Kinofilme zu Filmstart daheim für 50 Euro leihen - Regisseure führen Civil War

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Sean Parker, der u.a. Napster und Facebook mit unterstützt hat, bewirbt aktuell eine neue VOD Idee namens The Screening Room. Er will ein spezielles Empfangsgerät verkaufen, das man für 150 Dollar an den Fernseher anschließen kann. Für 50 Dollar pro Film soll man dann topaktuelle Kinofilme leihen können, ohne Wartezeit. Das heißt, Kung Fu Panda 3 beispielsweise, der gestern anlief, ließe sich heute für 50 Euro schauen.

Klingt erstmal viel, da das ja doch ein Vielfaches des normalen Leihpreises ist. Macht man aber einen Filmabend mit mehreren Leuten, sind 50 Euro auf einmal nicht mehr so viel. Zu zehnt beispielsweise gibt man dann doch sehr viel mehr aus, fahren alle in die Stadt und schauen ihn in 3D im Kino.

Das sorgt aktuell für große Diskussionen in der Filmbranche, denn viele Filmemacher und Kinobetreiber sind dagegen. Befürchtet wird, dass Filmpiraten einen solchen Film einfach per HD Cam aufzeichnen und in Topquali und Topton ins Netz stellen können. Die größte Angst ist natürlich, dass der teure Kinobesuch damit überhaupt an Attraktivität verliert und den Kinos viel Geld verloren geht, wenn sich überall dutzende zusammensetzen und sich so die Filme daheim ansehen. Was verständlich ist, weil viele, viele, viele die auf Fahrt- und Parkkosten, Getränke- und Popcornkosten, den 3D Aufschlag, sowie unbequeme Sitze und lärmende, quatschende Kinobesucher liebend gern verzichten würden.

Parker und sein Team argumentiert hingegen, dass ein Teil der Einnahmen an die Kinos gehen würde und man so Geld an vielen Menschen verdienen könnte, die eh nicht ins Kino gehen. Da Mitte April die CinemaCon der Kinobetreiber ist, könnte es da eine Entscheidung geben.

Für das Startwochenende würde das sicherlich noch sehr viel größeres Einspiel bedeuten, aber auf lange Sicht?

Dagegen sind unter anderem James Cameron, M Night Shyamalan, Roland Emmerich, Brett Ratner und Christopher Nolan

Dafür sind seltsamerweise Spielberg, JJ Abrams, Ron Howard, Martin Scorsese, Peter Jackson und Frank Marshall... die alle rein zufällig Aktienshareholder dieses Geschäftsvorschlags sind.

Quelle:
http://deadline.com/tag/the-screening-room/

Was haltet ihr von der Idee?
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich finde die Idee gut. Wie du schon sagst, sind 50 Euro gar nicht so viel, wenn man das mit mehreren Leuten macht. Auch wenn man zu Hause keine so große Leinwand hat, hätte man die Vorteile, dass es pünktlich zum Kinostart läuft und (wenn mit mehreren Leuten) auch günstiger ist. Dann kann man die Naschereien und Getränke nämlich auch im Supermarkt kaufen und muss nicht die Wucherpreise bezahlen, die in den Kinos verlangt werden.

Die Kinobetreiber (und ich vermute, dass es vor allem die großen wie Cinemaxx und Cinestar betreffen würde) sind natürlich nicht begeistert. Denn auch wenn ihnen ein Teil dieser neuen Einnahmen zufällt, können sie halt nicht so viel Gewinn durch die besagten überteuerten Getränke und Essen machen. Die kleineren Kinos wären davon vermutlich weniger betroffen, weil die Independent-Filme eher selten was für Kinoabende mit Freunden sind. Wenn es wirklich umgesetzt werden sollte, würden die Kunden das Angebot wohl eher für Blockbuster/Popcornfilme nutzen. Wäre so meine Einschätzung.

Ich hätte nichts dagegen.
 

McKenzie

Unchained
#TeamCameronShyamalanEmmerichRatnerNolan

Denke außerdem dass dann noch viel eher Raubkopien im Netz landen, als es ohnehin schon der Fall ist.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
McKenzie schrieb:
#TeamCameronShyamalanEmmerichRatnerNolan

Denke außerdem dass dann noch viel eher Raubkopien im Netz landen, als es ohnehin schon der Fall ist.
Aber wenn es eine solche Aktion gibt, werden vielleicht weniger Leute auf Raubkopien zurückgreifen, weil sie den Film dann pünktlich zum Kinostart zu einem günstigeren Preis mit Freunden zu Hause schauen können - in einer besseren Qualität als eine Raubkopie. Das würde sich evtl. ausgleichen :wink:
 

McKenzie

Unchained
Bei einem Preis von 50€? Glaub ich eher nicht. Wer jetzt Raubkopien schaut, tut das dann ebenso, vor allem wenn sie noch leichter verfügbar sind.
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Siehe Kenzie. Als ob. Ich glaube nicht daran, dass der typische illegale Stream User dazu bereit wäre, 50$ hinzulegen und sich dann zu organisieren, um Geld zu spare und alle zusammen bei einem Kumpel zu schauen. Das ist viel komplexer und komplizierter, als kurz zuhause in der bequemen Jogginghose den Laptop aufzuklappen.
Nein, ich glaube den User-Kreis kann man mit der Strategie getrost vergessen. Und ich glaube ich nicht dran, den zur Zielgruppe gehören zu sehen.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Gut, die Hardcore-Illegal-Streamer werden sich davon nicht anlocken lassen, aber es gibt auch einige Leute, die nicht so stur sind.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich will auch mal bezweiflen, dass sich so dermaßen viele jede Woche zu 6+ Leuten zum Filme schauen treffen. Die meisten schaut man doch eher zu zweit oder allein.

Und ein Papa wird sicher keine 50 Euro bezahlen, nur damit seine drei Mädchen Bibi + Tina Teil 3 sehen können.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Ich find die Idee Spitze. Kinos haben aktuell quasi ein Monopol und können tun und lassen was sie wollen. Wir als Kunden sind die Leidtragenden. In den letzten Jahren habe ich häufiger auf Kinobesuche verzichtet, weil der Film nur in 3d gezeigt worden ist, ich aber 2d sehen wollte. Aber nein, ich werde gezwungen etwas zu tun, was ich nicht will und darf auch noch draufzahlen. Und von Essen und Trinken muss man gar nicht erst anfangen.

Wie häufig man so etwas nutzen würde, ist mal vollkommen egal. Es sorgt in erster Linie dafür, dass Kinos sich anpassen müssen. Das ist wie beim Kampf von Discountern, wenn einer Preise sinkt, müssen andere nachziehen und am Ende profiziert der Käufer.

Da der Film dann innerhalb von einem Zeitraum von 24h/48h mehrfach ansehbar ist, ist das Preisleistungsverhältnis mehr als fair. Ich würde das also definitif häufiger machen. Reicht ja schon, zu 4t zu gucken und man ist preisgleich mit einem Kino. Alle Vorteile eines Heimkinos ohne Nachteile eines öffentlichen. Klingt fantastisch. Und wer das nicht nutzen will, kann ja weiter ins Kino gehen.

Die einigen, die darunter leiden, sind also Kinos, die sich anpassen müssen. Aber das ist kein Argument gegen Fortschritt. Man verbietet ja auch nicht die Bahn, damit mehr Autos verkauft werden (doofes beispiel, ihr wisst aber was ich meine).

Und Thema Raubkopien? Etwas nicht einzuführen, weil Verbrecher dadurch illegale Möglichkeiten bekommen, klingt auch nicht nach einer sinnvollen Begründung.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Jay schrieb:
Ich will auch mal bezweiflen, dass sich so dermaßen viele jede Woche zu 6+ Leuten zum Filme schauen treffen. Die meisten schaut man doch eher zu zweit oder allein.
Aber wie du schon irgendwo anders sagtest, sind wir nicht unbedingt der Durchschnitt oder die Zielgruppe. Wir schauen auch Filme, die der Gelegenheitskinogänger nicht mal vom Namen kennt.
Ich denke, dass das Angebot (wie gesagt) vor allem für die Gruppen-Popcornfilmsichtungen passt. Nicht für iranische Fahrrad-Dramen, die Joel und Jay und machmal auch ich schauen :wink:
 

McKenzie

Unchained
Quffreahlzo schrieb:
Alle Vorteile eines Heimkinos ohne Nachteile eines öffentlichen.
Das ist aber nicht allzu aussagekräftig :nene: Genauso gilt logischerweise ja auch, alle Nachteile eines Heimkinos ohne die Vorteile eines öffentlichen.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Nenne mir Vorteile eines öffentlichen und Nachteile eines Heimkinos. Ich kenne keine, außer, dass die eigene Technik kacke sein könnte, aber da ist man ja selbst für verantwortlich.
 

Clive77

Serial Watcher
Mir gefällt die Idee. Ob sich das umsetzen lässt, naja, mal abwarten.
Andererseits: Kino ist schon was Besonderes (auch wenn sich da oft negative Seiten auftun, lärmende Besucher, teure Tickets, etc.), würde ich nicht missen wollen. Aber hey, wenn sich die Möglichkeit etabliert, dann schrauben die Kinos vielleicht auch (notgedrungen) die mittlerweile horrenden Preise zurück. Abwarten...
 

Slevin

New Member
Ganz ehrlich, da warte ich lieber 3,4 Monate und streame den Film meiner Wahl lieber weiterhin bei schon heute etablierten legalen Streamingplattformen, wo es sogar wöchentlich neue Angebote ab 99 Cent (!!!) pro Film gibt.
Wo ist überhaupt der Unterschied zwischen diesem neuen System und üblichen Streaminganbietern? Wozu braucht man zusätzlich eine 150 Dollar teure Box?
 

McKenzie

Unchained
@Qurafflaozheo
Ich hab ja keine Aussage getätigt, dass eins oder das andere besser sei; Nur dass es relativ selbsterklärend ist, dass man beim Zuhause schauen die Vorteile des Zuhause schauens hat (aber eben logischerweise auch die Nachteile :wink: ).

Aber gut, Vorteile Kino: Eine 100qm+ Leinwand hat man zuhaus einfach nicht, sofern man nicht vielleicht Tarantino heißt. Soundsystem ebenso. Da kann man ein gutes haben, aber wenn man eine Wohnung hat und Nachbarn, kann man halt meist auch nicht so laut wie es sein sollte.

Das Kinoerlebnis an sich ist auch was schönes für mich, man geht hin wie bei Oper oder Theater, man nimmt sich wirklich bewusst Zeit für einen Film, Popcorngeruch, der dunkle Saal und ja, das kollektive Erleben eines neuen Filmes mit einem Publikum das darauf reagiert. Aber das empfindet ja jeder anders, ich persönlich bin da einfach innerlich noch immer Kind und liebe diese Momente vor dem Film (und währenddessen und danach). :smile: Ich hab halt auch das Glück, dass Wien anscheinend einfach gesittetere Kinogeher hat (oder ich die richtigen Kinos besuche?) als in so manch anderen Städten, so viele negative Erfahrungsberichte ich hier und anderswo leider schon lesen musste. Das ist natürlich ärgerlich und ich kann verstehen, wenn es einem davon vergrault wird; Dass Kino technisch gesehen zuhaus aber einfach nicht gleichwertig reproduzierbar ist, ist halt trotzdem wahr. Da entscheiden dann die persönlichen Abwägungen.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
- Die Leinwandgröße ist vollkommen irrelevant. 10 Meter entfernt von einer 10 Meter Leinwand zu sitzen ist das gleiche wie 1 Meter vor nem 1 Meter TV zu sitzen. Kommt immer auf das Verhältnis an, damit das Blickfeld entsprechend ist. Und zu Hause habe ich wenigstens Full HD, also besseres Bild, schönere Farben, tiefe, Kontrast etc.
- Sound finde ich in vielen Kinos zu laut. Und wenn man Pech hat und nur äußere Sitzplätze über sind, ist auch der Mix vollkommen im Arsch. Das ist ja das optimale, im Heimkino mach ich das, wie ich es will.

Insofern hast du Recht, technisch ist das nicht reproduzierbar, Heimkino ist ein viel tolleres Erlebnis als Kino. :smile:

Aber wie du schon sagtest, das kann jeder für sich selbst entscheiden. Und genau da liegt der Punkt. Aktuell sind die Benachteiligt, die zu Hause gucken wollen. Wenn sich das etablieren sollte, belebt die Konkurenz das Geschäft, Heimkinogänger können zeitnah Filme schaun, am Ende gewinnen alle, weil es jedem selbst überlassen ist, wo er etwas gucken will.
 

McKenzie

Unchained
Quffreahlzo schrieb:
- Die Leinwandgröße ist vollkommen irrelevant. 10 Meter entfernt von einer 10 Meter Leinwand zu sitzen ist das gleiche wie 1 Meter vor nem 1 Meter TV zu sitzen.
Nein. Es ist auch nicht das gleiche ob ich ein Auto in real vor mir stehen seh, oder mir ein kleines Modellauto knapp vor die Augen halte :squint:
- Sound finde ich in vielen Kinos zu laut. Und wenn man Pech hat und nur äußere Sitzplätze über sind, ist auch der Mix vollkommen im Arsch. Das ist ja das optimale, im Heimkino mach ich das, wie ich es will.
Zu laut fand ich es noch nie. Aber zum Unterstrichenen - Genau das geht eben leider als Stadtbewohner oft leider in der Realität nicht.
 

McKenzie

Unchained
Wieso passt er nicht? Egal worum es geht, kleiner und näher ist nicht das gleiche Sehgefühl wie groß und halt weiter weg. So funktioniert das nicht, da spielen schon mehr Faktoren rein.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Kann ich auch kaum nachvollziehen. Wenn ich da an The Hateful Eight denke ... keinerlei Vergleich zum Fernseher zu Hause (Wobei das zusätzlich auch noch die Filmprojektion war, was zu Hause so ziemlich unmöglich ist, aber mir ging es auch allein um Wahrnehmung der Leinwandgröße). Wird außerdem in den meisten Kinos nicht schon 2K projiziert, also besser als Full HD? Selbst wenn nicht, kann man sicher sein, dass die Bildqualität rein was die Auflösung angeht kaum schlechter ist als auf einer Bluray.

Zum Thema Essen: Damit verdienen die Kinos das meiste Geld, mit den Filmen an sich macht man so gut wie keine Einnahmen. Das kann man für überteuert halten, ist es sicher irgendwo auch, aber es ist eben auch Gastronomie. Im Restaurant zahlt man auch mehr als im Supermarkt. Und wer das nicht bezahlen will, isst halt mal zwei Stunden nichts. Auch nicht so schwierig.
 
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