Mudbound ~ 40er Jahre Rassismus-Drama mit Garrett Hedlund, Jason Mitchell [Kritik]

Diego de la Vega

Not Yet Rated
BG Kritik: Mudbound (Joel)

Von Netflix nach der Sundance Premiere akquiriert und diversen Meinungen nach eine Perle und womöglich gar Oscar-Material für Netflix. Von Regisseurin Dee Rees (Bessie, Pariah) inszeniert, geht es um den Konflikt zwischen Weißen und Schwarzen nach dem Zweiten Weltkrieg, den auch ein Kriegsheimkehrer in Mississippi zu spüren bekommt. Denn der Rassismus ist auch nach der Zeit auf den Schlachtfeldern - wo Schwarz und Weiß Seite an Seite kämpften - allgegenwärtig. Basierend auf dem gleichnamigen Buch von Hillary Jordan, mit Garrett Hedlund, Jason Mitchell, Carey Mulligan, Jason Clarke, Mary J. Blige, Rob Morgan, Jonathan Banks. Ab dem 17. November weltweit bei Netflix im Stream.

Trailer (50% gesehen, gefällt)
 

Joel.Barish

dank AF
Sieht erstklassig aus. Dee Rees' "Pariah" habe ich gesehen, der war ebenfalls schon sehr gut.

Für Deutschland wird das eh nichts, aber ich bin mal auf Netflix' Kino-Strategie für die USA gespannt, denn es heißt, dass man viel mit diesem Film vorhat.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Oh, ich will. Der sieht für mich deutlich auffälliger aus als der reißerische The Birth of a Nation, der ja der nächste 12 Years a Slave werden wollte.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Zwei Familien im brütenden amerikanischen Süden der 40er durch Freundschaft und Tragödie, durch Krieg und Frieden zusammengeschweißt. Im Guten wie im Schlechten.
Trostlos und doch hübsch in Bild und Sprache. Sehenswert.

7,5/10
 

patri-x

New Member
Schöne Kritik, sehe das ziemlich ähnlich. Mit dem Film macht man nichts verkehrt, aber der erhoffte Knaller blieb leider aus. Netflix' bester Film bleibt für mich damit immer noch Beasts of No Nation.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Schöne Kritik, sehe das ziemlich ähnlich, jedoch wie patri-x ebenfalls ein klein bisschen weniger preisend. Für mich wäre Mudbound (klingt nach nem Footballmanöver) kein allzu prägender Oscartitel, sollte er nominiert werden, auch wenn er ein paar Felder weit interessanter ist als Nate Parkers The Birth of a Nation. Die Gegenüberstellung find ich ungemein interessant, die Wahrnehmung und (In)akzeptanz auf beiden Seiten des Teiches. Die Bindung der beiden Soldaten unterschiedlicher Farben durch ein Erlebnis, das sich die Zivilisten nicht vorstellen können. Das primitive Farmersleben ohne Frauenrechte, während die Mondlandung nur noch 30 Jahre entfernt ist, sowie der Konflikt der Hautfarben und der Prägung durch die Vergangenheit. Weniger gelungen finde ich jedoch, wie es im Film zusammengestellt ist, was fast schon episodischen Charakter hat und nie so recht zusammenkommen will.

Jason Mitchell war klasse in Straight Outta Compton, hier hätt ich mir fast noch mehr Wut gewünscht (und mehr Szenen von drüben), während hingegen Banks fast schon zu platt auftritt. Hedlund, sorry, ist fehlbesetzt, bzw nicht schlecht, wird dem Potenzial aber nicht gerecht. Cary Mulligan wird kaum einbezogen, beobachtet meist bloß nachdenklich. Die 'schlimme' Szene gegen Filmende erschien mir auch etwas farblos und stumpf positioniert, im Grunde so, wie TBOAN komplett ausfiel. Schlimme Sachen zu visualisieren mag effizient Unangenehmes schaffen, aber man muss es meiner Meinung nach besser vorbereiten und verpacken, damit es filmisch noch mehr wirkt.

Nicht falsch verstehen, Mudbound ist rundum ein durchaus guter Film, aber so wirklich ergreifen wie 12 Years a Chiwetel konnte mich Mudbound nicht. Ich sage ein guter kleiner Film, aber kein wichtiger großer.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ein kleiner Fehler hat sich in Joels rundum gelungene Kritik eingschlichen. Die Romanvorlage ist von Hillary Joran und nicht von Drehbuchautor Virgil Williams.
 
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