Der ist ja dann Anfang des Jahres auch hierzulande auf DVD/BD erschienen und so habe ich ihn nun auch mal gesehen.
Ich hatte eigentlich den Eindruck, dass der generell eher schlecht ankam, aber was ich nun so an Bewertungen an den bekannten Stellen sehe ist die Resonanz doch ganz moderat ausgefallen. Ich würde mich da auch eher den positiv gestimmten Stimmen anschließen.
Ein Punkt, der vielleicht am ehesten sauer aufstoßen mag ist, dass wir hier u.a. belgische, französsiche aber auch deutsche SchauspielerInnen haben, die hier in die Rollen der Russen steigen und der Film in der Folge komplett auf englisch gedreht wurde. Ja so ein Projekt braucht womöglich seine Namen und Gesichter und da ist der osteuropäische Raum für das westliche Publikum nicht besonders bestückt und die ausgewählten Darsteller machen das wirklich gut (Matthias Schweighöfer in einer Nebenrolle war in den letzten Jahren nie besser), aber es nagt schon sehr an der Authentizität des Films. Das mag einem als sontiger O-Ton-Schauer am ehesten auffallen, aber es ist eben ein ähnlicher Kompromiss, wie man ihn schon bei CHERNOBYL eingehen musste. Stört womöglich auch nicht jeden oder viele.
Davon ab ist das aber ein wirklich stringent erzähtes und inszeniertes Thriller-Drama, das sich an der bekannten Geschichte abarbeitet und vor allen Dingen immer wieder in einzelen Szenen besticht und unterm Strich dann nur noch kleinere Makel hat. Manches geht etwas schnell, manches wird einem etwas zu deutlich unter die Nase gerieben und Colin Firths Figur verwirrt durch so einen prominenten Schauspieler anfangs etwas, gemessen an der gesamten Screentime der Figur. Da der Film auch anfangs kaum zeitlichen oder geographischen Hintergrund bietet und man so etwas in der Luft anfangs hängt, wenn auch der tatsächliche Vorfall ja mit 20 Jahren noch etwas jünger in der Vergangenheit verankert ist.
Thomas Vinterberg spielt auch am Anfang und Ende mit dem Bildformat, was ich proinzipiell immer spannend finde, ich aber hier noch nicht ganz dahinter gestiegen bin, was da sein tieferer Gedanke war.
Also kann man sich auf jedenfall, mit Einschränkungen, mal anschauen.