Supernatural S12E05 - The One You've Been Waiting For

Clive77

Serial Watcher
In der Folge "The One You’ve Been Waiting For" der US-Serie Supernatural führt ein neuer Fall der Woche die Winchesters in einen Kampf gegen Nazis. Ein gewisser Adolf Hitler plant sein Comeback.

„Dude, you killed Hitler.“ – „Yeah. Awesome.“

Everybody Hates Hitler
Erinnern wir uns kurz zurück an die achte Staffel, als Sam (Jared Padalecki) und Dean (Jensen Ackles) den Bunker der Men of Letters entdeckten. Da gab es diese eine Episode, die sich "Everybody Hates Hitler" nannte und in der die Winchesters auf die sogenannte Thule Society stießen. Damals galt es, einen Golem zu bekämpfen und im Zuge dessen auch ein paar gefährliche Nazi-Nekromanten aus dem Weg zu räumen. "The One You’ve Been Waiting For" ist eine Art späte Fortsetzung dazu.
Eine alte Taschenuhr, die Adolf Hitlers Seele beherbergt. Ein nahezu unsterblicher Nazi-Kommandant namens Nauhaus (Gil Darnell), der mit einer Gruppe gleichgesinnter dem Führer zu neuem Leben verhelfen will. Eine ahnungslose Unbeteiligte - Ellie Grant (Allison Paige) – deren Blut der Schlüssel zur Rückkehr des Mannes mit der berühmtesten Rotzbremse aller Zeiten ist. Die Zutaten klingen nach einer eher trashigen aber doch amüsanten Episode von Supernatural. So recht überzeugen will sie leider nicht.

Filler
Zunächst einmal sei angemerkt, dass diese Folge sich ausschließlich mit dem Fall der Woche befasst. Am Anfang gibt es zwar eine sehr kurze Bemerkung in Richtung Mary (Samantha Smith) und Sam darf gegenüber Ellie anmerken, dass er es schon mit dem Teufel selbst zu tun hatte. Aber all diese Handlungsstränge ruhen zurzeit und selbst Mr. Ketch (David Haydn-Jones) lässt sich nicht blicken, obwohl das Ende dazu eingeladen hätte – denn Christoph Nauhaus (Keenan Tracey) oder gar Ellie hätten sich als Ziele angeboten.
Es ist nun per se nicht tragisch, dass wir hier eine Auszeit diverser übergreifender Handlungsstränge erleben. Auch Einzelfolgen können gut unterhalten und in diesem Fall gibt es sogar schon einen ersten Teil zum Geschehen, der zur Rückkehr von beispielsweise Aaron (Adam Rose) einlädt. Der kommt auch vor, allerdings bloß in einer kurzen Szene, in der er die Lage um die Thule Society in Deutschland schildert und die Brüder vor „etwas Großem“ warnt. Schade, denn als Sidekick hätte Aaron sich doch viel eher angeboten – ein Jäger, der den Nazis nach Amerika folgt und vor Ort zusammen mit den Winchesters einen verzweifelten Kampf gegen Nauhaus und seine Konsorten führt. Sowas in der Richtung hätte den Gastauftritt deutlich aufgewertet.

Neue Figuren (die überleben)
Stattdessen gibt es mit Ellie und Christoph ein paar neue Figuren zu verzeichnen, deren Rückkehr zu einem späteren Zeitpunkt nicht ausgeschlossen ist. Aber möchten wir die beiden wirklich noch einmal sehen?
Ellie war recht sympathisch, wobei ihr loses Mundwerk mitunter eher anstrengend zu ertragen war. Sie war dieses Mal diejenige, der erklärt werden musste, in welch unglaubliches (übernatürliches) Geschehen sie da hineingestolpert ist und dieses Prozedere, so lustig es auch sein kann, fühlt sich doch mit der Zeit ein bisschen verbraucht an. Dafür durfte sie allerdings gegen Ende der Episode aktiv werden und einem der Nazis den Garaus machen – da steckt definitiv Potenzial für eine Jägerin in ihr. Im Endeffekt wird sie aber vermutlich unter dem Radar bleiben und nicht wieder auftauchen.
Christoph hätte sich ebenfalls als zukünftiger Verbündeter der Winchesters angeboten. Immerhin wird der jede Menge Wissen über die Thule Society haben und dass die Brüder ihn am Ende einfach gehen lassen – mit der Empfehlung zu rennen – wirkt ein wenig verschenkt. Außerdem bekommt er, jedenfalls dafür, dass er im Folgenverlauf die Seiten wechselt, nicht besonders viel zu tun. Man könnte fast meinen, dass er ausschließlich als Plot Device fungiert, damit Sam und Dean erneut zu Nauhaus und der entführten Ellie aufschließen können. Die meisten Szenen, die er mit den Winchesters hat, beschränken sich jedenfalls auf reine Informationswiedergabe.

Neue Figuren (die nicht überleben)
An erster Stelle muss hier natürlich Nauhaus genannt werden, der den Gegenspieler der Woche mimt. Bei Folgen, in denen Deutsch gesprochen wird, ist es für den (deutschen) Zuschauer stets angenehm, wenn er bei den Worten nicht auf Untertitel angewiesen ist. Gil Darnell bekommt das tatsächlich gut hin, was als kleiner Pluspunkt gewertet werden kann. Wir dürfen uns allerdings fragen, weshalb er nach all den Jahren seiner Existenz noch nicht dazu in der Lage ist, akzentfreies Englisch zu sprechen. Zugegeben, für den eher trashigen Charakter der Folge geht das in Ordnung, aber es hätte vielleicht besser ge(s)passt, wenn er lediglich als Adolf Hitler diesen Akzent gezeigt hätte.
Womit wir zum „Führer“ kommen. Als vermeintlicher Endgegner der Episode macht der leider nicht viel her, was man zum gesamten Showdown ebenfalls schreiben kann. Abgesehen davon, dass hier alles viel zu schnell ablief ging und Kopfschuss auf Kopfschuss folgte, war der neu zum Leben erweckte Hitler an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Selbst seine Anhänger warfen sich da komische Blicke zu als er loslegte und den Hampelmann abgab. Schon klar, das sollte alles witzig sein. Aber wie gesagt, von einem Endgegner hätte sich da was Anderes erwarten lassen. Mehr Bedrohlichkeit. Und so witzig der Spruch über Twitter auch gewesen sein mag. Wie kommt es eigentlich, dass für jemanden wie Mary alles neu ist und der frisch wiedererwachte Hitler nach wenigen Momenten keinerlei Probleme mit der neuen Umgebung und dem neuen Wissen hat? Ja, Nauhaus steckt noch in seinem Kopf. Dennoch darf man sich fragen, weshalb er direkt loslegt und nicht erst eine gewisse Zeit braucht, um alles zu verarbeiten.
Unterm Strich wäre es mit Blick auf diverse Figuren vielleicht besser gewesen, eine Doppelfolge aus dem Geschehen zu machen. Teil eins hätte dann gut mit der Auferstehung Hitlers enden können, der zusammen mit ein paar Handlangern entkommt. In Teil zwei hätten Sam und Dean anschließend mit Christophs Hilfe (der dann auch mehr Charakter und Schlüsselszenen bekommen hätte) die Verfolgung aufnehmen können, um schließlich (aber weitaus beschwerlicher als hier gezeigt) zu Adolf aufzuschließen und seinen endgültigen Tod zu bewirken. Andererseits, vielleicht ist es doch besser, dass die Handlung sich auf nur eine Episode beschränkte.

Positives
Bevor das nun alles zu harsch klingt: Es gab auch gute Momente in der Folge und wir durften mehrmals lachen. Der Kampf mit Nauhaus‘ Handlangern gegen Mitte der Episode gehörte dazu. Wo die Winchesters sonst oft relativ leicht die Oberhand gewinnen, mussten sie hier einiges einstecken und auch wenn es bloß eine Prügelei war, wirkte es ernst und die Schläge taten weh. Diese härtere Gangart, die sich bislang durch die Staffel zu ziehen scheint, hätte auch sehr gut zum Finale der Folge gepasst. Ein kleineres Manko der Schlägerei war allerdings, dass davon anschließend keine Spuren sichtbar waren. In der nächsten Szene waren Sam und Dean schon wieder wohlauf.
In Sachen Humor gab es natürlich mehrere Lacher zu verbuchen. Das Thema „Pie“ wurde mehrmals angesprochen und überhaupt wirkten die lustig gemeinten Szenen am besten, wenn sie sich zwischen den beiden Brüdern abspielten. Die Szenen beim Antiquitätenhändler (wo Dean aus Versehen ein Modellschiff zerlegt) und natürlich „I killed Hitler“ (jedes Mal, wenn Dean den Satz sagt) lassen sich als Highlights bezeichnen. Man kann sich schon gut vorstellen, wie Dean sich in einer der kommenden Folgen das letzte Stück Kuchen schnappt und das mit genau diesem Satz rechtfertigt.

Fazit: An sich hätte das eine lustige kleine Füllfolge werden können. Hätte können. Aber abgesehen davon, dass Dean jetzt Hitler getötet hat, wird von der Episode wohl nicht viel im Gedächtnis des Zuschauers übrigbleiben. Die oben erwähnten neuen Figuren sind eher vergessenswerter Natur, ähnlich wie das gesamte Abenteuer an sich. Für den nächsten Fall der Woche, bei dem die anderen Handlungen pausieren, würde ich mir eine Episode wünschen, in der wir ausschließlich Mary bei einem kleinen Abenteuer folgen. Oh, und die Nazis können jetzt gerne wieder für vier Staffeln in der Versenkung verschwinden.

5/10
 

Noermel

Well-Known Member
Störend fand ich eig nur den Storyverlauf bzw nutzten der Storyelement/Charakter.
Hätte sie nicht versucht den Sohn zu töten hätten die Winchster nie raus gefunden wo Hitler ist. Am Ende steht dazu der Sohnemann nun sogar nach Hilfe der Winchsters noch schlechter da als vorher :facepalm: . Bravo gut gemacht.
Oh und bitte die Pistolen genau neben das Mädchen legen :facepalm: :headbash: muss das sein. Natürlich war die dazu au nicht mehr gefesselt :pinch:
 

Clive77

Serial Watcher
Jau. Wobei ich das mit den Pistolen und fehlenden Fesseln noch in Ordnung fand - den hundeliebenden Hitler-Hampelmann fand ich da wesentlich störender. :plemplem:
 

Woodstock

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Also bitte mit einem lustigen Hitler war doch zu rechnen! Seine Seele hing 70 Jahre in einer Uhr fest, nach sowas tickst du nicht mehr richtig und geistig gesund war er davor ja auch nicht. :biggrin:

Ich hätte wirklich gerne den Granatwerfer gesehen und vielleicht das die Nazis nach 70 Jahren sich vielleicht mal den Akzent abtrainieren könnten.

Auch finde ich es störend, dass Sam immer mehr zum Sidekick wird. Immer macht Dean alles. Das nervt so langsam. :sad:

Allison Paige hat eine süße Nase. :love: Woher kam die mir so bekannt vor?
 

Clive77

Serial Watcher
Woodstock schrieb:
Allison Paige hat eine süße Nase. :love: Woher kam die mir so bekannt vor?
Aus "Zeit der Sehnsucht" - das ist eine US-Seifenoper, die seit 1965 läuft... :ugly:
(vermutlich eher aus "The Flash" - dort spielte sie "Trajectory" alias Eliza Harmon in Folge 2x16)
 

Woodstock

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Clive77 schrieb:
Woodstock schrieb:
Allison Paige hat eine süße Nase. :love: Woher kam die mir so bekannt vor?
Aus "Zeit der Sehnsucht" - das ist eine US-Seifenoper, die seit 1965 läuft... :ugly:
(vermutlich eher aus "The Flash" - dort spielte sie "Trajectory" alias Eliza Harmon in Folge 2x16)
Verfolge ich nicht. Ich kenne sie von einer Youtube Webserie.
 
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