So, da ich noch Baby Driver und Dunkirk nachholen konnte, sowie mir noch Free Fire und Arrival wieder in den Sinn gekommen sind... endgültige Liste
1. Blade Runner 2049
Mit Abstand der beste Film des Jahres. Denis Villeneuve hat einen Film geschaffen, der so eigentlich keinen Grund gehabt hat zu existieren. Blade Runner hat dem Film keinen Ansatz gegeben zu entstehen und doch funktioniert es auf eine Art und Weise, die den ersten Teil übertrifft.
Villeneuve und sein Team haben die Welt von Blade Runner glaubhaft dreißig Jahre weiterleben lassen, sodass es komplexer, gefährlicher und schöner wurde, als es Blade Runner schon war.
Für mich hat Blade Runner 2049 etwas ähnliches geschafft, wie Mad Max Fury Road vor drei Jahren gemacht hat. Einen alten Klassiker fortgesetzt, neu - und weitergedacht und das in einer Kinolandschaft, die das eigentlich absolut nicht möglich machen sollte. Zwischen riesen Franchises mit zig Sequels die im Jahrestakt erscheinen erscheinen diese Filme und sind Meisterwerke des Kinos, obwohl alles dagegen spricht.
2. Shin Godzilla
Shin Godzilla war eine absolute Überraschung für mich. Ab und an hab ich mal einen der alten Gummi-Schinken gesehen, aber nie das Original. Nach dem relativ okayen US Remake von 2014 war ich schon auf Shin Godzilla gespannt. Enttäuscht wurde ich absolut nicht.
Der Film nimmt Godzilla und setzt ihn in die Ursprungsidee zurück. Ein Wesen, geschaffen aus den Fehlern der Menschen, dass als Metapher für den Rückschlag der Natur steht. Genau das passiert hier und zwar deutlich. Überschwemmungen, Erdbeben und andere Naturkatastrophen hinterlassen deutliche Spuren und Godzilla hinterlässt sie alle nacheinander.
Der Punkt der dann folgt, hat bei mir am meisten Eindruck hinterlassen: Es wird hauptsächlich aus politischer Sicht gezeigt, wie mit den Katastrophen umgegangen wird und wie trotz der unzähligen Opfer für manche doch nur der eigene Werdegang und Karriere im Mittelpunkt stehen.
Trotz einiger käsiger Momente hat Shin Godzilla damit eine unfassbar gute Reflektion auf die heutige Zeit geschaffen und bei mir mächtig Eindruck hinterlassen.
3. Logan
Erst in seinem siebten Auftritt als Wolverine durfte Hugh Jackman wirklich zeigen, was der Charakter kann. Nicht nur die rohe Gewalt, sondern die Tiefe die in manchen Comicfiguren steckt. Leider wird die bei den meisten Verfilmungen oft übersehen, umso trauriger ist es, dass es in seinem letzten Auftritt so grenzenlos funktioniert hat. Komischerweise muss man grade Deadpool dafür danken, dass Fox da keine wirklichen Grenzen vorgegeben hat und man endlich diesen Weg einschlagen konnte.
Und als Abschied für die X-Men Filme seit 2000 ist der Film einfach perfekt. Ich weiß nicht genau, welches Element den Film so erhaben macht, aber es sind so viele die so gut funktionieren. Zum einen die Figuren, die endlich ihr "wahres Ich" zeigen können, die einfache, klassische aber umso persönlichere Geschichte, eine raue Inszenierung und die harte musikalische Untermalung.
Der Film hat für das Genre soviel richtig gemacht und es ist eine Schande, dass es jetzt wieder aufhört. Man kann nur hoffen, dass weiterhin solche Entscheidungen getroffen werden, die diese Filme ermöglichen.
4. Arrival
Uffz. Noch so ein Batzen an Film. Relativ klein und eine stetige Fokussierung auf eine Persönliche Geschichte. Hinzukommt der absolut grandiose Umgang mit dem SciFi Genre an sich, denn auch hier ist weniger manchmal viel mehr. Kein Bombast und dennoch atemberaubende Bilder und Themen, die nur in diesem Genre zu finden sind.
5. Baby Driver
An sich ein relativ okayer Film, aber die Wright-EInflüsse machen ihn eben zu einem besonderen Film. Perfekte Abstimmung, astreiner Schnitt, ungewöhnlicher Storyaufbau der mir sehr zugesagt hat. Der Film hat hat zwar nicht so stark eingeschlagen, wie The World's End, oder Hot Fuzz, aber trotzdem knorke!
6. Free Fire
Total absurdes, abgedrehtes und überdrehtes Action-Comedy-Kammerspiel. Ein fabulöser Cast, eine Lagerhalle und viel zu viele Waffen. Die Idee ist grandios, Umsetzung war top, vielleicht nicht ganz so knackig von der Laufzeit her, aber ansonsten hatte ich mit dem einfach eine teuflisch gute Zeit.
7. John Wick: Chapter 2
Eine astreine Fortsetzung, die dem ersten Teil in nichts nachtsteht. Ein absolutes Brett von Actioner, der Reeves knallhart durch den Film jagt und ein ziemlich erwartungsvolles Ende übrig lässt.
8. Es
Ich bin nicht der größte Fan vom Horrorgenre, aber Es hat einfach soviel Spaß gemacht den Kids durch das Abenteuer zu begleiten. Dazu eine top Inszenierung, knorke Effekte und einen tollen Pennywise!
9. Justice League
Endlich hat das DCEU geschafft, was es mit vier Filmen vorher mehr schlecht als recht geschafft hat: Es hat sich selbst gefunden. Spaßig, bunt, tolle Figuren. Man kann jetzt munkeln woran es am Ende lag, dass es diesesmal so gut funktioniert hat. Der einfache Plot? Mehr Humor? Keine Ahnung, aber davon will ich definitiv mehr sehen! Frischer Wind im Genre ist immer gut, obwohl man doch viel von Age of Ultron merkte...
10. Kong: Skull Island
Als zweiter Teil im Legendarys Kaiju Monsterverse hat man hier quasi auch einen leichteren Ton angeschlagen, als noch im 2014er Godzilla und auch das war die bessere Entscheidung. Kong: Skull Island ist voll von herrlichen Figuren, tollem Monsterquatsch und einer starken Inszenierung der Kämpfe. Dabei kommt das raus was man will: Lockere Unterhaltung mit riesen Viechern die sich die Köpfe einschlagen. Und das hat alles prima funktioniert. Außerdem waren die ganzen Videospiel Eastereggs töfte.
Kleine Sondernennung geht an
Dunkirk:
Ein besonderes kleines Ding. Nolan inszeniert die Inszenierung an sich als Kriegsfilm und dreht alles aufs Minimum um das Maximum zu erreichen. Sowas kann eigentlich nur er und das ist ihm gelungen. Leider blieb die im Vorfeld betonte "revolutionäre Art des Editing" irgendwie vollkommen aus, denn die Idee und Ausführung der drei Zeitlinien an sich ist jetzt nichts neues und es wird auch nichts besonderes damit angestellt. Zwar solide, aber einfach nicht so außergewöhnlich wie versprochen.
Was bleibt ist ein ganz besonderer Film, der fast schon eine Art Blockbuster-Dokumentation ist.
Das war meine Top 10 der Filme 2017, die ich im Kino gesehen habe.
Der Rest wäre dann so:
11. A Cure for Wellness
12. Wonder Woman
13. Ghost in the Shell
14. Passengers
15. Guardians of the Galaxy Vol. 2
16. The Lego Batman Movie
17. Die Mumie
18. Power Rangers
19. Alien: Covenant
20. Transformers: The Last Knight
Achja, noch ein Wort zum Schlusslicht Transformers: The Last Knight :
Du hast wirklich diesen Punkt körperlich gemerkt, wo sich dein Hirn einfach verabschiedet hat und dir selbst gesagt hat:
"
Fuck it, das geb ich mir nicht."
Hut ab, so eine Katastrophe muss man auch erstmal auf die Leinwand bringen.
Oh und Star Wars hab ich dann doch noch gesehen. War feuchter Schmu.