Supernatural S12E22 - Who We Are

Clive77

Serial Watcher
In der Folge "Who We Are" der US-Serie Supernatural müssen Sam und Dean zunächst einen Weg aus dem Bunker finden. Mary arbeitet derweil ihre Hitliste ab, was sie früher oder später auch zu Jody Mills führen wird.

Bunker
Sam (Jared Padalecki) und Dean (Jensen Ackles) sitzen zusammen mit Toni (Elizabeth Blackmore) in der Falle und die Luft wird langsam knapp. Grund genug für Dean, die Anzahl der atmenden Personen um eine zu reduzieren - wenn Toni nicht vorgeben würde, die einzige zu sein, die Mary (Samantha Smith) wieder von ihrer Gehirnwäsche befreien kann. Folglich müssen die drei vorerst zusammenarbeiten.
Die erste Idee, Magie zum Ausbruch zu verwenden, liegt beim Bunker nahezu auf der Hand. Das Problem mit dem jungfräulichen Blut wird elegant gelöst, aber dummerweise hat Ketch (David Haydn-Jones) Vorkehrungen getroffen, womit der befreiende Zauberspruch scheitert. Gut so, denn es wäre schon reichlich blöd gewesen, falls er diese Möglichkeit nicht bedacht hätte. Immerhin ist der Bunker mit magischen Büchern und diversen Zutaten für Zaubersprüche gespickt.
Die Methode, die schließlich zum Ziel führt, zeigt uns endlich den Einsatz des Granatwerfers, der uns in den Vorfolgen öfter präsentiert wurde, aber dort nie zum Einsatz kam. Mag zwar komisch sein, dass die Brüder die Wand nicht mit einer Bohrmaschine bearbeiten (und erstmal ein Luftloch schaffen), aber vielleicht gibt es derartiges Werkzeug im Bunker nicht. Und es ist natürlich viel spektakulärer, die Befreiung mit einem Knall einzuleiten, der das ganze Gebäude zerstören könnte.
Unterm Strich ein mehr oder weniger zu erwartender Ausgang. Toll war das kleine Gespräch zwischen den Brüdern, als sie die Wand bearbeiteten und aller Kritik von letzter Woche zum Trotz sollte an dieser Stelle auch angemerkt werden, dass die Autoren in Sachen Sam und Dean durchgehend (diese Staffel betreffend) gute Arbeit geleistet haben. Dass Toni nun vorerst an Bord ist, bereitet zwar Bauchschmerzen, aber die Bedenken einer längerfristigen Zusammenarbeit verfliegen gegen Ende der Episode wieder.

Mary und Dean
Glücklicherweise entpuppen sich die Sorgen um Jody Mills (Kim Rhodes) als unbegründet. Mary hatte ihr zwar schon einen Besuch abgestattet, aber Alex (Katherine Ramdeen) konnte das Schlimmste verhindern. Erleichterung macht sich da breit, denn mit Blick auf letzte Woche hätte das Szenario auch anders enden und mindestens eine weitere weibliche Gastfigur (ob nun Jody oder Mary oder Alex) in den ewigen Jagdgründen landen können. Stattdessen dürfen alle drei Damen hier überleben und für die weitere Handlung wird genug Kanonenfutter zusammengetrommelt, um den Briten die Stirn zu bieten - inklusive Walt (Nels Lennarson) und Roy (Kerry van der Griend), die wir aus "Dark Side of the Moon" (5x16) noch kennen.
Während Sam mit einer grandiosen Ansprache zum Angriff gegen die Briten bläst, bleibt der verletzte Dean mit Mary und Toni zurück. Auftakt zum Versuch, Mama Winchester aus ihrem mentalen Gefängnis zu befreien. Keine leichte Aufgabe, denn Toni hat gelogen, was eine Umkehr der Gehirnwäsche angeht. Da liegt es nun an Dean, zu Mary vorzudringen.
Der Mindtrip führt uns weit in die Vergangenheit und vor die Ereignisse aus dem Serienpiloten. Mary kümmert sich um eine junge Version von Dean (Anthony Bolognosc), während der erwachsene Sohn auf sie einredet. Da schwingen große Emotionen mit, die auch dem Zuschauer ein Tränchen oder mehr entlocken können. Starke Leistung von Ackles, wobei aber auch das Schauspiel von Smith nicht schlecht ist, deren Mine Stück für Stück aufweicht bis sie schließlich zu Dean blickt und der Bann somit gebrochen wird.
Von außen betrachtet mag das Szenario als solches zwar leicht lächerlich wirken (eindringen in die Gedankenwelt und so), aber auf emotionaler Ebene wird man voll mitgerissen. Insofern eine ausgesprochen gute Lösung, um Mary aus ihrem geistigen Gefängnis zu befreien. Da passen dann auch die letzten Szenen toll ins Bild, als Sam auftaucht und das Happy End der Winchesterfamilie komplettiert. Jedwede Entfremdung von Mutter und Söhnen wird somit überwunden und damit auch ein Ziel der Staffel erreicht. Sehr schön.

Aufräumarbeiten
Die British Men of Letters sind nach dieser Episode zwar recht sicher noch nicht vom Tisch, aber ihre Operation in den Staaten ist vorerst gescheitert. Ob Toni, Ketch oder Dr. Hess (Gillian Barber) - hier wird niemand verschont und gründlich aufgeräumt. Selbst die Bilder von Lucifer (Mark Pellegrino) können Sam nicht dazu veranlassen, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken. Weshalb auch? Mit der Ausschaltung der US-Jäger haben die Briten ihr wahres Gesicht gezeigt. Und dass diese Aktion eine höhere Priorität hat, als sich um die echte Bedrohung zu kümmern (denn Lucy wird vorerst nur beobachtet), spricht ganz klar gegen jedwede zukünftige Zusammenarbeit. Derartige Verbündete, die auch in den eigenen Reihen rücksichtslos morden (jüngstes Beispiel ist Toni), braucht niemand.
Der Angriff auf das britische Hauptquartier und die anschließende Sprengung war da sehr willkommen. Man darf zwar mit Sicherheit monieren, dass unsere Rednecks von Jägern zu leicht den Widerstand überwinden (immerhin laufen die britischen Truppen mit MGs rum und sollten auch besser für den Feuerkampf ausgebildet sein), aber im Großen und Ganzen war das recht ordentlich umgesetzt. Ein wenig mitfiebern mit und um Jody und Sam ließ sich auch, obwohl die beiden genug Redshirts dabeihatten. Vielleicht hätte man Garth (DJ Qualls) noch mit an Bord nehmen können, zumal er schon mehrmals erwähnt und gezeigt wurde. Hätte das Geschehen sicher noch etwas aufgepeppt.
Aber wir wollen mal nicht übertreiben, denn dass man hier (vorerst) einen Schlussstrich unter das Thema „BMoL“ setzt, ist ohnehin sehr erfreulich. An dieser Stelle sollte noch kurz der Kampf Dean vs. Ketch erwähnt werden, der sich ebenfalls sehenlassen konnte. Dass Mary schließlich aufwacht und dazwischenfunkt, lag auf der Hand und war zu erwarten. Dennoch ein passendes Ende der Figur Arthur Ketch. Im Prinzip ist er auch selbst schuld an seinem Ableben. Hätte Dean halt genau wie Toni schlicht die Kehle durchschneiden können. Aber nein, er musste ihn erst aufwecken und mit ihm kämpfen - Hochmut kommt vor dem Fall.

Fazit: In "Who We Are" wird gewaltig aufgeräumt. Das Thema um die Briten findet ein vorläufiges Ende, was sicher nicht nur mich gefreut hat. Den größten Eindruck hinterlassen aber die Szenen mit Dean und Mary sowie das sehr präsente Familienthema der Winchesters. Eine überraschend gute Episode also, die nahezu wunschgemäß endet. Mal schauen, was die finale Folge der Staffel jetzt noch bieten wird.

8/10
 

Sesqua

Lebt noch
Für mich fühlte sich das hier an wie die Finale Folge.

Es war epic inszeniert und hatte einen quasi passenden Cliffhanger mit der Info das Luci noch lebt.

Wenn man hier noch den beginn der Geburt reingepackt hätte... so statt 45min 1 Stunde daraus gemacht hätt dann hätte man das eigentliche Finale sich sparen können und das ganze mit den Riss in fabric in space and time einfach als einstiegsfolge in Staffel 13 packen...
 
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