Story XLIV - Gewinner verliert

Clive77

Serial Watcher
Ein dunkler Raum, ausschließlich erhellt durch mehrere Reihen von Monitoren. Davor saßen zwei Männer in Uniform. Der eine war groß, brünett, muskulös; der andere das genaue Gegenteil: klein, blond und dicklich. Der Name des größeren war Ron, der andere hieß Henry.
Auf den Monitoren war ein dschungelartiges Gebiet zu sehen. Hier und da bewegten sich Personen. Manche bewaffnet, manche nicht.
Jede der Personen hatte ein elektronisches Armband am rechten Handgelenk, welches mehrere Funktionen hatte. Zum einen sollte es, wenn man versuchte die Insel, auf der sie sich befanden, zu verlassen, eine Giftnadel ins Handgelenk desjenigen jagen und damit einen schmerzhaften Tod herbeiführen. Gleiches, wenn man allzu sehr daran herummanipulierte. Außerdem maß es die Vitalzeichen des Trägers und sendete sie an einen Server, so dass ein Programm immer registrierte, wie viele noch am Leben sind. Schließlich sollte es die Aufmerksamkeit des Trägers durch ein akustisches Signal wecken, sobald die letzten beiden Überlebenden übrig waren und lenkte durch farbig aufleuchtende Ränder beide in die Richtung, in der sich der jeweils andere befand.
„Ich wette mit dir, dass die Russin gewinnt.“ meinte Henry.
„Was? Quatsch. Es hat noch nie eine Frau gewonnen.“ entgegnete Ron.
„Irgendwann ist immer das erste Mal. Ich mein....sieh sie dir an.“ Henry deutete auf einen der Monitore, auf der eine etwa 1,70 m große, athletische Frau zu sehen war. „Nicht nur, dass sie die wohl sportlichste Frau ist, die je dabei war, sie hat außerdem die Französin, den Japaner und den Deutschen gekillt. Die Französin und den Japaner hat sie sogar mit bloßen Händen erledigt.“
„Eine Frau, die eine andere Frau erwürgt.....als wenn das so eine Leistung wäre.“
„Die Französin hat immerhin den Finnen geschafft. Und der war ein ganz schöner Brocken. Und auch gegen die Russin hat sie sich ordentlich gewehrt. Davon ab, hat sie den Japaner mit ihren Fäusten totgeprügelt. Das kannst du nun wirklich nicht kleinreden.“
„Ja, ok. Das war wirklich heftig.“ Ron kratzte sich am Kinn. „Aber denk doch mal an den Amerikaner. Der hat dem Australier die Beine gebrochen, bevor er ihm den Schädel zertreten hat. Oder wie er dem Israeli das Schwert in die Brust gejagt hat. Oder der Ägypter. Wie der mit dem Baseballschläger den Chilenen kalt gemacht hat. Und wie er davor die Namibierin mit der Kettensäge zerteilt hat.“
„Gut, das sind zwei schwere Gegner, aber ich bin überzeugt, dass sie auch die beiden besiegen wird, wenn sie auf sie trifft.“
„Meinetwegen. Nehmen wir einfach mal an, dass sie die beiden tatsächlich besiegt. Aber was ist mit dem Mexikaner? Der hat mehr getötet als alle anderen . Wie viele waren es? Acht? Neun? Da waren auf jeden Fall der Chinese, der Kanadier, die Dänin, der Kolumbianer, die Kamerunerin und der Tasmanier. Er hat von jedem Kontinent jemanden getötet. Und wie? Einen hat er von der Klippe geworfen, eine andere hat er auf einem Ast aufgespießt. Und was war an der Hütte mit der Holzhäcksler?“
„Ich will ja gar nicht sagen, dass sie ein leichtes Spiel haben würde oder dass sie nicht von irgendwem getötet werden könnte. Klar besteht da gerade bei dem Mexikaner die Gefahr. Aber ich wette trotzdem auf die Russin.“
„Du musst ja wissen, wie du dein Geld wegwirfst...hey da, der Mexikaner ist wieder voll dabei.“
„An wem ist er da dran?“
„Ich glaube, dass ist der Iraker.“

Auf einem Bildschirmen war ein Mann zu sehen, der eine Maschinenpistole hin und her schwenkte und dabei mehrere Salven in den Dschungel feuerte. Auf einem anderen sah man einen Mann mit einer Machete in einem Baum hocken, der den Anderen geduldig ansah. Als der Iraker schließlich aufhörte zu feuern, sah er sich mit irrem Blick um. Er schrie etwas auf arabisch.
Ein Übersetzungsprogramm gab seine Worte auf dem entsprechenden Bildschirm übersetzt wieder: „Komm raus, du Mistkerl. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich dich mit Kugeln durchsiebe.“
Kaum hatte er ausgesprochen, da ließ sich der Mexikaner vom Baum fallen und rammte ihm die Machete direkte neben dem Hals in den Oberkörper bevor die Wucht des Falls beide zu Boden riss. Der Mexikaner erhob sich, zog die Machete aus seinem Opfer und stieß die Kling nochmal in den Hals.
„Meine Fresse. Dem möchte ich nicht begegnen. Hey Moment mal....da hat's noch jemanden erwischt. Jetzt haben wir gar nicht mitbekommen, was passiert ist.“ Ron schaute verärgert drein.
„DU hast nicht mitbekommen, was passiert ist. Ich kann mich durchaus auf mehrere Monitore konzentrieren.“ Nach einer Pause, in der Ron einen zunehmend genervten Gesichtsausdruck bekam, sagte er: „Ja und? Was ist denn nun passiert?“
„Der Tote, der da so kopflos rumliegt, ist der Schotte. Als er gerade durchs Dickicht ging und einen Ast zur Seite schob, stand da plötzlich der Amerikaner mit einer Pumpgun und hat ihm den Kopf weggeschossen.“
„Ah, cool.“ meinte Ron nickend.
Während der nächsten halben Stunde sahen die beiden den übrigen Kandidaten (Mitspieler? Teilnehmer? Ron und Henry hatten schon mehrere Diskussionen darüber, welche Bezeichnung die richtige ist) zu, wie sie über die Insel streiften. Der Isländer wurde vom Italiener in einen Säure Tümpel ertränkt, der Ägypter brach der Isländerin das Genick, der Amerikaner schlug die den Nordkoreaner mit einem Eisenrohr tot und der Mexikaner tötete mit dem Inder und der Rumänin gar zwei „Gegenspieler“ (wie Henry meinte, worauf wiedermal eine hitzige Diskussion stattfand).
„Oh, sieht aus als ob es soweit ist. Der Amerikaner trifft auf die Russin. Jetzt wird’s spannend.“
„Ich glaube nicht, dass es spannend wird.“
Der Amerikaner ging direkt auf seine Kontrahentin los, ließ seine Fäuste schwingen. Die Russin wich seinen Schlägen aus, tänzelte dabei um ihn herum und fügte ihm mit einem kleinen orientalisch aussehenden Messer einige oberflächliche Schnittwunden zu.
„Tanz hier soviel rum wie du willst. Am Ende erwische ich dein hübsches Gesicht schon mit meinen Fäusten. Und dann war's das mit dir.“
„Reiß ruhig dein Maul auf, Kleiner. Im Gegensatz zu dir, treffe ich mein Ziel und hab dir schon ein paar Wunden zugefügt.“
„Kleiner? Wen nennst du hier Kleiner? Ich bin mindestens einen Kopf größer als du. Und das nennst du Wunden? Wenn du mich töten willst, musst du weit mehr tun als das. Mit deinem Zahnstocher wird das nichts.“
„Ganz genau.“ pflichtete Ron ihm bei, während der Amerikaner schon die nächsten Schwinger auf die Russin losließ. „Gegen die Kampfmaschine kann sie mit eine paar Kratzern nichts ausrichten.“
„Wart's ab.“ entgegnete Henry. Nach einigen weiteren Schnitten fing der Amerikaner an zu schwanken, stürzte schließlich direkt auf sein Gesicht und blieb reglos liegen.
„Was zum......?“ Ron blickte ungläubig auf den Monitor. „Was ist passiert?“
„Sie hat ihn getötet.“ „Wie? Der Blutverlust kann nicht so groß sein, so wie seine Wunden aussahen.“
„Erinnerst du dich nicht mehr an die aus Eritrea? Wie sie der Russin gesagt hat, sie würde sie mit dem Gift der schwarzen Mamba töten, in das sie das Messer getaucht hat, dass sie dem Lybier abgenommen hatte. Nachdem die Russin den Hieben ausgewichen war und die Eritreanerin – nennt man die so? Ach egal – nachdem sie sie erledigt hatte, hat sie das Messer und die Scheide an sich genommen.“
„Verdammt. Dann liegt's jetzt am Mexikaner bzw. am Ägypter.“
„Höchstens am Mexikaner. Der Ägypter und der Italiener sind so gut wie tot.“ Ron zeigte auf einen anderen Monitor. „Die beiden haben ein paar Minuten zusammen gehockt und sich unterhalten. Gerade eben haben sie sich aufgeteilt. Sie wollen den Mexikaner in die Zange nehmen. Der hat sie aber schon längst bemerkt und sich vorbereitet.“
Geduckt bewegte sich das kleine Team parallel zueinander in einem Abstand von 50 Metern in südlicher Richtung. Plötzlich blieb der Italiener wegen eines knackenden Geräusches stehen und blickte nach Osten. Nach kurzem zögern ging er in die Richtung und bewegte sich von seinem Partner weg. Er trat in eine Bärenfalle. Er schrie und hielt sein rechtes Bei fest.
Der Ägypter wechselte sofort die Richtung um dem Italiener zu Hilfe zu kommen. Er war gerade mal 30 Meter weit gekommen, als der Mexikaner aus dem Dickicht hervorbrach und und ihn mit seiner mit Stacheldraht umwickelten Faust niederzuschlagen. Sofort sprang er auf ihn und ließ weitere Schläge auf seinen Kopf niederprasseln. Nachdem der Ägypter sich nicht mehr regte, schlug er noch ein halbes Dutzend mal zu und ließ dann von ihm ab. Langsam ging er zum Italiener. Als er bei diesem ankam und er ihn erblickte, brüllte dieser wütend „Du kleiner Pisser. Du mieser Feigling mit deiner Falle. Ich werde dich kalt machen. Und dann schneide ich dich in Stücke. Vielleicht mache ich das auch zuerst. Danach pisse ich auf all die kleinen Fetzen von dir.....“
Der Italiener hatte sich so in Rage geredet, dass er gar nicht registriert hatte, wie der Mexikaner langsam mit den Händen hinter dem Rücken herangeschlendert war. Mitten in seinem Redeschwall unterbrach ihn der Mexikaner, in dem er seine Arme vorschnellen ließ, mit seiner linken Hand den Nacken des Italieners packt und ihm mit der rechten Hand ein Messer in die Kehle rammte.“
Der Gesichtsausdruck des Italieners änderte sich von wütend über irritiert zu ängstlich als ihm bewusst wurde, dass er nur noch Sekunden zu leben hatte.
„Okay.....also heißt es nun Mexikaner gegen Russin.“
„Und ich bin immer noch überzeugt, dass die Russin gewinnen wird.“
Beide blickten auf ihr rechtes Handgelenk. Sie sahen in die Richtung, in die sie das Armband lotsen wollte und gingen schließlich los. Sie gingen langsam. Vorsichtig. Geduckt. Immer konzentriert auf den Weg vor sich blickend.
Auf einer kleinen Lichtung trafen Sie endlich aufeinander.
„Aaah, Puta. Hätte nicht gedacht, dass du es sein würdest. Aber nach all denen, die ich gekillt habe, wirst du jetzt auch kein Problem mehr sein.“
 

Clive77

Serial Watcher
„Du solltest nicht so siegessicher sein. Ich hab hier schon ein paar größere Brocken als dich gekillt.“
„Ich hab gesehen, wie dich ganz zu Anfang die Peruanerin fast getötet hätte. Du hast nur überlebt, weil du die Flucht ergriffen hast und schneller rennen konntest als sie. Wenige Minuten später hab ich sie getötet und das war so ziemlich der einfachste Kill, den ich hier hatte. Wenn du sie nicht besiegen konntest, hast du gegen mich erst recht keine Chance.“
„Willst du mich totquatschen oder kämpfen wir jetzt?“
„HAHAHAHA. Na gut. Du gefällst mir. Schade, dass ich dich umbringen muss, um hier wieder wegzukommen. Ich werde auf dich anstoßen, sobald ich zu Hause mit meinen Leuten meinen ersten Drink seit Tagen nehme.“ Der Mexikaner nahm eine Kampfhaltung ein und die Russin tat es ihm gleich. Sie umkreisten einander einige Sekunde und teilten schließlich Schläge aus. Sie duckten sich sie wichen aus, so dass keiner ihrer Schläge sein Ziel traf. Als die Russin das Messer zog und damit nach ihm schlug, packte der Mexikaner ihr Handgelenk und entwand ihr das Messer. Sie wich zurück, er grinste sie breit an.
„Neeeeeiiin, das wäre zu einfach. Außerdem töte ich nicht mit Gift.“ Er warf das Messer einige Meter zur Seite in die Büsche und nahm wieder eine Kampfhaltung ein. Nach weiteren Schlägen, denen beide auswichen, nutze der Mexikaner einen passenden Moment und trat ihr gegen den Brustkorb. Sie flog zu Boden, wo sie nach Luft schnappte, hustete und die Hände vor den Oberkörper hielt.
„Was hast du denn? Kriegst du keine Luft? Das tut mir leid.“ Er grinste sie an. Dann wurde sein Gesichtsausdruck ernster „Weißt du das ist nichts persönliches, aber es wird Zeit, dich zu töten. Ich will endlich nach Hause. Was leckeres essen, duschen, eine heiße Frau ficken.......nicht unbedingt in der Reihenfolge.“ Wieder das grinsen.
Die Russin war inzwischen wieder etwas zu Atem gekommen und erwiderte keuchend: „Was denn? Um dein Opfer zu vergewaltigen, bevor du es tötest, bist du dir wohl zu Schade.“
„Oh, ich mag's durchaus etwas härter, aber zu sehr wehren, soll sich die Frau auch nicht. Das nervt nur. Und du würdest dich ziemlich wehren, das ist klar.“
Er schritt auf sie zu, ließ sich auf sie Fallen, packte ihre Kehle mit der rechten und ihren rechten Arm mit seiner linken Hand und drückte zu.
„Siehst du. Ich hab's ja gesagt. Sie war ne echt gute Kämpferin, aber gegen ihn hat sie einfach keine Chance.“
„Ja, es sieht schlecht für sie aus. Aber ich glaube weiterhin an sie. Sehen wir einfach mal wie es endet. “
Sie wehrte sich mit ihrem freien Arm und trat heftig mit den Beinen aus, wodurch er aus dem Gleichgewicht kam und den Griff an ihrem Hals etwas verlor. Er kam wieder ins Gleichgewicht, packte ihr Hemd und zog sie hoch während er sich erhob. Er zerrte sie ein Stück zu einem Baum, wuchtete ihren Körper hoch und presste sie gegen den Baum. Sie baumelte ein Stück über dem Boden, ihre Beine von seinem Körper gegen den Baum gedrückt. Diesmal drückte er mit beiden Händen ihre Kehle zu. Sie schlug auf seine Arme ein; mit ihren Fäusten und mit ihren Ellenbogen, doch sein Griff lockerte sich nicht.
Als sie kurz davor war, ihr Bewusstsein zu verlieren, tastete sie mit ihren Händen nach ihren Taschen, griff hinein und holte schließlich etwas aus der rechten Seitentasche. Sie holte damit aus und schlug es ihm ins Gesicht.
Der Mexikaner ließ sie los und wich zurück; er hielt seine Hände vor sein linkes Auge und schrie, während sie am Boden hockend wiederum hustend nach Luft schnappte.
„Was...was ist passiert? Was hat sie gemacht?
„Ich hab nicht die geringste Ahnung. Aber was auch immer es war, ihre Chance zu gewinnen, hat es wieder erhöht.“
„DU SCHLAMPE. Das wirst du büßen. Ich werde dich nicht nur töten. Ich werde dir solche Schmerzen zufügen, dass du dir wünschen wirst, dass ich dich töte. Ich werde, ich werde.....was ist das....?“ Ein schwall Blut ergoss sich aus seinem Mund.
Ron und Henry sahen sich erschrocken an.
„Wie ist das möglich? Das ist doch.....“
„Ja.....das ist die Reaktion auf das Gift aus dem Armband. Aber wie......?“
„Weißt du,“ sagte die Russin „Ich war mir nicht sicher, ob das mit dem Gift auch funktioniert, wenn man ein Armband einem bereits Toten abnimmt und dann gegen einen Anderen einsetzt. Aber ich dachte mir, dass ich einfach mal eins an mich nehme. Nachdem du die Peruanerin getötet hattest, habe ich gewartet, bis du weg warst und bin zu ihrer Leiche. Ich dachte mir, dass sie ihr Armband nicht vermissen wird.“
„Hast du mitbekommen, wie sie das Armband genommen hast?“ fragte Ron.
„Nein,“ erwiderte Henry. Das muss gewesen sein, als der Marrokaner den Thailänder ausgeweidet hat. Das war das einzige Mal, dass ich so von allem anderen abgelenkt war, dass ich auf keinen anderen Monitor gucken konnte.“
Der Mexikaner erbrach gerade den dritten Blutschwall. Inzwischen ruhten seine Hände nicht mehr auf seinem Auge, sondern auf seinem Bauch. Ein vierter Blutschwall.
„Weißt du, ich könnte mir jetzt einen Ast schnappen und dir den Schädel einschlagen. Aber da du mich leiden lassen wolltest, ist es nur fair, wenn ich dich an dem Gift langsam krepieren lasse.“
„Ich würde sagen, dass ich die Wette gewonnen habe.“ Henry streckte Ron seine Hand mit der Handfläche nach oben hin.
„Ja ja, ist ja gut.“ Ron holte sein Portemonnaie aus seiner Brusttasche und kramte darin herum.
„Außerdem“ meinte die Russin „gibt es da noch zwei weitere Männer, die ich töten muss.“
Ron hörte auf, in seinem Portemonnaie nach den Wettschulden zu suchen und sah zu Henry, der seinerseits Ron ansah. Beiden war das Blut aus dem Gesicht gewichen. Beide stellten sich die Frage, ob sie sie gemeint haben könnte.
„Selbst wenn sie annimmt, dass jemand hier ist und das ganze überwacht, kann sie unmöglich wissen, wie viele wir sind.“ argumentierte Ron.
Henry nickte. „Und selbst wenn, wüsste sie immer noch nicht, wie sie uns findet. Die Zugänge sind gut getarnt.“
Während der Mexikaner auf die Seite fiel und einen siebten und letzten Blutschwall von sich gab, ging die Russin in nordwestliche Richtung. Nach etwa acht Minuten blieb sie stehen und sah auf.
„Verdammt. Sie sieht direkt in die Kamera. Sie weiß, dass sie da ist.“
„Unmöglich. Die Kameras sind noch besser getarnt als die Zugänge. Selbst wir bräuchten ein paar Minuten um sie zu finden, wenn wir davor stünden.“
Die Russin ging zwei Meter weiter, griff nach unten und hob den Deckel einer Luke hoch. Noch ein Blick in zur Kamera und sie stieg die Luke herunter.
„Scheiße. Wir sind geliefert. Die killt uns.“ sagte Henry mit zitternder Stimme
Ach was. Sie hat keine Waffen mehr. Wir dagegen.“ dabei schlug er mit der flachen Hand auf die Beretta, die er an seiner Seite trug. „Außerdem führt zu diesem Raum ein langer Gang, von dem keine weiteren Räume abgeben, in denen sie Deckung suchen kann. Und wir haben hier mehr Essen als sie auf der kompletten Insel und dem Rest der Anlage. Alle Vorteile sind auf unserer Seite.“
In dem Moment gingen die Monitore aus und beide saßen in völliger Dunkelheit.
„Glaubst du immer noch, dass wir das hier überleben.?“
„Ich.....ich bin mir nicht sicher.“
„Ich schon. Ich denke, du wirst von deinem Wettgewinn nichts mehr haben.“
 

Rhodoss

Well-Known Member
Hm...Weiß nicht was ich von dieser Geschichte halten soll. Battle Royal als WM von nur zwei Organisatoren die aus irgendeinem Grund diesen scheiß machen...Einige in dieser Geschichte leider störende Schreibfehler, da sie den lesefluss bei mir beeinflusst haben... Aber die Idee an sich, die beiden drauf gehen zu lassen oder auch nicht, ist toll
 

Sittich

Well-Known Member
Das war ganz nett. Ich finde die Idee gut, die ganze Zeit perspektivisch im Kontrollraum zu bleiben. Zwar ist es manchmal verwirrend, wer jetzt gerade spricht, aber so bleibt man praktisch Zuschauer neben den beiden Aufpassern. Das Szenario ist wie Rhodoss schon sagt ein klassisches Battle Royal, was jetzt nicht sonderlich origninell ist. Aber ich find's ganz gut, dass der Autor der Versuchung widerstanden hat, irgendwelche Andeutungen auf die Umstände und Ursprünge des Überlebenskampfes zu machen und sich einfach nur auf das eigentliche Geschehen konzentriert hat. Das war dann auch entsprechend unterhaltsam zu lesen.

Kritisieren möchte ich zwei Dinge (neben den vereinzelten Flüchtigkeitsfehlern). Zum einen erschienen mir die Dialoge während der Kämpfe ein wenig unglaubwürdig. Das war für meinen Geschmack einfach zu viel Gelaber von allen Beteiligten in den hitzigen Situationen. Außerdem würde ich die Umsetzung des Thema nur als halbgelungen bezeichnen, da die Wette keinen Einfluss auf die eigentliche Handlung hat. Wobei hier auch wieder das Zuschauerding zum Tragen kommt, das sich zum Ende ja hübsch umkehrt.

Ohne mir da jetzt selbst widersprechen zu wollen, fehlt es der Geschichte ein bisschen an Substanz, um länger in Erinnerung zu bleiben. Aber eine unterhaltsame Lektüre war es allemal. :top:
 

MamoChan

Well-Known Member
Bei dieser Geschichte ist mir etwas passiert, dass ich hier noch nie erlebt hatte. Ich fing an sie zu lesen, habe wohl irgendwann abgebrochen und sie völlig vergessen. Als ich sie dann abermals las, stellte ich fest, dass mir der Anfang bekannt vorkam. :unsure:
Ehrlich gesagt traue ich mich gar nicht, irgendwie zu sehr ins Detail zu gehen, da ich denke, das hier war ein Erstlingswerk, und ich den Autor nicht verschrecken will. So wirklich wollte mich hier nichts überzeugen, weder der Inhalt, noch der Schreibstil. Gerade der Anfang als beschrieben wird, wer wann wen getötet hat, empfand ich als langweilig. Dennoch denke ich, hier ist durchaus Potential vorhanden.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Die Geschichte ist nicht schlecht, aber so wirklich überzeugt hat sie mich auch nicht. Zum einen ist die Story doch ziemlich deutlich von Battle Roylae abgekupfert. Nur, dass sie diese Sicherheits-Bänder nicht am Hals, sondern am Handgelenk tragen.
Zum anderen fand ich auch die Dialoge etwas ausufernd (sprechen sie denn alle fließend englisch oder deutsch?) und es wurde nicht einmal angedeutet, was das Ganze eigentlich soll. Wer so viel Aufwand für ein solches "Spiel" betreibt, muss etwas davon haben. Oder diente das alles nur der Unterhaltung der beiden Wächter? Keine Begründung ist besser als eine schlechte Begründung, aber so optimal finde ich das auch nicht.
Das klingt nach viel negativer Kritik, aber insgesamt war die Geschichte schon ganz solide und unterhaltsam.
 

Clive77

Serial Watcher
Sehe die Geschichte im Großen und Ganzen ähnlich wie Sittich. Hat mir gefallen, aber mich leider nicht vom Hocker gerissen. Dazu hätte es etwas origineller sein müssen und das Thema etwas besser behandeln.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Ganz vergessen.....die hier ist von mir.

Rhodoss schrieb:
Battle Royal als WM von nur zwei Organisatoren die aus irgendeinem Grund diesen scheiß machen...
Öh, nein. Die beiden sind nicht die Organisatoren. Das sind eher die Techniker/ Aufpasser, die dafür sorgen, dass das ganze entsprechend irgendwohin übertragen wird.

MamoChan schrieb:
Ehrlich gesagt traue ich mich gar nicht, irgendwie zu sehr ins Detail zu gehen, da ich denke, das hier war ein Erstlingswerk, und ich den Autor nicht verschrecken will.
Falsch gedacht. :ugly:
Und du kannst gerne ins Detail gehen. Dass das hier kein literarisches Meisterwerk ist, ist mir bewusst.

Tyler Durden schrieb:
Zum anderen fand ich auch die Dialoge etwas ausufernd (sprechen sie denn alle fließend englisch oder deutsch?) und es wurde nicht einmal angedeutet, was das Ganze eigentlich soll. Wer so viel Aufwand für ein solches "Spiel" betreibt, muss etwas davon haben. Oder diente das alles nur der Unterhaltung der beiden Wächter?
Ich dachte dabei eher an englisch, wobei das auch nicht unbedingt von allen fließend beherrscht wird. Außerdem schreit der Iraker auf Arabisch rum.
Wie Sittich schon schrieb, fand ich es besser, dem ganzen keine Hintergrundgeschichte zu geben. So kann sich jeder selbst überlegen, ob es da nur eine Person mit viel Geld gibt, die das ganze zur persönlichen Unterhaltung macht oder ob das mehrere Leute sind und ob die Wetten über den Ausgang abschließen oder ob das ganze ins Internet gestreamt wird oder oder oder.....


Generell zur Entstehung der Geschichte: Die Idee kam recht früh, ich wusste aber nicht, was genau alles passieren soll (also wie ich die Geschichte mit genug Leben (bzw. mit genug Tod :hae: ) füllen soll) und verwarf deshalb die Idee.
Dann sah es kurz vor Schluss so aus, dass es nur 2, 3 Geschichten werden, also habe ich mich Freitag Abend doch noch dran gesetzt und dachte, dass ich bis einschließlich Sonntag Zeit habe, sie zu Ende zu schreiben. Das führte dazu, dass ich die Geschichte Samstag Abend dann relativ hastig zu Ende geschrieben und dann lieber gesehen habe, dass sie rechtzeitig bis zum Fristende bei Clive eingeht, anstatt nochmal Korrektur zu lesen und dann zu spät abzuschicken. Daher auch die recht vielen Rechtschreib/Grammatik Fehler.

Der Gedanke mit den Armbändern kam erst, als ich mittendrin einen Kampf beschreiben wollte, so dass der Absatz hierzu im Nachhinein eingefügt wurde.
Ursprünglich hatte ich noch vorgehabt, zu beschreiben, wie die beiden Wächter draufgehen. Im Nachhinein bin ich doch glücklicher mit dem halb offenen Ende.
 
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