Seid ihr gläubig? Euer Umgang mit Religion/en

Presko

Don Quijote des Forums
Woodstock schrieb:
klar, hättest Du gerne. Warte nur ab, der jüngste Tag wird schon kommen und dann mal schauen, wie Du um Worte ringen wirst, wenn Du vor dem göttlichen Gericht stehst und Dich für deine schändlichen Taten rechtfertigen musst :nene:
 

Clive77

Serial Watcher
Presko schrieb:
Die Behauptung, dass die Wissenschaft objektives Wissen generiert, halte ich für angreifbar und in vielen Punkten ist es auch nötig, diese "Wissens-" oder "Objektivitäts"-Doktrin anzugreifen. Denn auch hier reden wir meist von Modellen und von Thesen, die nicht einfach objektiv die Wahrheit abbilden oder darstellen.
Da gebe ich Dir Recht. Auch in den sogenannten "(Natur-)Wissenschaften" gibt es viele Dinge, die trotz "wissenschaftlicher Artikel in anerkannten Journalen" keineswegs allgemeingültig sind. Es ist mein täglich Brot, solche Erfahrungen zu machen und ich hasse es wie die Pest, wenn ich was ausprobiere, was dann so nicht funktioniert. Aber dabei beziehe ich mich auf aktuelle Forschungsgebiete und nicht auf allgemein gültige Prinzipien wie - sagen wir "Schwerkraft".
Fakt ist, es wird auch wissenschaftlich eine Menge "Schmu" betrieben, um von sich reden zu machen und das geht mir sowas von gegen den Strich, dass ich es kaum ausdrücken kann.

Und: In vielen Dingen sind es wirklich nur Thesen und Modelle, was primär aber daran liegt, dass die Beweisführung sich schwierig gestaltet und die "Vorstellungskraft" versagt. Ein schönes Beispiel dafür ist der "Welle-Teilchen-Dualismus"... oder der "Tunneleffekt"... oder ...
 

Phyrrax

stole your Ice Tea
Mal ne andere Frage...warum ist es Menschen eigentlich so wichtig das zu wissen? Also ob man Gläubig ist oder nicht? Ich persönlich bin nicht gläubig, mach mich viel über Religionen lustig ( mach mich aber generell über alles lustig).

Wenn ich mit jemanden rede und es stellt sich herraus das er Gläubig ist, ist das Einzige was mich interessiert ober über sich selbst und seine Religion lachen kann (können viele ja nicht, besonders Moslems nicht, persönliche Erfahrung). Und wenn er Atheist ist werde ich ihn auch gleich nicht umarmen, küssen und ihn in meine Famillie aufnehmen.

Ich habe vor kurzem festgestellt das es nicht der Glaube an sich ist der mich stört, sondern diese Verbohrtheit und übertriebene Ernsthaftigkeit/Reinsteigerung in diesen. Wenn jemand gläubig ist muss ich das respektieren, genauso wie er zu respektieren hat das ich nicht gläubig bin. Soll er aber zum Beipiels nicht rumjammern wenn ich darüber nen Witz mache, würd ich ja auch nicht (muss natürlich im Rahmen bleiben).

Hatte mal nen Lehrer wo ich Fachabi gemacht habe, der war echt übelst Gäubig, hat uns immer predigten gehalten. Hat er uns mal gefragt sie glauben also an Evolution? Glauben sie also wenn ich nen haufen Backsteine zusammenschmeiße baut sich das Haus nach ner Zeit von alleine? Jetzt mal davon abgesehen ob die Frage sinnig ist und er da nicht Äpfel mit Birnen verglichen hat, musste ich ziemlich darüber lachen. Die Frage ist bloß ob er darüber gleacht hätte, wenn jemand ihm auf genaus so witzige Art und Weise Kontra gegeben hätte...ich bezweifle das.

Naja worauf ich hinaus will...die Menschheit sollte mal den Stock aussem Arsch ziehen und mehr über sich selber lachen, das Leben ist so schon ernst genug.
 

Clive77

Serial Watcher
Phyrrax schrieb:
Mal ne andere Frage...warum ist es Menschen eigentlich so wichtig das zu wissen? Also ob man Gläubig ist oder nicht? Ich persönlich bin nicht gläubig, mach mich viel über Religionen lustig ( mach mich aber generell über alles lustig).
Also, um die erste Frage zu beantworten: Glauben vermittelt Sicherheit für viele Menschen. Die eigene Existenz ist etwas, was jeden Menschen berührt und es stellt sich da - "glaube" ich - für jeden die Frage, was mit uns passiert, wenn wir sterben. Ist es dann aus, Ende, vorbei und nix bleibt übrig, wenn die Leichen verwest und die Knochen vergammelt sind? Oder bleibt da noch etwas übrig? Eine Seele, der Verstand, jenseits des Vorstellbaren? Antworten auf dieses große unausweichliche "Nichts" bietet nur die jeweilige Religion. Ob nun Buddhist, Hindu, Christ oder was weiß ich, jede Religion hat da ihre eigenen Antworten parat und daran klammern sich eben viele Menschen. Kann ich durchaus nachvollziehen, ich mach' mir auch oft genug Gedanken über meine eigene Existenz und was wohl passiert, wenn sie mal vorbei ist (je älter man wird, desto öfter treten solche Fragen auf). Fakt ist: Niemand weiß, was mit uns nach dem Tod passiert (oder ob da überhaupt etwas passiert). Persönlich hoffe ich, dass jeder das bekommt, woran er oder sie glaubt oder eben was besseres als den eigenen Glauben bekommt (winkt in Richtung der Atheisten). Ob nun Moslem, Hindu, Taoist, Christ, etc... - ich würde mir wünschen, dass alle nach dem Tod ein "gutes Leben" haben...
 

Kumi

New Member
Clive77 schrieb:
Phyrrax schrieb:
Mal ne andere Frage...warum ist es Menschen eigentlich so wichtig das zu wissen? Also ob man Gläubig ist oder nicht? Ich persönlich bin nicht gläubig, mach mich viel über Religionen lustig ( mach mich aber generell über alles lustig).
Also, um die erste Frage zu beantworten: Glauben vermittelt Sicherheit für viele Menschen. Die eigene Existenz ist etwas, was jeden Menschen berührt und es stellt sich da - "glaube" ich - für jeden die Frage, was mit uns passiert, wenn wir sterben. Ist es dann aus, Ende, vorbei und nix bleibt übrig, wenn die Leichen verwest und die Knochen vergammelt sind? Oder bleibt da noch etwas übrig? Eine Seele, der Verstand, jenseits des Vorstellbaren? Antworten auf dieses große unausweichliche "Nichts" bietet nur die jeweilige Religion. Ob nun Buddhist, Hindu, Christ oder was weiß ich, jede Religion hat da ihre eigenen Antworten parat und daran klammern sich eben viele Menschen. Kann ich durchaus nachvollziehen, ich mach' mir auch oft genug Gedanken über meine eigene Existenz und was wohl passiert, wenn sie mal vorbei ist (je älter man wird, desto öfter treten solche Fragen auf). Fakt ist: Niemand weiß, was mit uns nach dem Tod passiert (oder ob da überhaupt etwas passiert). Persönlich hoffe ich, dass jeder das bekommt, woran er oder sie glaubt oder eben was besseres als den eigenen Glauben bekommt (winkt in Richtung der Atheisten). Ob nun Moslem, Hindu, Taoist, Christ, etc... - ich würde mir wünschen, dass alle nach dem Tod ein "gutes Leben" haben...
Dass alle nach ihrem Tod ein gutes Leben haben sollen, wünsche ich auch jedem. Ich denke nur, dass mit dem Tod Schluss ist. Ende, Aus, Mickymaus. Nix mit Paradies, Jenseits, Nirvana. Antworten auf die Frage nach dem Tod haben gerade die Religionen nicht, da wird spekuliert, gemutmaßt, Märchen erzählt, gedroht. Und alles wegen der allumfassenden Angst vor dem Tod. Wegen dieser Angst lässt man sich gern weismachen, dass man im ewigen Licht mit seinen Lieben lebt, sobald man den Tunnel hinter sich gelassen hat.

Glaube ich aber nicht bzw. es spielt für mich keinerlei Rolle, eher finde ich das Leben viel interessanter als dieses sinnlose Getue um den Tod.*

Als Atheist muss man schon konsequent sein, so eine Scheiße aber auch. Keinen Halt im Leben, wir armen Schweine :bibber:


* Naja, bis es vielleicht dann mal ans Ohrenanlegen geht, dann relativiert der stramme Ungläubige sicher seine Überzeugung und wünscht sich ein jenseitiges Leben mit Sommer Sonnenschein und guhder Laune. Aber bis dahin glücklich und gut ohne Gott.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich kann mal beisteuern, dass ich in den letzten Jahren wieder religionsverbundener geworden bin. Vielleicht liegts am Alter oder an meiner Freundin, die weit größeren Glauben in die Beziehung gebracht und mich damit ein bisschen neu inspiriert hat, aber ich sehe heute vieles anders als noch vor einigen Jahren. Lange hatte ich die Meinung, dass ich es als moralischen Ratgeber, als Antwort auf höhere Fragen oder auch als elternhafte Ansprechperson nicht brauchen würde. Auch heut kann ich nicht sagen, dass ich Kirchenlieder toll finden könnte, dass ich irgendwas an Bibeltexten Wort für Wort glauben kann/will oder dass ich eine universelle unsichtbare Zauberfigur brauche, an die ich mich mit Bitten wende oder der ich untergeben sein will. Davon ab, gibt es nach wie vor so vieles an der katholischen Kirche oder anderen Glaubensgemeinschaften zu kritisieren.

Aber nach der gedanklichen Suche nach dem Sinn des Daseins etc, u.a. aufgrund einer schweren, mittlerweile überstandenen Krankheit ist mir bewusster geworden, dass ich mein Leben und das anderer mehr schätze als zuvor. Ich habe in den letzten Jahren vieles über diverse Religionen und auch spirituelle Ansichten gelesen und kam irgendwann an einen Punkt, an dem ich depressiv hätte werden können. Bin ich aber nicht, und ich denke, dass das mit ein Faktor war, wieso ich mich überhaupt je wieder damit beschäftigt habe. Mittlerweile verspüre ich so eine Ruhe und Gelassenheit, dass mich berufliche oder private Probleme fast gar nicht mehr irritieren können. Und ja, da ist dann plötzlich wieder manches Mal Platz für ein Gebet, oder generell für ein Interesse an dieser Symbolik. Was mich selbst überrascht hat. Ja ich weiß, man kann denken gähn was bringt das, in der Zeit könnte man auch noch schnell nen Trailer schauen oder die Netflix Watchlist erweitern oder was auch immer, aber irgendwie fühlts sich halt richtig an.

Wie schaut euer aktueller Umgang aus?
 

sh1ggy

ehemals niGGo
Ich finde das Erkunden religiöser Ideen und Weltanschauungen total spannend, die organisierte Religion in Form von etwaigen Kirchen ist allerdings nichts für mich. Wer in solchen Gemeinschaften Trost und Geborgenheit findet, dem gönn ich's vom Herzen — ich bin da raus.

Prinzipiell finde ich die Frage nach dem (eigenen) Sinn des Lebens spannend und bin wie zweifelsohne die meisten anderen auch mehr als interessiert an diesem Thema. Ich persönlich fühle mich glaube ich spirituell am erfülltesten, wenn ich einfach in den Sternenhimmel blicke — die schier endlose Weite des Universums und all die offenen Fragen und Mysterien, die noch vor uns liegen, sind für mich eine Art Religionsersatz. Es ist nicht so abstrakt wie ein allmächtiges, allwissendes Gotteswesen, sondern für mich etwas sehr Reales und Faszinierendes. Man wird sich schnell bewusst, dass ich das Leben eben nicht um einen selbst dreht, und man kann viele alltägliche Probleme und Kinkerlitzchen aus einer weitaus gelasseneren Perspektive betrachten.

Beten in Form von Meditation finde ich auch sehr spannend. Ich würde nicht auf die Idee kommen, mit einem Gott zu sprechen und mir Dinge zu wünschen, aber sich einfach mal etwas Zeit nehmen, sich selbst und das Leben der Menschen um einen herum zu reflektieren und sich das enorme Glück (oder eben auch manchmal Unglück) des eigenen Daseins vor Augen zu führen, halte ich für eine wirklich gute Sache.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich bin in meiner frühen Jugend trotz katholischer Erziehung immer weiter vom Glauben abgekommen. Erst nur zaghaft, da auch ich natürlich durch die frühkindliche Indoktrination mit gewissen Vostellungen aufgewachsen bin. War dann aber relativ früh, mit 15 oder 16 bereits komplett ungläubig. Bei mir ist es auch eher so, dass ich mit zunehmendem Alter und bei der bis heute andauernden Studie von wissenschaftlicher, philosophischer, religiöser und ant-religiöser Literatur, meine atheistischen Überzeugungen immer fester, logischer, richtiger wurden.
Diskussionen mit offenen, freundlichen Leuten, egal welche Lebensauffassung sie sich auch zugehörig fühlen, können sehr interessant sein. Allerdings nur wenn es freundlich und respektvoll abläuft. Was bei diesem Thema schnell mal nicht der Fall sein kann. :squint:

@Jay
Dein erster Absatz erinnert mich ein wenig an meinen Vater. Der hat definitiv einen religiösen Glauben. Er sagt nur öfter mal "Ich glaube nicht an Bodenpersonal." Kann man das in etwa so verstehen?
 

Constance

Well-Known Member
sh1ggy schrieb:
Ich finde das Erkunden religiöser Ideen und Weltanschauungen total spannend, die organisierte Religion in Form von etwaigen Kirchen ist allerdings nichts für mich. Wer in solchen Gemeinschaften Trost und Geborgenheit findet, dem gönn ich's vom Herzen — ich bin da raus.

Prinzipiell finde ich die Frage nach dem (eigenen) Sinn des Lebens spannend und bin wie zweifelsohne die meisten anderen auch mehr als interessiert an diesem Thema. Ich persönlich fühle mich glaube ich spirituell am erfülltesten, wenn ich einfach in den Sternenhimmel blicke — die schier endlose Weite des Universums und all die offenen Fragen und Mysterien, die noch vor uns liegen, sind für mich eine Art Religionsersatz. Es ist nicht so abstrakt wie ein allmächtiges, allwissendes Gotteswesen, sondern für mich etwas sehr Reales und Faszinierendes. Man wird sich schnell bewusst, dass ich das Leben eben nicht um einen selbst dreht, und man kann viele alltägliche Probleme und Kinkerlitzchen aus einer weitaus gelasseneren Perspektive betrachten.

Beten in Form von Meditation finde ich auch sehr spannend. Ich würde nicht auf die Idee kommen, mit einem Gott zu sprechen und mir Dinge zu wünschen, aber sich einfach mal etwas Zeit nehmen, sich selbst und das Leben der Menschen um einen herum zu reflektieren und sich das enorme Glück (oder eben auch manchmal Unglück) des eigenen Daseins vor Augen zu führen, halte ich für eine wirklich gute Sache.

Da bin ich bei dir. In etwa meine Ansicht. Es gibt Religionen, wie den Buddhismus, den ich als eine gelungene, friedliche Glaubensfindung kennen gelernt habe und dem ich mich in dem Meer aus Religionen und Glaubensrichtungen am ehesten anfreunden kann. Sonst bin ich aber stark abgewandt jedweden irdischen Glaubens. Werte und Moral kommen stärker aus dem Umfeld, als aus irgendeinem Glauben perse. Wenn ich aber wie shiggy, in die Nacht hinauf blicke, dann kann ich mich auf mein Dasein besinnen.
 

Woodstock

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Ich bin ein spirituell interessierter, wahrscheinlich atheistischer Agnostiker und praktizierender Blaspheme der sich ab und an mit jeder Entität im Gespräch befindet die zuhört. Vielleicht bin ich diesbezüglich verrückt oder exzentrisch aber das ist mir so ziemlich egal.

Ich glaube an den eiskalten Determinismus des Universums. Freier Wille ist eine Illusion und alles ist mathematisch errechenbar. Außer die Quantenphysik beweist das Gegenteil aber das hat sie noch nicht. Das hat aber nichts mit einem höheren Plan oder Gott zu tun. Muss es aber auch nicht unbedingt ausschließen. Keine Ahnung eben.

Der Gedanke eines höheren Wesens, welches uns aus Spaß erfindet und nur zuguckt was wir für Mist machen, amüsiert und interessiert mich aber ich halte jede einzelne Religion für daneben. Sobald mir jemand mit Sprüchen kommt wie:"Was glauben Sie wie Jesus auf die Menschen heutzutage wirken könnte?" antworte ich so etwas wie:"Die Belange Midgards interessieren mich nicht. Hail Odin und wir sehen uns in Valhalla!"

Es ist auch nicht wirklich relevant. Eine Nachwelt kann möglich sein, das nichts kommt kann ebenfalls möglich sein aber eine Himmels- oder Höllenvorstellung ergibt in einem logischen Universum keinen Sinn. TJa, wir werden es herausfinden, nicht wahr?

Valhalla ist generell nicht so übel.
 

Rhodoss

Well-Known Member
Als Kind habe ich bedingt durch meine Mutter an Gott geglaubt und bin auch in den Gottesdienst und regelmäßig in die Kirche. Das endete als halber Erwachsener, als ein Bekannter von mir einen Autounfall starb und seine kirchliche Trauerfeier sich nur um Gott und Jesus und den heiligen Geist, aber nicht um die Person drehte. Und da dachte ich mir - wie kann eine Religion das Leben heiligen und zB Abtreibungen verbieten, aber im Tod denkt sie nur an sich und nicht an den Verstorbenen. Es war alles so extrem unpersönlich, dass ich eine regelrechte Abneigung bekommen habe. Ich fing an mich über die Bibel und das Christentum zu belesen. Die Bibel wurde so oft übersetzt, umgeschrieben und neu interpretiert, dass doch eigentlich keiner weiß, wie der originale Text war. Und dieser bestand auch nur aus überlieferten Geschichten, die von Mund zu Mund weitergetragen werden. Und wie das bei der stillen Post so ist - alles kommt anders an, als es ursprünglich erzählt wurde. Vielleicht waren das alles nur mal Märchen... Irgendwo habe ich mal diesen Satz gelesen: Wer weiß - in ein paar tausend Jahren findet jemand den Herrn der Ringe und denkt, dass ist so geschehen und die Leute glauben an die Valnar.

Inzwischen gehe ich gerne mal in eine Kirche - aber nur weil ich mich für die Architektur und Historie interessiere. Nicht mehr für einen Gott. Ich denke es könnte irgendwie nach dem Tod weitergehen. Sicher kann man sich nie sein. Aber ich lebe jetzt. Und mache jetzt das Beste daraus.
 

NewLex

Well-Known Member
sh1ggy schrieb:
Ich persönlich fühle mich glaube ich spirituell am erfülltesten, wenn ich einfach in den Sternenhimmel blicke — die schier endlose Weite des Universums und all die offenen Fragen und Mysterien, die noch vor uns liegen, sind für mich eine Art Religionsersatz.

Sehr schön geschrieben und als Hobby-Astronom fühle ich mich auch nur beim Blick in den Sternenhimmel mit etwas größerem Verbunden bzw. spirituell berührt, wenn man es so nennen mag. Ich glaube auch dass die Menschheit weiter ins All vordringen sollte und sich nicht von weltlichen Problemen stoppen lassen sollte. Als Kollektiv kann die Menschheit viel erreichen, die irdischen Religionen stehen da eigentlich im Weg und verzögern meiner Meinung nach den Fortschritt.
 

Metroplex

Well-Known Member
Es ist für mich nicht im geringsten vorstellbar dass irgend etwas an höheren Mächten oder einem Leben nach dem Tod dran sein könnte.
Und auch nicht an Geistern, Horoskopen, Hellsehern, Magie oder sonstigen übernatürlichen Dingen.
Es gibt mir auch einen gewissen Frieden zu wissen dass nach dem Tod einfach fertig ist, nichts mehr kommt und man nicht nochmal von vorn anfangen oder sich für irgend etwas rechtfertigen zu müssen.
Ich stelle mir das eher vor wie bei einem Fernseher bei welchem man den Stecker zieht.

Ich denke ich habe das von meinen Eltern, welche beide keine Gläubigen sind. Mein Vater hat sich angeblich nach meiner Geburt sogar mit meinem Grossvater mütterlicherseits geprügelt weil dieser durchsetzen wollte dass ich katholisch erzogen werde :ugly:

Es ist für mich aber auch kein Problem wenn das bei jemandem anders ist. Ich versuche keinen von seinem Glauben abzubringen und versuche niemanden vor den Kopf zu stossen. Ausser jemand versucht mich zu bekehren. Daraus entwickeln sich aber manchmal erstaunlich interessante Diskussionen.
Was ist nicht ausstehen kann, ist wenn Religion sich versucht in die Politik einzumischen. Sprich Schöpfungslehre welche gleichberechtigt in der Schule gelehrt werden soll, oder das verbieten von Abtreibung aus religiösen Gründen.
Für mich ist die Kirche nichts anderes als eine Firma, und die Gläubigen sind deren Kunden.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Metroplex schrieb:
Es ist für mich nicht im geringsten vorstellbar dass irgend etwas an höheren Mächten oder einem Leben nach dem Tod dran sein könnte.
Und auch nicht an Geistern, Horoskopen, Hellsehern, Magie oder sonstigen übernatürlichen Dingen.
Es gibt mir auch einen gewissen Frieden zu wissen dass nach dem Tod einfach fertig ist, nichts mehr kommt und man nicht nochmal von vorn anfangen oder sich für irgend etwas rechtfertigen zu müssen.
Wie wirst du das auf deinem Totenbett sehen? :sad:
 

Constance

Well-Known Member
Mit dieser Ansicht lässt es sich hervorragend einschlafen. Selbst wenn du etwas bereuen solltest, wird schlussendlich nichts davon eine Auswirkung haben. Es ist zu Ende, und das birgt nunmal einen gewissen Frieden.
 

patri-x

New Member
Woodstock schrieb:
Metroplex schrieb:
Es ist für mich nicht im geringsten vorstellbar dass irgend etwas an höheren Mächten oder einem Leben nach dem Tod dran sein könnte.
Und auch nicht an Geistern, Horoskopen, Hellsehern, Magie oder sonstigen übernatürlichen Dingen.
Es gibt mir auch einen gewissen Frieden zu wissen dass nach dem Tod einfach fertig ist, nichts mehr kommt und man nicht nochmal von vorn anfangen oder sich für irgend etwas rechtfertigen zu müssen.
Wie wirst du das auf deinem Totenbett sehen? :sad:
Ich glaube, dass man das "lockerer" sieht, wenn man alt ist und weiß, dass es demnächst vorbei ist. Wir sind dafür einfach noch zu jung.
 

NewLex

Well-Known Member
Woodstock schrieb:
Wie wirst du das auf deinem Totenbett sehen?
Ist es nicht so dass vor allem im Christentum das Sterben so schwer ist, weil wir unser ganzes Leben in "Sünde" Leben? Als ich mich vom Christentum löste, war plötzlich auch der Tot nichts mehr schlimmes sondern etwas normales was eben passiert. Ich brauch keinen Gott oder Teufel mehr die Schuld für den Tot eines bekannten Menschen geben, sondern kann es als Zufall im Chaos dieses Universums abtun. Was natürlich nicht heißt dass ich nicht um Menschen trauere oder dass es mir nicht an die Nieren geht wenn Ungerechtigkeit oder Leid passiert.
 

nachoz

New Member
Die Vorstellung, dass nach dem Tod einfach nichts mehr ist macht mich irgendwie traurig und deswegen bin ich auf meine eigene Art und Weise "gläubig".
Muss da immer an Dogma denken. Der Glaube an sich ist eine tolle Idee gewesen, die von Menschenhand leider perversiert und schrecklich gemacht wurde.

Ich denke schon das es irgendwas gibt. Selbst was Geister usw. angeht hab ich eher die Neigung zu sagen, ja, es gibt da vielleicht etwas.
Vielleicht bin ich da auch einfach romantisch veranlagt. Deswegen gibt mir auch keine Religion etwas. Aber als total ungläubig würde ich mich eben auch nich bezeichnen.
Mich fasziniert eben auch einfach das ganze Mysterium. Gut gegen Böse. Gott gegen Teufel. Licht gegen Schatten. Alles muss und hält sich irgendwie die Waage.

Ja, wir sündigen fast ständig in unserem Leben. Aber kommt es nicht darauf an zu seinen Fehlern zu stehen und dafür gerade zu stehen?
Die meisten (nicht alle) Sünden werden dadurch doch vergeben :smile:
 

Metroplex

Well-Known Member
Woodstock schrieb:
Metroplex schrieb:
Es ist für mich nicht im geringsten vorstellbar dass irgend etwas an höheren Mächten oder einem Leben nach dem Tod dran sein könnte.
Und auch nicht an Geistern, Horoskopen, Hellsehern, Magie oder sonstigen übernatürlichen Dingen.
Es gibt mir auch einen gewissen Frieden zu wissen dass nach dem Tod einfach fertig ist, nichts mehr kommt und man nicht nochmal von vorn anfangen oder sich für irgend etwas rechtfertigen zu müssen.
Wie wirst du das auf deinem Totenbett sehen? :sad:

Das kann ich nicht beantworten, da ich nicht in dieser Situation bin.
Ich würde auch behaupten dass ich nie im Leben Menschenfleisch essen würde, aber wenn ich seit 3 Wochen in einem Schlauchboot auf dem Meer treiben würde und mein einziger Mitüberlebender gerade an dehydrierung gestorben ist... Da könnte die Situation gleich wieder anders aussehen.

Ich denke aber dass das bei Leuten auf dem Sterbebett eher eine Panikreaktion ist, aus Angst vor dem unbekannten. Klar ist es verstörend dass jetzt alles "endet".
Trotzdem bin ich zB sehr froh dass in der Schweiz Sterbehilfe legal und gang und gäbe ist. Ich kann es mir durchaus vorstellen dass ich diese Option wählen würde wenn ich denn im Alter schwer krank würde.


nachoz schrieb:
Ich denke schon das es irgendwas gibt. Selbst was Geister usw. angeht hab ich eher die Neigung zu sagen, ja, es gibt da vielleicht etwas.

Und kannst du dir das auch erklären warum es das gibt?
Es gibt nichts, nicht mal den hauch eines Beweises oder einer Erklärung dafür wie das funktionieren soll. Wir können unser ganzes Universum mehr oder weniger erklären, zum Teil fehlen details, aber im gross und ganzen haben wir für das meiste wenigstens THESEN. Für ein Leben nach dem Tod und/oder Geister gibt es aber gar nichts, bis auf hörensagen.
Wenn es wenigstens irgend etwas messbares gäbe, ein HINWEIS oder sonst was, dann hätte ich weniger Mühe damit die Möglichkeit in betracht zu ziehen.

Darum meine Frage (und das ist nicht provokativ gemeint): Warum glaubst du dass da etwas dran ist? Einfach nur aus dem Bauchgefühl heraus?
 
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