Story XLIII - Der Adler

Clive77

Serial Watcher
Anmerkung vom Autor: Gewisse historische Ungenauigkeiten ist durch die notwendige und sinnvolle Zeichenbeschränkung verschuldet. Die Geschichte soll keine, politische Botschaft übermitteln. Sie dient lediglich Unterhaltenszwecken.


Im Jahre 9 n. Christus wollten drei Legionen unter Publius Quinctilius Varus durch den dichten germanischen Wald, von ihrem Sommer- in ihr Winterlager umziehen. Sie sollten nie dort ankommen…

„Wenn man schon fallen muss, muss man der Gefahr entgegenlaufen.“
~ Tacitus - römischer Geschichtsschreiber​

Der Adler
Das Stampfen und das Klappern von Metall war alles was man hörte. Das Treten tausender Sandalen in die matschige Erde und das Klappern ebenso vieler roter Schilde und silbern schimmernder Rüstungen. Manchmal hörte man wie manche sich unterhielten und hier und da einen Vogel in weiter Ferne singen aber es war das Stampfen und das Klappern welches den Ton angab. Im Gleichschritt marschierten die Legionen in einer langen Linie durch den schmalen, selbst beschaffenen Waldweg. Durch die dichten Blätter drang kaum Licht hindurch, alles um sie herum wirkte wie verlassen. Vor ihnen tat sich eine Lichtung auf und in weiter Ferne erhob sich Rauch.

„Meldegänger!“ Schrie ein Offizier von weiter vorne. Sein rot gefärbter Helmbusch war schon aus der Ferne zu erkennen. Ein einzelner Legionär scherte aus und rannte voran. Marius war ein großgewachsener Soldat, gerade einmal 18 Jahre alt und frisch der Legion unter Varus zugeteilt. Unter seinem Helm drangen dunkelblonde Haare hervor. Er war schmal wie die Meisten in seinem Alter und wirkte auf den ersten Blick nicht anders als seine Kameraden, doch Marius hatte zwei Besonderheiten an sich. Er war der Sohn einer germanischen Beutefrau. An sich kein Verbrechen und nicht unüblich aber ein Umstand den er gerne versuchte zu verstecken. Die andere Besonderheit erlaubte ihm jedoch, vorne bei seinem Legat und seinem Centurio zu marschieren. Er war selbst in Rüstung und Bewaffnung, schneller als seine Kameraden und damit der perfekte Meldegänger.

„Ave Centurio.“ Sprach Marius und stand still vor dem Offizier der ihn gerufen hatte. Sein Gesicht wirkte alt und seine Haare grau. Er war ein Veteran. Er musste es nicht sagen, man sah es ihm an. Marius Blick wanderte nur für einen kurzen Moment. Er konnte Varus auf seinem Pferd sehen. Der Mann hatte weiße Haare, trug eine silberne Rüstung und einen roten Umhang mit goldenen Verzierungen. Er war umgeben von anderen Berittenen und interessierte sich nicht für Marius. Sie beobachtete den Rauch am Horizont und stützten sich auf ihren Pferden. Sie wirkten angespannt. Da sah Marius einen einzelnen großen Vogel am Himmel gleiten. Einen Adler. Seinen majestätischen Ruf hörte Marius genau.

„Marius, wir haben schon länger keinen Melder der hinteren Reihen mehr empfangen. Ich will, dass du nachschaust was da los ist.“ Befahl ihm sein Centurio, strich sich über sein Gesicht und blickte daraufhin zu Varus. Die Anspannung schien ansteckend zu sein.
„Ich werde sehr lange brauchen um bis zum Ende des Trupps zu gelangen und wieder zurück Centurio.“ Informierte ihn Marius.
„Ich weiß Junge. Es ist bestimmt nichts. Wahrscheinlich triffst du ihren verspäteten Melder auf halben Weg. Nun geh!“

Marius setzte sich sofort in Bewegung. Er sprang regelrecht über Äste und an den Bäumen vorbei. Schild und Speer nahe am Körper aber trotzdem wachsam, falls er stolpern sollte. Als Melder erlebt man die seltene Ausnahme in die entgegengesetzte Richtung aller anderen zu marschieren und trotzdem seine Pflicht zu tun. Ein interessantes aber trotzdem auch ein seltsames Gefühl.
Die Legion marschierte in verschieden groß aufgeteilten Trupps. Maximal zehn Mann nebeneinander, was sie ziemlich in die Länge zieht. Bis Marius die ersten Enden seines Trupps fand, war die Sonne bereits wieder im Begriff sich zu senken. Zwar konnte er sie nicht direkt sehen aber bemerkte es am Lichteinfall. Er wunderte sich, dass ihm bisher kein Melder entgegengekommen ist und fragte wild in den Truppen herum, ob ihm sein Kollege nur entgangen sei. Doch es schien niemanden aus der anderen Richtung gekommen zu sein.

Als er die erste Legion hinter sich ließ, folgte lange nichts. Marius erinnerte sich an die Geschichten seiner Mutter über die Heimat die sie als junges Mädchen verlassen musste. Die hohen Bäume, der belebte und grüne Boden. Die dichten Kronen und die Stille. Es war wie in ihren Geschichten. Doch unter ihm fand verwandelte sich der schöne grüne Waldboden in ein matschiges Braun. Plattgetreten von seinen Kameraden. Er entschloss sich dem breiteren Weg zu folgen. So würden es schließlich auch die folgenden Truppen tun.

Am frühen Abend traf er auf die Zweite Legion. Den dortigen Offizier fragte er ebenfalls ob er einen Melder geschickt habe. Was verneint wurde. Er habe auch schon lange keinen mehr empfangen. Er gab Marius etwas zu trinken und ließ ihn verschnaufen. Dann machte er sich erneut auf den Weg. Nach ungefähr der Hälfte der Legion, welche wieder in kleine Trupps aufgeteilt wurde und es immer mal wieder Phasen gab, in welcher er längere Zeit alleine durch den Wald marschierte, bemerkte Marius ein längeres Intervall ohne nachfolgende Truppen. Er hörte sie nicht mal in der Ferne, stattdessen wurden die Geräusche des Waldes lauter. Das Rascheln der Blätter im Wind und das Singen der Vögel nahm zu. Instinktiv wurde er langsamer.
Der junge Soldat wunderte sich, ob er vielleicht vom Weg abgekommen ist aber das konnte nicht sein, der plattgetretene Weg verlief unter ihm. Er beschloss in die Ferne zu blicken und stieg dazu auf einen größeren Felsen, welcher aus dem Waldboden hervorragte. Was er sah sollte wirkte unwirklich.

Vor ihm bereitete sich ein Schlachtfeld. Gefallene Römer und mit wildfellbekleidete Männer und Frauen lagen vor ihm bereitet wie nach einer Opferung für Mars persönlich. Der Boden färbte das Moos rot und die Krähen sprangen bereits über die Leichen seiner gefallenen Kameraden. Die Leiber waren zerfledert und übersäht von klaffende Wunden. Manchen fehlten sogar Arm und Bein, nicht selten lag ein Haupt ohne zugehörigen Leib einsam auf dem Boden. Die Augen weit offen und der Blick verzerrt. Entweder war es der Schock oder die andauernde Anstrengung aber er entledigte sich seiner bereits verzerrten Ration auf demselben Wege wie er sie zu sich nahm.

Seine Gedanken kannten jedoch keinen Halt. Ihm war klar, dass das Germanen waren aber war das der einzige Angriff oder folgten noch mehr? Soll er weiter oder rennt er in eine Falle? Er fragte sich auch, wie er nichts hören konnte Womöglich weil der Kampf bereits erfolgte, als er die anderen Truppen verließ. Das Stampfen und Klackern betäubt die Ohren für alles andere. Marius musste zurück zu seinem Kommandanten. Er verspürte Mitleid mit den Männern hinter ihm aber das Risiko ist zu groß. Er muss seine Befehlshaber und seinen Zug warnen.

Die Sonne stand niedrig aber es war noch hell genug den Weg zu finden. Er lief schneller als zuvor und rief die letzten Kraftreserven ab. Nach gewisser Zeit fiel ihm auf, dass die Geräusche aus dem Wald verschwanden. Er nahm hingegen andere Schritte war. Während er rannte, prüfte er seine Umgebung und konnte sie kurz erhaschen. Dunkle Gestalten welcher zwischen den Bäumen rannten. Erst zu seiner Linken, dann zu seiner Rechten. Sie schienen ihn bemerkt zu haben. Die Schritte wurden lauter, sie kamen näher. Er sprintete regelrecht, bis er endlich das Geräusch von marschierenden Soldaten vernahm. Marius schrie so laut wie seine Puste hergab: „Germanen!“ die ersten drehten sich um: „Sie sind im Wald!“ Er drängte sich durch, bis er einen Offizier auf seinem Pferd fand. Der Mann war von breiter Statur. Ungefähr zehn Jahre älter als Marius und mit dunklen Haaren. „Germanen sie sind um uns!“ Der Offizier beugte sich zu ihm hinunter. Marius kämpfte um Luft: „Sie haben mich verfolgt. Sie haben die Truppen nach uns vernichtet.“ Berichtete Marius schwer atmend. „Was sagst du da?“, „Sie haben uns bereits umzingelt. Das ist ein...“ Da hörten sie ein Horn in der Ferne. Nicht laut genug um es an anderen Ende der Einheit zu hören aber ausreichend hallend um seine Feinde ins Mark zu erschüttern. „…Hinterhalt.“ Beendete der junge Offizier Marius Satz.

„Komm zu Atem Junge!“ Sagte der Offizier und zog sein Schwert: „Du wirst ihn brauchen!“ Die ersten Barbaren stellten sich am leicht erhobenen Wegesrand auf. Sie trugen dunkle Kleidung, Speere, Äxte und vereinzelt Schilde. Manche von ihnen hatten bereits erbeutete römische Helme auf ihren Köpfen oder wie Schmuck um ihre Leiber. Sie hatten langes Haar in allen Farben. Frauen und Männer waren bemalt und schrien wie Dämonen aus den Tiefen des Tartarus. Der Offizier hielt einsam dagegen: „Schlachtaufstellung!“ Die Kohorte drehte sich in einem lauten und metallischen klingenden Schritt in Richtung des Feindes. Die römischen Truppen hatten Mühe sich zu formieren. Äste, Wurzeln und Gestrüpp verhinderten, dass sie sich wirksam Schild an Schild aufstellen konnten aber ihre Speere ragten hervor. Binnen Sekunden hörten sie einen Chor an Kriegsschreien aus der gegenüberliegenden Richtung. Marius dreht sich um, da sah er bereits die Wilden auf seine Truppen zustürmen. Auf der gegenüberliegenden Seite, rannten nun auch die anderen auf die Römer hernieder und teilweise wie in Rage in die Speere. Schreiend, aus einer höheren Position und mit aller Wucht fielen sie über die Römer her. Der versuchte Wall mit den Schilden hatte keine Wirkung. Der Blick des Offiziers ging in alle Richtungen.
 

Clive77

Serial Watcher
Immer mehr Barbaren stürmten auf seine Soldaten nieder. An eine geordnete Schlacht war nicht mehr zu denken. Es wurde ein Hauen und Stechen, ein Kampf ums Überleben. Der Klang von Metall auf Metall, auf Holz und auf Fleisch war allgegenwärtig. Das Schreien der Barbaren und der eigenen Männer schockierte Marius. Er sah einen Germanen durch den Schildwall rennen, als wäre dieser nicht vorhanden. Ein Römer stellte sich ihm entgegen, der Germane stürmte auf ihn zu, wehrte dessen Schild ab und schlug ihm die Axt in den Hals. Das Blut spritzte ihm ins Gesicht. Der wilde, Mann, wandte sich dem anderen Römer zu. Marius nahm seinen Speer und rammte ihm dem Germanen seitlich zwischen die Rippen, worauf dieser einen unwirklichen Schrei ausstieß und zu Boden sank. Der Speer verkeilte sich im Körper des Mannes. Marius ließ ihn in der Hast los und nickte seinem Kameraden zu.

Der Offizier wandte sich zu Marius: „Höre! Eile zum Legaten! Warne ihn!“ Marius nickte und rannte los. Er kämpfte sich durch das tobende Gemetzel. Eine Barbarin tauchte plötzlich in den Reihen der Römer auf. Er wehrte den Axtschlag der Frau mit dem Schild ab, als ihr danach ein Kamerad sein Schwert in den Nacken schlug, so das ihr Kopf nur noch durch einen Fetzen Haut mit ihrem Körper verbunden war. Er schaute Marius kurz an und lächelte. Marius rannte weiter. Um ihn herum tobte die Schlacht und es war ersichtlich, dass das mächtige Rom unterlegen war. Der Waldweg wurde hügelig. Vor ihm hauten die Barbaren auf Verwundete am Boden. Marius stürmte den Abhang hoch, andere folgten ihm. Steine wurden auf sie geschleudert, welche Marius versuchte mit dem Schild abzuwehren. Einen Soldaten neben ihm trafen sie am Hals. Nach Luft schnappend sank er zu Boden und verschwand im Getümmel. Am höchsten Punkt des Hanges abgekommen, blickte Marius zurück. Der Offizier war weg, nur noch sein blutbedecktes Pferd bäumte sich auf. Einzelne Barbaren erreichten die Spitze des Abhangs fast zeitgleich wie Marius und sein Begleiter. Marius verlor sein Schild, als er einen Angreifer damit vom Hang schubste. Ein Kamerad schaute ihn ängstlich an, als plötzlich eine Speerspitze aus seinem Brustpanzer hervorragte. Der Mann mit dem Speer, ließ seine Waffe samt Marius Kameraden fallen und stürzte sich auf Marius, welcher den Halt verlor. Beide rutschten auf der anderen Seite, den Abhang hinunter. Sie rammten Bäume und Felsen. Marius spürte Schmerzen am ganzen Leib und sah wie Teile seiner Rüstung von ihm wegflogen. Er rollte unter etwas Dunkles und hörte einen lauten Schrei. Sein Sturz endete in einem Graben und er verlor das Bewusstsein.

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Als Marius wieder erwachte konnte er sich nicht bewegen. Etwas lag auf ihm. Er spürte Druck und Schmerzen am ganzen Körper. Seine Augen mussten sich erst an das Sonnenlicht anpassen. Es spiegelte sich in der Schulterpanzerung eines toten Legionärs, welcher auf ihm lag. Blut floss auf ihn herunter, was den metallischen Geschmack in seinem Mund erklärte. Er hob den Toten von sich und stand auf. Sein Körper schmerzte und als er aufblickte bemerkte er, dass es heller als vorhin war. Die Nacht ist bereits vorüber und ein neuer Tag angebrochen. Als er seinen Blick senkte, starte ihm die blutige Fratze des Germanen entgegen. Seine Augen offen und fokussiert. Marius erschrak. Da bemerkte er, dass der umgefallene Stamm einer dicken Eiche zwischen ihm und dem Barbar war. Er ging um ihn herum. Der Mann wurde durch den Sturz auf einem hervorstechenden Ast gepfählt.

Marius schaute an sich hinunter und erkannte, dass eine Rüstung schwer beschädigt war. Er fragte ob seine Leute noch leben und wie er sie erreichen sollte. Hierbleiben konnte er nicht. Er betrachtete die Leichen um sich herum. Er war im Gebiet des Feindes und vollkommen allein. Marius erkannte, dass er den Umstand vom germanischer Herkunft zu sein, nicht länger verstecken, sondern nutzen musste. Er legte seine Rüstung ab und zog die Kleidung von einem toten Barbarenkrieger an. Sein Schwert entschied er mitzunehmen aber vorerst zu verstecken. Er nahm auch die Axt des Kriegers.
Marius nahm all seinen Mut und ging den Hang hinauf, als er oben ankam. Sah er Frauen und Kinder, welche die Leichen plünderten. Er fürchtete erwischt zu werden und kramte das bisschen der germanischen Sprache hervor, welches ihm seine Mutter beibrachte aber als er an ihnen vorbeiging, würdigten sie ihn nicht einmal eines Blickes.

Er folgte dem Weg der Römer und ging an ein erneutes Schlachtfeld vorbei. Ihm wurde bewusst, dass er langsamer war als die Germanen selbst. Er müsste abkürzen und verließ den Weg. Er hatte die Lage des Winterlagers noch ungefähr im Gedächtnis. Sein Offizier und seine Kameraden würden sich so oder so dorthin bewegen oder vielleicht nach Aliso. Ein weiteres Lager.
Es war still um Marius. Kein Vogelgesang, keine Tiere, es gab nicht einmal Wind. Er hörte Schlachtgeräusche in weiter Ferne aber er konnte die Richtung nicht bestimmen. Er wusste nicht genau wie lange er schon marschierte oder ob sein Weg richtig war. Es führte ihn durch einen Sumpf, den er nur mühevoll hinter sich bringen konnte. Die Sonne war bereits wieder am Untergehen, als ein Adler sein Interesse gewann. Marius könnte schwören, es war derselbe den er am gestrigen Tag gesehen hatte. Er war umzingelt von Raben, welche ihn immer wieder angriffen aber er wehrte sich hartnäckig. Marius ging weiter und beobachtete die Vögel weiterhin fasziniert. Als sie in den Blättern des Waldes verschwanden, sah er vor sich ein Lager der Germanen.

„Du siehst ganz schön fertig aus, Junge.“ Marius wollte die Stimme lokalisieren und entdeckte einen alten Mann neben sich. Er trug braunes Leder, hatte einen grauen langen Bart und stützte sich auf einen Speer: „Komm Krieger, wärme dich an unserem Feuer und iss etwas.“
Marius fiel ihm erst jetzt auf was für einen Hunger er hatte und wie erschöpft er war: „Ja, danke.“, antwortete er zögerlich.

Er folgte dem Mann auf Schritt und Tritt. Als sie sein Feuer erreichten brach bereits die Nacht herein. Ein paar wenige Krieger saßen um das Feuer. Einer schaute ihn genau an: „Viele Römer getötet?“ Raunzte der Krieger heraus. „Nicht genug.“ Scherzte Marius und quälte sich ein Lachen raus. Die anderen lachten mit. Eine blonde Frau in herabhängenden, braunen Stoff gehüllt kam zu ihm. Sie trug Zöpfe und war vielleicht etwas jünger als Marius. Sie überreichte ihm etwas Brot und Fleisch und strich ihm über seinen Kopf. „Du siehst halb verhungert aus.“ Als er in das saftige Fleisch biss, konnte er sich kaum stoppen. „Woher kommst du?“ Fragte das Mädchen welches sich neben ihn saß. Marius dachte nach und erinnerte sich an die Geschichten seiner Mutter: „Ich komme von einem der Stämme im Norden.“
„Seid also auch dem Ruf des Arminius gefolgt.“ Bemerkte sie. Arminius, der Name kam Marius nicht bekannt vor aber er wollte sich nichts anmerken lassen.
„So viele Stämme unter einem Cherusker. Das gab es noch nie.“ Sagte sie. Zumindest soweit sie wisse. Sie erzählte noch weiter von ihrem Leben und ihrer Familie und von der Politik der Stämme. Er dachte wieder an seine Mutter und war überrascht über das komplizierte System der Germanen. Marius ließ seinen Blick ins Feuer gleiten. Er sah seine Familie, seinen Vater und sein Haus, so klar als stünde er davor. Er hörte jemanden rufen, was ihn aus seinem Traum riss und das Mädchen stand auf: „Ich habe gehört, morgen wollen sie den Römern vollends den Gar ausmachen. Sei vorsichtig da draußen!“ Dann verließ sie das Feuer.

Marius dachte wieder an seine Kameraden. Vielleicht leben sie noch. Er stand auf und ging durch das dunkle Dorf. Überall waren Stimmen zu hören. Einzelne Feuer brannten und Krieger und Kriegerinnen gingen an ihm vorüber und behandelten ihn wie einen der Ihren. Ein Windhauch ging durch das Dorf, die Flammen flackerten auf und entblößten einen schaurigen Anblick, neben ihm hingen abgetrennte Köpfe in der Baumkrone, welche langsam den Stamm und den Boden Rot färbten. Marius sank seinen Kopf und suchte sich einen Platz um sich auszuruhen. In der Nacht würde er sich nur verlaufen.

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Als der Morgen anbrach stand er am Rande des Dorfes und spürte plötzlich etwas Feuchtes auf seinem Kopf.
„Das ist der Regen.“ Sagte ihm eine bekannte Stimme. Er drehte seinen Kopf und neben ihm stand der alte Krieger mit grauem Bart und Speer: „Die Blätter sind nur so dicht, dass er kaum den Boden erreicht. Aber du kannst ihn hören.“ Marius blickt nach oben, hörte das Plätschern des Regens und spürte einzelne Tropfen auf seinem Gesicht. Ein friedlicher Moment: „Der Regen wäscht alles weg und hinterlässt den Boden rein. Doch nicht heute. Heute färbt er sich erneut rot. Ein letztes Mal.“
Der alte Mann reichte ihm seinen Speer und Marius Ruhe verschwand. Ein lauter Donner ertönte und kurz darauf noch einer: „Als würde der Himmel kämpfen.“ Sagte der alte Mann: „Der Donnergott ruft zur Schlacht!“

Am alten Mann ging ein Krieger vorbei, dicht gefolgt von noch einem. Marius schaute ihnen hinterher. Aus diesen beiden wurden mehr. Sie gingen an beiden Seiten an ihm vorüber. Ein lautes Horn ertönte und plötzlich sprangen sie wie Geister aus den Bäumen und Sträuchern. Erst wenige, dann mehr, plötzlich sah er sich in einem ganzen germanischen Kriegszug. Sie wurden schneller und schneller. Sie sprinteten durch den Wald und Marius mit ihnen.
 

Clive77

Serial Watcher
Marius liebte es zu rennen, nur dann fühlte er sich wirklich frei. Sie schrien. Der bedrohliche Kriegsschrei seiner Feinde war ihm nun aber nicht mehr fremd oder flößte ihm Angst ein. Er öffnete den Mund und stieß einen Ton aus. Er wurde immer lauter und seine Stimme verschwand im Gegröle der Horde. Er hörte die ersten Schlachtgeräusche vor ihm auf einer Lichtung. Eine römische Kohorte sichtlich erschöpft und aufgerieben befand sich vor ihnen. Der Himmel war in Rauch gehüllt. Die Krieger stürzten sich erbarmungslos auf sie. Egal ob Mann oder Frau, sie hackten wahllos aber nicht ungezielt auf die Römer ein. Ging ein Römer zu Boden und war nicht tot, so erledigte dies einer der Speerträger die ihnen nachfolgten. Sie jammerten und bettelten aber die Germanen stachen und schlugen wie im Blutrausch zu.

Der Germane vor ihm ging zur Seite. Ein verwundeter Römer ein wenig älter als Marius blickt zu ihm auf: „Nein! Bitte nicht!“ Marius blickte ihn an. Der Krieger schrie „Mach schon! Mach Wodan stolz!“ Marius wollte sprechen, doch bekam keinen Ton hinaus. Der Krieger schrie immer lauter, der Junge bettelte, Marius lief eine Träne hinunter aber erwischte sich dabei den Speer zu heben. „Stich zu du Feigling! Er würde nicht zögern, wenn du es wärst.“ Der Junge schrie: „Bitte nicht!“, „Stich zu oder ich bring dich um du Feigling!“ Marius stach zu.
Die Augen des Römers drehten sich, bis nur noch das Weiß zu sehen war. Marius blickte auf: „Heute hast du Wodan stolz gemacht. Weiter so!“ Ein weiterer Römer zeigte sich ihm. Ein älterer Soldat. Marius stach unter Tränen wieder zu. Das war keine Schlacht, es war ein Kampf ums Überleben und die Römer verloren ihn.

Wenig später hatte sich der Kriegszug aufgelöst und einzelne Spähgruppen haben sich gebildet. Dicht aufeinanderfolgend durchsuchten sie den Wald. Marius war in einer von ihnen. Er blickte auf seinen blutigen Speer und folgte den drei Kriegern, darunter auch derjenige der ihn unbewusst zum Verräter machte. Marius dachte an nichts mehr. Seine Kameraden waren tot. Er war allein und es würde nicht lange dauern, bis seine Tarnung auffliegen würde. Sein Blick wanderte auf einen Adler, welcher tot auf dem Boden lag. Er erkannte ihn wieder vom Tag davor. Er wurde von den Krähen regelrecht zerrissen. Alles Majestätische wurde ihm genommen. Ihm war nicht bewusst wie langer er den Vogel betrachtete. Alles wirkte so surreal.

Da blieb sein Spähtrupp stehen. Marius konnte das Rot von drei römischen Legionären sehen. Einer der Germanen wollte in sein Horn blasen aber da befand sich bereits der Speer des Marius in seinem Hals. Marius war von der Entschlossenheit seiner Bewegung selbst überrascht. Die anderen Krieger waren schockiert und zogen ihre Waffen. Marius zog die Axt und wehrte den Schlag eines Kriegers ab. Er ließ vom Speer ab, zog mit der anderen Hand sein römisches Schwert und rammte es tief in die Eingeweide des Kriegers. Da spürte er einen Schlag am Kopf. Der letzte Krieger stand über ihm und hob seine Axt „Verräter!“ Sagte er noch, bevor dieser durchbohrt zu Boden ging. Hinter ihm zeigte sich Marius Rettung. „Centurio?“ Der Centurio schaute ihn verwirrt an: „Marius?“ Der Centurio lächelte und zog ihn auf die Beine. Da kamen die beiden anderen Römer an. Kaum älter als Marius: „Du lebst?“ Fragte der Centurio: „Wie? Was trägst du da?“ Marius war klar, dass er seinen Aufzug erklären musste und erzählte seinem Offizier alles was ihm wiederfuhr. Was er sah, wie er fast pausenlos rannte und in dem Dorf landete. Seine Taten danach jedoch verschwieg er vorsichtshalber.

„Centurio, ich war in einem Spähtrupp. Hinter uns sind noch mehr. Ich weiß nicht wie viele. Dutzende, hunderte vielleicht.“ Sie gingen zu einer kleinen Lichtung. Der Centurio machte ein Vogelgeräusch und andere Römer zeigten sich. Selbst Varus, in seiner silbernen Rüstung und mit seinem roten Umhang, kam hinter einem Baum hervor. Alle, vielleicht ein Dutzend, waren sichtlich angeschlagen. „Centurio? Du bringst einen Gefangenen? Exekutiert den Mann!“
„Legat!“ Adressiert ihn der Centurio: „Das ist der Meldegänger Marius. Er kämpfte sich durch die Linien des Feindes um uns zu warnen.“ Varus lachte mürrisch: „Warnen? Da ist er etwas zu spät dran. Wer sagte mir, dass er uns nicht verraten hat wie Arminius?“ Marius wollte etwas sagen, doch der Centurio trat näher an Varus heran: „Wenn er das getan hätte, wären wir bereits tot. Legat eine ganze Armee bewegt sich auf diese Stellung zu. Wir müssen fliehen.“
Der Legat wandte sich ab: „Fliehen? Wohin? Wir wissen nicht einmal mehr wo wir sind. Und mit Verlaub, ich bin des Fliehens auch überdrüssig. Seit drei Tagen kämpfen wir uns durch diesen gottverlassenen Wald und finden nicht hinaus. Das ist keine Art für einen Römer dem Ende zu begegnen.“ Der Centurio resigniert und zögert: „Legat. Wie lauten ihre Befehle?“
„Ich befehle uns den Tod eines Römers. Einen Soldatentod, so wie es Brauch ist, wenn die Schlacht keinen Ausweg bietet.“ Selbstmord dachte Marius. Der Centurio blickte traurig zu seinen wenigen, verbliebenen Männern und diese schauten entsetzt zurück: „Jawohl Legat.“ Der Centurio zog sein Schwert, er blickte zu Marius, welcher in seinem Blick alle ihm bekannten Emotionen zeigte. Marius schwitze, er schluchzte. War er soweit gekommen, nur um hier zu sterben? Er zog sein Schwert. Ist das die Strafe für sein Versagen, für seinen Verrat? Aber er hat doch versucht sie zu warnen! Er wollte das alles nicht. „Legat!“ Schrie der Centurio und riss Marius aus seinen Gedanken. „Legat, erlaube mir die Soldaten mit der Kleidung toter Germanen zu tarnen und nach Aliso zu schicken.“ „Was? Du willst dich aus der Verantwortung stehlen?“ Entgegnete ihm sein Befehlshaber: „Nicht mich die Jüngsten. Marius könnte sie führen. Er hat es schon einmal geschafft.“ Varus wurde zornig: „Sie feige fliehen lassen?“ Der Offizier schüttelte den Kopf: „Nein, sie berichten lassen was hier geschehen ist.“ Er trat zu Varus heran: „Sie sind sowieso noch zu jung um für Rom zu sterben.“ Varus seufzte: „Nun gut. Schicke sie los. Aber rasch!“

Der Centurio wählte die drei Jüngsten aus und ging zu den drei toten Germanen. Marius half ihnen die Kleidung anzuziehen: „Lauft schnell.“ Marius fehlten erst die Worte: „Centurio wir…“ „Meine Männer sind nun deine Männer. Lauft! Das ist ein Befehl.“
Marius nickte und blickte zu den anderen: „Sagt nichts, tut was ich tue und wir überleben.“ Marius sprintete voran und die drei folgten ihm. Er blickte nicht zurück. Wenig später hörte er ein Horn und noch eines. Da wusste er, dass es vorbei war. Sie marschierten noch einen weiteren Tag und eine weitere Nacht bis sie Aliso, ein gewaltiges Lager mit Holzmauern, erreichten. Endlich in Sicherheit berichten sie dem Kommandanten des Lagers was geschehen war. Kurz darauf hörten sie erneut ein Horn. Der infernale Bote von kommendem Verderben und Tod. Marius blickte über den Holzwall des Lagers. Eine gewaltige Armee von Germanen trat langsam aus dem Wald auf die Lichtung, ihr Kriegsschreit drang durch Mark und Bein. Die Schlacht war vorbei, doch der Krieg hatte erst begonnen.
 

Joker1986

0711er
Sehr gut geschriebene Geschichte, die sich gut lesen lässt und auch so ganz anders als alle anderen Geschichten.
Auch wenn ich gerne noch mehr Drumherum erfahren hätte, hat mir die Geschichte gut gefallen.
 

MamoChan

Well-Known Member
Sehr interessante Geschichte. Sie ist gut geschrieben und lässt sich angenehm lesen. Und was noch viel wichtiger ist, der Protagonist ist einem nicht egal. Man kann mit ihm mitfiebern, er wirkt lebendig. Da macht es nichts, dass man die Handlung selbst schon in ähnlicher Form häufiger gelesen hat. Doch, mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen.
 

Clive77

Serial Watcher
Wirklich deutlich anders als die anderen Geschichten. Mit der Varus-Schlacht hätte ich jedenfalls bei dem Thema des Wettbewerbs nicht gerechnet.
Fand die Geschichte gut, stellenweise vielleicht etwas vorhersehbar und insgesamt zu geradlinig für meinen Geschmack (wobei die Sache mit dem Adler aber positiv auffällt), aber man kommt nicht umhin, mit Marius mitzufiebern. Auch das Ende war nett.

Zum Stil: Hier hätte dringend noch korrigiert werden müssen, was neben einigen Rechtschreibfehlern vor allem die Grammatik (Kommasetzung, sowohl bei der wörtlichen Rede als auch in anderen Sätzen) betrifft.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Ob historisch gesehen ausgesprochen akkurat oder unglaublich ungenau kann ich als Laie nicht beurteilen, ist mir aber auch herzlich egal. Der Charakter des Marius wird in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit gut charakterisiert und ist mir schnell ans Herz gewachsen, sodass sich beim Lesen automatisch eine gewisse Spannung eingestellt hat. Abzüge gibt es allerdings in der B-Note, da die von Clive bereits angesprochenen Fehler in der Grammatik an manchen Stellen den Lesefluss störten. Besonders schade, da mir der allgemeine Ausdruck und Schreibstil gut gefallen hat.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Die Geschichte fand ich gut. Die Fehler haben manchmal den Lesefluss gestört, aber ansonsten ist die Story ordentlich geschrieben und interessant. Das Setting ist wirklich gut gewählt.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Was für eine aufregende und packende Epik. Welch Geschenk an die Menschheit. Danke für deine Teilnahme, möge Gott, oder besser die Götter; :wink: dich schützen! :crying:
 

Jizzle

Well-Known Member
Super Setting, super Charakterzeichnung. HAMMER STORY.

Leider zu viele Fehler.

Für mich wurde zudem das Thema komplett verfehlt.

(Ja, ich weiß....Sie ziehen in ein anderes Lager um....Stimmt schon)

Meine Frage an den Autor:

Bitte sei doch mal so lieb und beschreibe den Entwicklungs- und Entstehungsprozess zur IDEE der Geschichte. Ich hatte den Eindruck, dass du die Idee schon lange hattest und das Thema Umzug nur als Alibi diente.

Falls ich mich irre, hast du interessante Gedankengänge, dass dir zum Thema Umzug sofort, diese Story eingefallen ist. :smile:
 

Sittich

Well-Known Member
Sorry, dass ich die Geschichte lange nicht kommentiert habe, obwohl ich ihr die zwei Punkte gegeben habe.

Ich würde mich da Jizzle anschließen (bis auf das "HAMMER", das wäre bei mir eher ein "Gute"). Auch was die Umsetzung des Themas angeht. Da muss man hier schon ein Auge zudrücken.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Das war meine Geschichte. Bei dem Thema, überrascht das wohl keinen so richtig. :squint:

Joker1986 schrieb:
Sehr gut geschriebene Geschichte, die sich gut lesen lässt und auch so ganz anders als alle anderen Geschichten.
Auch wenn ich gerne noch mehr Drumherum erfahren hätte, hat mir die Geschichte gut gefallen.
Danke sehr! :smile:

Die Originalfassung war länger aber basierte auf einer historischen Ungenauigkeit. Mir war es nicht mehr möglich die Quelle dafür zu finden, weswegen ich es gestrichen habe. Eigentlich habe ich da nur mehr den kulturellen Zwiespalt näher ausgeführt und einen Germanencharakter eingeführt. Dieser sollte die Axt die der Protagonist mitnimmt wiedererkennen und ihn im Lager anfallen oder später anfallen, da er ihn enttarnt hat aber das ging zu lang und wirkte erzwungen.

MamoChan schrieb:
Sehr interessante Geschichte. Sie ist gut geschrieben und lässt sich angenehm lesen. Und was noch viel wichtiger ist, der Protagonist ist einem nicht egal. Man kann mit ihm mitfiebern, er wirkt lebendig. Da macht es nichts, dass man die Handlung selbst schon in ähnlicher Form häufiger gelesen hat. Doch, mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen.
:crying:

Das ist glaub ich das liebste Feedback das ich je von dir bekommen habe. Danke, ich hatte wirklich versucht den Protagonisten gut einzuführen und lebendig zu gestalten. :smile:

Clive77 schrieb:
Wirklich deutlich anders als die anderen Geschichten. Mit der Varus-Schlacht hätte ich jedenfalls bei dem Thema des Wettbewerbs nicht gerechnet.
Fand die Geschichte gut, stellenweise vielleicht etwas vorhersehbar und insgesamt zu geradlinig für meinen Geschmack (wobei die Sache mit dem Adler aber positiv auffällt), aber man kommt nicht umhin, mit Marius mitzufiebern. Auch das Ende war nett.
Danke sehr! Der Film Centurion hat einen ähnlichen Start (kurz danach habe ich den mal wieder gesehen und meinen Kopf in meinen Händen vergraben). Das war mir nicht mehr bewußt. So ein Mist! Aber ich habe auch neue Ideen reingebracht. Der Adler, welcher von den Raben angegriffen wird. Raben stehen für Odin, Odin ist Wodan. Der Adler steht für Jupiter und allgemein Rom. Das fand ich nett. Auch das Marius plötzlich gezwungen war die Schlacht von der anderen Seite zu erleben, hatte mir als Idee gefallen. Auch wenn es, für meinen Geschmack, zu schnell ging. Aber das war der Zeichenbegrenzung verschuldet. :squint:
Clive77 schrieb:
Zum Stil: Hier hätte dringend noch korrigiert werden müssen, was neben einigen Rechtschreibfehlern vor allem die Grammatik (Kommasetzung, sowohl bei der wörtlichen Rede als auch in anderen Sätzen) betrifft.
Mann! Manchmal glaube ich echt eine Rechtschreibschwäche zu haben... Verdammt! :sad:

HurriMcDurr schrieb:
Ob historisch gesehen ausgesprochen akkurat oder unglaublich ungenau kann ich als Laie nicht beurteilen, ist mir aber auch herzlich egal. Der Charakter des Marius wird in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit gut charakterisiert und ist mir schnell ans Herz gewachsen, sodass sich beim Lesen automatisch eine gewisse Spannung eingestellt hat. Abzüge gibt es allerdings in der B-Note, da die von Clive bereits angesprochenen Fehler in der Grammatik an manchen Stellen den Lesefluss störten. Besonders schade, da mir der allgemeine Ausdruck und Schreibstil gut gefallen hat.
Historisch ist sie so akkurat wie es mir in der Kürze möglich war. Der Verlauf und die Dauer der Schlacht, auch das Vorgehen der Germanen, die Flucht der übrigen Römer, der Selbstmord des Varus. Alles solche Dinge, welche mal mehr und mal weniger offensichtlich in den Fokus rücken sollten. Ich habe auch eine Menge Wardruna gehört.

Tyler Durden schrieb:
Die Geschichte fand ich gut. Die Fehler haben manchmal den Lesefluss gestört, aber ansonsten ist die Story ordentlich geschrieben und interessant. Das Setting ist wirklich gut gewählt.
Danke sehr. :smile:
Woodstock schrieb:
Was für eine aufregende und packende Epik. Welch Geschenk an die Menschheit. Danke für deine Teilnahme, möge Gott, oder besser die Götter; :wink: dich schützen! :crying:
Schleimer! :nene:

Jizzle schrieb:
Super Setting, super Charakterzeichnung. HAMMER STORY.
Danke!
Jizzle schrieb:
Für mich wurde zudem das Thema komplett verfehlt.

(Ja, ich weiß....Sie ziehen in ein anderes Lager um....Stimmt schon)
Warum? Witzigerweise hatte ich das Wort "Umzug" in diesem Zusammenhang schon recht häufig gelesen und gehört.

Jizzle schrieb:
Meine Frage an den Autor:

Bitte sei doch mal so lieb und beschreibe den Entwicklungs- und Entstehungsprozess zur IDEE der Geschichte. Ich hatte den Eindruck, dass du die Idee schon lange hattest und das Thema Umzug nur als Alibi diente.

Falls ich mich irre, hast du interessante Gedankengänge, dass dir zum Thema Umzug sofort, diese Story eingefallen ist. :smile:
Mein Gedanke. "Umzug? Mh, was zieht alles um?" Karneval, Menschen (Wohnung und Kleidung) und Armeen. Ich habe Geschichte studiert, es war naheliegend. :squint: Ich wollte das Setting erst im ersten Weltkrieg ansiedeln aber meine historische Korrektheit, hat es sehr erschwert. Dann habe ich mich an die Varusschlacht erinnert und mich gefragt, wie ich das benutzen kann. Ich wollte möglichst viel zeigen, was bedeutete, dass meine Figur kein Soldat sein konnte aber ich wollte auch Action also musste er es sein. Wie genau ich auf einen Melder gekommen bin, wusste ich nicht mehr.

Römische Melder waren auch eigentlich beritten aber das war im tiefen Wald (nicht solche lahmen Wälder wie heute), kaum möglich. Daher war er zu Fuß.

Meine andere Idee war ein Karnelvals Umzug im Horror-Krampus-Stil eine Stadt überfällt aber das war vieeeel zu blutig! Auch wenn ich eine tolle Wendung am Ende hatte. Die Geschichte existiert aber nur als Konzept. :biggrin:

Sittich schrieb:
Sorry, dass ich die Geschichte lange nicht kommentiert habe, obwohl ich ihr die zwei Punkte gegeben habe.

Ich würde mich da Jizzle anschließen (bis auf das "HAMMER", das wäre bei mir eher ein "Gute"). Auch was die Umsetzung des Themas angeht. Da muss man hier schon ein Auge zudrücken.
Vielleicht auch zwei? :wink: :wink: Aber danke! :smile:
 
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