie geht mir nur noch auf die Nerven ( bin denn mal gespannt ob ich sie überhaupt vermissen würde wenn sie komplett für ein paar Woche ausfällt oder ob sie es z.B bei Akte X machen sprich liegend im Krankenhaus)

Rest war okay....Kein Highlight aber auch nichts wo ich sagen würde völlig übertrieben..

Gebe der Folge zwichen 6,5 und 7 von 10

Vielleicht liegt es schlicht und einfach daran dass meine ersten Teeniefilme u.a. Pretty in Pink und Mannequin waren aber ich würde ja mal zu gerne Andrew (pickelos) McCartny vs James Spader sehen. Ja, ich weiß ist ein Wunschdenken zumal erster bei The Blacklist schon Regie geführt hat aber träumen darf man doch...
 
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