Supernatural S12E20 - Twigs & Twine & Tasha Banes

Clive77

Serial Watcher
In der Folge "Twigs & Twine & Tasha Banes" der US-Serie Supernatural helfen die Winchesters Alicia und Max Banes, deren Mutter Tasha sich länger nicht mehr gemeldet hat. Bei den Briten macht Mary derweil ein paar Entdeckungen.

Castiel
Bevor Sam (Jared Padalecki) und Dean (Jensen Ackles) sich ins aktuelle Abenteuer begeben, bleibt ihnen und uns noch ein wenig Zeit, um über die Geschehnisse in "The Future" zu reflektieren. Eine gute Nachricht am Rande: Sam scheint zwar nicht gerade optimistisch, aber der Colt könnte durchaus repariert werden. Wäre schließlich schade, wenn die Waffe nun für immer hops wäre und die Brüder werden schon etwas mit durchschlagender Wirkung brauchen, wenn sie es mit dem Nephilim aufnehmen müssen. Ob der Colt dann versagt (gut möglich mit Blick auf den Vater), steht natürlich auf einem anderen Blatt. Aber es beruhigt ein wenig, dass die Waffe noch nicht abgeschrieben wurde.
Hauptaspekt des Gesprächs ist aber Castiel (Misha Collins), von dem mal wieder jede Spur fehlt. Dean beschreibt die Situation um den Engel ähnlich, wie wir das als Zuschauer auch empfunden haben (bloß mit bunteren Worten, Stichwort: Super Mario) und fügt noch hinzu, dass er Cas nicht wiedererkannt hat. Somit wird uns durch Dean quasi ein besessener Castiel bestätigt, der unter der Kontrolle des (bösen) Nephilims steht. Allerdings muss das nicht zutreffen. Alternativ könnte unser Engel wirklich glauben, dass er das Richtige tut und Kellys (Courtney Ford) Kind trotz offensichtlich großer Macht vielleicht nicht so böse sein, wie wir aufgrund des Vaters vermuten. Dieser Twist (von dem hier vielleicht nur abgelenkt wird) hätte sicher seinen Reiz. Aber genauer werden wir das wohl erst im Staffelfinale erfahren.

Familie Banes
Der Fall der Woche kommt durch einen Anruf von Alicia (Kara Royster) ins Rollen, die uns samt Bruder Max (Kendrick Sampson) bereits in "Celebrating the Life of Asa Fox" (12x06) vorgestellt wurde. Sams Satz ("Their mom's on a hunting trip, and hasn't been home in a week.") ist eine klare Anspielung auf den Piloten von Supernatural, wo Dean ähnliche Worte findet, um den jüngeren Bruder dazu zu bringen, sich an der Suche nach John Winchester (Jeffrey Dean Morgan) zu beteiligen - wodurch die ganzen Abenteuer der beiden erst starteten. Ein netter Zug und nur eine von vielen Parallelen zwischen der Familie Banes und den Winchesters, die uns im Folgenverlauf aufgezeigt werden.
Denn das Thema „Familie“ ist der Kern dieser Episode und sehr überzeugend umgesetzt. Schon das Verhältnis zwischen Max und Alicia ist von unterschiedlichen Ansichten geprägt, wie bereits beim Telefonat mit Sam deutlich wird. Dennoch ist der Zusammenhalt der Geschwister stets präsent, ähnlich wie wir es von Sam und Dean kennen. Als dann etwas später Tasha (Alvina August) hinzukommt, erhalten wir schöne Einblicke in die magisch talentierte Familie, die in der Tat einen sehr sympathischen Eindruck hinterlässt. Der Wunsch, mehr von den dreien zu sehen und hier trotz der Einführung (die nicht gut für Tasha endet) ein Happy End zu erhalten, macht sich bemerkbar und lässt uns mitfiebern.
Allerdings nimmt das Abenteuer kein gutes Ende. Tasha ist bereits tot und Alicia überlebt den Endkampf nicht, auch wenn sie durch Max noch (in leicht veränderter Form) zurückgeholt werden kann. Hoffentlich ist das nicht als böses Omen für Mary (Samantha Smith) und einen der Brüder zu verstehen - wo es doch diese Woche von Ähnlichkeiten und Parallelen nur so wimmelt.

Twigs & Twine
Die Gegenspielerin der Woche, bei imdb als „Demon Borrower Witch“ (Linda Darlow) gelistet, war eine ganz nette Abwechslung in Sachen Hexen. Unterm Strich ist es immer schön, wenn diverse Standard-Gegner etwas anders als üblich verkauft werden. Obendrein hat die alte Dame ihre Seele in einem Dämonendeal an die Hölle verloren und sucht nun nach einem Ausweg, womit ihr mehr Motivation für ihre Taten zugestanden werden kann, als in anderen Fällen üblich. Und die Ton-Abteilung hat gute Arbeit beim Kampf gegen die von ihr geschaffenen Kreaturen geleistet. Die knackenden Zweige, visuell oft von inneren Knochenbrüchen untermalt, hatten jedenfalls was.
Spannungstechnisch hätte sich vielleicht etwas anders vorgehen lassen. Die Einführung mit Tasha hätte beispielsweise etwas eher enden können, so dass man nicht sieht, wie schwer sie verletzt wird (auch wenn ihr späteres Auftauchen natürlich die Frage nach einer Erklärung aufwirft). Oder man hätte vielleicht darauf verzichten können, schon anfangs davon zu berichten, dass Tasha nach einer Hexe jagt. Aber nichtsdestotrotz und gerade weil Max, Alicia und Tasha so sympathisch wirken, blieb die Spannung bis zum Ende präsent.
Bemängeln ließe sich womöglich, dass Dean Max die Gelegenheit nimmt, auf den Deal der Hexe einzugehen (und somit Tasha zumindest in Zweigform zu behalten). Aber da muss man im Auge behalten, welche Entscheidungen die Brüder bereits getroffen haben und welche Konsequenzen daraus hervorgingen. Da ist es eben verständlich, dass Dean nicht zulassen will, dass Max einen ähnlichen Weg einschlägt - auch wenn das den (endgültigen) Tod von Tasha bedeutet.
Was Alicia betrifft, hätte es aber gerne einen anderen Ausgang nehmen können. Und wurden nicht beide Geschwister damals als Hexen vorgestellt? Während Max seine Fähigkeiten eindrucksvoll einsetzen darf, zeigt Alicia nichts davon. Merkwürdig. Und wie bitter für Max, dass seine Schwester nicht gerettet werden kann - ein Heil- oder Schutzzauber ähnlich wie bei Rowena (Ruth Connell) damals wäre doch eine gute Möglichkeit gewesen. So verliert Max jedenfalls in einer Folge seine ganze Familie, womit der Schritt am Ende natürlich verständlich ist. Rückkehr von ihm und Zweig-Alicia somit möglich. Aber auch wieder nachlässig von Sam und Dean, den Ring nicht einzusacken, zumal Dean gezeigt bekommt, wie mächtig das Ding ist und auch schon die nächste Zweigpuppe bereitstand.
Insgesamt also ein Ende, was gerne weniger düster hätte sein können, aber an sich in Ordnung. Mal schauen, ob wir in Zukunft noch etwas zum weiteren Werdegang von Max und seiner Schwester erfahren werden.

Mary
Bei den Briten bekommen wir diese Woche mehrere Szenen mit Arthur (David Haydn-Jones) und Mary zu sehen. Die Folter eines Shapeshifters lässt uns schon ahnen, dass Mary über kurz oder lang sicher nicht an der Seite von Ketch bleiben wird. Auch war das Techtelmechtel zwischen den beiden eine einmalige Sache, wie sie betont, als Arthur gerne eine weitere Runde im Bett unternehmen möchte. Gut so, fühlte sich doch schon der One Night Stand vor ein paar Wochen sehr falsch an.
Positiv anmerken lässt sich jedenfalls, dass Mary ihrem „Partner“ diese Woche auf die Schliche kommt. Sie findet nicht nur die Leiche von Mick (Adam Fergus), sondern entdeckt auch, auf welche Jäger die Briten da ein Auge geworfen haben (einer davon ist Garth (DJ Qualls)!) - womit sie nun im Bilde über die geheimen Machenschaften von Ketch ist und auch über die Wanzen im Bunker Bescheid wissen sollte.
Dummerweise sitzt sie jetzt aber bei den Briten fest. Unverdient, möchte man meinen, denn den Kampf gegen Arthur konnte die schlagfertige Mama Winchester für sich entscheiden (gerne mehr davon). Aber Ketch musste ja noch einen Taser zücken… Naja, zumindest hat Dean ihre Nachricht erhalten, womit die Brüder bestimmt nächste Woche mal nach dem Rechten sehen werden.
Aber wohin die Macher mit dieser Geschichte steuern wollen, bleibt nach wie vor ein Rätsel. Als Verbündete kommen die Brits schon länger nicht mehr in Frage (der Weg wurde durch den Tod von Mick bereits verbaut und wer danach auf Arthur gesetzt hatte, wurde diese Woche eines Besseren belehrt) und dass diese Woche Lady Toni (Elizabeth Blackmore) zurückkehrt, bestätigt nur umso mehr, dass die gesamte Organisation schlicht ein Gegenspieler bleibt.
Es wird sicher nicht leicht für Sam und Dean, erfolgreich die Pläne dieser Gegenspieler zu durchkreuzen, geschweige denn, Mary da rauszuholen (was einen ja schon um ihr Leben bangen lässt). Aber interessant wirkt das alles trotzdem nicht. Eher müßig. Denn wir sind jetzt wieder dort, wo wir bereits zu Beginn dieser Staffel waren. Nur ist es jetzt Mary, die von Toni „befragt“ werden darf und nicht Sam. Eine große Drehung im Kreis also, die gut zwanzig Episoden gedauert hat. Klar, wir haben nebenbei ein bisschen was über die Briten und deren Vorgehensweise, Technologie, etc. erfahren. Aber schmackhaft sind sie noch immer nicht geworden.

Fazit: Eine gute Episode, die sich für das Abenteuer der Woche passenderweise am Thema Familie orientiert und zwei Gastfiguren zurückbringt. Das Ende hätte dabei gerne weniger düster ausfallen können, war aber an sich in Ordnung. Bauchschmerzen bereitet hingegen der Strang um die Briten, der jetzt quasi wieder am Staffelanfang gelandet ist. Dort lässt es sich aber zumindest positiv sehen, dass Mary jetzt über die Organisation Bescheid weiß, womit die weiteren Ereignisse um ihre Figur sicher noch spannend werden.

7/10
 

Woodstock

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Es geht mir so auf den Sack wie sie einfach immer alle Nebenfiguren grundlos umbringen. :facepalm:

Es geht mir langsam wirklich auf den Senkel!
 
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