Clive77
Serial Watcher
Mit der Folge "Alpha and Omega" beendet die US-Serie Supernatural ihre elfte Staffel. Das Thema „Darkness“ ist noch nicht vom Tisch und Amara stärker denn je. Haben die Winchesters überhaupt noch eine Chance? Und falls ja, was wird aus Chuck?
Stand der Dinge
Letzte Woche schlug der große Plan fehl, der Chuck (Rob Benedict), Sam (Jared Padalecki), Dean (Jensen Ackles), Rowena (Ruth Connell), Crowley (Mark Sheppard) und Casifer (Misha Collins) gegen Amara (Emily Swallow) antreten ließ. Nun liegt Gott im Sterben, Luzifer ist hinüber (was den netten Nebeneffekt hat, dass Castiel wieder am Steuer seines Körpers sitzt) und allesamt sind ratlos, wie man es jetzt noch mit der Dunkelheit aufnehmen kann.
Allesamt? Nein, Sam ist der einzige, der nicht einfach mit ansehen möchte, wie die Welt zu Grunde geht. Während die anderen mehr oder weniger das Ende akzeptieren, setzt er alles daran, eine mögliche Lösung zu finden. Denn tatenlos rumsitzen und das Schicksal hinzunehmen – mit anderen Worten: einfach aufgeben – ist nicht sein Ding.
Als Zuschauer fragt man sich dabei ebenso wie unsere Protagonisten, was man jetzt denn bitte noch machen sollte, um den Untergang der Welt zu verhindern. Allerdings gab es da letzte Woche einen entscheidenden Hinweis, wie sich alles wieder gerade biegen lässt. Stichwort: Kosmische Balance.
Laut Chuck sieht es nämlich so aus, dass er das Licht und Amara die Dunkelheit repräsentiert und beide (im Gleichgewicht) existieren müssen, damit nicht alles ins Chaos fällt. Lösung a ist folglich, dass Chuck irgendwie überlebt und beide Geschwister nebeneinander weiterexistieren (wobei es keine Rolle spielt, ob er oder sie dabei gefangen ist). Lösung b ist das, was zunächst probiert werden soll. Denn stirbt Gott, dann müsste auch Amara sterben, um die „Waage“ wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Oder so ähnlich.
Der Plan
Nachdem dann geklärt wurde, wie man Amara beseitigen kann (um die Dunkelheit auszulöschen brauchen wir Licht, sehr viel Licht), macht sich unser Team auch sogleich daran, die nötigen „Zutaten“ zu besorgen. Das beschert uns ein paar nette Szenen mit Sam und Dean, die sich daran machen, die Seelen von Geistern einzufangen. Ein kleines bisschen Action nach Old School Art erwartet uns in Waverly Hills, Kentucky. Leider auch das einzige Stück Action der Episode.
An den anderen Fronten sieht es eher mau aus. Castiel verkündet, dass die Engel keine Seelen hergeben werden und lieber auf den Untergang warten. Crowley meint, seine Untergebenen hätten seinen Seelenvorrat geplündert und er könne demnach nichts beitragen. Und Rowena ist diese Woche ohnehin so gut wie nutzlos, auch wenn sie ihre Annährungsversuche an Chuck nicht einstellt.
Es ist schon verdammt schade, dass kaum einer aus dem Team hier Beiträge zum Plan liefert. Wozu haben wir denn die ganzen Figuren, wenn sie im Staffelfinale bloß tatenlos rumsitzen und uns obendrein bloß erzählen, wie es schlecht die Lage aussieht? Wo ist das Problem, uns einmal kurz zu zeigen, wie Crowley einen neuen Versuch in der Hölle startet – jetzt, wo Lucifer weg ist, könnte er sich doch leicht durchsetzen. Oder wie wäre es, uns noch einmal zu zeigen, wie Castiel im Himmel zur Unterstützung aufruft? Stattdessen wirken die meisten langjährigen Mitspieler wie ein fünftes Rad am Wagen. Teilweise vielleicht nett anzusehen (wenn Crowley beispielsweise den Bunker nach einer guten Flasche Whiskey durchsucht), aber mehr nicht. Eher enttäuschend, wenn wir uns vor Augen führen, dass wir hier dem Staffelfinale beiwohnen und die meisten unserer „Big Player“ bloß ratlos und deprimiert rumsitzen.
Die nötigen Seelen und letztendlich wichtige Hilfe kommt da von anderer Seite. Billie (Lisa Berry) freut sich zwar schon darauf, den Schöpfer zu reapen, aber das Ende der Welt möchte sie nun auch nicht. Schon irgendwie komisch, dass gerade diejenige, die uns schon die ganze Staffel mit ihren Gastauftritten vor Augen hält, dass der nächste Winchester-Tod endgültig sein soll, hier die nötige Unterstützung zukommen lässt. Müsste es nicht eigentlich ein Fest für die Reaper sein, wenn die Welt untergeht? Und wie war das noch mit dem Tod? Der konnte sich doch damals nicht erinnern, wer zuerst da war – er oder Gott. Da ließe sich annehmen, dass die Reaper-Welt nix mit dem üblichen Kosmos zu tun hat. Scheint jetzt nicht mehr so zu sein.
Aber gut, die Seelen sind da. Jetzt fehlt es bloß noch an jemandem, der sie einsetzt und sich selbst dabei opfert. Ja, meine Damen und Herren, wir brauchen einen Selbstmord-Attentäter, um Amara mit der „Seelenbombe“ zu beseitigen – er muss halt nur dicht genug an sie herankommen und seine „Weste“ mit den Fingern zünden. Der Rezensent hat keine Ahnung, was die Autoren bei dieser Idee geritten hat. Eigentlich sollte man diese Büchse der Pandora in einem Review zu einer fiktionalen Serie auch nicht öffnen. Aber sollte uns gerade verkauft werden, dass unter gewissen Umständen der Einsatz solcher Mittel in Ordnung ist? Hoffentlich nicht. Wahrscheinlich hat man daran überhaupt nicht gedacht. Oder aber man hat den Plan deshalb nicht aufgehen lassen. Hmm.
Sam & Dean
Der Plan, den natürlich Dean ausführen soll, da er diese besondere Verbindung zu Amara hat, kommt also mit einem Opfer daher. Normalerweise würden wir erwarten, dass Sam hier ein paar Widerworte gibt. Immerhin steht Deans Leben auf dem Spiel und auch wenn es - wie hier - als die einzige Möglichkeit dargestellt wird, um Amara zu töten, stellt sich doch die Frage, weshalb „Moose“ bloß bedröppelt dreinschaut und das Thema nicht diskutieren möchte.
Elf Staffeln lang haben wir jetzt gesehen, wie sich ein Bruder für den anderen einsetzt. Stößt dem einen etwas zu, schreitet der andere ein, um das Geschehen rückgängig zu machen. Woher übrigens auch die ganzen Probleme kommen, die sich von Staffel zu Staffel fortsetzen (zuletzt beispielsweise Deans Rettung unter Freisetzung der Dunkelheit). Jetzt haben wir wieder Staffelfinale. Und was macht Sam, als Dean sich bereit erklärt, Amara mit der Seelenbombe auszulöschen? Er schaut traurig drein. Mehr nicht. Hallo? Nicht, dass wir jetzt stundenlange Diskussionen zwischen den beiden sehen wollen würden, Gott (hehe) bewahre. Aber so ein kleiner Dialog zwischen den beiden zum Thema wäre zu erwarten gewesen.
Showdown
Tja, war es überhaupt ein Showdown? Eigentlich nicht, denn den hatten wir schon letzte Woche. Außerdem sieht Amara sofort, was Dean da vorhat. Somit bekommt er überhaupt nicht die Gelegenheit, sich in die Luft zu jagen. Und wir bekommen ein Finale, was antiklimaktischer kaum sein könnte. Wobei sich das schon irgendwie erwarten ließ, nachdem Amara gesehen hat, wie die Welt um sie herum (anhand der Blumen) zu Grunde geht und darüber nicht gerade glücklich war.
Aber Moment, hatte sie nicht letzte Woche noch verkündet, Gottes Schöpfung beim Untergang beobachten zu wollen? Die lange Gefangenschaft hatte doch nicht nur den Hass auf ihren Bruder geschürt, sondern auch auf dessen Schöpfung. Und wir erinnern uns kurz, dass Dean bereits zuvor versucht hatte, mit ihr zu reden und sie zu überzeugen, von ihrem Vorhaben abzulassen - erfolglos.
Klar, diese Woche hat sich die Lage grundlegend geändert und sie sieht erstmals, welche Auswirkung ihre Handlung hat. Zudem fügt sich Deans Argumentation über Geschwister, die für einander da sein sollten, natürlich prima in die Serie ein. Somit wirkt das Ende als Chuck und Amara sich vertragen und er von ihr wieder in seinen alten Zustand versetzt wird, nicht ganz so weit hergeholt. Dennoch kommt Amaras Einsehen einer 180° - Wende gleich und der (nächste) große Knall bleibt aus. Nicht, dass wir jetzt Chuck hätten sterben sehen wollen. Aber die Auflösung wirkte zu gehetzt und zu einfach.
Cliffhanger
Im Prinzip wäre die Geschichte um Amara und Chuck damit beendet. Aber ohne den einen oder anderen Cliffhanger kann Supernatural sich natürlich nicht in die Sommerpause verabschieden. Auf Deans Seite gibt es als kleines Dankeschön von Amara ein Wiedersehen mit Mary Winchester (Samatha Smith). Über die genaue Art von Marys Rückkehr lässt sich dabei nur spekulieren. Also, ob Mama Winchester jetzt dauerhaft zurückkehrt oder ob es sich dabei nur um die kurze Gelegenheit handelt, sie noch einmal zu sehen und mit ihr zu sprechen. Genaueres werden wir erst in der zwölften Staffel erfahren. Komisch nur, dass gerade Mary auserkoren wurde. Daddy Winchester (Jeffrey Dean Morgan) oder Bobby (Jim Beaver) hätten sich da bei Dean eher angeboten.
Der größere Cliffhanger betrifft Sam. In dieser Episode bekommen wir des Öfteren kleine Einschübe zu sehen, die uns die geheimnisvolle Toni Bevell (Elizabeth Blackmoore) zeigen, die sich auf den Weg in die Staaten macht. Ziel: Sam und Dean. Sie hat die Winchesters offensichtlich schon länger im Auge und anscheinend führte die drohende Apokalypse nun dazu, dass sie den beiden einen Besuch abstatten möchte.
Das wirkt zunächst so, als wenn sie eine unerwartete Hilfestellung geben könnte. Aber nein, es war nicht ihre Absicht, irgendetwas zum Problem und dessen Beseitigung beizutragen. Sie hat vielmehr darauf gesetzt, dass die Lage sich von alleine wieder bessert, und will stattdessen die Winchesters in ihre Heimat holen, wo die beiden sich für ihre Taten (drohender Weltuntergang, Leviathane, etc.) verantworten sollen. Äh, bitte was? Und wo waren die britischen Men of Letters überhaupt die ganze Zeit? Die Dunkelheit ist schließlich nicht die erste globale Krise. Tee trinken und abwarten?
Stand der Dinge
Letzte Woche schlug der große Plan fehl, der Chuck (Rob Benedict), Sam (Jared Padalecki), Dean (Jensen Ackles), Rowena (Ruth Connell), Crowley (Mark Sheppard) und Casifer (Misha Collins) gegen Amara (Emily Swallow) antreten ließ. Nun liegt Gott im Sterben, Luzifer ist hinüber (was den netten Nebeneffekt hat, dass Castiel wieder am Steuer seines Körpers sitzt) und allesamt sind ratlos, wie man es jetzt noch mit der Dunkelheit aufnehmen kann.
Allesamt? Nein, Sam ist der einzige, der nicht einfach mit ansehen möchte, wie die Welt zu Grunde geht. Während die anderen mehr oder weniger das Ende akzeptieren, setzt er alles daran, eine mögliche Lösung zu finden. Denn tatenlos rumsitzen und das Schicksal hinzunehmen – mit anderen Worten: einfach aufgeben – ist nicht sein Ding.
Als Zuschauer fragt man sich dabei ebenso wie unsere Protagonisten, was man jetzt denn bitte noch machen sollte, um den Untergang der Welt zu verhindern. Allerdings gab es da letzte Woche einen entscheidenden Hinweis, wie sich alles wieder gerade biegen lässt. Stichwort: Kosmische Balance.
Laut Chuck sieht es nämlich so aus, dass er das Licht und Amara die Dunkelheit repräsentiert und beide (im Gleichgewicht) existieren müssen, damit nicht alles ins Chaos fällt. Lösung a ist folglich, dass Chuck irgendwie überlebt und beide Geschwister nebeneinander weiterexistieren (wobei es keine Rolle spielt, ob er oder sie dabei gefangen ist). Lösung b ist das, was zunächst probiert werden soll. Denn stirbt Gott, dann müsste auch Amara sterben, um die „Waage“ wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Oder so ähnlich.
Der Plan
Nachdem dann geklärt wurde, wie man Amara beseitigen kann (um die Dunkelheit auszulöschen brauchen wir Licht, sehr viel Licht), macht sich unser Team auch sogleich daran, die nötigen „Zutaten“ zu besorgen. Das beschert uns ein paar nette Szenen mit Sam und Dean, die sich daran machen, die Seelen von Geistern einzufangen. Ein kleines bisschen Action nach Old School Art erwartet uns in Waverly Hills, Kentucky. Leider auch das einzige Stück Action der Episode.
An den anderen Fronten sieht es eher mau aus. Castiel verkündet, dass die Engel keine Seelen hergeben werden und lieber auf den Untergang warten. Crowley meint, seine Untergebenen hätten seinen Seelenvorrat geplündert und er könne demnach nichts beitragen. Und Rowena ist diese Woche ohnehin so gut wie nutzlos, auch wenn sie ihre Annährungsversuche an Chuck nicht einstellt.
Es ist schon verdammt schade, dass kaum einer aus dem Team hier Beiträge zum Plan liefert. Wozu haben wir denn die ganzen Figuren, wenn sie im Staffelfinale bloß tatenlos rumsitzen und uns obendrein bloß erzählen, wie es schlecht die Lage aussieht? Wo ist das Problem, uns einmal kurz zu zeigen, wie Crowley einen neuen Versuch in der Hölle startet – jetzt, wo Lucifer weg ist, könnte er sich doch leicht durchsetzen. Oder wie wäre es, uns noch einmal zu zeigen, wie Castiel im Himmel zur Unterstützung aufruft? Stattdessen wirken die meisten langjährigen Mitspieler wie ein fünftes Rad am Wagen. Teilweise vielleicht nett anzusehen (wenn Crowley beispielsweise den Bunker nach einer guten Flasche Whiskey durchsucht), aber mehr nicht. Eher enttäuschend, wenn wir uns vor Augen führen, dass wir hier dem Staffelfinale beiwohnen und die meisten unserer „Big Player“ bloß ratlos und deprimiert rumsitzen.
Die nötigen Seelen und letztendlich wichtige Hilfe kommt da von anderer Seite. Billie (Lisa Berry) freut sich zwar schon darauf, den Schöpfer zu reapen, aber das Ende der Welt möchte sie nun auch nicht. Schon irgendwie komisch, dass gerade diejenige, die uns schon die ganze Staffel mit ihren Gastauftritten vor Augen hält, dass der nächste Winchester-Tod endgültig sein soll, hier die nötige Unterstützung zukommen lässt. Müsste es nicht eigentlich ein Fest für die Reaper sein, wenn die Welt untergeht? Und wie war das noch mit dem Tod? Der konnte sich doch damals nicht erinnern, wer zuerst da war – er oder Gott. Da ließe sich annehmen, dass die Reaper-Welt nix mit dem üblichen Kosmos zu tun hat. Scheint jetzt nicht mehr so zu sein.
Aber gut, die Seelen sind da. Jetzt fehlt es bloß noch an jemandem, der sie einsetzt und sich selbst dabei opfert. Ja, meine Damen und Herren, wir brauchen einen Selbstmord-Attentäter, um Amara mit der „Seelenbombe“ zu beseitigen – er muss halt nur dicht genug an sie herankommen und seine „Weste“ mit den Fingern zünden. Der Rezensent hat keine Ahnung, was die Autoren bei dieser Idee geritten hat. Eigentlich sollte man diese Büchse der Pandora in einem Review zu einer fiktionalen Serie auch nicht öffnen. Aber sollte uns gerade verkauft werden, dass unter gewissen Umständen der Einsatz solcher Mittel in Ordnung ist? Hoffentlich nicht. Wahrscheinlich hat man daran überhaupt nicht gedacht. Oder aber man hat den Plan deshalb nicht aufgehen lassen. Hmm.
Sam & Dean
Der Plan, den natürlich Dean ausführen soll, da er diese besondere Verbindung zu Amara hat, kommt also mit einem Opfer daher. Normalerweise würden wir erwarten, dass Sam hier ein paar Widerworte gibt. Immerhin steht Deans Leben auf dem Spiel und auch wenn es - wie hier - als die einzige Möglichkeit dargestellt wird, um Amara zu töten, stellt sich doch die Frage, weshalb „Moose“ bloß bedröppelt dreinschaut und das Thema nicht diskutieren möchte.
Elf Staffeln lang haben wir jetzt gesehen, wie sich ein Bruder für den anderen einsetzt. Stößt dem einen etwas zu, schreitet der andere ein, um das Geschehen rückgängig zu machen. Woher übrigens auch die ganzen Probleme kommen, die sich von Staffel zu Staffel fortsetzen (zuletzt beispielsweise Deans Rettung unter Freisetzung der Dunkelheit). Jetzt haben wir wieder Staffelfinale. Und was macht Sam, als Dean sich bereit erklärt, Amara mit der Seelenbombe auszulöschen? Er schaut traurig drein. Mehr nicht. Hallo? Nicht, dass wir jetzt stundenlange Diskussionen zwischen den beiden sehen wollen würden, Gott (hehe) bewahre. Aber so ein kleiner Dialog zwischen den beiden zum Thema wäre zu erwarten gewesen.
Showdown
Tja, war es überhaupt ein Showdown? Eigentlich nicht, denn den hatten wir schon letzte Woche. Außerdem sieht Amara sofort, was Dean da vorhat. Somit bekommt er überhaupt nicht die Gelegenheit, sich in die Luft zu jagen. Und wir bekommen ein Finale, was antiklimaktischer kaum sein könnte. Wobei sich das schon irgendwie erwarten ließ, nachdem Amara gesehen hat, wie die Welt um sie herum (anhand der Blumen) zu Grunde geht und darüber nicht gerade glücklich war.
Aber Moment, hatte sie nicht letzte Woche noch verkündet, Gottes Schöpfung beim Untergang beobachten zu wollen? Die lange Gefangenschaft hatte doch nicht nur den Hass auf ihren Bruder geschürt, sondern auch auf dessen Schöpfung. Und wir erinnern uns kurz, dass Dean bereits zuvor versucht hatte, mit ihr zu reden und sie zu überzeugen, von ihrem Vorhaben abzulassen - erfolglos.
Klar, diese Woche hat sich die Lage grundlegend geändert und sie sieht erstmals, welche Auswirkung ihre Handlung hat. Zudem fügt sich Deans Argumentation über Geschwister, die für einander da sein sollten, natürlich prima in die Serie ein. Somit wirkt das Ende als Chuck und Amara sich vertragen und er von ihr wieder in seinen alten Zustand versetzt wird, nicht ganz so weit hergeholt. Dennoch kommt Amaras Einsehen einer 180° - Wende gleich und der (nächste) große Knall bleibt aus. Nicht, dass wir jetzt Chuck hätten sterben sehen wollen. Aber die Auflösung wirkte zu gehetzt und zu einfach.
Cliffhanger
Im Prinzip wäre die Geschichte um Amara und Chuck damit beendet. Aber ohne den einen oder anderen Cliffhanger kann Supernatural sich natürlich nicht in die Sommerpause verabschieden. Auf Deans Seite gibt es als kleines Dankeschön von Amara ein Wiedersehen mit Mary Winchester (Samatha Smith). Über die genaue Art von Marys Rückkehr lässt sich dabei nur spekulieren. Also, ob Mama Winchester jetzt dauerhaft zurückkehrt oder ob es sich dabei nur um die kurze Gelegenheit handelt, sie noch einmal zu sehen und mit ihr zu sprechen. Genaueres werden wir erst in der zwölften Staffel erfahren. Komisch nur, dass gerade Mary auserkoren wurde. Daddy Winchester (Jeffrey Dean Morgan) oder Bobby (Jim Beaver) hätten sich da bei Dean eher angeboten.
Der größere Cliffhanger betrifft Sam. In dieser Episode bekommen wir des Öfteren kleine Einschübe zu sehen, die uns die geheimnisvolle Toni Bevell (Elizabeth Blackmoore) zeigen, die sich auf den Weg in die Staaten macht. Ziel: Sam und Dean. Sie hat die Winchesters offensichtlich schon länger im Auge und anscheinend führte die drohende Apokalypse nun dazu, dass sie den beiden einen Besuch abstatten möchte.
Das wirkt zunächst so, als wenn sie eine unerwartete Hilfestellung geben könnte. Aber nein, es war nicht ihre Absicht, irgendetwas zum Problem und dessen Beseitigung beizutragen. Sie hat vielmehr darauf gesetzt, dass die Lage sich von alleine wieder bessert, und will stattdessen die Winchesters in ihre Heimat holen, wo die beiden sich für ihre Taten (drohender Weltuntergang, Leviathane, etc.) verantworten sollen. Äh, bitte was? Und wo waren die britischen Men of Letters überhaupt die ganze Zeit? Die Dunkelheit ist schließlich nicht die erste globale Krise. Tee trinken und abwarten?