TheGreatGonzo
Not interested in Naval Policy
Hatte den Anfang der Woche auch noch gesehen (bevor er nach 2 Wochen wieder aus den Kinos verschwindet) und musste den Film ertsmal sacken lassen, denn einfach macht er es einem nicht, aber nun, ein paar Tage später, bin ich zum Schluss gekommen, dass das ein sehr lohnenswerter und in dieser Form in der aktuellen Kinolandschaft sehr seltener Film ist, wenn man sich auf seine Art einlassen kann, und die Art ist vor allem recht träge. Nichts liegt dem Film ferner als großes, exotisch-romantisches (Action-)Abenteuer zu sein, dafür ist es aber ein großes, komplexes historisches Charakterdrama geworden, dessen größtes Problem vermutlich ist, dass seine Hauptfigur dafür etwas zu unnahbar ist. Wichtiger als die drei Expeditionen in den Dschungel, die der Protagonist Percy Fawcett innerhalb mehrerer Jahrzehnte unternimmt, ist dem Film das emotionale Rückrat um Fawcett, seine Famile, Freunde und Weggefährten, und das ist, vielleicht auch geschuldet der Zeit, in der es spielt, zwar etwas steif, funktioniert aber trotzdem und gibt den Dschungelteilen des Films die nötige, wirkungsvolle emotionale Gravitas und so sind die meist zurückbleibenden Kinder und Ehefrau für die Handlung und den Film mindestens genauso wichtig wie daie Abenteuer im Dschungel. Damit verabschiedet sich Die versunkene Stadt Z, ebenso wie in der Darstellung der Indios und dem kritischen Blick auf den Entdeckungs- und Expeditionswahn der westlichen Welt zu dieser Zeit, klar von rein oberflächlicher Abenteurer-Romantik und schafft einen anspruchsvollen Abenteuerfilm, der vielleicht wenig reine Unterhaltung zu bieten hat, dafür aber, nicht zuletzt dank seiner prachtvollen Bilder noch länger nachwirkt. Ganz im Gegensatz zum anderen Dschungelabenteuer, das sich derzeit anschauen lässt, Kong: Skull Island, der zwar vor allem unterhaltsam, aber während des Abspanns schon wieder größtenteils vergessen ist. Und ich finde es ganz interessant , ist Kong ein aus allen audiovisuellen Rohren feuerndes, zum Teil recht anstrengendes, Spektakel, ist Die versunkene Stadt Z ein geradezu meditativ langsamer und ruhiger Film, der nur ganz wenig und ganz vorsichtig Musik einsetzt und damit seine eigene, sehr angenehme Sogwirkung bildet.
Für mich ist Die versunkene Stadt Z kein Film, der einen sofort begeistert aus dem Kino gehen lässt, aber einer, dessen Klasse sich zu offenbaren weiß, nachdem man das ganze etwas sacken lassen konnte und auch einer, den ich definitiv bald noch ein weiteres Mal sehen möchte. Und vielleicht, vielleicht sogar wahrscheinlich, das jetzt schon großartigste Schlussbild des Filmjahres.
Für mich ist Die versunkene Stadt Z kein Film, der einen sofort begeistert aus dem Kino gehen lässt, aber einer, dessen Klasse sich zu offenbaren weiß, nachdem man das ganze etwas sacken lassen konnte und auch einer, den ich definitiv bald noch ein weiteres Mal sehen möchte. Und vielleicht, vielleicht sogar wahrscheinlich, das jetzt schon großartigste Schlussbild des Filmjahres.