Green Room - Patrick Stewart, Anton Yelchin [Kritik]

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Presko

Don Quijote des Forums
BG-Kritik: GREEN ROOM (TheRealNeo)

Jeremy Saulnier, der mit Blue Ruin einen hochgelobten Rachethriller abgeliefert hat, bringt nun einen Horrorthriller in die Kinos, in welchem er eine Gruppe Punkrocker in die Fänge von Neonazis geraten lässt.
Ich zitiere von srf.ch:
In «Green Room» sind es die Mitglieder einer jungen Punk-Band, die in ihrem Van von Gig zu Gig fahren und meistens nicht einmal das Geld fürs Benzin zusammenbekommen. So landen sie schliesslich einen Auftritt in einem abgelegenen Hardrock-Schuppen für Neonazis und White Supremacists. Das Konzert ist einigermassen erfolgreich, nachdem die erbosten Gäste über die anfängliche Provokation einer Cover-Version von «Nazi Punks Fuck Off» der Dead Kennedys hinweggekommen sind. Aber dann vergisst Amber (Imogen Poots) ihr Telefon im Garderoberaum, die Kids gehen nochmal zurück und werden Zeugen eines Mordes an einer jungen Frau.

Damit sind sie gefangen in diesem Green Room, der Chefideologe und Besitzer des Schuppens Darcy (Patrick Stewart in einer wunderbar anderen Rolle) ordnet ihre Eliminierung an.
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Das Fazit des Autoren:
«Green Room» ist ein überaus effizienter Thriller, stark geschrieben und noch stärker und klarer umgesetzt. Vor allem darin erinnert der Film an Walter Hill, den noch immer ungekrönten König des amerikanischen Genre-Kinos der 1970er- und 1980er-Jahre. Während aber Hill erst einmal die Erkenntnis umsetzte, dass Genre-Filme als Zeitgeist-Kommentare durchaus bissig sein können («Southern Comfort») oder gar trendbildend («The Warriors»), geht Saulnier einen evolutionären Schritt weiter und kombiniert Autorenfilm und Genrekino. Bei weniger begabten Filmemachern kann das in Kunsthandwerk abdriften. Bei Jeremy Saulnier bleibt es blutig, wo nötig, spannend, wo möglich, und intelligent von der ersten bis zur letzten Dialogzeile.
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Trailer hab ich keinen gefunden, dafür gibts hier einen Clip:
Youtube

In Cannes kam der Film scheinbar sehr gut an. Und am Neuenburger Festival des Fantastischen Films gewann er den Hauptpreis. Ich bin dann mal heute abend im Rahmen des Zürich Filmfestivals drin und melde später mein Fazit :biggrin:
 
Manny

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Buh. In dem Clip sieht man Stewart ja gar nicht. Und die Google Bildersuche ist auch irgendwie einseitig. :hae:
Aber ihn mal in einer richtig bösen Rolle zu sehen, ist schon mal gut.
 
P

Presko

Don Quijote des Forums
Für mich die erste Enttäuschung des ZFF.
Das ganze fängt ja ziemlich stark an, nämlich als klaustrophobischer Thriller mit "szenigem", dreckigem Charme und charismatischen Hauptdarstellern. Das ganze steigert sich allerdings in der zweiten Filmhälfte in eine waschte Gewaltorgie, wo Macheten, wilde Hunde, Schrottflinten etc. richtig was zu tun kriegen. funktioniert die plötzlich aufkommende Gewalt anfangs noch durchaus im Sinne der dramatischen Zuspitzung und Eskalation wird sie bald zum eher ermüdenden Selbstzweck. Das Fehlen einer echten Hintergrundstory oder etwas mehr Charaktertiefe in Verbindung mit dem kalten Inszenierungsstil führt dazu, dass einen das Ganze immer weniger mitreisst. Auch die Figuren selbst wirken zum Ende hin von der ganzen Gewalt so abgestumpft und lethargisch, dass keine Dramaturgie mehr aufkommen will. Dabei ist der Film handwerklich sehr gut inszeniert. Die räumliche Enge wird gut aufgefangen und die Umgebung gut genutzt. Die Darsteller machen ihre Sache sehr gut. Ein ebenfalls sehr schöner Kniff von Saulnier besteht darin, das Geschehen immer mal wieder zu unterbrechen und langsame, fast poetische Momente kurz einfliessen zu lassen. Eine weitere Stärke des Films ist der trockene Humor, der ab und an aufflackert.
Wer auf äusserst brutale Thriller steht, kann ruhig einen Blick riskieren, wer tendenziell von der Berieselung mit Dauergewalt eher gelangweilt wird und eher auf Charaktere und Storie Wert legt, dürfte mit dem Film weniger warm werden. Story und Charaktertiefe fehlen leider fast komplett. Auch aus der Gegenüberstellung von Punks und Nazis wird übrigens sehr wenig gemacht. Ideologische oder politische Grabenkämpfe findet man kaum. Anstatt Nazis könnten das genauso gut sonst irgendwelche Gangster sein, und anstatt Punks könnte es sich um eine Gruppe von Rockern, Touristen oder was auch immer handeln.

Von mir gibts 6/10 Punkten.

Dann morgen mal schauen, ob Sicario seinen Vorschusslorbeeren gerecht werden kann.
 
Woodstock

Woodstock

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Eine junge Rockband wird Zeuge eines Verbrechens und hat nun leichte Probleme.

Trailer

Ich werde mir den Film allein schon wegen der Besetzung ansehen.
 
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Presko

Don Quijote des Forums
Mir wars schlussendlich zu viel Gewalt bei zu wenig Inhalt. Auch die Prämisse Nazis vs. Punks wurde wenig ausgenutzt.
 
A

Argento

Well-Known Member
Der Teaser ist arg vage. Eine Einschätzung über den Film lässt sich deswegen nur schwerlich treffen. Patrick Stewarts Spiel und sein dargestellter Chrakter wecken allerdings Interesse bei mir.

Saulnier zeigte sich ja für den mehr als gelungenen BLUE RUIN verantwortlich. In jenem Werk rang er der gern genutzten Rache-Theamatik auf überraschende Weise neue Seiten ab und beeindruckte ob seines einfühlsamen Regiestils. Des Weiteren sprach mich der von ihm verfolgte realistische Stil sehr an.

Demzufolge hat Saulnier sich bei mir einen Vertrauensvorschuss verdient. Ich warte derweil gespannt auf einen längeren Trailer.

@Presko:
Hast du den Film bereits gesehen? Mir fällt es nämlich gerade schwer deine Äußerungen mit dem nur knapp einminütigen Teaser in Verbindung zu bringen.
 
Jay

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Sieht weiterhin packend aus. Wenn Patrick Stewart sich da mal nicht für etwaige Preisverleihungen empfiehlt.

Ohnehin verdient Anton Yelchin Erfolg, der Junge kann jede Menge. Mehr als Chekov in jung.
 
Woodstock

Woodstock

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Allerdings Anton Yelchin sehe ich immer wieder gerne und hat eigentlich noch nie enttäuscht.
 
Shins

Shins

Well-Known Member
Startet diese Woche nun auch offiziell hier in den Kinos. Werde ich mich ziemlich sicher ansehen :smile: Wer noch?
 
Shins

Shins

Well-Known Member
Interessanterweise läuft der im Cineplex Hamm an, Everybody Wants Some aber nicht :ugly: So und so, ich krame meine 25 Tage-Flat raus und sitze mit der Freundin drin :smile:
 
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