Oscars 2017 u.a. Suicide Squad, La La Land, Jackie Chan

Joel.Barish

dank AF
Schon auffällig, dass Kritik erschreckend häufig dann aufkommt, wenn es Abweichungen von der Regel gibt. Die banalsten Oscar Best Picture Gewinner aller Zeiten wurden mit einem Schulterzucken durchgewunken. Aber ein (nicht gesehener) Film über homosexuelle (!) Schwarze (!!) gewinnt den Preis? OMFG! Zeit, um mich über Filmpreise zu beschweren, die mich eigentlich eh nicht interessieren.
Keine Sorge, Tyler, wir kennen uns, ich will dir gar nichts unterstellen und ich denke auch nicht schlecht von dir. :wink::smile: Aber du musst mit deinem Kommentar hier kurz einmal herhalten, weil es genau dieses Phänomen recht anschaulich demonstriert. Das fällt mir nämlich ständig auf. Ist bei der Frage nach der Hautfarbe oder dem Geschlecht von Filmhelden bzw. von Regisseuren zu Filmen über Filmhelden nämlich ähnlich. Niemand hinterfragt, warum die Rupert Sanderses, Gareth Edwardses, Jordon Vogt-Robertses und Fede Alvarezes nach überschaubaren Werbe- oder Indie-Erfolgen sofort an millionenschwere Franchise Aufträge kommen, aber wehe, eine seit Jahren im Geschäft befindliche Frau wird auch nur in Erwägung gezogen, das ist dann sofort künstlich und PC und SJW Alarm.
Ugh. Wie üblich: This is why we can't have nice things.

Und Film ist immer auch politisch, demzufolge spielt das auch eine Rolle bei Filmpreisen. Gonzo hat das mit dem Unterschied von Hidden Figures und Moonlight auch schon ganz gut gesagt, aber einen Filmpreis kann man nicht mit Sportwettkämpfen vergleichen.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Es stört mich nicht, wenn ein Film über einen schwulen Schwarzen den Oscar als bester Film gewinnt, weil er der beste Film ist. Es stört mich nur, wenn der Film den Oscar gewinnt, weil es um einen schwulen Schwarzen geht. Ich habe den Film nicht gesehen und deswegen hier nachgefragt, ob er denn wirklich so gut ist.

Ich weiß nicht genau, wie es in Hollywood läuft. Vielleicht werden bei großen Produktionen manchmal absichtlich Greenhorns für die Regie gewählt, weil sie sich leichter kontrollieren lassen und Änderungen vornehmen, wenn die Produzenten es wünschen.
Bin mir nicht sicher, von welcher Frau du sprichst, aber ich hätte nichts dagegen, wenn sie genommen wird, und darüber habe ich mich sicherlich niemals beschwert :wink:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Tyler Durden schrieb:
Es stört mich nicht, wenn ein Film über einen schwulen Schwarzen den Oscar als bester Film gewinnt, weil er der beste Film ist. Es stört mich nur, wenn der Film den Oscar gewinnt, weil es um einen schwulen Schwarzen geht.
Ab wann müsste man das denn vermuten? Nur mal so registriert: Moonlight steht bei Metacritic bei 99/100 nach 51 Kritiken
http://www.metacritic.com/movie/moonlight-2016
und bei Rottentomatoes nach 270 Kritiken bei 97 %
https://www.rottentomatoes.com/m/moonlight_2016
Das heißt nicht, dass ihn jeder mag, doch das überwiegende Kritikerecho ist in diesem Fall äußerst positiv.

Und ist ja nicht so, als gäbs sonst nie Filme über schwarze oder schwule oder schwarze Schwule.

Tyler Durden schrieb:
Ich weiß nicht genau, wie es in Hollywood läuft. Vielleicht werden bei großen Produktionen manchmal absichtlich Greenhorns für die Regie gewählt, weil sie sich leichter kontrollieren lassen und Änderungen vornehmen, wenn die Produzenten es wünschen.
Ja, das kommt häufig vor.
 

Joel.Barish

dank AF
Tyler Durden schrieb:
darüber habe ich mich sicherlich niemals beschwert
Wie gesagt, die warst Auslöser für meinen Kommentar, aber meine weiterführenden Aussagen solltest du nicht mehr auf dich beziehen.
Was du bzgl. "leichter kontrollieren" schreibst ist sicherlich richtig. Aber es ist schon auffällig, dass weibliche Regisseure scheinbar nie in Erwägung gezogen werden. Zumindest hört man praktisch nie davon und es scheint mir unrealistisch, dass es dann jeweils nur an den Verträgen oder Dreh-Details scheiterte.

Deine Frage nach dem "weil" ("Es stört mich nur, wenn der Film den Oscar gewinnt, weil es um einen schwulen Schwarzen geht.") kann ich dir nicht beantworten, weil die OScar Wahl kompliziert ist, weil in der AMPAS knapp 7000 Menschen sitzen und weil Medien, PR und Geld eine Rolle spielen. Aber wichtiger ist doch, warum es überhaupt gefragt werden muss oder warum es nicht gefragt werden muss, wenn ein gefahrloser 0815 Film den Oscar gewinnt. Wie Jay schon sagt war "Moonlight" aus Sicht der meisten Kritiker einer der wenn nicht gar der beste Film des Jahres. :smile:
 
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