Dem Joel seine Bestenliste 2016 - Fuck 2016!

Joel.Barish

dank AF
Special: Joels Film Favoriten 2016

2016 war ein ... durchwachsenes Jahr. In jeder Hinsicht. Aber im Film gilt: "The highs of the few outweigh the lows of the many." Soll heißen: Es gab dennoch ausreichend gute Filme und gute Gründe ins Kino zu gehen. (auch wenn ich gleich zwei DtD/DtVOD Kandidaten dabei habe. :check: )

In gewohnter Form, mit Sonderkategorien und verrückten Listen.
Was habt ihr gesehen, was wollt ihr sehen, wie würdet ihr bewerten und wo soll das in der Apocalypse von 2017 alles hinführen? :bibber:
 

Revolvermann

Well-Known Member
Wunderbar. Ich kann nicht schlafen und da posten die BG Chefs extra Listen für mich zum Lesen. :ugly:

Mal wieder sehr interssant und unterhaltsam.
 

McKenzie

Unchained
Mit der Hauptliste kann ich mich weniger identifizieren (sind einige dabei die ich noch nachholen muss), aber meine Favoriten sind dafür fast alle in der "Bigger List".
 

Måbruk

Dungeon Crawler
The Lobster ist mir nach dem tollen Beginn, anschließend zu langatmig, um bei mir die oberen Plätze zu erreichem.

Die Taschendiebin fand ich sehr stark!

The Witch war auch recht gut, aber ich finde nicht so überragend, wie er von vielen gemacht wird.
Die authentische, natürlich und zurückhaltende Ästhetik, macht ihm zu etwas besonderen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Muss gestehen, extra noch nicht reingesehen zu haben, weil sie meine Bestenliste nicht beeinflussen wird. Aber mir ist schon klar, dass Legend of Tarzan, der Angry Birds Film und Triple 9 unter den ersten 5 sind.

:biggrin:

Okay, mal ernsthaft geschätzt. Ich tippe (ohne konkret zu wissen, was er alles gesehen hat, da ich zB Filme wie Sing, Der geilste Tag, Trolls und Sausage Party aussparen wollte) auf A Bigger Splash, Toni Erdmann, Hail Caesar, Room, Kubo der tapfere Samurai, Paterson, Arrival, 10 Cloverfield Lane, Der Schamane und die Schlange, The Witch, Neon Demon, Swiss Army Man und den Angry Birds Film.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Vorläufige Spoiler für Jay. :biggrin:

The Double. <3 <3 <3
Schade, dass es so ewig gebraucht hat, bis der nach Deutschland kam, der ist wirklich toll und in der Top 3 (!!!) von Joel ist schon eine Ansage. ich hatte den übrigens vor 2 Jahren ebenfalls recht weit vorne in meiner Bestenliste platziert. Also schaut den mal. Und so sehr ich Richard Ayoade als Travel Man und allgemeine "Person of Interest" liebe, möchte ich unbedingt einen weiteren Film von ihm als Regisseur sehen.

Ansonsten eine interessante Liste mit Titeln, denen ich mal mehr mal weniger zustimmen möchte (Ich mochte Anomalisa zB eher gar nicht, auch wenn ich Joels kleinem Text zum Film durchaus richtig finde, mit Swiss Army Man konnte ich ebenfalls überraschend wenig anfangen), oder die ich unbedingt nochmal sehen muss, um mir ein finales Urteil zu erlauben (Hail, Caesar), oder die ich überhaupt mal schauen müsste. Die kleinen Kategorien sind wie immer sehr amüsant und unterhaltsam zu lesen. :smile:

Meine Liste habe ich schon seit ein paar Tagen fertig (Auch wenn ich dieses Jahr wohl eher auf eine Rangfolge verzichte). Muss nur noch etwas dazu schreiben. Soll das dann hier rein? Shins hat ja schon im Jahresbestenlistenthread angefangen...
 

Schneebauer

Targaryen
Joel, versteh ich das richtig, dass du Deadpool Spießigkeit (und somit überspitzt formuliert Heuchlerei) unterstellst, weil Wade sich nicht von einem Strap-On pimpern lassen will? :ugly:
 

McKenzie

Unchained
Ja, das fand ich auch bisl weit hergeholt :squint: Das war ein (wenn auch nicht übemäßig lustiger) Throwaway-Gag der maximal Wades Macho-Attitüde unterstreichen sollte.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Ok ich kenne keinen einzigen der Top11, hab nicht mal von denen gehört. Wundert mich nicht, finds jedes Jahr wieder interessant, was hier auf einigen Listen steht.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Schneebauer schrieb:
Joel, versteh ich das richtig, dass du Deadpool Spießigkeit (und somit überspitzt formuliert Heuchlerei) unterstellst, weil Wade sich nicht von einem Strap-On pimpern lassen will? :ugly:
Genau da wollte ich auch nochmal nachhaken.
Ich sehe das insgesammt schon wie Joel. "Deadpool" war recht unterhaltsam aber neben seinen Trademarks gab es inszenatorisch und auch handlungstechnisch nicht allzu viel, was ihn von den Kollegen unterscheidet. Das Durchbrechen der 4. Wand, die Gewalt, die Sprüche ect. Alles dient eigentlich nur dem Humor. Es ist ein optisch wenig aufregender Superheldenfilm mit vielen Gags.

Dennoch verstehe ich auch nicht ganz warum Joel gerade diese Szene nennt. Ich meine, es hätte nicht gerade den ganzen Film umgeschmissen, wenn Wade drauf eingegangen wäre.
 

Joel.Barish

dank AF
Schneebauer schrieb:
Joel, versteh ich das richtig, dass du Deadpool Spießigkeit (und somit überspitzt formuliert Heuchlerei) unterstellst, weil Wade sich nicht von einem Strap-On pimpern lassen will? :ugly:
McKenzie schrieb:
Ja, das fand ich auch bisl weit hergeholt :squint: Das war ein (wenn auch nicht übemäßig lustiger) Throwaway-Gag der maximal Wades Macho-Attitüde unterstreichen sollte.
Revolvermann schrieb:
Dennoch verstehe ich auch nicht ganz warum Joel gerade diese Szene nennt. Ich meine, es hätte nicht gerade den ganzen Film umgeschmissen, wenn Wade drauf eingegangen wäre.
Nun ja, einerseits war das sicherlich etwas überspitzt formuliert, um einen Punkt zu machen, denn es ist sicherlich nicht die einzige Szene, die dem Film dieses Gefühl der geheuchelten Lässigkeit und falschen Unantastbarkeit verleiht. Aber andererseits ist es eine für mich sehr passende Szene, die das halbherzige Vorgehen des Films gut demonstriert.

Wir müssen uns einfach mal fragen, warum diese Szene im Film ist und was mit ihr demonstriert/vermittelt wird bzw. werden könnte. McKenzie spricht von einer Macho-Attitüde, aber für mich ist das nicht richtig. Weder Wade noch Deadpool sind Machos, sie sind Männer, die über den Dingen stehen, die nichts tangiert, die aus allem einen Witz machen, die alles - einschließlich sich selbst - mit Ironie oder auch Sarkasmus betrachten, die Erwartungen und Konventionen auf den Kopf stellen. Die komplette Marketingkampagne war auf diese Art von Humor und Persönlichkeit zugeschnitten, z.B. wie der Film augenzwinkernd als Valentinstagsromanze verkauft wurde, was ja sogar im Film noch einmal zur Sprache kommt. Deadpool, die Figur und damit auch Deadpool, der Film, lassen keine Gelegenheit aus, um sich von den Superhelden-Kollegen zu distanzieren, um zu betonen, wie anders man doch ist. Deadpool ist nicht der ultimative Kerl, sondern der ultimative Superheld, dem alles egal ist.
Und dann kommt plötzlich die besagte Szene, wo man nicht nur die a-sexuelle Natur anderer Superhelden aufs Korn nimmt, sondern die Romantikaspekte der Konkurrenz auch zum Mond schießen könnte. Wade probiert es aus, betont dann aber laut und deutlich, dass dort seine Grenzen liegen. Und der Film ist kein Film über Deadpool, sondern in gewisser Weise von Deadpool. Alles, was wir über die Figur sagen, können wir auch über den Film sagen - und umgekehrt. Wenn sich also Wade hier Grenzen setzt, setzt sie sich der Film auch. Warum die Sache mit dem Strap-On überhaupt drin haben? Die restliche Sex-Montage hätte doch schon ausgereicht, um zu zeigen, dass Deadpool und "Deadpool" anders drauf sind als die Kollegen bei Marvel, DC und Fox und Sony. Wenn man eine Figur wie Wade/Deadpool in so eine Situation mit einem Strap-On bringt, sollte man der Figur auch treu bleiben. Und Deadpool, wie er sich gibt, sollte egal sein, was dieser Rollentausch über sein Image sagt. Das einzige Image, welches ihm wichtig sein sollte, ist, dass er anders ist und weiter geht als die Superhelden-Konkurrenz. Klar, es ist vor seiner tatsächlichen Transformation, aber was die Persönlichkeit betrifft ist Deadpool nur eine Weiterentwicklung von Wade, keine Veränderung, kein Austausch. So kommuniziert die Szene am Ende nur, dass Mister Uber-edgy auch nicht zu allem bereit ist, dass er beim Thema #buttseks doch nur ein langweiliger Durchschnittsvögler ist, dass Sex für ihn zwischen Mann und Frau und mit klassischer Rollenverteilung stattfindet.
Und das untergräbt meiner Meinung eben, wie sich Pool sonst gibt. Seine Liebe zu Vanessa, die einzige emotionale Konstante der Figur und des Films, sollte ihn empfänglich (:squint:) für so etwas machen. Er sollte seine Experimentierfreude bis zum Äußersten treiben, denn das will diese Szene ja eigentlich kommunizieren. Wenn man also den Strap-On auspackt, muss man die Sache auch durchziehen. Deadpool hätte mit seiner Sex-Montage eigentlich auch so weit gehen müssen wie "Team America: World Police". Aber das Gegenteil ist der Fall. Seine Verweigerung wird als Gag verkauft. Nach dem Motto, "haha, ist es nicht witzig, wie dieser sarkastische und die vierte Wand durchbrechende Anti-Superheld extra betont, wo in der Horizontalen seine Grenzen liegen?"
 

Presko

Well-Known Member
@Joel: ich verstehe Deine Argumentation und finde sie irgendwie auch recht konsistent, aber trotzdem im Film finde ich es dann doch passender, dass er sich dem widersetzt. Es braucht auch einen kurzen Bruch in dem "ich bin in allem anders und extremer". Bei Deadpool ist eben grad diese Spur von Konservatismus der Gag. Er ist eben doch auch verklemmt in diesem Fall. Und das sage ich als einer, der den Film höchstens durchschnittlich gut fand. :wink:
 

McKenzie

Unchained
Kann Joels Argumentation jetzt auch nachvollziehen, bin aber ebenfalls der Meinung dass der Bruch so wild nicht ist und wenig Einfluss auf die Gesamtaussage hat.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Den Linklater hätte ich ja persönlich höher eingeschätzt. Paterson muss ich schleunigst sehen.

- "10 Cloverfield Lane eine der spannendsten Filmreihen dieser Zeit"" impliziert schon reichlich Desinteresse an mehr von dem Cloverfield Kaiju, oder?

- Arrival - mir war der Aufruf zum stärkeren Miteinander gleichzeitig zu wenig und zu platt

- wirklich, Creed ein kleines Wunder und dann auch noch für beide Darsteller nominiert :squint:

- Green Room: brutal, ja. Spannend? eher ney

- du hast tatsächlich The Shallows genannt :biggrin: :biggrin:

- Jizz in my Pants sollte häufiger in Artikeln Verwendung finden

- „1 + 2 = 17“ Preis für die Fehlbesetzung des Jahres: Ben Foster, Warcraft > absolut

- „Und was soll uns das jetzt sagen?“ Preis für irritierende Einzelszenen: Goldblums Dad und die Schulkinder, Independence Day: Resurgence
yep

- - „La-la-la“ Preis für den Ohrwurm des Jahres: (na ja, vielleicht kein Ohrwurm, aber…) Nazi Punks Fuck Off, „Green Room“
nene, das geht schon an den Bin Laden Song

- - „Ron Swanson“ Preis für den Bart des Jahres: Ralph Fiennes, „A Bigger Splash“
Du hast Bone Tomahawk offensichtlich noch nicht gesehen

- Sollten wir uns und damit das Kino nicht in die Stratosphäre geballert haben bin ich für 2017 ganz besonders auf
Was ist mit dem Emoji Film?
 

Clive77

Serial Watcher
Ich schaue definitiv zu wenig Filme - aus der Topliste (also, der kleineren Top 11) habe ich null gesehen. :biggrin:

Aber ein fettes Dankeschön für die tolle Liste und die amüsanten Kategorien. :top:
Da sind so viele Anregungen dabei, dass ich dieses Jahr meinen Filmkonsum wieder hochschrauben werde. Es sei denn natürlich, die Serienwelt überwältigt mich (mal wieder).
 
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