The Blacklist S04E16 - Dembe Zuma

Clive77

Serial Watcher
Mit der Folge "Dembe Zuma" meldet sich die US-Serie The Blacklist aus einer längeren Pause zurück. Es gilt, Dembe zu finden und ihn zu den Ereignissen der letzten Episode zu vernehmen. Doch steckte er wirklich dahinter?

Teamwork
Nachdem uns in "The Apothecary" (4x15) offenbart wurde, dass nur Dembe (Hisham Tawfiq) für die Vergiftung von Red (James Spader) verantwortlich sein kann, blieben noch einige Fragen offen - allen voran natürlich die Frage nach dem „Warum“. Dass Dembe aber der Schuldige ist, der beinahe Reds Tod verursacht hätte, stand eigentlich außer Frage. Nun, wie so oft in der Serie werden wir auch jetzt eines Besseren belehrt, was scheinbare Wahrheiten angeht. Aber mehr dazu später.
Red benötigt jedenfalls wieder einmal die Hilfe vom FBI und wendet sich an Harold Cooper (Harry Lennix) und sein Team. Obendrein wird noch Aram (Amir Arison) von Dembe entführt, was die Dringlichkeit der Suche für Elizabeth Keen (Megan Boone), Donald Ressler (Diego Klattenhoff) und Samar Navabi (Mozhan Marnò) anfangs deutlich erhöht. Da verschiedene Spuren zur Auswahl stehen und Cooper unserem Red nicht so ganz über den Weg traut (zurecht, möchten wir meinen), darf Liz diese Woche an Reds Seite ermitteln. Wobei Reds Methoden auch (wie so oft) die effektiveren sind.
Zu guter Letzt hat die Episode außerdem noch ein paar alte Bekannte in petto. Neben Baz (Bazzel Baz), der während der Folge und an Reds Seite fürs Grobe zuständig ist, gibt es ein Wiedersehen mit Glen Carter (Clark Middleton). Außerdem meldet sich auch Elise a.k.a. Janet Sutherland (Annie Heise) zurück. Und dann ist da noch der Jäger (Leon Rippy), der sich einst um Mr. Kaplan (Susan Blommaert) kümmerte…

Aram und die Frauen
Dieser Teil der Folge soll nur kurz angeschnitten werden, denn er ist im Grunde genommen nicht sehr relevant. Wie wir zu Beginn sehen, ist Aram also noch beziehungsweise doch wieder mit Janet zusammen. Das kommt überraschend, denn vor der Pause schien er sich doch endlich mehr um Samar zu bemühen, die für ihn zudem wieder von einer Versetzung abgesehen hatte.
Somit gibt es diese Woche ein bisschen Beziehungsdrama um Aram, und das hat er sich selbst eingebrockt. Seine Erklärungen gegenüber Samar mögen zwar - typisch für ihn - aufrichtig sein, aber die kalte Schulter und Samars Enttäuschung hat er sich am Ende verdient. Da wird die Temperatur in Zukunft sicher um einige Grad fallen, wenn die beiden zusammen im gleichen Raum sind. Hinzu kommt noch, dass Janet einen recht sympathischen Eindruck während der Folge und beim Aufeinandertreffen mit Samar hinterlässt. Denn sie spricht offen über das Thema und weicht nicht aus, während unsere Agentin hauptsächlich über ihre Mimik kommuniziert und auf viele Worte verzichtet.

Überraschung
Als Dembe Aram entführt, konnte man sich zurecht fragen, welche Absichten er wohl damit verfolgt. Will er nach dem Scheitern des Gifts vielleicht durch ihn an Red herankommen, um den Job doch noch zu beenden? Diese und andere Fragen gehen einem da noch durch den Kopf, als wir plötzlich vernehmen, dass Dembe zwar den giftigen Drink verabreichte, aber seitdem nur untergetaucht ist, um seine Unschuld zu beweisen und nebenbei den wahren Täter zu finden.
Einerseits ist dieser Grund plausibel, denn es wäre ohne Beweise vermutlich sehr schwierig für Dembe gewesen, Red von seiner Unschuld zu überzeugen. Das kann ihm nur gelingen, wenn er etwas Handfestes vorzuweisen hat. Andererseits ergeben sich da im Nachhinein aber auch ein paar logische Lücken. Dabei sollen gar nicht mal die zunehmende Kritik seinerseits an Reds Methoden und sein kleiner Verrat (als er Liz davon berichtete, dass Red Mr. Kaplan auf dem Gewissen hat) angemerkt werden, die seinen (möglichen) Werdegang gegen Raymond hätten fördern können. Vielmehr runzeln wir mit der Stirn, weil er nach der Vergiftung davon ausgegangen ist, dass Red überlebt. Und das war keineswegs eine sichere Sache (aus Zuschauersicht vielleicht schon, aber diesen Luxus hat Dembe nicht).
Es ist jedenfalls ein unübersehbarer Kritikpunkt, dass Dembe sich in der Vorfolge nicht blicken ließ. Wobei die Intention klar ist. Denn hätte er Red erst noch helfend zur Seite gestanden und wäre erst in den letzten Minuten von "The Apothecary" untergetaucht, wäre die Überraschung diese Woche wohl kaum geglückt.

Schnitzeljagd
Abseits dieses Punktes wird uns allerdings eine spannende Folge präsentiert, bei der unsere Protagonisten zahlreiche Stationen ablaufen müssen, ehe sie das Geheimnis und die Person hinter den Anschlägen auf Red und sein Imperium aufdecken können. Auf die ominöse Organisation, die Leute verschwinden lässt und Dr. Sophia Gallup (Paola Turbay) soll an dieser Stelle nicht großartig eingegangen werden. Dieser Teil war eher Mittel zum Zweck, wobei das Ziel für Red darin bestand, Dembes Tochter Isabella ausfindig zu machen und damit auch den Kontakt zu seinem vermeintlichen Widersacher herzustellen - praktischerweise hält Red dann auch gleichzeitig ein Druckmittel in Form von Tochter und Enkelin in der Hand (auch wenn Liz ihn da wohl gebremst hätte, wäre es hart auf hart gekommen).
Jedenfalls legte die Episode ein mehr als ordentliches Tempo vor und ließ weder uns, noch den Protagonisten sehr viel Zeit zum Durchatmen. Die Spannung war auch durchgehend präsent, was natürlich löblich ist. Ein kleines Manko besteht allerdings in der Aufdeckung des wahren Widersachers, denn der beziehungsweise die ließ sich schon lange vorhersehen. Im Prinzip schon seit der Offenbarung, dass Dembe versucht, seine Unschuld zu beweisen. Spätestens aber bei der Nennung eines weiblichen Namens (ein Alias für Kate), der sowohl bei Dembe als auch bei Red für Ungläubigkeit sorgt - denn sie halten Mr. Kaplan für tot.
Etwas zwiespältig lässt sich zudem der Einsatz des Jägers betrachten. Es mag zwar nicht sehr weit hergeholt sein, dass er zuerst Dembe und anschließend Red ordentlich zusetzt. Aber sich für Kate in die Luft zu jagen, war dann doch etwas zu viel des Guten und strapaziert die Glaubwürdigkeit der Szenen aufs Äußerste. In dem Fall wäre etwas weniger deutlich mehr gewesen.

Mr. Kaplan
Kate meldet sich diese Woche zurück und es wurde auch langsam Zeit dafür. Wir hatten schon länger geahnt, dass sie hinter den Anschlägen auf Red und sein Imperium steckt und bekommen diese Woche endlich die Bestätigung dafür. Auch weiß Red jetzt, mit wem er es zu tun hat. Einerseits ist das positiv, denn damit kann jetzt wieder Fahrt aufgenommen und ein kleines oder großes Endspiel eingeleitet werden. Andererseits lässt sich wohl befürchten, dass Kate nicht mehr lange in der Serie verweilen wird. Es fällt jedenfalls schwer, hier einen Ausweg zu sehen, bei dem der Konflikt ein gutes Ende für sie nehmen wird oder gar eine Beilegung der Differenzen erfolgt. Aber wer weiß, vielleicht überraschen uns die Macher an dieser Stelle doch noch.

Fazit: Unterm Strich eine gute Folge, die ordentlich auf die Tube drückt und uns endlich den großen Gegenspieler präsentiert, der Red die letzten Folgen zu schaffen machte. Leider ist das Ergebnis nicht sehr überraschend und es lassen sich auch einige andere Mankos finden, die je nach Betrachtungsweise mehr oder weniger mit der Stirn runzeln lassen. Nichtsdestotrotz liegen jetzt aber die Karten auf dem Tisch und es dürfte spannend werden, den Ausgang des Konflikts zu sehen - jetzt, wo Red weiß, gegen wen er vorgehen muss.

8/10
 

Noermel

Well-Known Member
Naja der Jäger hatte eh sonst niemanden in seinem Leben bzw eig auch sein eintöniges Sinnloses Leben
warum als nicht opfern.

Warum sollte der Konflikt ein gutes Ende nehmen ? Brauch ich nicht will ich nicht.
Er hat versucht sie zu töten und sie hat schon 2 mal versucht ihn zu töten........ Friede ist hier ausgeschlossen.
Aber sie wird als Gegner jetzt wo die Karten auf dem Tisch liegen erst recht gefährlich werden und und noch bis zum Finale auf trapp halten da bin ich mir sicher.
 

Clive77

Serial Watcher
Sorry, aber um zum Selbstmörder zu werden, haben die paar Tage/Wochen mit Kate wohl kaum ausgereicht. Nee, dazu hätte da schon mehr gezeigt werden müssen. Und selbst, wenn er in Kate eine unsterbliche Liebe gefunden hätte, würde ich das dennoch skeptisch sehen. Zumal man nie einen großen Einblick in seine Figur bekommen hat und ihn anfangs noch als Psycho eingeschätzt hätte, der Kate das Leben schwer macht (siehe die Fesseln, etc.)

Ein gutes Ende wäre bei mir eine Überraschung, mit der ich nicht rechnen würde. Deshalb. Denn ein Sieg von Red und der Tod von Kate wären bloß genau das, was diese Folge größtenteils (also, storymäßig) wiedergegeben hat: Keine Überraschung. :mellow:

Zum letzten Punkt: Ja. Darauf bin ich auch gespannt.
 
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