Clive's Crazy Corner: DC V Marvel - Spawn of Superheroes

Clive77

Serial Watcher
Nach etwas längerer Pause gibt es wieder einen neuen Artikel. Thema diesmal:

DC V Marvel - Von den Anfängen bis heute

Ich habe mir mal angesehen, welche Comicfilme es bis dato gibt und mir überlegt, welche da wohl den größten Eindruck (finanziell, bei den Kritikern, beim Publikum) hinterlassen haben und das Genre vorwärts brachten. Zusammengekommen sind unterm Strich zehn Filme, wobei aber auch zahlreiche andere erwähnt werden.

Viel Spaß beim Lesen!

Achso, die Umfrage da oben listet alle zehn Filme auf und mich würde mal interessieren, welcher davon bei euch am besten angekommen ist. Jeder darf zwei Stimmen abgeben.


PS: Wie immer vielen Dank an Jay für's Einpflegen! :smile:
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Meine zwei liebsten Superheldenfilme sind nicht in der Umfrage, allerdings die jeweiligen Vorgängerfilme, nämlich Batman und Spider-Man. Beides okaye Filme, die allerdings erst in ihren Fortsetzungen zu absoluter Höchstform aufliefen. Spider-Man 2 ist wahrscheinlich der perfekteste Superheldenfilm bisher und steckt alle MCU-Filme locker in die Tasche, und es ist erstaunlich wie Sam Raimi denkwürdige Actionszenen, große Emotionen und Slapstickhumor in einen stilistisch so eigensinnigen wie runden Film packt. Klar ist er oft etwas überlebensgroß emotional, aber ich denke, dass darf er ruhig sein, so als großes, gefühlvolles wie enorm unterhaltsames Comicepos. Darf man außerdem erwähnen, dass Danny Elfmans Filmmusik grandios ist? Batmans Rückkehr dagegen könnte als großer Comicfilm kaum seltsamer sein, gleichermaßen düster und kitschig, ist Burtons bizarre Interpretation so eigenwillig, wie eine Comicverfilmung sein kann. Ich mag auch Nolans erste zwei Batman-Filme sehr, aber ich liebe es, dass Burton auf alles etablierte gepfiffen hat und den bestimmt idiosynkratischsten, seltsam-erotischsten Superheldenfilm aller Zeiten gemacht hat, ein Film den es so wahrscheinlich nie wieder geben wird. Darf man außerdem erwähnen, dass Danny Elfmans Filmmusik grandios ist?

Meine Wertung also am Ende, DC:Marvel - 1:1 :biggrin:
 

jimbo

ehemals jak12345
Teammitglied
Im Text funktionieren die ersten beiden Trailer nicht.
Batman hält die Welt in Atem
Superman and the Mole Men

Captain America II: Death Too Soon(1979) mit Christopher Lee !
Hat sich hier mal jemand an den Supergirl Film getraut ? Schlechter als Flash Gordon sieht das auch nicht aus.

Superman II - Enjoy Coca Cola !
Oh, Swamp Thing von Wes Craven

Toller Artikel, der recht locker geschrieben ist.
 

Clive77

Serial Watcher
@Faustus: Thanks! :smile:

@Gonzo: Würde ich sogar zustimmen. Allerdings ohne den jeweils ersten Teil nicht so wirklich möglich, daher nicht unter den zehn Filmen aus der Umfrage / dem Artikel. Fortsetzungen (im eigentlichen Sinne) wollte ich ohnehin nicht mit reinnehmen, es sei denn, sie haben sich deutlich positiv auf diverse Faktoren (Einspiel, Kritiken, etc.) ausgewirkt - daher "nur" The Dark Knight als eine Ausnahme in der Liste.
Aber ja, Danny Elfmans Filmmusik ist grandios. Würde sagen, dass sein Batman Theme auch das prägnanteste des Genres ist. Da kommt nicht viel ran, ein echter Ohrwurm.

@jak: Trailer sind fixed und sollten sich jetzt aufrufen lassen.
Supergirl (1984) habe ich nicht gesehen. Muss ich aber mal nachholen... :ugly:
Thanks! :smile:

@Woodstock: Nein, die fehlen da bestimmt nicht. :biggrin:
 

Clive77

Serial Watcher
Woodstock schrieb:
Doch die fehlen, denn Winter Soldier war bisher der besten Teil des MCU.
Da gehen die Meinungen sicher auseinander. Aber darum geht es in dem Artikel auch garnicht. Vielmehr um die bedeutendsten Filme des Genres von den Ursprüngen bis heute. Also die Filme, die große Veränderungen bewirkt haben mit Blick auf bestimmte Faktoren. Fortsetzungen, naja, siehe meine Antwort an Gonzo...

Edit: Umfrage ist in der Tat interessant. :bibber:
 

Grintolix

Well-Known Member
Gäbe es hier ein niederkniehendes Smilie, ich würde dir 10 herklatschen. Toller Artikel, super geschrieben, extrem interessant zu lesen. Schade, dass deine "langen" Beiträge so "kurz" sind. Ich könnt noch stundenlang weiterlesen. :top:
 

Danny O

Well-Known Member
Keiner nimmt x-Men 2000 :ugly: den habe ich damals das erste mal im Kino gesehen , war auch da im nach hinnein ehr ein "naja" :wink:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Im Grunde gehe ich mit Gonzo d'accord. Spider-Man 2 ist für mich bis heute der gelungenste Comicfilm. Nicht als Adaption, aber als Kulminierung aller wichtigen Elemente. Eine sympathische Heldenfigur durchläuft eine wichtige dramatische Veränderung, trifft auf einen ungewöhnlichen, mit Gadgets ausgerüsteten Superbösewicht und wird zu unglaublichen Actionszenen herausgefordert, mit sensationeller Musik mit Wiedererkennungswert unterlegt und mit allerlei kleinen witzigen und merkwürdigen Momenten gespickt.

The Incredible Hulk hat storytechnisch ähnliches versucht. Der Held, der seine Superkräfte nicht mehr länger haben will bis er lernt, die Verantwortung zu übernehmen. Obwohl der aber ebenfalls gute Actionszenen, einen ordentlichen Bösewicht, solide Musik und einen charismatischen Hauptdarsteller hat, ist er das beste Vergleichsbeispiel. Raimis Film ist einfach in schlichtweg allem besser.

Als zweiten Film hätte ich The Dark Knight nehmen können, weil es ein ungemein großartiger Film ist. Habe mich aber für die Avengers entschieden, gerade weil TDK so vehement kein typischer Comicfilm sein will. Bis auf Outfits und Batmans Arsenal könnte das auch ein gewöhnlicher Heist-Thriller sein. Avengers 1 hingegen verbindet den kindisch bunten Smashspaß besser als die meisten anderen. Klar, der Vorlauf der vielen Figuren wie Iron Man ist schon wichtig - allein für sich stehend gäben die Figuren im Film weniger her - andererseits ist er ja auch das Ende von Phase 1.

Unterm Strich muss ich sagen, dass ich beinahe alle Comicverfilmungen mag. Manche sind besser, manche schwächer, aber selbst mit Filmen wie Catwoman, Steel, Ghost Rider 2, Fantastic Four 2016 oder Superman 4 kann man seinen Spaß haben. Ich glaube wirklich unsympathisch schlecht waren bloß Kick-Ass 2, The Spirit und Turtles 3.

Superman ist nach wie vor ein hervorragender Einstand. Reeve verkörpert den gutherzigen Boyscout besser als alle anderen Superman Darsteller und Gene Hackman gibt einen guten Luthor ab. Okay, alle anderen Filme im einzelnen zu besprechen würde hier den Rahmen sprengen, deswegen ranke ich die einfach mal fix:

Spider-Man
The Avengers
The Dark Knight
Batman
Logan
Batman Begins
Iron Man
Superman
Deadpool
X-Men

Wer generell was gegen Comicverfilmungen hat, der übersieht vermutlich die Vielfalt, die das Material ermöglicht. Allein schon bei den Fox Filmen: Deadpool, X-Men 1, X-Men: First Class, X-Men: Days of Future Past und Logan sind so unterschiedlich, dass man keineswegs kritisieren kann, Comicfilme gäben zu wenig Abwechslung her. Und so matschig es bislang laufen mag, aber auch die Viererkette Man of Steel - Batman v Superman - Suicide Squad - Wonder Woman fiel recht unterschiedlich aus. Es muss nicht immer der Origin erzählt werden, und es muss auch nicht immer alles nach Schema F ablaufen.

Wer sich allerdings Filme wie Ginger Snaps, Solaris, Dilwale, Das Cabinet des Dr Caligari, Moulin Rouge und Mr Noboddy von Comicfilmen erwartet, übersieht, dass es nun mal primär mainstreamorientierte Blockbusterfilme sind. Mit denen muss verglichen werden, nicht mit den kleinen.

Natürlich darf man sich vor den Kopf schlagen, wenn es seit 2007 bereits eine dritte Spider-Man Inkarnation gibt, wenn Fox die Fantastic Fours weiterhin nicht auf die Reihe bekommt oder tatsächlich überflüssige Neuauflagen von Watchmen und Sin City geplant sind.

Schöner Artikel, Clive. Du hattest mich spätestens bei der Erwähnung von Condorman. :top:
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Jay schrieb:
Ich glaube wirklich unsympathisch schlecht waren bloß Kick-Ass 2, The Spirit und Turtles 3.
Die 3 würde ich mir eher noch das eine oder andere Mal angucken als Ghostrider 2, Elektra oder Superman 4.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Schöner Artikel, stimme in eigentlich allem zu. Da es hier aber darum geht, welche Comic Verfilmungen bedeutsam in der Geschichte waren, fehlen für mich ein paar wichtige Punkte:

1) Die erfolglosen
Ja, erfolgreiche Filme werden häufig kopiert und sorgen dafür, dass es gewisse Formeln gibt, die immer wieder angewendet werden.
Viel wichtiger ist aber auch, welche Filme finanziel floppen, obwohl sie filmisch gesehen sehr gute Filme sind. Denn diese Filme zeigen den Studios, was sie eben (zu dem Zeitpunkt) nicht machen dürfen.
Beste Beispiele sind für mich Watchmen und Scott Pilgrim. Beides sehr gute Filme, die aber komplett anders waren als alle anderen Filme zu der Zeit und damit den Studios gezeigt haben, dass "Experimente" und andere Richtungen gefährlich sind. Ich halte beide Filme für essentiel wichtig, wenn man verstehen will, wieso Marvel eine immer gleiche Formel anwendet und keine Risiken eingeht. Gleichzeitig beeinflussen beide Filme durch ihre Machart zukünftige Generationen von Filmemachern.
Beide Filme kamen im Grunde "zu früh" und wären zu einem anderem Zeitpunkt mit anderem Marketing vermutlich deutlich erfolgreicher gewesen.

2) Rated R Konflikt
Es gab schon immer einzelne Rated R Comic Verfilmungen, aber nach Blade 2 gabs eigentlich keine erfolgreichen mehr, sodass sich die Studios auch nicht mehr getraut haben, in diese Richtung zu investieren. Vollkommen zurecht sagst du, dass Deadpool hier sehr wichtig war. ABer ich glaube fast, Deadpool hätte es ohne den Erfolg von Kick-Ass nie gegeben.

3) Expansion in andere Welten
Ja, Marvel baut seine Filme recht identisch auf, dennoch sind sie Risiken gegangen, Superhelden zu zeigen, die nicht auf der Erde angesiedelt sind. Thor war ein erster Schritt, um zu prüfen, wie das ankommt, richtig losgelegt haben sie dann aber erst mit den Guardians. Losgelöst von der Erde, mit der seltsamsten Heldenkonstellation die es bisher im Kino gab, war dieser Film ein immenses Risiko, der total hätte floppen können. Statt dessen kam einer der besten Marvel Filme heraus, der in vielerlei Hinsicht aus den anderen Hervorsicht und Hoffnung gegeben hat, dass sich Marvel zutraut langsam immer mehr zu machen. Und es zeigt, dass man keine bekannten Charaktere braucht, um einen guten Film zu machen und Zuschauer anzulocken.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Schöner Artikel, Clive.
Wie immer gut zu lesen und unterhaltsam. :top:


Jay schrieb:
Als zweiten Film hätte ich The Dark Knight nehmen können, weil es ein ungemein großartiger Film ist. Habe mich aber für die Avengers entschieden, gerade weil TDK so vehement kein typischer Comicfilm sein will. Bis auf Outfits und Batmans Arsenal könnte das auch ein gewöhnlicher Heist-Thriller sein. Avengers 1 hingegen verbindet den kindisch bunten Smashspaß besser als die meisten anderen.
Immer wieder vernehme ich, The Dark Knight sei ein Michael Mann-artiger Thriller. Das ist absolut korrekt. Dennoch ist er genauso eine Comicverfilmung wie Avengers.
Einige Leute sprechen nämlich von TDK als Thriller und meinen das negativ. Dabei ist es im Comicfilm als auch im Comic als Printmedium gerade das, was die wirklich tollen Geschichten ausmacht, wie ich finde.
Natürlich ist Avengers auch ein 1A Comicfilm. Einer der Besten. Es muss aber nicht unbedingt Smashspaß sein, um als "Superheldenfilm" durchzugehen.
Wäre die Inszenierung Batmans mit seinem pompösen Auftreten und den Zimmer-unterlegten Actionszenen so möglich gewesen, wenn es sich nicht um Batman, sondern um beispielsweise einen Chicagoer Cop gehandelt hätte? Mit Sicherheit nicht. Wäre Banes Plan in TDKR zu übernahme Gothams so aufgenommen worden wenn es Robert De Niro als etwas übergeschnappter Unterweltboss von New York in einem Michael Mann Film in die Wege geleitet hätte? Nein. Man hätte es als übertrieben und käsig empfunden, weil dieses Szenario oder diese Inszenierung nicht in die ganz reale Welt passt.
Und genau da kommt dann der Aspekt des Superhelden, der Comicverfilmung zum tragen.
Wird der Roadtrip eines jungen Mädchens und eines alten Mentors durch eine dystopische Endzeit Kulisse schlechter wenn man aus dem Mädchen eine Mutantin macht und aus dem Mann Wolverine? Ich denke es macht erst einen richtig guten Comicfilm aus, wenn man eine potentiell gute Geschichte hat und der Fakt, dass es Superhelden gibt, dem etwas hinzufügt. Nicht Einschränkungen begründet, da man ja einen bunten Spaß draus machen muss, sondern Möglichkeiten eröffnet, weil man mit Superwesen mehr machen kann.
Deswegen sind die besten Superheldenfilme einfach gute Filme, mitunter einfach Genrefilme und meine Stimme kann völlig überraschungsarm an The Dark Knight gehen.
 

El Duderino

Well-Known Member
Interessanter Beitrag, auch wenn optische Highlights wie Dick Tracy und Sin City leider komplett fehlen. Immerhin präsentieren diese Streifen eine Comicoptik, an die bei nicht einmal Sam Raimi in seinen wunderbar flockigen Spidey Filmen rankommt.

Meine Stimme ging jedenfalls, und das aus komplett nostalgischen Gründen, an Batman.

Der Film hat mich damals schwer beeindruckt, mit Burtons Gothic Oper kam ich so richtig in Kontakt mit der Fledermaus, ich kann mich sogar noch genau erinnern, welch Unmengen an Merchandising für den Film verwendet wurde- ich als kleiner Knirps war da genau im richtigen Alter um deshalb komplett auszuflippen. :biggrin:

Auch wenn der Film inzwischen recht formelhaft daherkommt, hat er, wenn man vor allem die Atmosphäre betrachtet, noch immer seine Berechtigung am Comicfilm Olymp. Ist auch einer der wenigen Filme, mit denen ich fast lückenlos mitsprechen kann. :whistling:
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Euch ist bwwusst, dass die Kritik auf der Startseite von "Ich - unverbesserlich 3D" auf diesen Thread verweist?
 

fNx

Well-Known Member
Super Artikel, auch die Intermezzos greifen viele Nischenfilme auf. Vielleicht hätte zum Schluss ein kleiner Absatz zur Suicide Squad gepasst, trotz der ganzen Erfolge ein Teamup Film mit bekannten Schauspielern nicht zwingend Erfolg bringt. Wie Du schon zurecht vermutest, wenn Justice League nicht rockt siehts duster aus bei DC, obwohl Wonderwoman ein bisschen Kredit zurückgeholt hat.
Ansonsten hätte ich wohl Kick-Ass auch als eigenen Meilenstein gebracht, der R-Rated (Und wie Du erwähnt hast Deadpool & Logan zur Realisierung gebracht hat) den nötigen Erfolg gebracht hat.
 

jimbo

ehemals jak12345
Teammitglied
Und Kick-Ass ohne Superhelden und Superschurken ist.
Also ohne Fantasyelemente auskommt.
 

Clive77

Serial Watcher
@Rantman: Gute Punkte, wobei einige zumindest teilweise angesprochen wurden. Der Artikel ließe sich mit erweiterter Betrachtung auch sicher noch enorm vergrößern, aber eigentlich wollte ich nur einen kleinen Überblick geben und mich hauptsächlich auf die besagten zehn Filme konzentrieren.

Zu 1)
Sehr schwierig zu beurteilen, ob ein Flop filmisch gut und daher unverdient gefloppt ist. Watchmen beispielsweise liegt bei 65% bei den Tomaten, was zwar ein generell positives Echo widerspiegelt, aber doch weit unter dem liegt, was andere Filme zu der Zeit bereits geliefert hatten. Ganz sicher war es ein Versuch, mal etwas anderes zu machen und der ist (finanziell) gescheitert. Inwiefern dadurch ein Weg für andere Filme ähnlichen Typs verbaut wurde, lässt sich aber nur schwer einschätzen. Scott Pilgrim hatte ich ehrlich gesagt gar nicht auf dem Schirm.
Unterm Strich müsste man da recht viel spekulieren, aber das wollte ich gar nicht. Es geht ja auch vielmehr um die Auslöser von Filmreihen (und -Universen), die ihren Stempel hinterlassen haben und dem Genre etwas Neues gegeben haben - etwas halt, wo man den Einfluss später deutlich spüren konnte. Und (@Gonzo & Jay) die sowas wie „Batman Returns“ oder „Spider-Man 2“ erst möglich gemacht haben.
Mit Leichtigkeit hätte ich übrigens noch kurz auf weibliche Superhelden im Genre eingehen können. „Supergirl“, „Catwoman“ und „Elektra“ sind mal grandios gescheitert – da wäre „Wonder Woman“ ein echter Meilenstein in Bezug auf das Genre. Aber eine solche Diskussion ist wohl eher in einer anderen Kolumne aufgehoben.

Zu 2)
Ja, richtig, R-Rated Filme gab es in dem Bereich immer wieder. Aber nach Blade II auch einige wenige, die erfolgreich waren. Constantine zum Beispiel (wenn auch eher knapp im grünen Bereich), der kurioserweise keine Fortsetzung erhielt. Und Kick-Ass natürlich auch, ja. Aber einen Einfluss auf grünes Licht für „Deadpool“ sehe ich da nicht. „Kick-Ass“ ist von 2010 und hat mit seiner Fortsetzung 2013 wieder kaputt gemacht, was der erste Teil aufbaute (womit R-Rated sicher wieder zu den Akten gelegt wurde). Daraus würde ich nicht schließen, dass das Einfluss auf „Deadpool“ hatte. Das war ein reines Wagnis und hätte ähnlich in die Hose gehen können wie andere R-Rated Filme zuvor (siehe „Dredd“). Mir ist es ehrlich gesagt auch ein Rätsel, wie der Film fast 800 Mio. am Box Office erreichen konnte. Gutes Marketing, Zuschauerinteresse, Kritikerlob, etc. sind natürlich alles Faktoren. Aber fast 800 Mio. in der Kasse? Wahnsinn. Davon träumen noch heute viele Superheldenfilme, die ihre Figur in einem Einzelfilm an den Start schicken.

Zu 3)
Hmm. Auch schwierig. Thor hatte jetzt nicht die Zahlen von Iron Man und auch der erste Captain America war erfolgreich, aber doch in einem überschaubaren Bereich. Die blieben jedenfalls beide deutlich unter dem Einspiel von Iron Man. Insofern ja, das Risiko war da (noch) relativ hoch, dass die nicht angenommen werden könnten und ebenfalls ja, da wurde was anderes probiert, welches später mit den Avengers zusammengeführt wurde, aber auch hätte direkt floppen können.
Was jetzt aber das Risiko der Guardians angeht, sehe ich das nicht ganz so groß. Zu der Zeit hatte man schließlich schon das MCU aufgebaut, den anfänglichen Helden ihr erstes Treffen gegeben und da war es der nächste logische Schritt, die Heldenpalette in Phase 2 zu erweitern. Was ich sagen will: Zur Zeit der Guardians hatte Marvel bereits bewiesen, dass sie gute Filme abliefern und hätten sich auch einen Flop leisten können. Hätte Guardians nicht funktioniert, wäre das nicht ganz so schlimm gewesen.
Dass er funktioniert hat und zudem noch einige der beliebtesten Helden hervorbrachte, ist natürlich bemerkenswert. Aber die „Expansion in andere Welten“ wurde bereits durch „Thor“ vollzogen und mit Quill sind die Guardians auch stets etwas „geerdet“ (was ja auch einen nicht unbeträchtlichen Teil des Funs ausmacht).

@El Duderino: Oha, ja. „Dick Tracy“ und „Sin City“ flogen da unter meinem Radar. Liegt vielleicht daran, dass es da nicht unbedingt „Superhelden“ gibt. Ich fand die beide auch toll, würde sie aber nicht als Meilensteine des Genres auffassen (jedenfalls mit Blick aufs „Erbe“). Und wenn man die reinnimmt, müsste man auch sowas wie „From Hell“ erwähnen, den ich auch ziemlich großartig fand. But again, no superheroes.

@Mabruk: Mehr Werbung kann nie schaden. Und Jay hat es noch nicht bemerkt. Von daher: Psst, nicht weitersagen. :wink:

@fNx: „Kick-Ass“ war gut, aber kein Meilenstein. „Deadpool“ muss sich da so gesehen auch erst noch beweisen (mit dem Sequel), hat aber schon Einfluss auf „Logan“ gehabt und mit Sicherheit veranlasst, dass R-Rated wieder salonfähig wird. Wenn man nur auf das Rating blickt, hätte da dann auch „Blade“ stehen müssen. Hatte ich sogar kurz überlegt, aber dem steht dann halt wieder nur eine recht gelungene Fortsetzung (mit der ich auch gewisse Probleme habe, Stichwort: Whistler) und ein schwacher dritter Teil gegenüber…
 

fNx

Well-Known Member
@Clive
Zu dem Thema R-Rating
Wäre die Lücke zwischen Blade und Deadpool zeitlich gesehen nicht ein bisschen groß? Würde ja sogar fast davon ausgehen, dass durch Blade 3 erstmal wieder ein paar Jahre Pause einkehrten. Dann kam dann irgendwann der günstige (~30 Mio $) Kick Ass daher, der Gewalt mit Selbstirone und Satire in einer Weise präsentiert, dass die reine Gewalt nicht das Hauptthema des Filmes wurde. Erst Logan war ja wieder (vgl zu Blade) düster und größtenteils ernst und trotzdem erfolgreich. Wobei es sicherlich interessant wäre zu wissen, wieviel Erfolg bei dem Film von Wolverine kommt, unabhängig von der Machart des Films.
 
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