Die "Alte Schinken"-Problematik

Slevin

New Member
Diego de la Vega schrieb:
Spiel mir das Lied vom Tod und negativ und Filmmusik in einem Satz erwähnen
Das Theme ist genial, gabs da sonst noch andere Musik? :hae:

Diego de la Vega schrieb:
u.a. der (mit Honigwasser angelockten) Fliege, dem Quitschen von dem Windrad...
Oh nein... diese Bilder....ahhhhhhhh..... :ugly:

Diego de la Vega schrieb:
Tu ich... :sad:
Ich stehe diese ruhigen Szenen in alten Western einfach nicht so gut durch. Diese elendigen Smartphones sind vermutlich Schuld...und Fast & Furious!
 

Presko

Well-Known Member
Hmm, die Ältesten sind wohl die Chaplin-Klassiker. Mein beliebtester Klassiker aber ist 12 angry men - den habe ich schon so oft geschaut. Ich muss aber auch zugeben, dass ich mich nur selten an "alte Schinken" wage, weil ich einerseits halt an die moderne Filmästhetik und Erzählweise gewöhnt bin und andererseits halt das Angebot an neuen Stoffen - seien es Serien oder Filme- so riesig ist, dass ich gar nicht gross dazu komme, mich Klassikern zu widmen. Dasselbe gilt übrigens für die Literatur
 

McKenzie

Unchained
Mein letzter Kinobesuch war "Broken Blossoms" (1919) in einem der ältesten Kinos der Welt, mit Live-Klavierspieler. In den letzten Jahren hab ich auch immer wieder ältere Klassiker wie von David Leans Filme oder Vom Winde verweht nachgeholt, teils ebenfalls im Kino. Bei mir mir vermerke ich also eher einen gegenteiligen Trend, wo mich der Großteil der neuen Blockbuster einfach nicht mehr tangiert und ich lieber älteres nachhole.
 

Snogard

New Member
Also ich schaue gerne alte Filme, wenn ich beim durchzappen auf einen stoße. Bevorzugt Jerry Lewis, Rock Hudson, John Wayne, Doris Day, Louis de Funes, Gregory Peck, Charlton Heston usw. Ich mag die alte Farbgebung und den Ton der Synchro. Dabei ist mir das Genre auch egal. Sei es nun Moby Dick, Erdbeben, Cujo, Ein Pyjama für zwei oder Balduin Filme.
Die jungen Leute wird es wohl kaum interessieren, weil damals die Filme nicht durch Effekthascherei oder die Art und Weise des Schnittes interessanter gemacht wurden. Denen ist das meist zu unspektakulär oder zu wenig Krach-Bumm-Bay oder die Effekte (Erdbeben) zu schlecht.
Unserem 18 Jährigen bringe ich grade Lethal Weapon, Die Hard usw näher. Das verkraftet er noch so grade. Ältere Filme mag er auch nicht sonderlich. Weil *Zitat*: gähn.
 

patri-x

New Member
Ich glaube nicht, dass lediglich die Effekte den Jüngeren der Dorn im Auge sind, sondern die Aufmachung der Filme im Allgemeinen. Wie hier bereits schon gesagt wurde: Alte Filme haben einen anderen Ton, eine andere Synchro, einen anderen Soundtrack, ein anderes Bild und dann eben auch alte Effekte, die man als solche erkennt. Man ist dadurch weniger im Film drin, als man sein sollte und einige Filme funktionierten einfach besser in der Zeit, in der sie erschienen sind. Natürlich gibt's auch zeitlose Klassiker. Aber bei den heutigen Sehgewohnheiten ist es oft anstrengend oder eben einfach nur ungewohnt, sich die meisten alten Filme anzusehen. Ich kann mir auch nicht alles ansehen, was alt ist. "Citizen Kane" war bspw. extrem anstrengend für mich und auch "Blade Runner", ein echter Kultfilm, hat mich nicht so gepackt, weil ich ihn mir viel zu spät angesehen habe.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich denke es ist ganz normal das sehr junge Menschen, also Kinder und Teenager sich mit aktueller Kunst beschäftigen. Allermeistens zumindest.
War das je anders? Gerade wenn man einen Sinn dafür entwickelt, was wohl immer unterschiedlich ist, sagen wir mit 10 oder 12 und in den darauf forlgenden Teenagerjahren, fährt man doch immer auf das neue Zeug ab. Als ich 10 war, wollte ich mehr als alles andere Jurassic Park sehen und nicht den alten King Kong. Man lernt gerade so eine Lieblingsband zu haben und die ist in dem meisten Fällen möglichst weit weg vom "alten Kram" den die Eltern oder Lehrer hören und auf dem Schulhof hip, damit man mit den Freundne drüber sprechen kann. Wieviele Millionen Kinder haben in den 90er und 00ern einen Leseboom ausgelöst weil sie Harry Potter gelesen haben? So etwas wird nicht auf einmal wieder durch die unendliche Geschichte oder Oliver Twist ausgelöst.
Mich würde es nicht wundern wenn es dafür auch eine ganz wissenschaftliche Erklärung gibt, dass junge Menschen eher zu Kunst von lebenden Personen, mit (zumindest vermeintlich) aktueller Relevanz tendieren. Sachen die neu und frisch wirken.
Was auch Joel und Patrix schon angesprochen haben, ist nicht nur der Look alter Filme sondern natürlich auch die gesammte Erzählweise. Sämtliche Aspekte eines Films, von der Musik bis zu den Dialogen, modernisieren oder verändern sich dauernd. Neue Herangehensweisen werden von anderen Filmemachern übernommen, entwickelt, parodiert. So gibt es beispielsweise sich überlappende Dialoge, dass also der eine Gesprächspartner vom anderen unterbrochen bzw. gestoppt wird (ein im realen Leben ganz alltäglicher Vorgang) im Film erst seit Ende der 30er Jahre.
Hitchcocks Dolly Zoom in Vertigo war damals etwas ganz Neues. Ein heutiger Jugendlicher hat dieses Kameraeffekt aber sicher schon zig mal in zig Filmen, Serien, ja sogar in deutschen Daily Soaps und Zeichentickfilmen gesehen. Wird ihn daher so einfach ohne Hintergrundwissen vielleicht gar nicht wahrnehmen.
Selbstredend gibt es in alten Filmen trotzdem eine Menge Neues und spannendes zu entdecken.
Ich denke es kommt dann bei den Meisten wirklich erst in erwachsenerem Alter, bei dem einen vielleicht mit 17/18 beim anderen evtl. mit 27/28, dass man seinen Horizont erweitert.
Vor allem wenn man sich wirklich für ein Medium, eine Kunstform interessiert, setzt dieser Effekt wohl schon recht früh ein. Bei manchen Leuten jedoch auch nie.
Wobei es natürlich trotzdem noch zeitliche, geschmackliche oder sonstige Selektion geben kann.

Ich für meine Teil bin was Film, Musik oder Literatur angeht für alles offen. Es gibt überall gute Sachen und es gibt überall Schrott ganz unabhängig aus welcher Zeit, welchem Genre, Land oder ob es sich um sehr kleine oder sehr große Projekte handelt.
Wenn mich etwas interessiert schaue ich mir die guten Sachen gerne an. Und manchmal auch gerne den Schrott. :squint:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Also vorneweg. Die Idee für dieses Thema kam mir aufgrund des TWIN PEAKS-Threads, wo sich doch ein paar für die dritte Staffel interessiert haben, aber sehr skeptisch waren, ob sie die ersten beiden Staffeln aus den 90ern wirklich anschauen möchten. Das machte mich dann schon stutzig und brachte diesen Thread hervor. :wink:
Diego de la Vega schrieb:
Ich schaue immer mal wieder und explizit nach (potenziellen) Schätzchen, die mir unter gegangen sind. Speziell vor meinen Lebensjahren, so da verpasste ich ja mehr. :biggrin:
Gerne wegen Regie, Besetzung, Thema... Erst die Tage zwei Sachen neu erkundet. Walter Hills Ein stahlharter Mann mit Bronson und Space Invaders aka Killer Klowns from Outer Space (auf Netflix) gesehen. Ersten wegen Hill, zweiten weil ich Clowns hasse und neugierig war. Schon seit Jahren.
Die sind zwar durch Zufall nur 70er und 80er, aber das ist jetzt nunmal so.
Diese oder nächste Woche könnten es endlich mal Errol Flyn in Der Herr der Meere werden, den ich schon ewig sehen MUSS. Und ich liebe alte Schinken. Sachen wie Arsen und Spitzenhäubchen, Zeugin der Anklage oder Es geschah am hellichten Tag dreht ja keiner mehr. Ok, in einem Fall ist ein Remake geplant. Von Affleck. Aber gut.

Weshalb nicht sofort sichten? Da ist sooooo viel zu sichten. Und manchmal darf es "nur" ne Folge irgendwas sein, weil Zeit, Lust am Abend. Wochenende eher mal, aber auch da vergisst sich sowas leicht und man klickt fix Netflix oder Prime an, sieht was da und streamt. So, oh Preacher geht weiter, klick...
Ok, was ich hier aber herauslese und was ich als weitergehende Entwicklung ganz gefährlich sehe ist: Wir schauen, was uns die Streaming-Dienste anbieten! Wenn sich mehr und mehr alles dahin zum Digitalen entwickelt, entscheiden also auch scheinbar sie, was die Zeit überdauert und das halte ich doch für gefährlich, wenn man das mal weiterdenkt. :wink:
Das ist natürlich ein anderes Thema, aber wenn man in ein paar Jahren hauptsächlich über Streaming-Dienste konsumiert oder jetzt schon übergibt man ja denen auch eine bestimmte Sondierungsmacht. Klar es gibt auch Alternativen wie MUBI, die ein anderes Angebot anbieten, aber bisher ist doch eher bei den größeren einseitig, wenn man mal in einem gewissen Bereich mehr in die Tiefe gehen möchte. So zumindest mein Eindruck.
NewLex schrieb:
Hmm, ich seh wahrscheinlich deshalb so wenig alte Filme, weil ich kein TV mehr gucke. Und wenn ich nicht explizit auf einen alten Klassiker hingewiesen werde oder in einem Forum davon lese, kann ich auch nicht durch Zufall drüber stolpern.
Der älteste Film den ich gesehen habe ist "Der große Diktator" und nur wegen purem Zufall im TV.
Der 2. Älteste ist dann schon Ben Hur weil er mir als Klassiker schon an mehreren Stellen empfohlen wurde.

Ein weitere Punkt ist auch noch die Zeit. Je älter ich werde umso weniger Zeit hab ich für gute Filme. Ich schaffs schon gar nicht mehr alle aktuellen Filme anzusehen. Ich hab BD´s in meinem Regal die ich noch nie geschaut habe :rolleyes:

Und als letzter Punkt ist das Überangebot von guten Serien zu nennen. Mein Spielfilm Konsum ist seit Netflix und Amazon Prime rasant gesunken.

Fazit: Hätte ich mehr Zeit und schon alle aktuellen Sachen "konsumiert", würd ich auch sicher mehr "alte Schinken" schauen :biggrin:
Interessensfrage: Bekannt, dass es von BEN HUR auch eine (grandiose) Fassung von 1925 gibt und eine eher kurze von 1907, die nur wirklich für Fans des Stoffes brauchbar ist?

Also Serien haben aktuell klar mehr dein Interesse. Wegen der Erzählweise oder wegen was?:smile:
Bambi schrieb:
OMG. Gehöre ich zu einer aussterben Rasse die auch Filme aus den 1920er bis 1940er mag.

Die 2 ältestens Filme die ich gesehen haben sind

Panzerkreuzer Potemkin (1925) ( auf arte)
Metropolis (1927) ( passenderweise im Metropolis Kino hier in HH)

Da ich eh grade in der Zeitspanne bin nicht zu vergessen die Filme des (Unterschätzten) Genie seiner Zeit Charlie Chaplin.

Irgendwann gönne ich mir das Teil

Tja und später denn das Duo Spencer Tracy & Hepburn

Akropro Hepburn sie und Bogart (African Queen) als auch Mitchum und Kerr ( Der Seemann und die Nonnen) haben mich überzeugt dass ein 2 Personen Stück auf engsten Raum sehr gut funktioniert.

Ist zwar noch eine Weile hin, aber bin ich wirklich die einzige die "Ist das Leben nicht schön" am 24.12 spätestens am 25.12 schaut?

Vom Erscheinungsjahr würde ich mich NIE abschrecken lassen. Mich schreckt eher ab wer denn da Regie führt /Handlung oder auch Darsteller.
Da hast du dir ja dann zwei Schwergewichter aus dem Stummfilm + CHarlie Chaplin herausgesucht. Auch mal was von Buster Keaton gesehen? :smile:

Rantman schrieb:
1) Ich schaffe es nicht mal alle interessanten Filme zu sehen, die aktuell rauskommen. Also muss ich filtern. Und dann schau ich mir eben aktuelle Filme an, über die geredet wird, als mir Filme anzuschauen, nach denen kein Hahn mehr kräht. Selbst wenn sie gut sind, gute Filme gibts auch in der Jetztzeit.
2) Ich mag die alte optik nicht. Ich mag volle Fraben, breitbild, HD. wenns alt ist, nimmts mir die imersion
Zu Punkt 1.) Gerade die Diskussion aktueller Filme lässt aber meiner Meinung nach zu wünschen übrig und bei älteren Filmen gibt es ja trotz allem dann auch, je nach Film, genügend zu zu lesen, weil sich schon viele Gedanken darüber gemacht haben. Und eigentlich sollte man zumindest hier im Forum jeden Film irgendwie ins Gespräch bekommen.
Zu Punkt 2.) Gonzo hat es ja bereits erwähnt, dass das alles Punkte sind, die bei einem gut restaurierten Film nicht mehr negativ auffallen würde. Davon aber ist ein Film auch aufgrund seiner Materialität nicht verpflichtet immer perfekt auszusehen und im Grunde ist dein Sehen auch nur eine Gewohnheit, die sich ablegen lässt. :wink:
TheGreatGonzo schrieb:
Rantman schrieb:
Ich mag die alte optik nicht. Ich mag volle Fraben, breitbild, HD.
Ich weiß, was du wahrscheinlich meinst, aber das gab es alles auch schon vor 50 Jahren. Gut, HD ist natürlich eine neue Erfindung, aber restauriert und auf Blu-ray sehen die meisten alten Filme auch hervorragend, oft sogar noch viel besser als die heutigen aus. Aber ich bin zB auch großer Fan davon, wie Filme vor allem in den 60ern und 70ern aussahen. Schaue mir aber auch gerne älteres an, bin in letzter Zeit etwas auf dem Humphrey Bogart-Trip und versuche da einige Filme nachzuholen (Zuletzt den fantastischen Schatz der Sierra Madre gesehen).

Allgemein versuche ich auch viele ältere Filme zu schauen, wie bei allem macht es eben die Mischung aus. So von den 50ern bis zu den 70ern ist vermutlich meine liebste Filmepoche und ich finde die "alten Schinken" oft angenehmer erzählt und ansprechender inszeniert als viele der heutigen.
So ist es. Gerade was Inszenierung und Narration betrifft gab es schon immer interessante und aufwendige Filme, die es sich auch lohnt noch heute zu schauen. Man darf ja auch nicht vergessen, dass viele Filmemacher, die vielleicht jetzt in Richtung Rente gehen (Scorsese, Spielberg...) genau mit diesen Filmen aufgewachsen sind und deren Sichtung ihnen ja nicht gerade geschadet hat. IM Gegenteil. Und gerade Filminteressierte es ja hier im Forum alle sind, sollten ja auch Interesse an Kenntnis und Verständnis der Filmgeschichte haben um das heutige einordnen zu können. Ansonsten bleibt der Film ja ein reines Unterhaltungsprodukt, was es nicht zu reflektieren gilt.
NewLex schrieb:
TheGreatGonzo schrieb:
aber restauriert und auf Blu-ray sehen die meisten alten Filme auch hervorragend, oft sogar noch viel besser als die heutigen aus
So ist es! ZBsp. Ben Hur den ich oben erwähnt habe, sah wirklich genial aus auf BluRay. Was mir noch einfällt ist Alien1 der auch heute noch toll aussieht und bessere Effekt hat als der aktuelle Covenant...
Was aber leider oft sehr am Alter leidet ist die Sprachausgabe bzw. der Sound. Vor allem bei Alien 1 fiel mir das sehr negativ auf wie schlecht doch die deutsche Übersetzung war :unsure: Das zerrt dann doch ein wenig an der Immersion.
Dann schalte doch in den O-Ton um. Aber auch das ist meiner Meinung nach nur eine Gewohnheitssache, die sich bei wiederholtem Konsum nach und nach legen würde.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Porter schrieb:
Recht oft gucke ich einen bestimmten Film von 1954, es ist 20000 Meilen unter dem Meer, einer meiner Lieblingsfilme <3
Mich schrecken die Erscheinungsjahre nicht wirklich ab, nur Schwarz/Weiß schaue ich nicht so gerne, ansonsten ist es eher eine Genre Frage, ich schaue sehr gerne Sci Fi, Tierhorror, Kriegs/anti Kriegsfilme und auch sonst schaue ich gerne mal in das eine oder andere Genre rein.
Was stört dich denn daran bzw. stört es dichc auch bei einem Film aus den letzten Jahren?
Danny O schrieb:
Ich habe keine Probleme mit "Alten" Filmen, vor allem was ist schon "Alt" ? Film ist für mich Film und grade die von "früher",<(so würde ich sie nennen Alt klingt doof" ) haben Grundsteine gelegt und die ganz klar für die heutigen wegweisend waren.

Und es sind einfach schätze die man ab und zu Auffrischen sollte :love:

Mein Ältester war "White Zombie" von 1932, war ganz ok aber schon gut gemacht für die Zeiten.

Naja gerade der Horrorbereich bietet ja aufgrund seiner teilweise niedrigen Budgets Möglichkeiten der Innovationen. Das endet entweder bei schlechten Effekten oder intensiven Horrorfilmen, die gekonnt mit dem Off spielen, wie beispielsweise Jacques Tourneurs CAT PEOPLE. Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Remake von Paul Schrader. :wink:

Die ältesten Filme, die ich gesehen habe, müssten Nosferatu und Metropolis sein. Die Charlie Chaplin Filme natürlich auch, aber da weiß ich nicht genau, wann sie jeweils rausgekommen sind. Nur, dass Der große Diktator kurz vor dem Zweiten Weltkrieg rauskam.

In einem Filmforum werden wohl die meisten User auch die alten Klassiker gesehen haben. Wer an den Filmklassikern nicht interessiert ist, sind vermutlich eher die Zufalls-Kinogänger, die erst vor von den Plakaten am Kino erfahren, welche Filme denn überhaupt neu rausgekommen sind. Wir sind da nicht besonders representativ.

Wobei der Zeitfaktor auch eine Rolle spielt. Da in unserer Zeit deutlich mehr Filme rauskommen als vor 50 oder 100 Jahren, hat jede Generation immer mehr Filme nachzuholen (neben den ganzen aktuellen). Selbst wenn man sich auf die Klassiker und Kultfilme beschränkt, sammelt sich trotzdem immer mehr an.

Mir ging es wie gesagt schon um die User hier und nicht um den normalen Kinogänger. Natürlich sieht da die Lage ganz anders aus.

Ich mag alte Filme. Es gibt glaube ich einen unterschied ob man gerne Filme sieht oder an Filmen interesiert ist

Panzerkreuzer Potemkin (1925) ( auf arte)
Metropolis (1927) ( passenderweise im Metropolis Kino hier in HH)

Diese Filme sollte man als Film Interessierter Mensch früher oder später gesehen haben. So wie noch zig andere.
Nur so kann man nachvollziehen wie es dazu gekommen ist das Filme heute so sind wie sie sind.

Interessant schon wieder die beiden. Aber kein Interesse an weiteren Werken aus der Zeit bekommen?

Ich gucke ab und zu gerne alte Klassiker. Die 12 Geschworenen und Im Zeichen des Bösen liebe ich.
Dennoch gibt es durchaus Faktoren, weshalb ich oft aktuelle Filme bevorzuge:

-alte Filme laufen nicht im Kino, nicht immer gibt es auch eine ansprechend restaurierte Blu-ray/DVD (zu humanen Preisen)
-es findet sich keiner zum mitschauen, da allgemein kein/wenig Interesse an älteren Filmen besteht bzw. diese schon bekannt sind
-aktuelle Filme ermöglichen Diskussionen, da mehr Leute diese im selben Zeitraum gesehen haben
-einige ältere Filme ziehen sich an gewissen Stellen doch schon sehr und da wir heutzutage musikalisch schon sehr verwöhnt sind was Filmmusik angeht, fallen sehr ruhige Abschnitte mir auch extrem negativ auf (habe das erst kürzlich bei Spiel mir das Lied vom Tod wieder gemerkt, wo ich am Anfang fast wahnsinnig geworden bin, weil über gefühlt ne halbe Stunde einfach NIX passiert)
-ich bin an die moderne Erzählweise und visuelle sowie akustische Qualität von Filmen gewohnt, so dass oft einfach die Motivation fehlt, was auch mit der schon angesprochenen Immersion zusammenhängt

Die zwei ältesten Filme, welche ich gesehen habe und die mir grad in den Sinn kommen, sind Metropolis und Der Herr der sieben Meere. Bin allerdings nicht mit den Veröffentlichungsjahren aller Filme vertraut, die ich je gesehen habe.

Also wenn man mal von der Überschwemmung an Mediabooks von Genrefilmen der 60/70er absieht, was mittlerweile überhand nimmt und Filme mit fragwürdiger inhaltlicher Qualität in teurer Aufmachung bringt, so gibt es zahlreiche Klassiker zum Beispiel von Eureka aus England zu humanen Preisen. In solchen Veröffentlichungen steckt dann meistens auch etwas mehr Arbeit als in der Veröffentlichung eines aktuellen Titels, da kann es dann im Preise auch mal mehr sein als 5€ aus der Ramschkiste.

Heutzutahe musikalisch veröwhnt? Also es gibt in der Filmmusik zwei Epochen (Golden Age und Silver Age), die ja schon aussagen, dass scheinbar das Beste schon war. Das sei ma dahingestellt, aber in einer Zeit, wo man auf orchestrale Filmmusik hoffen muss, würde ich nicht sagen wir sind verwöhnt nur weil manche Filme unnötig durchkomponiert sind mit Musik für jede Sekunde.




Welche zwei sind denn eure bisher ältesten FIlme, die ihr gesehen habt?


Bei mir wären das Das Cabinet des Dr. Caligari und Metropolis.

Bei Stummfilmen hab ich mich noch eher zurückgehalten. Davon ab schließe ich kein Jahrzehnt aus. Habe ja auch schon einige Klassiker gesehen.
Und wenn da nicht die ganzen Serien wären, hätte ich vielleicht noch einige mehr nachgeholt als in den letzten Jahren gesehen habe.

Und die Serien kann man nicht zurückstellen?:wink:

Wissentlich ist wohl Metropolis der Rekordhalter bei mir. Charlie Chaplin, Stan & Laurel etc. könnte aber auch noch älter sein.

Dann gerne uralte Horrorfilme: King Kong, Dracula etc. - zieht sich eher durch alle Zeitalter bei mir.

Nur leider kommt ja im TV fast nur noch Heavy Rotation der großen Studio-Verträge, vor Allem bei den ÖR auch noch angereichert um Tatort, Polizeiruf, anderen Eigenproduktionen und Tonnen von Skandinavien/UK-Krimis. Kein Platz für alte Schätze - Außnahme eher sehr selten mal arte, wenn da nicht die gleiche Grütze läuft oder was Französisches aus der Wüste.

Heißt du konsumierst Filme hauptsächlich noch über das Fernsehen?
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Es ist, wie so oft Einstelluingssache. Man sollte natürlich ein Grundinteresse mitbringen, aber wer sich über das moderne Kino beschwert und deswegen zum modernen TV wechselt (was ja nicht wenige sind), könnte bei "alten" Filmen fündig werden. Und dann ist es nicht mit einem "alten" Film getan, nicht mit einem Film pro Epoche und Genre, sondern mit mehreren. Hier wird nach den ältesten geguckten Filmen gefragt und irgendwie hat jeder schon einmal einen stummfilm gesehen, meistens, wie genannt, CHaplin. Aber man muss die ZEitgenossen kennenlernen, muss erkennen, was damals Standard war, um die Besonderheit der bis heute bekannten Klassiker wahrzunehmen und wertzuschätzen. Man sollte nciht zwei, drei Stummfilme gesehen haben, sondern 20-30.

Vorwürfe, "alte" Filme seien lahm und zäh halte ich auch für deplatziert bzw. kurzsichtig. Man könnte umgekehrt auch argumentieren, moderne Filme seien inkohärente Unsinnswerke, die jedweden Inhalt maximal anreißen, aber nichts darin investieren, wirklich eine Geschichte mit wirklichen Figuren zu erzählen. Und beides wären Generalisierungen. Soll heißen: Man kann sich immer die passenden Beispiele aussuchen, wenn man nur lange genug sucht. Natürlich hat es immer wieder Neuerungen gefunden; offensichtlich natürlich im Bereich der Spezialeffekte, aber auch im Bereich der Erzählweisen. Das ist auch mit einer Art "Erziehung" des Publikums verbunden. Man hat den Begriff "MTV Generation" damals arg kurz gefasst und vollständig ad absurdum geführt, aber MTV war eine Schule für die heutigen Edgar Wrights, Wachowskis, Bays etc. was Schnitttempo, Kamerabewegungen, Übergänge etc. betrifft. Und dennoch sind all diese Leute von Filmemachern und Werken inspiriert, die "alt" oder gar "steinalt" sind. Michael Bays Lieblingsfilm (oder zumindest einer seiner absoluten Favoriten) ist "West Side Story" und ja, der ist im Vergleich zu "Moulin Rouge" oder den Step Up Filmen wahrscheinlich lahm, aber "lahm" ist eine negative Wertung, weil man versäumt die ausgewogene Erzählweise, funktionierende Figuren und die grundsätzliche Andersartigkeit von Technik, Schauspielstil und damaliger Gegenwartskultur anzunehmen. Und nein, das heißt nicht, dass man alte Filme immer gut finden muss, aber wenn man von vornherein ablehnend und in Erwartung von "Lahmarschigkeit" einen "uralten" Film wie Matrix, Pulp Fiction, Indiana Jones, Star Wars, Night of the Living Dead, Der unsichtbare Dritte, M, Die Reise zum Mond anschaut, wird man auch nur Lahmarschigkeit entdecken. Einstellungssache halt.

So ist es. Die hier im Thread auch offensichtlichte Tendenz, sich in Serien zu flüchten, könnte gerade der Punkt sein an dem man mit früheren Filmen Abhilfe schaffen könnte. Man denke beispielsweise an Werke aus dem New Hollywood, die mit ihren Genrerevisionen noch heute Blockbustermüde-Zuschauer abholen können.

Das Theme ist genial, gabs da sonst noch andere Musik?

Den Frauenchor einfach ganz vergessen?:squint:

Mein letzter Kinobesuch war "Broken Blossoms" (1919) in einem der ältesten Kinos der Welt, mit Live-Klavierspieler. In den letzten Jahren hab ich auch immer wieder ältere Klassiker wie von David Leans Filme oder Vom Winde verweht nachgeholt, teils ebenfalls im Kino. Bei mir mir vermerke ich also eher einen gegenteiligen Trend, wo mich der Großteil der neuen Blockbuster einfach nicht mehr tangiert und ich lieber älteres nachhole.

Im Kino natürlich umso besser. Schade, dass es da nur noch so wenige Möglichkeiten gibt.

Die jungen Leute wird es wohl kaum interessieren, weil damals die Filme nicht durch Effekthascherei oder die Art und Weise des Schnittes interessanter gemacht wurden. Denen ist das meist zu unspektakulär oder zu wenig Krach-Bumm-Bay oder die Effekte (Erdbeben) zu schlecht.
Unserem 18 Jährigen bringe ich grade Lethal Weapon, Die Hard usw näher. Das verkraftet er noch so grade. Ältere Filme mag er auch nicht sonderlich. Weil *Zitat*: gähn.

Kann man so pauschal eigentlich nicht sagen. Klar die Effekte sind Kinder ihrer Zeit, aber gerade im Bereich des Schnitts bzw. der Montage wurde schon immer experimentiert. Eigentlich mehr als heute bzw. schaust du dir einen Film von Sergej Eisenstein an, weißt du woher Luc Besson die Idee hat die Eingangssequenz von LUCY so zu inszenieren, wie er das gemacht hat.

Ich glaube nicht, dass lediglich die Effekte den Jüngeren der Dorn im Auge sind, sondern die Aufmachung der Filme im Allgemeinen. Wie hier bereits schon gesagt wurde: Alte Filme haben einen anderen Ton, eine andere Synchro, einen anderen Soundtrack, ein anderes Bild und dann eben auch alte Effekte, die man als solche erkennt. Man ist dadurch weniger im Film drin, als man sein sollte und einige Filme funktionierten einfach besser in der Zeit, in der sie erschienen sind. Natürlich gibt's auch zeitlose Klassiker. Aber bei den heutigen Sehgewohnheiten ist es oft anstrengend oder eben einfach nur ungewohnt, sich die meisten alten Filme anzusehen. Ich kann mir auch nicht alles ansehen, was alt ist. "Citizen Kane" war bspw. extrem anstrengend für mich und auch "Blade Runner", ein echter Kultfilm, hat mich nicht so gepackt, weil ich ihn mir viel zu spät angesehen habe.

BLADE RUNNER zu spät?! Oje, oje.
Und die "meisten, alten Filme" finde ich dann schon sehr hochgesteckt. Heißt bei dir endet also das primäre Interessen vor 1990?

Was auch Joel und Patrix schon angesprochen haben, ist nicht nur der Look alter Filme sondern natürlich auch die gesammte Erzählweise. Sämtliche Aspekte eines Films, von der Musik bis zu den Dialogen, modernisieren oder verändern sich dauernd. Neue Herangehensweisen werden von anderen Filmemachern übernommen, entwickelt, parodiert. So gibt es beispielsweise sich überlappende Dialoge, dass also der eine Gesprächspartner vom anderen unterbrochen bzw. gestoppt wird (ein im realen Leben ganz alltäglicher Vorgang) im Film erst seit Ende der 30er Jahre.
Hitchcocks Dolly Zoom in Vertigo war damals etwas ganz Neues. Ein heutiger Jugendlicher hat dieses Kameraeffekt aber sicher schon zig mal in zig Filmen, Serien, ja sogar in deutschen Daily Soaps und Zeichentickfilmen gesehen. Wird ihn daher so einfach ohne Hintergrundwissen vielleicht gar nicht wahrnehmen.
Selbstredend gibt es in alten Filmen trotzdem eine Menge Neues und spannendes zu entdecken.

VERTIGO besteht aber aus mehr als nur diesem Effekt.
Und das überlappende Dialoge erst Ende der 30er auftauchen (aber wo tun sie das noch heute?:wink:) liegt ja vielleicht auch etwas daran, dass es erst ab 1928 nach und nach Ton gab.
 

MamoChan

Well-Known Member
Das ist doch mal ein richtig schönes Thema! :smile:

TheRealNeo schrieb:
Wieso ist das so, dass sich so viele vor einem Großteil der bisherigen Filmgeschichte verschließen?


Ich kann nicht für andere sprechen, aber ich kann mir ein Desinteresse oder gar Ablehnen alter Filme zum einen aus Unwissenheit erklären, und dass moderne Filme einfach viel eher im Fokus stehen.
Ich selbst mag alte Filme, viele habe ich auch schon in der Kindheit gesehen und darum lieben gelernt, aber ich will lieber gar nicht wissen, welche Perlen mir vielleicht entgangen sind, weil ich von vielen Filmen einfach noch nie gehört habe.
Früher, so in den 90ern, las ich regelmäßig in der "TV Highlights". Die Zeitschrift gibt es zwar noch heute, aber damals wurden dort nicht nur Serien sondern auch Filme besprochen. Immer wieder gab es dort TV-Tipps und eine ausführliche Besprechung von Filmen aus den unterschiedlichsten Epochen. Dadurch bin ich auf einige schöne Filme aufmerksam geworden, die ich andernfalls vielleicht nie gesehen hätte, wie beispielsweise "Die Dämonischen". :smile:
Ich selbst mag auch "alte" Filme. Die Inszenierung, die Bilder, selbst den Ton. Ich liebe ja richtig alte Synchros aus den 50ern beispielsweise. :biggrin:



TheRealNeo schrieb:
Welche zwei sind denn eure bisher ältesten FIlme, die ihr gesehen habt?

Puh, das ist gar nicht so einfach. Der älteste Film, den ich zumindest ausschnittweise auf Youtube gesehen habe, war "Frankenstein". Aber den fand ich trotz geringer Spieldauer sehr anstrengend.
Ansonsten ist es der Film "Nosferatu". :smile:
Weitere alte Filme aus den 30ern und 40er sind:
Dracula
Frankenstein
Frankensteins Braut
Son of Frankenstein
Ghost of... Ach, die gesamte "Monster Legacy Collection" halt. :biggrin:
King Kong
Son of Kong
Metropolis
Das Geheimnis des Wachsfigurenkabinetts (ich gebe zu, den Titel musste ich eben wieder googlen. :biggrin:

Filme aus den 50ern, die ich auch heute noch gerne sehe:
Godzilla
20.000 Meilen unter dem Meer
Die Fahrten des Odysseus
Panik in New York
Der Teufelshauptmann
Die Fliege
und noch einige, die mir gerade nicht einfallen. "Ist Manche mögens heiß" auch aus den 50ern?


Gerade dieses Jahr habe ich ein paar Filme von früher nachgeholt, wie das Quatermass Experiment ("Schock!"). Demnächst werde ich mir mal den zweiten Film anschauen. :smile: Aber es ist halt schwierig dafür Zeit zu finden. AUch "Goldrausch" habe ich erst dieses Jahr zum ersten Mal gesehen und fand ihn sehr gut. Da fällt mir ein, dass ich mir auch mal wieder alte Stan Laurel und Oliver Hardy-Filme anschauen könnte. Früher habe ich sie gerne gesehen. :smile:



TheRealNeo schrieb:
Noch jemand außer Hitchcock präsent vor den 50ern?
Was meinst Du? Filme, die noch heute Präsent sind? Darsteller oder Regisseure, die noch heute Präsent sind?


TheRealNeo schrieb:
Warum bringt euch das Erscheinungsjahr eines Films zum Umschalten/Abschalten/Nichtkauf?

Tut es nicht. :wink: Wenn mich die Beschreibung eines Filmes interessiert, schaue ich ihn mir gerne an, oder wenn er filmhistorisch interessant ist. :smile:

Slevin schrieb:
-es findet sich keiner zum mitschauen, da allgemein kein/wenig Interesse an älteren Filmen besteht bzw. diese schon bekannt sind

Ja, das ist einer der Hauptgründe, weshalb ich selten mal einen Film von früher schauen kann. Meistens muss es was sein, was meine Frau gucken will, und die guckt derzeit lieber Greys Anatomy als die 12 Geschworenen. :biggrin: :sad:
Jedoch versuche ich unsere Kinder für Filme von Früher zu begeistern. Letzten Samstag haben wir "Die unendliche Geschichte" geguckt. Für uns vielleicht nicht sonderlich alt, für die beiden aber ein uralter Schinken. Auch Hatari haben wir schon geguckt, und die Szene mit den badenden Elefantenbabies war genau das Richtige für sie. :smile:

Mir fällt gerade ein, dass ich dieses Jahr auch "Stoppt die Todesfahert der U-Bahn 123" gesehen habe, welcher von Tony Scott mit "Die Entführtung von Pelham 123" ein schönes Remake bekommen hat. Ich muss auch zugeben, dass das Remake ein wirklich guter Film ist und viele neue Ideen mit einbringt und dem ganzen einen gelungenen modernen Anstrich verpasst, aber im direkten Vergleich gefällt mir das Original mit Walter Matthau sehr viel besser.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
METROPOLIS ist von 1927, also eigentlich dein Ältester. :tongue:
###

Zur HItchcock-Frage. Ging mehr in die Richtung, welche Persönlichkeiten/Filmemacher da noch bekannt sind.
 

Revolvermann

Well-Known Member
TheRealNeo schrieb:
VERTIGO besteht aber aus mehr als nur diesem Effekt.
Ohne Frage.
Das waren natürlich bloß Beispiele, welche sich auf zahllose andere filmische Aspekte anwenden lassen. Auch ganz abgesehen vom Optischen, trifft das genauso auf Erzählmuster oder Darstellungen zu. So dass ein alter Film für junge Augen leicht unbesonders, langweilig wirken kann, obwohl er es gar nicht ist.
Weswegen es auch, wie Joel bereits ansprach, für den Film-Interessierten wichtig ist, viele Filme aus ganz verschiedenen Epochen zu sehen. Damit man ein Gefühl für die jeweiligen Erzählweisen entwickelt. Man muss sich drauf einlassen und bestimmte Sachen in Relation sehen.
Ich sehe das immer ein wenig wie beim Bier oder Whiskey. Für Leute, die keinen Alkohol trinken mag der Vergleich nicht aufgehen und vielleicht ist er sowiso nicht ganz griffig aber in jungen Jahren mmögen die meisten auch kein Bier. Selbst wenn man damit anfängt, als Teenager, trinkt man oftmals um es einfach mitzumachen oder um es zu probieren. Ein richtiger Geschmack für die Sache stellt sich erst später ein. Erst wenn man erfahren ist, kann man all die unendlich vielen Sorten einschätzen und schätzen, feine Nuancen erkennen und das Getränk innerhalb seiner Art bewerten und genießen.
Das soll jetzt kein Aufruf zum Alkohol trinken werden. Finger weg!
Ich habe in meinem Leben keinen Jugendlichen getroffen, der einen guten von einem schlechten Whiskey unterscheiden kann.
Das nur zu Einordnung meiner Fallbeispiele.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
TheRealNeo schrieb:
Und die Serien kann man nicht zurückstellen?:wink:
Nicht ohne therapeutische Hilfe. :ugly:
Wenn ich mal mehr Zeit habe, also sprich Urlaub, dann nehme ich mir auch mal die Zeit, abends einen Film zu gucken.
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
TheRealNeo schrieb:
Ok, was ich hier aber herauslese und was ich als weitergehende Entwicklung ganz gefährlich sehe ist: Wir schauen, was uns die Streaming-Dienste anbieten! Wenn sich mehr und mehr alles dahin zum Digitalen entwickelt, entscheiden also auch scheinbar sie, was die Zeit überdauert und das halte ich doch für gefährlich, wenn man das mal weiterdenkt.
Das ist natürlich ein anderes Thema, aber wenn man in ein paar Jahren hauptsächlich über Streaming-Dienste konsumiert oder jetzt schon übergibt man ja denen auch eine bestimmte Sondierungsmacht.
Und was ist daran genau neu? Ach ja, es ist online. Denn für mich ist das nichts anderes, als Videotheken seit den 1980er Jahren taten. Denn ob ich vor Ort an einem Regal stehe, durch die Gänge laufe und von links nach rechts und dann eine Reihe abwärts und wieder von links nach rechts und immer so weiter mache, oder ab ich von links nach rechts (oder ganz wild, umgekehrt) durch die Datenbank bei Streaming-Anbieter XY klicke... Ich hab immer nur das, was vorausgewählt wurde. Logisch.
Aber nirgends steht geschrieben, ich würde mich nicht auch abseits von Streams bewegen. Von daher... wie immer ist man auch für sich selbst verantwortlich, sich zu informieren, was es sonst noch so gibt, und gab. Und das schließt auch alten Schinken mit ein.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Diego de la Vega schrieb:
Ich hab immer nur das, was vorausgewählt wurde.
Wobei man immer noch mehr EInfluss auf das hat, was man guckt als beim normalen Fernsehprogramm, wo man immer nur das gucken kann, was gerade zu der Zeit auf den verschiedenen Sendern läuft.
 

Clive77

Serial Watcher
TheRealNeo schrieb:
Also vorneweg. Die Idee für dieses Thema kam mir aufgrund des TWIN PEAKS-Threads, wo sich doch ein paar für die dritte Staffel interessiert haben, aber sehr skeptisch waren, ob sie die ersten beiden Staffeln aus den 90ern wirklich anschauen möchten. Das machte mich dann schon stutzig und brachte diesen Thread hervor. :wink:
Nur, damit ich das richtig verstehe - du fragst hier jetzt nach, weshalb sich die Leute keine alten Filme anschauen, weil jemand in einem Serienthread keine "alte" Serie bzw. deren 25 Jahre alten ersten beiden Staffeln anschauen wollte? Müsstest du dann nicht eher danach fragen, weshalb sich "niemand" alte Serien anschaut? :hae:
(nicht falsch verstehen, das hier gewählte Thema ist durchaus interessant)

Kurz noch OT:
TheRealNeo schrieb:
Wir schauen, was uns die Streaming-Dienste anbieten!
Dieser Satz ist irgendwie komisch in dem Zusammenhang. Denn man wählt doch den Streamingdienst, der einem möglichst das bietet, was man sehen will. Bei dir klingt das so, als wenn man dann keine Wahl mehr hat und gezwungen wird, sich bestimmte Dinge anzusehen. Ich meine klar, es werden einem fast überall relativ schnell Dinge vorgeschlagen, die einen noch interessieren könnten und ebenfalls im Progamm des Anbieters sind (was ja auch in meinem Sinne ist, erleichtert die Suche nach Stoffen, die ich mag). Aber gezwungen wird niemand und wenn nix mehr im Programm ist, was ich sehen will, dann wird halt das Abo gekündigt und anderswo geschaut.

Zurück zum Thema: Bei den "alten Schinken" ist es bei mir nicht so, dass ich generell alles sehen möchte (geht ja auch garnicht, dazu ist das Leben zu kurz). Was ich mir anschaue, muss mich halbwegs interessieren. Das können ältere Werke eines Regisseurs sein oder die Vorlage zu einem Remake oder etwas, was mir nur zufällig über den Weg gelaufen ist. Und dann hangel ich mich manchmal weiter oder auch nicht.
Beispiel: Flash Gordon (1980). Fand den Film damals nett gemacht, also mal nachgesehen, was es da sonst noch gab. Entsprechend die Uraltserie von 1936 gesehen und auch die beiden Folgestaffeln. Dabei über Buster Crabbe gestolpert und gesehen, dass der auch im Serial zu Buck Rogers (1939) die Hauptrolle hatte. Also nachgeholt und mich gefragt, ob es da schon was Neueres gibt. Schwupps, kam die Buck Rogers Reihe von 1979 auf meinen Radar. Gesehen (okay, nur die erste Staffel komplett) und mich tierisch gefreut, als dort ein alter Buster Crabbe einen Gastauftritt hatte.
Ähnlich ging mir das auch bei der Universal Monster Reihe - neuere (für einige hier wahrscheinlich eher "ältere") Filme gesehen, Interesse an den ollen Kamellen bekommen und die mal gesichtet.

Was ich damit sagen will: Ich halte nicht ziellos nach den alten Sachen Ausschau. Da kommt immer irgendwo Interesse auf, wenn ich mal nachschaue, ob es mehr zu einem (aktuellen) Thema, einer Person oder sonstwas gibt und erst dann "will" ich etwas älteres oder gar uraltes gerne mal sehen.
Kenntnis und Verständnis der Filmgeschichte ist da bei mir zweitrangig oder eher weiter hinten. Ich schaue mir alte Filme und Serien nicht an, um mich weiterzubilden, sondern weil ich Spaß an der Sache habe und mich auch die ollen Kamellen unterhalten können - zwar meist auf andere Art und Weise, aber das ist vollkommen in Ordnung.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Clive77 schrieb:
Und dann hangel ich mich manchmal weiter oder auch nicht.
Ähnlich lief das bei mir teilweise auch ab. Einen oder vielleicht auch ein paar Filme mit z.B. McQueen, Bogart oder Stewart bzw. von Hitchcock oder Stanley Kubrick gesehen und das Schauspiel/ der Film haben mir so gut gefallen, dass ich mehr sehen wollte.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
@Clive

Die geäusserte Antipathie bezog sich im Laufe der Diskussion nicht nur auf Serien, deswegen die Öffnung für weitere Gattungen. :wink:
 
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