Okja ~ Swinton, Gyllenhaal, Joon-ho Bong (Netflix) [Kritik]

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
BG Kritik: Okja (Joel)

Der neue Film des südkoreanischen Regisseurs Joon-ho Bong (The Host, Snowpiercer), indem es um ein Mädchen geht, das eine große internationale Firma davon abhalten möchte, ihren besten Freund zu kidnappen - Ein zurückgezogen im Wald lebende, riesige Kreatur namens Okja.

Teaser Trailer


Neben Swinton und Gyllenhaal u.A. mit Paul Dano, Lily Colins, Giancarlo Esposito und Steven Yeun. Das Drehbuch kommt von Joon-ho Bong und Jon Ronson (Frank, Männer, die auf Ziegen starren) Wurde unter anderem von Brad Pitt produziert und soll im Juni exklusiv auf Netflix zu sehen sein.
 

Joel.Barish

dank AF
Ein neuer Bong Joon-ho wird immer geguckt. Tilda Swinton in einer zentralen Rolle ist gewissermaßen schon Luxus - wird aber gerne angenommen. Und der Teaser weckt Interesse, auch wenn noch nicht viel gezeigt wird.

Soll hier über Netflixs Anti-Kino Haltung gesprochen werden? (Es ist Fluch und Segen, natürlich ...)
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Joel.Barish schrieb:
Soll hier über Netflixs Anti-Kino Haltung gesprochen werden? (Es ist Fluch und Segen, natürlich ...)
Ich muss sagen, so gut ich das "Verfügbar-machen" von Netflix theoretisch finde, freut mich ein regulärer Kinostart immer mehr. Vor allem, weil das Meiste dann eh ewig ungesehen auf meiner Netflix-Watchlist rumgammelt. Aber da bin ich vermutlich in der Minderheit.
 

Joel.Barish

dank AF
Wie lange etwas auf meiner Watchlist rumgammelt, hängt logischerweise von meinem Grundinteresse ab. Dieser hier wird unter Garantie innerhalb der ersten 14 Tage (wahrscheinlich sogar innerhalb der ersten Woche) des Erscheinens bei Netflix geguckt. Bei anderen Filmen/Serien dürfte das länger dauern.
Aber ja, grundsätzlich verdient jeder Film eine Kinoauswertung und ich denke, ein Okja hätte das Potential in mehr als drei Kinos bundesweit halbwegs erfolgreich zu laufen. Denn natürlich, wenn irgendein Film nur in Berlin und München anläuft, stehen meine Chancen gleich Null ihn im Kino zu sehen. Dafür verlängert sich die Wartezeit, bis ich per BD/VOD die Gelegenheit zum Schauen habe. Da muss man abwägen. Ich bin aber durchaus bereit zu warten, wenn dafür die "Grundsätzlichkeit" einer Kinoauswertung für zumindest halbwegs populäre Filme gewährleistet bleibt. Schwieriger sind da schon so Sachen wie parallele Auswertung von Kino und VOD. Aber das kommt ja praktisch nie vor.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Das ist 1 guter Trailer. Die F-Bomb am Anfang irritiert etwas, weil das sonst wie ein sehr herziger, ausgefallener Over-the-Top Familienfilm aussieht. Gefällt mir soweit und gammelt hoffentlich nicht zu lange auf meiner Watchlist rum.
 

Deathrider

The Dude
TheGreatGonzo schrieb:
Das ist 1 guter Trailer. Die F-Bomb am Anfang irritiert etwas, weil das sonst wie ein sehr herziger, ausgefallener Over-the-Top Familienfilm aussieht. Gefällt mir soweit und gammelt hoffentlich nicht zu lange auf meiner Watchlist rum.
Darauf würde ich bei dem Regisseur nicht unbedingt wetten.

Vor allem vor dem Hintergrund sieht's ganz gut aus.
 

jimbo

ehemals jak12345
Teammitglied
Paul Dano hat es sich verdient von mir gemerkt zu werden.

Sollte ich mal Neflix als nötig erachten, wird der Film geguckt.

Edit: Laut IMDB ein Budget von 50 Mio.
 

Joel.Barish

dank AF
"Pete's Dragon" vom Regisseur von "The Host". Gefällt mir gut. Wird, wie gesagt, definitiv und sobald verfügbar geschaut.

Aber natürlich ist Bong Joon-ho im US-Trailer der "Director of Snowpiercer". Ein guter Film, aber in Bongs Filmographie wohl das Schlusslicht.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Genau an den Vergleich musste ich auch denken. Wird, wie nachgesagt, definitiv und sobald verfügbar geschaut.

Sieht sehr nilpferdig aus, der kleine.

Wie gut ist das Bild mit Tilda Swinton vor Super! Leinwand bitte?
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Sorry, "die" kleine. Okja ist eine sie.

Geschaut. Joel wird das noch eloquenter ausführlich formulieren können, deswegen meine Meinung mal in kurz.

- Okja ist ein klein wenig Ghibli, quasi Mein Nachbar Totoro, wenn man aus Totoro Burger machen wollte, aber mit konkreterer Handlung (obgleich die ursimpel ausfällt)
- natürlich ist es manipulativ, wenn ein Fantasyschwein erst als putzig, niedlich und liebevoll gezeigt wird und es dann Bilder aus der Schlachterei gibt
- Okja, die wie eine Mischung aus Nilpferd und Welpe ausschaut, ist top gemacht und echt niedlich
- trotzdem: kein militanter, belehrender Pro-Vegan Film, auch wenn die Message klar ist. Lässt sich als Anti-Massentierhaltung und gegen perverse Kommerzialisierung von lebendem Essen sehen
- Geschichte ist recht albern erzählt, aber die Ideen dahinter sind absolut relevant und diskussionswürdig
- aber lieber hätte ich 2 Stunden lang zugeschaut, wie Okja durch den Wald watschelt und Abenteuer mit der Kleinen erlebt :squint:
- Paul Dano mal überraschend in einer ruhigen, vernünftigen Rolle
- während Jake Gyllenhaal vollkommen albern und überzogen als Steve Irwin Verschnitt auftritt
- Tilda Swinton findet sich irgendwo dazwischen ein, halb albern, halb typisch böse Konzernantagonistin

Es gibt eine Szene nach dem Abspann!

Gelungener, kleiner guter Film. Bongs Regie ist sehr fließend und obwohl er Klischees durchläuft, zeichnet er sie auf seine eigene Weise, wie schon bei Snowpiercer. Der bleibt aber unübertroffen, während The Host trotz ähnlich gleicher simpler Handlung eine noch originellere Kreatur und eine unvorhersehbarere Handlung hatte.

7 von 10 ALFs
 

Joel.Barish

dank AF
NAtürlich direkt gesehen und Gedanken zu gemacht. Bong Joon-ho bleibt einer der interessantesten Regisseure unsere Zeit, nicht zuletzt weil "Okja" qualitativ eher zur unteren Hälfte seiner Filmographie gehört und dennoch ein mehr als sehenswerter Film ist.

BG Kritik: Okja (Joel)

Jay schrieb:
wie schon bei Snowpiercer. Der bleibt aber unübertroffen
Hm... Für mich bleibt "Snowpiercer" (der gut ist) wahrscheinlich das Schlusslicht in Bongs Filmographie.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Gute Kritik. :squint: Ja, Seekuh war auch mit drin, stimmt.

Na schön, dann eben ein hartes Bong Ranking hier:

########### 1 (was sonst) Schneebrosnan
########## 2 Die Hostesse
######### 3 Rammstein 2001
######## 4 Kinder Happyhippo

den Erstling kenne ich nicht, aber Memoiren eines Murden ist ohne Frage ganz klar sein bester, natürlich. Sähs bei dir genau umgekehrt aus?
 

jimbo

ehemals jak12345
Teammitglied
Wieder mal ein Film, den ich als nicht typischen Hollywoodfilm beschreiben würde, da es kein Happy End gibt, die Bösen sind keine Monster, einige der Guten brechen Regeln.

Jake Gyllenhaal :love:

Ich guck mir ab und an Filme über Schlachthäuser an und die sind schlimmer als alles was man in Okja sieht, dennoch schmeckt Fleisch verdammt gut.

7/10
 

jimbo

ehemals jak12345
Teammitglied
Paul Dano hat irgendwie was. Er ist zwar nicht der geborene Coolguy, aber ein gewisses Maß an Ausstrahlung hat er.

Gedanken:
So lange haben der Opa und Mija doch gar nicht gequatscht , das Okja schon weg sein kann.
10 Jahre Mast lohnen doch wirtschaftlich gar nicht. Oder werden die anderen schneller groß?

Oh! Abspannszene. Aber nichts was man nicht sowieso erwartet hätte.
Dauer zum nachgucken der Abspannszene: 10 Sekunden
Dauer zum nachgucken auf einer Blu-Ray: 5 Minuten
:love:
 

jimbo

ehemals jak12345
Teammitglied
Jake Gyllenhaal hat mich von der Gestik irgendwie an Dieter Hallervorden erinnert.
 

Clive77

Serial Watcher
Schöner Film, hat mir gefallen. Auf der einen Seite eine nette Geschichte für Kinder, auf der anderen ein Einblick in die Massentierhaltung (mit gar nicht mal so weit hergeholten Vorstellungen für die Zukunft). Dass dann beides so gekonnt kombiniert wird, ist schon beachtlich und hätte schnell in die Hose gehen können. Überhaupt gelingt es hier, ein an sich ernstes Thema mit jeder Menge Humor zu spicken, ohne den Zuschauer dabei vor den Kopf zu stoßen.

8/10 leckere Würstchen
 
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