Baby Driver ~ Edcar Ride [Kritik]

Shins

Well-Known Member
Ich habe den Film leider noch nicht gesehen. Aber Diego: Warum bist du aktuell so anti gegen alle, die den Film wirklich richtig gut finden? Ich habe ja jetzt schon fast Angst, den Film richtig geil zu finden, weil ich hier dann als blinder Wright-Fanboy, der die Schwächen einfach nicht erkennen kann, abgestempelt werde. Ohne Witz: Aktuell klingt es in deinen Posts echt so, als ob du komplett richtig liegst und alle, die den Film abfeiern, nur verblendet sind. Das finde ich sehr schade, weil ich deine kritischere Meinung durchaus sehr schätze. Dass hier zwei oder drei Leute, als es um deine Meinung zu "World's End" ging, tatsächlich etwas zu sehr den Fanboy heraushängen ließen: Ja, stimmt. Aber musst du denn aktuell so zurückschießen?

Wie gesagt, noch kann ich gar nichts zur Qualität des Films sagen. Aber ich finde den Ton hier gerade doof!
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Diego de la Vega schrieb:
Ah, Hurri bleibt Fanboy. Jak hat den Dreh raus.
Aber ich will mehr. Gebt mir mehr. Ich will mehr von den Jüngern von Edgar Wright hören. Die, die sich von platten Abziehbildern von Figuren in schön getaktet haben blenden lassen, denen, den der Mangel an Spannung nicht aufgefallen ist, weil Baby ja Sonnenbrillen zum wechseln dabei hatte und denen, den die Liebenden mit ihrer Liebe zur Musik die Worte Meisterwerk und meisterhaft entlockt haben. Sagt mir wie falsch ich liege, was für ein gefühlloses Ding ich bin, hier nicht in Ekstase verfallen zu sein. Ich will es, ich brauche es.
Bist du dicht?
Wär dir bei der Diskussion um deine Kritik fast beigesprungen, war dann bloß zu faul - und so dankst du mir meine Untätigkeit jetzt? Schem dich!
 

Diego de la Vega

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Ist die Überzeichnung in der ich das hier verfasste wirklich noch zu dezent gewesen? :hae:

Dachte das wäre als offenkundige und bloß Blödelei ersichtlich. Scheinbar nicht. :biggrin:

Dann mal in einfach und sachlich und ganz ohne Spaß (:crying:): Sagt mir was euch gefällt, nicht gefällt... redet mit mir über Baby.
 

jimbo

Administrator
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Und ich dachte schon meine Kritik wäre das Einzige was Diego noch hätte umstimmen können und er wäre sich jetzt sicher das wir recht hätten. :sad:
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
@Diego
Zu jeder anderen Zeit wäre das klar ersichtlich gewesen, aber nachdem das Letzte was ich von dir dazu bewusst gelesen hatte, die ehrliche Kränkung durch Flamels Fanboyerei war, las sich das jetzt wie die logische Fortführung.

Ich hatte im Vorfeld nach deiner Kritik meine Erwartungen etwas runtergeschraubt, weil ich nach Scott Pilgrim, den ich "nur" gut fand, nicht so sicher war ob mich der neue nicht-Cornetto, nicht-Comedy von Wright überzeugen würde. Im Kino saß ich dann aber die ganze Zeit mit feistem Grinsen, wobei ich im Nachhinein sagen muss, dass der bockstarke Anfang mich da unbewusst etwas über den leicht schwächeren Mittelteil getragen hat. Deborah war mir ein wenig zu sehr Pixie-Dreamgirl, aber ich fand die Chemie zwischen Baby und ihr solide und bei dem hohen Tempo hatte nicht groß Zeit und Lust, die Liebesgeschichte zu sezieren - war für mich ausreichend um mitzufiebern. Filmisch sah alles gewohnt klasse aus und der Soundtrack war trotz oder grade wegen der bunten Mischung echt geil, habe ständig rumgewippt und im Takt auf meinen Colabecher getippt - ein Hoch auf laute Kinoboxen. :ugly:

Und hier noch die obligatorische Wright-Rangliste:

Hot Fuzz: 9,5/10
The World's End: 9/10
Shaun of the Dead: 8,5/10
Baby Driver: 8,5/10 (Bin mir nicht sicher, ob der mit mehrmaligem Sichten besser oder schlechter wird)
Scott Pilgrim: 7/10
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Ich glaube, das viele noch im Kopf haben, auch ich, das Wright Komödien macht, das stimmt nur bedingt.
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
HurriMcDurr schrieb:
@Diego
Zu jeder anderen Zeit wäre das klar ersichtlich gewesen, aber nachdem das Letzte was ich von dir dazu bewusst gelesen hatte, die ehrliche Kränkung durch Flamels Fanboyerei war, las sich das jetzt wie die logische Fortführung.
Selbst das war schon überzogen gemeint. Da störte mich (verständlicherweise) nur das eine Wort mit "schwach" und "Sinn". Rest, nun ja.
Und jetzt wollte ich die "Fanboys" nur etwas kitzeln. Gehört manchmal doch dazu. Weil:
HurriMcDurr schrieb:
Scott Pilgrim: 7/10
Ungläubiger. Steinigt ihn.

So wie Nolan kann auch Wright - zumindest mein Gefühl - für einige nichts falsch machen. Und ich würde das gerne verstehen, mich etwas dazu austauschen. Denn ich seh es eben anders.

HurriMcDurr schrieb:
Ich hatte im Vorfeld nach deiner Kritik meine Erwartungen etwas runtergeschraubt, weil ich nach Scott Pilgrim, den ich "nur" gut fand, nicht so sicher war ob mich der neue nicht-Cornetto, nicht-Comedy von Wright überzeugen würde. Im Kino saß ich dann aber die ganze Zeit mit feistem Grinsen, wobei ich im Nachhinein sagen muss, dass der bockstarke Anfang mich da unbewusst etwas über den leicht schwächeren Mittelteil getragen hat.
Und das Ende? Kam da bei Dir Gefahr auf? Mitgefühl? Ich - und natürlich ist das rein subjektiv - hab keine Emotionen bekommen. Null.

HurriMcDurr schrieb:
Deborah war mir ein wenig zu sehr Pixie-Dreamgirl, aber ich fand die Chemie zwischen Baby und ihr solide und bei dem hohen Tempo hatte nicht groß Zeit und Lust, die Liebesgeschichte zu sezieren - war für mich ausreichend um mitzufiebern.
Ok, und genau das hatte ich bzw. nicht. Ich fand das Tempo eben nicht hoch genug und hatte daher Zeit diese - für mich - Bleistiftsskizze auf Serviette Beziehung zu hinterfragen. Und Deb ist ja so dünn gezeichnet, das war ein H9er Bleistift. Hauch von Figur, mit drei Strichen.
HurriMcDurr schrieb:
Filmisch sah alles gewohnt klasse aus und der Soundtrack war trotz oder grade wegen der bunten Mischung echt geil, habe ständig rumgewippt und im Takt auf meinen Colabecher getippt - ein Hoch auf laute Kinoboxen.
Sah es. Absolut.
HurriMcDurr schrieb:
Baby Driver: 8,5/10 (Bin mir nicht sicher, ob der mit mehrmaligem Sichten besser oder schlechter wird)
Ich auch nicht.
 

McKenzie

Unchained
Ich finde es interessant, wie schnell man in eine Fanboy-Ecke geschoben wird.

Ich habe bei Pilgrim durchaus meine Kritikpunkte und Flamel sieht in World's End auch nicht grad eine 10/10 (aber halt auch keine 4/10). Mal so nebenbei. Nur weil jemand das Schaffen eines Künstlers bisher größtenteils hervorragend findet, finde ich es ziemlich schwach demjenigen jegliche Fähigkeit einer differenzierten/objektiven Betrachtungsweise abzusprechen. Aber das ist wohl die heutige Zeit, was man nicht versteht muss man schubladisieren :/
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
McKenzie schrieb:
Ich finde es interessant, wie schnell man in eine Fanboy-Ecke geschoben wird.

Ich habe bei Pilgrim durchaus meine Kritikpunkte und Flamel sieht in World's End auch nicht grad eine 10/10 (aber halt auch keine 4/10). Mal so nebenbei. Nur weil jemand das Schaffen eines Künstlers bisher größtenteils hervorragend findet, finde ich es ziemlich schwach demjenigen jegliche Fähigkeit einer differenzierten/objektiven Betrachtungsweise abzusprechen. Aber das ist wohl die heutige Zeit, was man nicht versteht muss man schubladisieren :/
Ich sagte ich verstehe es nicht, würde es aber gerne. Nicht ihr habt keine Befähigung zu differenzieren...
Das wäre Schwachsinn. Höchstens noch ihr seid "verliebt". Rosarote Sonnenbrille und wegen dem Gefühlschaos im Bauch überseht ihr evtl. Unschöne Details. :wink:
Im gleichen Atemzug könnte man mich gefühl- und herzlosen Pedant nennen. Ist ok.

Das mit den "Fanboys" stammt wie erläutert aus dem absichtlich provokant gehalten Part und sollte nicht überbewerten werden.
Und ich mag Schubladen. Die sind praktisch. Eine für Socken, eine für Papiere.
 

Shins

Well-Known Member
Aber sollten Filme nicht auch dafür da sein, dass man sich im Idealfall in sie verliebt? :smile:
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Aber nicht bedingungslos? :biggrin:

Edit: Wie in der Liebe in einer Beziehung, lass ich mich eben nicht gern "verarschen". Nicht um jeden Preis. Und ja, deshalb hab ich fast nur kurze Beziehungen. :clap:
Edit2: Jetzt learn ich hier schon was fürs Leben und über mich. :plemplem:
 

Shins

Well-Known Member
Was heißt in diesem Fall bedingungslos? :biggrin:

Ich nehme mal als Beispiel "Super 8". Ich sehe seine Schwachpunkte und könnte sie, sollte ich eine objektive Kritik schreiben, wohl auch benennen. Aber der Film spricht mich persönlich so sehr auf so vielen Ebenen an, dass diese "Probleme" für mich egal sind und gar keine Probleme in dem Sinne sind. Ich liebe den Film und kann über seine Schwächen hinweg sehen. Ja, in gewisser Weise sind sie für mich gar nicht vorhanden.
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Genau, du siehst über diese Schwächen hinweg. Macht jeder, würde ich sagen. Bis zu einem gewissen Punkt. Aber eben nicht darüber hinaus. Einer kann nicht über die "Nacherzählung" in Episode 7 hinweg sehen, während sein Sitznachbar die kaum war nimmt und stattdessen die Sterne und Raumschiffe bestaunt...

Wie bei einer Freundin. Einer sieht nur die hübschen Augen und wie gut die Beine in kurzer Jeans aussehen und verliebt sich und will für immer und so. Der Nächste sieht, dass die Hübsche in der kurzen Hose nie das Popcorn im Kino bezahlt und sucht sich eine die ihn aushält.

Dieses Baby sah nur hübsch aus, hörte schöne Musik und bewegte sich schwungvoll dazu. Aber ich wollte auch noch das Popcorn bezahlt bekommen und nach dem Kino mit heim. Am Ende war ich so unbefriedigt und hungrig. :plemplem:
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Aber es lag nicht an mir. Es lag an Baby. :ugly:

Und nun freu ich mich hier alsbald mehr Meinung zum Date mit Baby zu lesen. Denn der Film ist ja - was man vergessen kann nach dem hier - nicht schlecht. Und gar besser als Emoji - Der Film.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
So lange ich objektiv irgendwas kritisieren kann, dann mach ich das auch und gebe dahingehend meine Bewertung ab.
Wenn einem der Film dann gefällt, kann man ihm ja immer noch eine sehr persönliche wohlgesonnene Wertung geben.
Also bewertest du (Shins) Filme immer eher persönlich und nicht unbedingt objektiv ?
Ich gehe eigentlich immer von einer möglichst objektiven Wertung aus.
 

Shins

Well-Known Member
Sollte ich den Film als Meisterwerk empfinden, so verspreche ich, meine Liebe begründen zu versuchen :thumbsup:

Also bewertest du (Shins) Filme immer eher persönlich und nicht unbedingt objektiv ?
Man kann niemals seinen persönlichen Geschmack komplett abschalten. Vor allem sind Filme Kunst. Kunst hat immer auch etwas mit der Wirkung auf unsere Sinne zu tun. Wie fühlt sich ein Film an? Was macht ein Film mit jedem einzelnen von uns? Einen Film nur mit analytischem oder objetivem Auge zu sehen, kann ihm nicht gerecht werden. Niemals.
Wahrscheinlich sollte es darum gehen, einen Film mit einem analytischen und einem genießenden Auge zu sehen. Aber das genießende in Verbindung mit einem Blick auf das, was der Film mit einem macht, halte ich für am sinnvollsten.

Generell bin ich immer mehr der Meinung, dass viele Kritiken aus dem Auge verlieren, dass sie selbst eine Kunstform sind. Besonders übrigens im Videospielbereich, wo gerne mal zu 80% nur geschrieben wird, dass Drücken von Knopf A das und das bewirkt und die Grafik ja toll ist. Ätzend, die Kunst wird übersehen. Und auch bei Filmrezensionen fällt mir das immer mehr auf: Man hakt ab. Charakter A funktioniert, Charakter B nicht so sehr, weil Satz 3 in Minute 6 unglaubwürdig war. Die Spannungskurve macht in Minute 30 einen kleinen Absturz, erholt sich aber in Minute 50 wieder. Man denkt nur noch mathematisch. Mich würde viel mehr interessieren: Welche Gedanken löste das, was da auf der Leinwand flimmerte, speziell bei dem Verfasser aus? Warum? Was war das ganze für eine sinnliche Erfahrung? Und generell: Eine Kritik ist eigentlich schon dann gescheitert, wenn sie die Qualität eines Kunstwerks mit einer Zahl bewertet.

Ja... Man sollte Filme generell mal persönlicher betrachten. Man verpasst sonst eventuell was. Eigentlich sogar genau das, was unser Hobby ausmacht. :tongue:
 

McKenzie

Unchained
Diego de la Vega schrieb:
Höchstens noch ihr seid "verliebt". Rosarote Sonnenbrille und wegen dem Gefühlschaos im Bauch überseht ihr evtl. Unschöne Details
Ja, und genau sowas meine ich. Das kommt ziemlich von oben herab und ist, ich traue es mich kaum sagen...Schwachsinn.
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Wenn Du meinst. Hat nichts mit von oben und so (hier bitte Synonym nach Wahl für Schwachsinn einfügen) zu tun. Mir kommt es eher so vor, als fühlten sich einige Personen persönlich angegriffen, nur weil ich nicht die Perfektion/Genialität/... von Wright als Gesamtwerk erkenne, ja, wage diese sogar anzuzweifeln.
Ja, ich wage es. Und ja, ich wage sogar es zu begründen.

Sobald gesehen, ja, dann kann jeder hier begründen weshalb gut, beschissen, Meisterwerk oder dazwischen. Ich werde das dann lesen und gegebenenfalls kommentieren, nachfragen und einen Austausch anstreben.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Das mit einer zweiten persönlichen Meinung sollte gemacht werden, wenn es 2-3 Punkte Unterschied zwischen einer möglichst objektiven und einer sehr subjektiven Bewertung liegen.

Natürlich geht es hauptsächlich darum welche Gefühle bei einem Selbst ausgelöst wird. Ich hatte bei Baby Driver auch recht lange ein leichtes Lächeln im Gesicht, aber irgendwann wurde der Film dann doch zu langsam.
Als Baby vom Doc darauf aufmerksam gemacht wird, dass er doch jetzt richtig Geld machen könnte und der Film langsam wurde, habe ich gedacht das es ein guter und passender, der Situation geschuldeter, Tempowechsel sei und ich mich auf den Moment gefreut habe in dem das Tempo und der Film wieder das Niveau vom Anfang erreicht, aber das passiert leider nicht. Daher war ich sehr enttäuscht. Und Mängel fallen einem schneller auf wenn man die Zeit dafür hat.

Zum Thema Zahl
Ich schreibe meistens nur Negatives und wenn dann da eine 7,5/10 steht, weiß man, dass ich den Film dennoch gut fand, bzw den Großteil den ich eben nicht erwähnt habe. Deshalb würde ich die Bewertung mit einer Zahl nicht unterbinden wollen.
 
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