Outlaw King ~ Chris Pine ist Robert The Bruce [Kritik]

Diego de la Vega

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BG Kritik: Outlaw King (Joel)

Von Hell or High Water-Regisseur David Mackenzie ist Chris Pine der berühmte schottische König Robert The Bruce. Zudem mit u.a. Aaron Taylor-Johnson, Florence Pugh, Tony Curran, Stephen Dillane und Billy Howle. Hier der erste Blick auf den "Outlaw King". In 2018 auf Netflix, da Netflix-Original aus UK.
 
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Envincar

der mecKercheF
Trailer

Netflix haut mal wieder einen raus. Regisseur: David Mackenzie der auch Hell or High Water gemacht hat und wieder mit Chris Pine zusammenarbeitet, welcher den Schottenkönig Robert the Bruce verkörpert.

Trailer gefällt mir sehr gut. Sieht vom Niveau aus wie Vikings.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Der Trailer macht echt was her, auch wenn sich Matthew Macfadyen sich bei mir schon etwas zu sehr ins Gedächtnis gebrannt hat. Naja, aber Chris Pine kann man schon mal eine Chance geben.

Und endlich sieht man die Schlacht um Bannockburn auch mal und bekommt sie nicht nur geteast, bevor die Credits losgehen. I'm looking at you, Mel Gibson :ugly:
 

Woodstock

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Hoffentlich ignorieren sie nicht wieder tatsächliche, historische Ereignisse und verfälschen den Rest. Ich sehe in deine Richtung Gibson!

In Braveheart gab es beim Battle of Sterling Bridge nicht mal eine Brücke! :ugly:

Und Robert the Bruce hat Wallace nicht verraten! Dazu hatte er nie die Chance. Stand nie auf seiner Seite. Im Gegenteil! Vieles von dem was im Film Wallace zugesprochen wurde, war eigentlich zhe Bruce. Zum Beispiel war the Bruce eigentlich“Braveheart“. :facepalm:

Ich hatte erst Bedenken wegen Pines Akzent aber der geht erst.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Sieht wirklich nicht übel aus.
Kommt es mir nur so vor oder bekamen wir in letzter Zeit recht wenig Mittelalter-Filme? Und noch weniger, die halbwegs erfolgreich waren?
 

Rhodoss

Well-Known Member
Abgesehen von den historischen Fakten ist Braveheart schon n ziemlich geiler Film - und mit dem muss sich Outlaw King nun messen lassen - aber es sieht verdammt gut aus. Ich will es!
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Woodstock schrieb:
Historisch gibt es aber Mängel.
Aber im Vergleich zu anderen Filmen, wie u.a. "Braveheart", sind die allesamt noch zu verschmerzen, finde ich.​

"Outlaw King" ist schön gefilmt, gut besetzt und spannend erzählt. Für eine Netflix-Produktion hat der Film echt einiges auf dem Kasten, was natürlich wieder Hoffnung macht, dass die auch bei Filmen so langsam den Bogen raus haben.

So ein paar kleinere Momente haben mich etwas rausgerissen, weil es schon sehr wirkte, als wolle man die Geschichte etwas "Game of Thrones"-isieren, aber so schlimm war es jetzt auch nicht. Dafür war das politische Kalkulieren und Pläne schmieden in der ersten Hälfte dann doch wieder viel zu gut. Und wie beeindruckend ist dieser allererste Shot bitte? :w00t:

7 / 10 gute Performances von Aaron Taylor-Johnson
 

Rhodoss

Well-Known Member
hat mir durchaus gefallen - lange nicht so emotional wie z.B. Braveheart oder Der Patriot - dabei aber historisch wenigstens etwas näher an der Wahrheit. Ordentliches Schlachtengetümmel - auf jeden Fall aufwendig inszeniert. In vielen Szenen merkt man, dass man sich wirklich auch mit den Statisten im Hintergrund mühe gegeben hat - wirklich jeder wuselt irgendwie rum und tut gerade was sinnvolles. Sein es spielende Kinder in Burgen oder Schmiede die auch wirklich ihr Eisen bearbeiten. In vielen anderen Produtkionen rennen verkleidete Statisten nur blöd im Hintergrund durchs Bild, aber keiner "lebt" richtig.

ich würde auch so 7/10 "gestürzten Pferden" geben
 

Revolvermann

Well-Known Member
Keine Ahnung ob die raus geschnittenen 20 Minuten dem Film geschadet oder genutzt hätten, jedenfalls fand ich die erste Hälfte sehr gehetzt, episodisch und emotional leer. Da gibts 2 bis 3 wichtige Storypoints, einen emotionalen Abschied und die Einführung einer wichtigen Figur in Gruppe, und das Ganze dauert vielleicht 3 Minuten.
Die zweite Hälfte mag wesentlich generischer sein aber erst dort konnte man Zugang zu zumindest einigen Figuren bekommen. Wirklich in die Tiefe geht hier allerdings Niemand. Was schade ist, denn der Film ist gut in Szene gesetzt, hat einen ordentlichen Cast und eine durchaus spannende Geschichte aus der Geschichte.
Solide. Bin aber überzeugt, da hätte viel mehr bei rumkommen können.

5,5/10
 

Joel.Barish

dank AF
Revolvermann schrieb:
Keine Ahnung ob die raus geschnittenen 20 Minuten dem Film geschadet oder genutzt hätten
Weiß ich natürlich auch nicht, aber David Mackenzie selbst möchte die längere Fassung am liebsten vernichten oder besser noch aus der Erinnerung aller löschen, die sie gesehen haben. Soll heißen: Der Regisseur bevorzugt ganz klar und unmissverständlich diese neue/finale Fassung, die auf Netflix gelandet ist. So geht es auch den meisten Kritikern, die beide Fassungen gesehen haben. Einen lesenswerten Bericht dazu gibt es u.a. hier.
 

Envincar

der mecKercheF
Fand den Film echt nicht gut. Die Charaktäre bekommen kaum Tiefe und deren Schicksale lassen einen dann auch ziemlich kalt. Die Kampfszenen waren ganz in Ordnung aber da bietet eine Serie wie GoT schon ein ganz anderes Niveau. Rest wirkte dann auch einfach zu gehetzt. Der Film im Ganzen lies einfach einen sehr unrunden Eindruck. Würde maximal eine 3/10 geben befürchte ich.
 

Puni

Well-Known Member
Ich sehr das ähnlich wie Revolvermann und Envincar. Irgendwie belanglosigkeit, emotional nicht packender Film ohne große Spannung und mit recht langweiligen Charakteren. Warum zb Chris Pine so ein toller König und Stratege ist, außer dass er einmal Holzpflöcke aufgestellt hat, war mir zu keiner Sekunde wirklich klar.
 

Joel.Barish

dank AF
Finde diese Reaktionen doch ein wenig überraschend. Würde, wie beschrieben, ja auch nicht so weit gehen, den Film als gelungenes Charakterdrama zu feiern, aber da gibt es für mein Empfinden doch einige interessante Ansätze zu holen. Pine/The Bruce soll ja z.B. gar nicht der super-tolle Stratege sein. Kann mich nicht erinnern, dass das so mal formuliert wurde. Er wird König ("König"), da er es will, da er bereit ist, die Unterwerfung der schottischen Adligen vor König Edward zu beenden, die selbstgefällige Lethargie abzulegen und einen neuen Freiheitskampf zu starten. Und seine erste wirkliche Aktion zeugt ja nun nicht gerade von ausgeklügelter Diplomatie, sondern von einem brutalen Pragmatismus. Die schottischen Clans und Adelshäuser sind dreigeteilt, auf potentielle The Bruce Anhänger, auf Anhänger des Konkurrenten und auf Edward-Treue. Ein Element musste/wollte Robert the Bruce direkt herausnehmen, auch wenn das zur Folge hatte, dass er sich neue Feinde macht.
Ich finde auch gerade am Anfang ist das Privatleben von Robert the Bruce recht interessant aufgebaut. Es wird in der zweiten Hälfte leider nicht wirklich weiterverfolgt, aber Robert als Witwer, die neue Ehefrau, die Hochzeitsnacht und das Selbstbewusstsein/politische Selbstverständnis der Ehefrau - das ist nicht nichts. Wie gesagt, die zweite Hälfe lässt vieles davon versanden und nur halb ausformuliert zurück, aber in Grundzügen gibt es hier schon was zu holen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Da hast du ganz recht. Da ist nicht nichts. Da ist sogar eine ganze Menge vorhanden, weswegen ich es auch so schade finde, dass nicht mehr daraus gemacht wurde.
Ja, Bruce ist Pragmatiker und sein Verhalten erklärbar aber mal überhaupt nicht mit dem gespielten Charakter verbunden. Pine ist blass und irgendwie völlig uninteressant. Da sehen wir den Film wohl sehr unterschiedlich.
Auch das Privatleben hat soviel wo man hätte ansetzen können. Wird aber nicht gemacht. Der Dialog, in dem seine Frau sich zu ihm bekennt ist ganz nett aber auch bloß eine einzige Szene. Später steht sie auch unter Folter zu ihm und als Zsuchauer weiß man auch warum - es gab ja diesen kurzen Dialog. Das erklärt ihr Verhalten, macht es aber überhaupt nicht nachvollziehbar oder in irgendeiner Weise emotional Gewichtig. Als ob man eine Pilotfolge gesehen hätte, auf die nichts folgt. Ich kann mich ehrlich gesagt nach 2 Tagen an keine einzige Szene mit seiner Frau/Kind erinnern die besonders erinnerungswürdig gewesen wäre. Die Schlacht am Ende ist ebenfalls total austauschbar.

Achso und zum kürzeren Cut: Da glaub ich dann mal einfach dem Regisseur.
 

Joel.Barish

dank AF
Da kommt sicherlich einiges zu kurz. Die Szene mit der Frau, die du ansprichst, wo sie trotz Folter zu ihm steht, fand ich schon recht wirkungsvoll und auch emotional. Wobei ich auch vermute, dass das zu 75% an der Performance von Florence Pugh liegt. Aber insgesamt klingt es für mich, als sei man hier etwas zu streng, da der Film Dinge versucht und anfängt, nur eben nicht zufriedenstellend beendet. Andere Filme, die das gar nicht erst versuchen, werden - gefühlt - oft netter durchgewunken. Das hängt allerdings sicherlich auch damit zusammen, dass "Outlaw King" keinen großen Ersatz hat, sprich als unterhaltsamer Mittelalter Actionfilm nicht so ganz taugt, denn...
Revolvermann schrieb:
Die Schlacht am Ende ist ebenfalls total austauschbar.
...dem würde ich zustimmen. Das habe ich auch in der Kritik versucht anzureißen, dass ich mir wünschen würde, diese Filme fühlten sich nicht immer verpflichtet, mit einer großen Schlacht zu enden. Und so spektakulär manche Actionszenen auch sind, aber diesen Eindruck habe ich auch bei "Game of Thrones", wo die komplexen politischen und charakterlichen Elemente der ersten Staffeln einem erhöhten Spektakel weichen mussten. Bin da sehr gespannt, wie die finale Staffel diesbezüglich aussieht. Wäre sehr enttäuscht, liefe es nur auf eine große Endschlacht gegen Väterchen Frost hinaus.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich denke, darauf läuft es hinaus. :squint: Kommt wohl drauf an, was sonst noch so abgeht.

Vielleicht ist man tatsächlich etwas ungerecht beim Anlegen der Messlatte. Wobei ich mit meinen 5,5/10, um mal bei den blanken Punkten zu bleiben, ja gar nicht so tief nach unten gegriffen habe. Der Film ist nicht schlecht.
Aber kann gut sein dass man bei Blockbuster XY nicht mal den Versuch einer Charakterentwicklung wahrnimmt und nach dem Abspann doch irgendwie halb zufrieden aus dem Kino stolpert, weil am Ende mal wieder einige Pixel aufeinender geschossen haben. Da wäre es sicherlich öfter angebracht sich selbst mal zu fragen, ob man da gerade zumindest den Versuch etwas nachhaltiges zu schaffen, gesehen hat oder man sich vom Spektakel hat blenden lassen.
"Outlaw King" jedenfalls versucht es.
 
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