Ich verstehe garnicht, wieso so viele Menschen ihren Sinn des Lebens so eng mit ihrem Glauben verknüpfen. Auch muss man wissentschaftliche Ansichten und spirituelle ja nicht zwingend trennen.
Ist doch logisch, dass man sich mit der Begründung "weils halt so ist" und seiner Bestimmung im biologischen Sinne nicht zufrieden gibt. Deswegen macht man sich ja auch Gedanken über die Zeit, den Tod und den Grund warum man da ist. Warum hat sich soetwas wie Moral und Gewissen entwickelt und welche ursprüngliche Antriebskraft gab es bzw. gibt es für die Entwicklung des Lebens. Für Kant war der Moralische Gottesbeweis zum Beispiel der ausschlaggebende Grund um doch noch die Existenz eines Gottes in Betracht zu ziehen. Jung sagte, dass die Seele an sich spirituell veranlagt ist "anima naturaliter religiosa", also dass der Mensch die natürliche Veranlagung dazu hat, nach einem höheren Wesen und somit einem Grund des Lebens zu suchen, unabhängig in welcher Kultur.
Auch muss man wissentschaftliche Ansichten und spirituelle ja nicht zwingend trennen.
Genau das hab ich ja gesagt, für mich ist die Wissenschaft der Grund, der mich so zum Philosophieren anregt, dass ich dadurch zu Erkenntnissen kommen kann, die in mir den Glauben erwecken könnten. Wissenschaftlich kann man "Gott" natürlich nicht erfassen, aber man kann erkennen, wie fantastisch das Wunder der Evolution und des Lebens ist und dass man wissenschaftlich an immer neuere Grenzen stößt, die noch mehr neue Fragen aufkommen lassen.
Jede, wirklich jede Aktion im Leben ist Schicksal, denn es passiert so wie es passiert
Mag sein, aber was ist bitte Schicksal? Hinter dem Begriff steckt viel und ich glaube nicht, dass es individuelle Schicksäle gibt, die von irgendwo her gelenkt werden. Das wiederum würde heißen, dass das Zufallsprinzip regiert, aber der Zufall muss zumindest bei Anbeginn der Zeit auch schon gewirkt haben, was eigentlich nicht sein kann, da wir nicht wissen, was das "primus movens" war. Das sagen ja alle Physiker, man kann bis an den Urknall heran alles rekonstruieren, aber wie aus dem Nichts etwas wird, oder was davor war, das kann keiner beantworten.
Entweder die Zeit existiert schon ewig, was bedeuten würde, dass die Erde hätte niemals entstehen dürfen, denn aus einem Vorgang, der weder ein Anfang noch ein Ende hat, kann nicht mittendrinn etwas entstehen, denn es hätte dann schon unendlich oft entstehen müssen.
Ist die Zeit erst entstanden, stellt sich die paradoxe Frage, was
vor der Zeit war. Da der Begriff "Vor" allerdings wieder das Vorhandensein von Zeit voraussetzt, kann man die Frage so nicht stellen. Damit will ich eigentlich nur sagen, dass man sich ruhig über seine Existenz Gedanken machen kann und nicht einfach alles so hinnehmen soll, wie es ist.
Viele Ungläubige argumentieren ja damit, das sie nicht an eine höhere Macht glauben wollen, die Kinder in Afrika verhungern lässt. Töricht, wie ich finde, denn die Natur kann man nicht verändern. Es liegt nicht in der Verantwortung der Natur, sich um so etwas zu kümmern, demnach kann man ihr auch nichts vorwerfen.
Und jeder glaubt an irgendetwas, sie betiteln es vielleicht nicht mit "Gott" und denken an einen weissen Mann mit Rauschebart, aber auchd er Gedanke an "nichts" ist einer.
Kann ich dir nur zustimmen. So lange wir uns das Universum und die Entstehung der Welt nicht erklären können, solange kann man auch nie mit Sicherheit sagen, ob es einen Gott gibt, oder ob es keinen Gott gibt. Wir wissen es einfach nicht und beides lässt sich nicht beweisen, sondern beides ist Glauben. Also bin ich vom Ansatz her ein Agnostiker, der eigentlich sagt: Die Frage nach Gott ist insofern irrelevant, da wir sie sowieso bis zu unserem Tod nicht definitiv, sondern nur subjektiv spirituell beantworten können. Allerdings bin ich der Meinung, dass unser Gewissen und unserer angeborener Drang zur Spiritualität, sowie das "generelle Sein" von einer schöpferischen Kraft stammen könnte.