The Blacklist S03E22 - Alexander Kirk

Clive77

Serial Watcher
In der Folge "Alexander Kirk" der US-Serie The Blacklist kommt es zu ungewöhnlichen Allianzen. Alle sind daran interessiert, Hintermann Alexander Kirk zur Strecke zu bringen. Doch nicht alle im Team kommen gut miteinander aus.

Alexander Kirk
Wir bekommen von der eigentlichen Person, die für Lizzies (Megan Boone) Ableben zur Verantwortung gezogen werden soll, noch nicht allzu viel zu sehen. Alexander Kirk (Ulrich Thomsen) wird uns zwar vorgestellt und als mächtiger Gegenspieler etabliert, aber noch lässt sich nicht einschätzen, ob er ähnlich gut wie Mr. Solomon (Edi Gathegi) oder Susan Hargrave (Famke Janssen) funktionieren wird.
Es ist allerdings schon bezeichnend, welche Anstrengungen von Seiten unseres Teams zunächst unternommen werden müssen, um überhaupt an ihn heran zu kommen. Ein recht ungewöhnlicher Bankraub steht da im Vorgrund und unsere Protagonisten haben alle Hände voll zu tun, um Kirks Gelder und schließlich auch dessen ausgewählten Präsidentschaftskandidaten Senator Diaz (Benito Martinez) in die Finger zu bekommen.
Doch als Red (James Spader) am Ende endlich mit Kirk in Kontakt tritt, scheint dieser gänzlich unbeeindruckt von den durchgeführten Aktionen zu sein. Dafür hat Red nun aber mit Sicherheit dessen Aufmerksamkeit geweckt. Wir können also gespannt darauf sein, wie das Aufeinandertreffen der beiden Figuren im Staffelfinale gestaltet wird, denn dieser Episode stellt bloß den Auftakt für Reddington vs. Kirk dar.
Anzumerken wäre noch, dass es eine weitere Anspielung auf die gemeinsame Vergangenheit unserer Spieler gibt. Red hat letzte Woche schon angemerkt, dass er neben Susan Hargrave auch Alexander Kirk bereits aus früheren Tagen kennt, was uns dieser jetzt bestätigt. Leider gibt es aber nur kleinere Details dazu, so dass wir erneut bloß raten können, wie die gesamte Geschichte dahinter aussieht. Wäre doch mal interessant zu erfahren, was da früher genau zwischen den drei Figuren passiert ist – schließlich könnte es sich dabei um ein Kapitel handeln, was nicht unbedingt mit Lizzie oder deren Eltern zu tun hat.

Scottie und Tom
Apropos Vergangenheit. Aufgrund der jüngsten Ereignisse ist Tom (Ryan Eggold) weder auf Scottie noch auf Solomon gut zu sprechen. Eher zähneknirschend als begeistert arbeitet er dennoch mit den beiden zusammen, um an den eigentlichen Strippenzieher heran zu kommen. Diese ungewöhnliche Allianz ist es dann auch, die die Folge zu etwas Besonderem macht. Man sieht Tom jederzeit an, was er von seinen neuen Partnern hält und ahnt schon, dass dieses Team-up bloß von kurzer Dauer sein kann.
Entsprechend bekommt Solomon schließlich auch eine Kugel von Mr. Keen verpasst, wobei da sicher auch der Schusswechsel in der Bank, bei dem ein kleines Mädchen angeschossen wurde, ausschlaggebend gewesen ist. Aber Solomon ist ein zäher Hund (und außerdem bereits für das mögliche Spin-off vorgesehen) und so wundert es uns nicht, dass er trotz hohem Blutverlust und schwer verletzt plötzlich verschwunden ist. Rückkehr sicher.
Aber im Zentrum stehen hier vielmehr Tom und Susan. Vom ersten Aufeinandertreffen bis zum Ende gibt es eine regelrechte Achterbahnfahrt zwischen den beiden. Dabei wird uns zu Beginn der Folge gezeigt, wie Scottie ihre Aufträge durchführt, was große Lust auf mehr macht. Glücklicherweise bekommen wir nebenbei auch einen besseren Eindruck davon, wie sie tickt und lernen zudem mehr von ihrer Vergangenheit. Mit Blick auf das mögliche Spin-off ist das sicher nicht verkehrt und gerade was die Spannung zwischen ihr und Tom angeht, war das auch ein Pluspunkt für diese Episode.
Etwas merkwürdig mutet bloß an, wie viele Richtungswechsel hier bei Tom stattfinden. Zunächst ist er (verständlicherweise) nicht begeistert von der Zusammenarbeit. Gerade wenn Susan die kleine Agnes im Arm hält, sehen wir anhand von Toms Blicken, wie schwer es für ihn ist, ihr nicht gleich an die Gurgel zu gehen. Dann gibt es gegen Mitte der Episode diesen kurzen Moment, wo es zwischen den beiden zu funken scheint, und wir könnten annehmen, dass Tom seine Einstellung ändert. Doch weit gefehlt, gegen Ende spaziert er mit einer Waffe in ihr Heim und hat die feste Absicht, sie zu töten. Macht er aber nicht, weil Red ihm erzählt, sie sei seine Mutter.
Unterm Strich waren die Spannungen zwischen Tom und Scottie zwar recht gut gemacht, aber das Hin und Her zwischen gemeinsamer Sache und Rachegedanken wurde ein wenig übertrieben. So recht ins Bild passen will auch nicht, dass Susan Toms Mutter sein soll. Es liegen zwar gut zwanzig Jahre zwischen den beiden Darstellern, aber diesen Altersunterschied würde man bei den Figuren der Serie wohl viel geringer ansetzen. Wie dem auch sei, mit der Offenbarung über die familiären Verhältnisse rückt die Beziehung zwischen den beiden in ein anderes Licht.
Sehr unüblich für Red übrigens, dass er ein solches Geheimnis mehr oder weniger aus freien Stücken ausplaudert. Mit Blick auf das mögliche Spin-off können wir allerdings davon ausgehen, dass wir damit einen Grundpfeiler des angehenden Serienablegers mitgeteilt bekommen haben. Mal schauen, ob NBC sich wirklich daran probieren wird.

FBI
Zwar sind Cooper (Harry Lennix), Ressler (Diego Klattenhoff), Samar (Mozhan Marnò) und Aram (Amir Arison) auch diese Woche mit von der Partie, aber größtenteils als Mittel zum Zweck. Auch bei ihnen steht die Suche nach Alexander Kirk im Vordergrund, weshalb sie ein Teil des Banküberfalls werden, den Susan geplant hat.
Aber Moment. Dass Cooper bereit ist, die legale Schiene zu verlassen und auch Samar und Aram kein großes Problem damit haben, den Verantwortlichen hinter Lizzies Tod zur Strecke zu bringen, leuchtet irgendwo noch ein. Aber was ist mit Ressler? Wenn es jemanden im Team gibt, der streng nach Vorschrift handelt und große Probleme damit hat, die gesetzlichen Grenzen zu übertreten, dann ist es doch er. Hier hätte es zumindest zu Beginn ein paar Widerworte geben müssen. Stattdessen sitzt er schweigend da und akzeptiert den Plan. Wenn er schon nicht aufmuckt, als Scottie ihre Pläne für den FBI-Einsatz preis gibt, dann hätte er zumindest den einen oder anderen Dialog mit seinen Kollegen über den Einsatz oder die Zusammenarbeit mit Scottie generell haben müssen.
Abseits davon bewegen sich aber alle Figuren in ihren üblichen Bahnen und durch Toms kurze Ansprache und die Taufe von Agnes wird erneut darauf hingewiesen, wie familiär das Team mittlerweile wirkt. Recht amüsant war die Szene, in der Amar seine Anweisungen an Samar weitergibt und ihr erklärt, wo sie seinen Dongle reinstecken muss. Ferner bleiben die beiden Missionen, die Tom in die Schusslinie und auf einen weiteren Undercover-Einsatz führen, positiv in Erinnerung. Zugegeben, der erste Teil mit dem Banküberfall, dem kleinen Mädchen und dem Detective, der zur falschen Zeit am rechten Ort ist und den Helden markieren wollte, wirkte leicht klischeehaft. Aber unterm Strich waren die Einsätze auf einem guten Level und sehr unterhaltsam gestaltet.

Reddington
Unser Hauptdarsteller bekommt diese Woche, ähnlich wie die Kollegen vom FBI, nicht ganz soviel Bedeutendes zu tun. Die meiste Screentime geht an Tom und Scottie. Aber das soll nicht großartig stören, schließlich lässt sich für das Staffelfinale wieder mehr von Reds Monologen erwarten. Ob wir dann aber auch mehr Offenbarungen von ihm zu hören kriegen, bleibt abzuwarten.
Diese Woche darf Red jedenfalls hauptsächlich Fakten verkünden, wie wir beispielsweise zu Beginn der Episode, als er den anderen Alexander Kirk vorstellt oder auch an deren Ende, als er Tom von seiner Mutter erzählt, mitbekommen. In Bezug auf letzteres stellt sich natürlich die Frage, weshalb Tom dieses Geheimnis nicht an Susan weitergeben soll. Aber um das zu beantworten, fehlt uns wahrscheinlich das komplette Bild. Mal schauen, ob es da im Staffelfinale noch mehr zu gibt.

Fazit: The Blacklist schlägt sich weiterhin gut und lässt das Staffelfinale mit Spannung erwarten. Der Fokus auf Tom und Susan war gut gewählt, auch wenn es stellenweise ein bisschen übertrieben wirkte. Auf jeden Fall wurde durch die beiden aber das Heist-Thema zu einer interessanten Sache und auch der Rest der Folge war in Ordnung. Nicht großartig, aber ein gutes Stück über dem Durchschnitt.

8/10
 

Schneebauer

Targaryen
Die letzten Episoden gefielen mir richtig gut! :top: Da baut ständig irgendetwas aufeinander auf, greift ineinander und fügt sich zusammen.Macht richtig Spass. Allerdings befürchte ich, dass der ganz große Knall zum Seasonfinale ausbleiben wird.
 

Sesqua

Lebt noch
Der Backdoor Pilot hat hier funktioniert :biggrin:
Ich freu mich schon drauf... immerhin wird es in Red´s Welt spielen, und wir haben mit Keen. Tom Keen. Einen der ala James Bond auf Missionen geschickt wird und Aufträge durchführt. Jedoch für den Meistbietenden nehm ich an und nicht für die "Guten". Das wird wiederum seine Moral öfters in Mitleidenschaft ziehen das wir durch das Kind in der Bank ja gesehen haben.
Und mit dem Spin-off werden wir wohl auf die Backgroundstory von Christopher kommen, inkl dem Arbeitsstil von einem "Chamelion".
Seit Pretender, Burn Notice, Chuck usw schon etwas zurück liegen füllt sich hier eine Lücke die seit längeren klafft.
Ich hoffe ja das wenn Blacklist jetzt diesen Handlungsstrang verliert das es genug Material gibt für Red und das FBI... weil ohne Lizz... ohne Lizz Rache Plot /der nur in Crossover wirklich weiter gehen kann.
Kirk wird vermutlich der neue Böse in Blacklist sein und Red wird wieder anfangen Fälle zu bringen.. aber der Große neue Arc... den seh ich zz nur im Spin-off nicht in der Mutterserie.
 
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