Nocturnal Animals ~ Amy Adams, Jake Gyllenhaal

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Tom Fords ("A Single Man") kommender, bereits gefeierter und ausgezeichneter Film "Nocturnal Animals" basiert auf dem Roman "Tony and Susan" von Austin Wright. Mit u.a. Amy Adams, Jake Gyllenhaal, Michael Shannon, Aaron Taylor-Johnson, Isla Fisher, Karl Glusman, Laura Linney, Andrea Riseborough und Michael Sheen.

"Eines Tages bekommt Susan Morrow Post von ihrem Exmann Edward, von dem sie seit zwanzig Jahren nichts mehr gehört hat. Als sie Edward verließ, wollte er Schriftsteller werden, und jetzt hat er ihr das Manuskript seines ersten Romans geschickt und bittet sie um ihre Meinung. Widerstrebend beginnt Susan zu lesen. Es ist die zutiefst verstörende Geschichte des Mathematikprofessors Tony Hastings, dessen Frau und Tochter auf der Fahrt in den Urlaub entführt und grausam ermordet werden. Die Geschichte eines Mannes, der verlernt hat, sich zu wehren. Unaufhaltsam gerät Susan in den Sog dieses beklemmenden Romans, und je weiter sie liest, desto stärker beginnt sie zu ahnen, dass Edward auf raffiniert verschlüsselte Weise von ihr selbst erzählt."

Trailer Tease (morgen gibt es mehr)
 

Joel.Barish

dank AF
Trailer#1 @YouTube

Gefällt mir gut, auch wenn die Ausmaße, wie sehr Realität und Buchhandlung verschwimmen, bzw. wie sehr wir die Buchhandlung als Spielszenen sehen, noch überschaubar bleiben. In den Twitter Reaktionen vom Festival waren Begriffe wie "silly" und "pulp" häufig zu lesen, was ich mir nach diesem Trailer gut vorstellen kann. Bleibt die Frage, wie sehr Tom Ford das umsetzen kann. "A Single Man" war großartig, aber in seiner Schwermut und Emotionalität auch sehr ernst und humorlos.
 

Argento

Well-Known Member
Ich bin überwältigt!
Insbesondere, da ich fast die Befürchtung hatte, dass A SINGLE MAN vielleicht auf ewig die einzige Regiearbeit des Modedesigners sein könnte. Den Roman, auf welchem der Film basiert, kenne ich nicht, aber die visuelle Kraft und Tom Fords Gespür für visual literacy - Eigenschaften mit denen er mich bereits bei A SINGLE MAN zum Staunen brachte - stechen mir schon im Trailer sofort ins Auge.
A SINGLE MAN fühlte sich auf gewisse entrückt an, ohne aber jemals ein wirklich surreales Erlebnis zu werden. Und dieses Entrückte scheint nun auch wieder Teil seines visuellen Konzepts für NOCTURNAL ANIMALS zu sein.
Joel.Barish schrieb:
"A Single Man" war großartig, aber in seiner Schwermut und Emotionalität auch sehr ernst und humorlos.
Warum dein "aber"?
Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass A SINGLE MAN weniger ernst und ein wenig humorvoller noch besser gewesen wäre. Die Tonalität des Films steht überdies ja auch nicht irgendwie außerhalb eines Films, sondern ist - ganz im Gegenteil - ein nicht wegzudenkender Teil des Gesamtwerkes, da eine Änderung des Tons zwangsläufig einen anderen Film hervorbringt. Der Grundtenor von A SINGLE MAN trägt dementsprechend also dazu bei, dass er so großartig ist.
 

Joel.Barish

dank AF
Argento schrieb:
Warum dein "aber"?
Das "aber" soll nicht negativ auf ASM wirken, sondern steht in Relation zu den Eindrücken, die es bisher zu "Nocturnal Animals" gab. NA wird als "silly" und "pulp-y" und schrill beschrieben, *ABER* Tom Fords erster Film war vom Ton her quasi das Gegenteil davon. So war es gemeint. :smile:
 

Argento

Well-Known Member
Danke für deine Antwort! Ich habe dein "aber" dann missverstanden.

Wenn es stimmt, dass Ford sich tatsächlich ein wenig dem Pulp zuwendet, wäre es wirklich ziemlich interessant. Spräche für ihn, wenn er sich in Sachen Tonalität von seinem Debüt wegbewegen möchte und man darf gespannt sein, ob Ford diese Vielseitigkeit gut zu Gesichte steht.

Bei ein paar Einstellungen des Trailers musste ich übrigens an den Autoren Jim Thompson denken. Die Stimmung, der von Shannon gespielte Charakter... so wirklich kann ich allerdings noch nicht begründen, warum.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Nur die erste Trailerhälfte gesehen. Gyllenhaal beweist weiterhin ein Gespür für interessante Stoffe. :squint: Inwiefern das als dunkler Thriller funktionieren kann/will, muss sich zeigen. Ich für meinen Teil bin noch nicht direkt überwältigt, aber neugierig.
 

Little Girl

New Member
Schon jemand gesehen...?

Falls ja, wäre ich um eine Erklärung des Endes interessiert ....
Habs irgendwie nicht richtig verstanden.. bzw. mehrere Varianten...
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Wollte eigentlich noch eine Kritik schreiben, aber da der Film a.) hier leider fast komplett ignoriert wird und b.) mir gar nicht so viel einfallen würde, was man dazu schreiben kann, da meine Erwartungen eher enttäuscht wurden und ich den Film glaube ich nochmals sichten müsste.

Ich wollte eigentlich noch Austin Wrights Buchvorlage vorher gelesen habe, aber das hat dann zeitlich nicht mehr wirklich hingehauen. Tom Fords Debüt A SINGLE MAN, der mir sehr gefallen hat und dies auch noch tut, scheint sich für ihn Fluch und Segen zugleich zu sein, denn es schürrte eine für eigentlich kaum zu übertreffende Erwartungshaltung an seinen zweiten Film, für den er sich nun sechs Jahre Zeit genommen hatte. Und auch wenn Poster und der Beginn etwas anderes vortäuschen so passt der Stoff eigentlich gar nicht, wenn man einen Regisseur nach einem Film schon so in eine Schublade stecken muss, in sein Schaffen. Denn der Film ist mehr ein Thrillerdrama, wobei er diverse Genreerwartungen immer mal wieder zu unterlaufen weiß. Dies aber auch nicht immer als clever betrachtet werden kann, sondern der Film sich dadurch auch dem Vorwurf der Ziellosigkeit anhören muss. Ein Film auf zwei Erzählebenen, die beide für sich interessant sind, aber beide schließlich kein narrativ zufriedenstellendes Ende finde und deren Zusammenspiel auch immer wieder hinterfragt werden sollte.
Es liegt vielleicht weniger an Fords Regie, als mehr am Drehbuch. Wie gesagt ich kenne die Buchvorlage leider noch nicht, hab mir aber sagen lassen, dass dort das Ganze besser funtkionieren soll.
Auch den Darstellern ist weniger Vorwurf zu machen. Die sind zweifellos gut, auch wenn es keine Ausnahmeperformance zu finden gibt. Auch Aaron Taylor-Johnson, der dafür erst kürzlich einen Golden Globe bekommen hat istweit weg von schlecht, aber auch nicht auffallend herausragend. Der Cast ist durch die Bank mehr als zufriedenstellend, aber bei diesen Namen auch nicht weiter überraschend.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ich kritisiere ihn ja nicht dafür oder hab etwas anderes erwartet. Die Ausführung weiß eben, profan ausgedrückt, nicht zu überzeugen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Gerade gesehen und ich fand den ganz hervorragend.
Die visuelle Umsetzung der verschiedenen Ebenen war nahezu perfekt. Das Licht, die Kostüme, die Einstellungen - ein Traum.
Die Verwebung der Geschichten und die Konsequenz dieser, dürfte den ein oder anderen entäuschen bzw. vielleicht auch ratlos zurücklassen.
Ich fand es sehr erfrischend und ungewöhnlich einen derart stilischen Film zu machen, welcher im Grunde Gefühlswelten und innere Verletzlichkeit zum Thema hat.
Es ist echt schwer da nicht zu spoilern. Was einen, wie auch der Film selbst, an dicke Twists denken lässt, die aber...wie soll man das ausdrücken....weder auf visueller Ebene noch als Überraschende Plot-Konklusion eintreten.

8,5/10
 

Ormau

Well-Known Member
patri-x schrieb:
Little Girl schrieb:
Schon jemand gesehen...?

Falls ja, wäre ich um eine Erklärung des Endes interessiert ....
Habs irgendwie nicht richtig verstanden.. bzw. mehrere Varianten...
Frag und schieß los!

Stehe da Grad auch vor ein paar Fragezeichen...

Will er Sie am Ende büssen lassen weil er nicht erscheint? Seine Tochter lebt doch noch.... oder hat Sie doch abgetrieben und mit dem anderen Typ dann ein Kind bekommen ? Und was sagt es aus das Er in seinem Roman am Ende Gestorben ist?

Insgesamt bin ich aber SEHR angetan von dem Film.
Man warten regelrecht darauf das die einzelnen Handlungsstränge weiter erzählt werden.

Ausserdem liebe ich beide Hauptdarsteller abgöttisch...

8/10 platten Reifen.
 

patri-x

New Member
Puh, der Film ist für mich mittlerweile viel zu weit weg, aber ja, er will sie
am Ende büßen lassen und kommt deswegen nicht. Um loslassen zu können, hat er alles in dem Buch verarbeitet. Eine Tochter hat er nicht, sie hatte definitiv abgetrieben. Rache ist eben mehr als nur Hass:
Sie ist ihm komplett gleichgültig geworden - und das, obwohl sie für ihn ihr bisheriges Leben jetzt aufgegeben hätte. Dadurch nimmt er ihr sogar wahrscheinlich ihre Ehe. Sie steht ja auch irgendwann mal vor einem Bild, auf dem Revenge geschrieben steht.
 

Ormau

Well-Known Member
Danke für deine Interpretation patri-x!
Off Topic: Und nebenbei mal ein Lob für deine Video Kritiken. Sehr sympatisch und locker. Kann mir da auch sehr gut eine längere Sproilerdiskussion als Video vorstellen... Für diesen Film hier zbsp. hätt ich mir gern eins angesehen : )
 

patri-x

New Member
Ormau schrieb:
Danke für deine Interpretation patri-x!
Off Topic: Und nebenbei mal ein Lob für deine Video Kritiken. Sehr sympatisch und locker. Kann mir da auch sehr gut eine längere Sproilerdiskussion als Video vorstellen... Für diesen Film hier zbsp. hätt ich mir gern eins angesehen : )
Danke und Ja, habe ich schon überlegt. Aber das war erst Wochen nach dem Film. :smile:
 

Revolvermann

Well-Known Member
Über den Film kann man sich sicher lange unterhalten.
Sehe das wie Patrix.

Der Grund, warum er im Buch am Ende stirbt, sehe ich übrigens darin, dass er sein altes, ängstliches ich (welches nicht verhindern konnte, was ihm angetan wird. In der Realität wie im Buch) töten musste. Genau das, worauf Amy Adams Charakter nicht warten wollte. Den ängstlichen, unsicheren Menschen, der nicht wusste wie und ob er überhaupt einen Roman beenden kann. Der sich nicht festlegen und seine Zukunft genau planen wollte. Nach allem, was er erlebt hat und natürlich mit dem beenden des Romans, musste diese Person sterben.
Auch konnte er weder als Rachsüchtiger Mensch (Cop) oder als ein Mensch ohne jegliche Gefühle (sein Gegner) zurückbleiben. Deswegen mussten die auch sterben. Um das aber nochmal ganz genau auf die Reihe zu kriegen, müsste ich den Film nochmal sehen. Das Buch ist seine Katharsis.


Jedenfalls fand ich auch Michael Shannon und Aaron Taylor-Johnson ganz fantastisch.
 
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