The Blacklist S04E09 - Lipet's Seafood Company

Clive77

Serial Watcher
Mit der Folge "Lipet’s Seafood Company" meldet sich die US-Serie The Blacklist aus der Winterpause zurück. Während das Thema ‚Alexander Kirk‘ vorerst erledigt ist, spielt Red dem FBI einen neuen Fall in die Hände. Dabei steht eine Figur aus dem Team im Vordergrund.

Keine weiteren Antworten
Nach "Dr. Adrian Shaw: Conclusion" gab es noch ein paar unbeantwortete Fragen. Die offensichtliche war die, ob Red (James Spader) gelogen hat, als er Alexander Kirk (Ulrich Thomsen) gegenüber zugab, der (biologische) Vater von Liz (Megan Boone) zu sein. Eine weitere wäre, was Raymond Herrn Kirk ins Ohr geflüstert hat, so dass dieser ihn am Leben ließ.
Die neue Folge liefert keine Antworten. Im Gegenteil, Red macht Cooper (Harry Lennix) gleich zu Beginn deutlich, dass das Thema ‚Alexander Kirk‘ vorerst erledigt ist – womit auch wir uns zunächst abfinden müssen. Somit bleibt anzunehmen, dass die Serie sich jetzt zunächst wieder mit „normalen“ Fällen beschäftigen und erst später wieder zu Lizzies Familiengeschichte zurückkehren wird.

Red & Liz
Unsere beiden Hauptfiguren, die über die ersten Episoden der Staffel fast durchgehend im Fokus standen, begnügen sich in "Lipet’s Seafood Company" überraschenderweise sogar mit dem Rücksitz. Während das FBI um Ressler (Diego Klattenhoff), Samar (Mozhan Marnò) und Aram (Amir Arison) alle Hände voll damit zu tun hat, Jagd auf Terroristen, Verräter und Geheimdienste zu machen, gibt es nur ein paar wenige Szenen mit Familie Keen zu sehen. Dabei ist Tom (Ryan Eggold) in dieser Episode sogar noch weniger präsent als Liz. Anmerken sollte man hier noch, dass der Start des Spin-offs erst am 23. Februar 2017 stattfinden wird – womit Tom uns sicher noch einige Folgen in der Mutterserie erhalten bleibt. Was danach passiert, bleibt abzuwarten.
Und Red? Der verbringt die Episode damit, den angehenden Präsidenten Diaz (Benito Martinez) zu treffen, wozu er zunächst Druck auf Marlin Heiden (Armand Schultz) ausüben muss. Es gibt nur kleinere Szenen mit Raymond und auch die sonst üblichen Monologe seinerseits wurden ein wenig zurückgeschraubt. Nichtsdestotrotz bleibt er natürlich eine beeindruckende Figur und wie üblich offenbart sich erst gegen Ende der Episode, was er von Diaz will: Liz soll begnadigt werden, damit sie ihren Agentenstatus beim FBI wieder einnehmen kann.
Somit hätten wir Liz also wieder dort, wo wir sie zu Beginn der Serie getroffen haben. Als vollwertiges Mitglied im FBI-Team. Sie wird in kommenden Folgen damit wieder eine aktivere Rolle bei den Fällen spielen, was durchaus willkommen ist. Wer jetzt allerdings damit gerechnet hatte, dass hier ein neuer Staffelbogen gestartet wird, geht zunächst leer aus. Es taucht kein neuer, übermächtiger Gegner auf. Reds Handlungen haben in dieser Woche kein übergeordnetes, mysteriöses Ziel. Wir sehen erneut, über wieviel Macht er verfügt und dass er sogar beim neuen Präsidenten einen Fuß in der Tür behält. Aber in welche Richtung sich die Serie nun entwickeln wird, bleibt wie so manch anderes abzuwarten.

Fall der Woche
Der aktuelle Fall, der vornehmlich Donald, Samar und Aram auf Trab hält, die unter anderem Jagd auf den Terroristen Farook (Anthony Azizi) machen, liegt leicht über dem Durchschnitt. Dass ein gewisser James Maddox (Jeremy Shamos) fälschlich verdächtigt wird, ließ sich meilenweit gegen den Wind riechen. Aber Samars Beteiligung am Überfall und auch, dass sie den anderen gegenüber ein doppeltes Spiel spielt, ja sogar heimlich noch für und mit dem Mossad zusammenarbeitet, war eine Überraschung, die sich nicht so leicht vorhersehen ließ.
Ähnlich wie Cooper hätte man hier angenommen, dass sie mit diesem Teil ihrer Vergangenheit bereits abgeschlossen hat und ihre Verbindungen bloß noch dann nutzt, wenn es ein aktueller Fall (wie hier) erfordert und sie damit die Ermittlungen unterstützen kann. In der Realität hätte sie nach den Ereignissen dieser Woche sicher ihre Sachen packen können. Aber da wir uns in einer Serie befinden, erhält sie von Cooper ein Ultimatum und dürfte sich wahrscheinlich für ihren jetzigen Job beim FBI entscheiden. Jedenfalls deutet ihr abschließendes Gespräch mit Shur (Oded Fehr) darauf hin, denn andernfalls hätte sie dem wohl keinen Korb gegeben.
Was uns zum nächsten Punkt bringt: Aram. Der darf sich zunächst wegen seiner Affäre mit Elise (Annie Heise) einer Befragung stellen. Die Shipper von Samar und Aram können sich da eingangs große Hoffnungen machen, denn es winkt ein Dinner-Date zwischen den beiden. Allerdings wirkt sich Samars Handeln auch hier negativ aus. Arams Standpunkt lässt sich zwar nachvollziehen, aber nachdem die beiden sich quasi schon gegenseitig eingestanden haben, wie sie füreinander empfinden, ist man zunächst doch ein wenig enttäuscht über den neuerlichen Bruch. Sieht so aus, als wenn die Pärchenbildung noch eine ganze Weile dauern wird. Wollen wir mal hoffen, dass die Autoren sich da nicht allzu viel Zeit mit lassen, denn langsam aber sicher nimmt die Frage, ob die beiden noch zusammenkommen, ähnliche Züge an wie die Frage nach Lizzies Vater.
Ansonsten bleibt nicht mehr viel zu sagen. Es hätte gerne noch etwas mehr Action geben können und auch wenn der Kampf zwischen Ressler und Farook hier etwas Abhilfe schafft, ließ der Bösewicht sich doch am Ende eher einfach besiegen beziehungsweise unters Auto schleudern. Da hätte man sicher noch etwas mehr erwartet, zumal uns Farook zuvor als harter Hund präsentiert wurde und auch in den eigenen Reihen gerne mal tödliche Kugeln austeilte. Ach, und in der Realität wäre ein FBI-Agent wohl nicht so einfach mit dem begehrten Päckchen fortgegangen, während die Leiche seines Gegners noch unter dem Wagen liegt. Fehlte nur noch ein schäbiger Spruch seitens Ressler, der sich den Kampf auch hätte sparen können, wenn er gleich auf den kleinen Quadrocopter geschossen hätte.

Fazit: Durchschnittsfolge mit kleineren Besonderheiten. Den Fokus einmal verstärkt auf Samar zu legen, war unterm Strich eine nette Idee, da war die Überraschung garantiert. Sie wird nun allerdings einiges zu tun haben, um das Vertrauen der anderen zurückzugewinnen (vor allem das von Aram). Ansonsten hielten sich Red und Liz stark im Hintergrund, was als einmalige Abwechslung sicher in Ordnung ist. Aber nächste Woche dann bitte wieder mehr von beiden, wobei auch gerne der nächste, größere Handlungsbogen aufgebaut werden darf.

6/10
 

Schneebauer

Targaryen
Was ein Schnarcher. Die Episode kommt noch halb im Winterschlaf aus der Pause. Hoffentlich bekommen wir jetzt keine weiteren 5 Füllerfolgen, bevor sich der Red/Liz Plot wieder bewegt.

:thumbdown:
 
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