Three Billboards outside Ebbing, Missouri ~ vom Regisseur von Brügge sehen und sterben [Kritik]

tramp87

New Member
Vorhin im Kino gesehen. Einfach eine hervorragende Geschichte. Grandiose Schauspieler. Tolle Philosophie. Geniale Dialoge.

Würde dem Film 8,5-9 Zwerge geben.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Toller Film!
Martin McDonagh schafft es wirklich gekonnt die Balance zwischen Drama und Humor zu halten. Dabei muss man nicht auf den trockenen Humor und den Dialogwitz von IN BRUGES und SEVEN PSYCHOPATHS verzichten. Das Publikum hat das wohl manchmal nicht so verstanden und wollte dann Witz entdecken wo keiner war, aber das kreide ich dem Film jetzt mal nicht an. Das Drehbuch ansich ist stark und toll inszeniert und auch das Darsteller-Trio aus Frances McDormand, Sam Rockwell und Woody Harrelson überzeugt durch die Bank weg. Vor allen die beiden männlichen (mehr oder weniger) Nebendarsteller muss man da hervorheben. Beide würde man anfangs ganz anders einschätzen, doch sie spielen interessante Figuren, die auch beiden mal abseits ihres sonstigen Repertoires eine Bandbreite zum Spiel geben.
 

<Rorschach>

Well-Known Member
Ganz großartiger Film! Bis auf eine Szene
das mit dem CGI Reh... versteh nicht warum so "unnötige" Szenen im Film bleiben wenn man das Reh nicht gut umsetzen kann...
war der Film wirklich von Vorne bis Hinten super!

9,5/10 Schnauzern :thumbup:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Da hast du Recht. Ja die Szene ansich hat ihre Daseinsberechtigung, aber auf diese Art reißt sie einfach auch sehr raus aus dem Geschehen und das muss wirklich nicht sein.
 

Cartman

Well-Known Member
Das Reh war wirklich auffällig.

Der Film an sich aber klasse!

Ich glaube übrigens nicht, dass
die Beiden den Kerl umlegen.
 

tramp87

New Member
Die Leute, die das CGI für das Reh gemacht haben, waren bestimmt dieselben Vögel wie bei the walking dead. Verstehe auch nicht, wie es teurer sein kann, ein echtes Reh da hinzustellen als extra eins am Computer zu entwerfen... okay. Bei der Qualität beantwortet sich die Frage von alleine.
 

McKenzie

Unchained
Warum sind miese CGI-Hirsche/Rehe so ein Ding in Hollywood? :/ The Ring 2, A Cure for Wellness, Walking Dead und noch ein paar die mir grad nicht namentlich einfallen wurden auch schon davon geplagt. Bei Ring seh ich es ja theoretisch noch ein (auch wenn es die Szene unfreiwillig saukomisch gemacht hat), aber beim Rest wäre es wirklich nicht so schwer gewesen, da einen echten hinzustellen.

Ansonsten freu ich mich auf Billboards.
 

NewLex

Well-Known Member
Vielleicht werden in den USA keine Rehe/Hirsche gezüchtet wie bei uns. Wegen Bamby-Syndrom oder so... :huh:
 

Butch

Well-Known Member
Der Film wär fast an mir vorbei gegangen hab garnicht mitgekriegt das der Brügge Macher was neues gemacht hat, bis ich letzte Woche über den Trailer auf Facebook gestolpert bin...zum Glück!
Sein bester Film bisher. Ernstere Story als seine beiden anderen Werke, im Kern ein ernstes Drama umhüllt von seinem typischen schwarzen Humor und getragen von interessanten ganz starken Figuren. Francis McDormand fand ich extra klasse, die würd von mir direkt ein Oscar kriegen, alle anderen waren aber auch sehr gut.

9/10
 

McKenzie

Unchained
Sehr guter Film. Haben den in einer Gruppe zu zehnt gesehen und waren alle sehr positiv gestimmt. Wie bei Brügge zieht sich auch hier Schuld als bestimmendes Thema durch den Film, allerdings recht anders behandelt.
Burwells Musik ist wieder on point, Drehbuch, Darsteller, alles top. McDonagh weiß einfach wie man interessante Filme macht.

Ich habe nur zwei Kritikpunkte:
1. Diese CGI-Hirschkuh.
2. Das offene Ende. Bin von sowas generell selten Fan. Einige in der Gruppe fanden das Ende mutig und genau richtig, aber für mich fühlte es sich an als hätte man nicht wirklich gewusst, wie man die Geschichte beenden sollte. Was ja in sich schon auch zur erzählten Geschichte passt, aber es entlässt einen eben recht unbefriedigt zurück, wenn quasi alle Fäden offen liegen gelassen werden.

Kein neuer Brügge, aber der ist in meinen Augen eh unerreichbar und das versucht Billboards gar nicht zu sein.

8,5/10
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Klingt ja super, bin sehr gespannt drauf. :squint:

Muss ja sagen, dass ich Sieben Psychopathen nicht ganz so witzig und durchtrieben unterhaltsam fand wie Brügge. Konzept und Besetzung spitze, einige Momente durchaus amüsant, insgesamt hats mich aber bisl kalt gelassen. Hier scheints besser geworden zu sein.
 

Butch

Well-Known Member
Die 7 Psychopathen fanden doch die meisten eher enttäuschend, ich fand den auch nicht so gut, zu gewollt kultiges Tarantino trifft Coen Brothers durcheinander das nicht richtig zündete.
Der hier ist wieder sehr viel besser und hat mit den 7 Psychos zum Glück wenig gemein.

Empfand das Ende eigentlich jemand noch so wie McKenzie? Ich fands gut.
kann aber auch nicht sagen warum McDonagh die Geschichte an diesem Punkt beendet, dafür müsste ich mir den Film vielleicht nochmal ansehen. Für Sam Rockwells Figur ist der weitere Verlauf egal weil Sie ihre Entwicklung schon genommen hat aber McDormands hat noch keinen richtigen Abschluss, soll man als Zuschauer nur darüber nachdenken was für Folgen, die Rache oder die nicht Rache an dem ersatz Vergewaltiger für ihen Charakter hätte oder steckt noch mehr dahinter? Oder wusste man wie McKenzie glaubt vielleicht wirklich nicht wie man den Film zu ende bringen sollte und lässt den Film nur aus unentschlossenheit offen enden. :check:
 

McKenzie

Unchained
Naja, ich will McDonagh eigentlich nicht unterstellen, einfach nicht weitergewusst zu haben. Ich meine nur es fühlt sich unbefriedigend an und kann dadurch den Eindruck erwecken. Denn Rockwells Charakter hatte wie du sagst den Film über eine Entwicklung durchgemacht, aber grade bei der Hauptfigur von McDormand blieb einfach sehr viel ungelöst.
 

Woodstock

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McKenzie schrieb:
Naja, ich will McDonagh eigentlich nicht unterstellen, einfach nicht weitergewusst zu haben. Ich meine nur es fühlt sich unbefriedigend an und kann dadurch den Eindruck erwecken. Denn Rockwells Charakter hatte wie du sagst den Film über eine Entwicklung durchgemacht, aber grade bei der Hauptfigur von McDormand blieb einfach sehr viel ungelöst.
Wie so oft im Leben und besonders bei solchen Mordfällen.

Ein "Happy" End wäre zu viel gewesen.

Ich war mit dem Ende absolut zufrieden. Ich saß im Kino und dachte mir:"Und jetzt Schwarz!" und da kam der Abspann. Ich hätte es ebenso gemacht.
 

McKenzie

Unchained
Ich wollte kein Happy End. Nur dass der Film halbwegs rund beendet wird und nicht einfach mittendrin aufhört. Offenes Ende kann auch sehr fein sein, siehe Brügge, aber dieses einfach stoppen liegt mir nicht.
 

Ormau

Well-Known Member
Ersteinmal: ich fand den Film brilliant. Und ich mochte Brügge überhauptnicht, und hatte anfangs noch starke bedenken deswegen.

Das ENDE fand ich ebenfalls perfekt. Denn
den eigentlichen Mörder haben sie nicht gefunden, aber sie werden ja die Mutter/Eltern eines anderen Mädchen rächen und dessen Mörder zu strecke bringen. Das ist ja auch eine gewisse genugtuung/gerechtigkeit.

Ich hätte mir gut folgende Szene im Abspann vorstellen können: Die Tür geht auf, Sie erkennt den Typ (da er sie im Laden ja bedroht hatte), neigt ihren Kopf zu Rockwells Charakter und nickt. BOOM, beide drucken ab. Und der Abspann läuft weiter.

Auch ohne diese Szene, läuft die szenerie in meinen Augen darauf hin.

Und noch eine andere Frage zum Ende:
Ob die Mutter von Rockwells Charakter zeitgleich in Frieden "eingeschlafen" ist, und Er nun auch irgendwie erlöst ist und ruhigen gewissens sein Leben aufs Spiel setzen kann, in dem er auf Mörderjagt geht.
 

sunshine86

Well-Known Member
Also ich finde es wirklich schade das der Film in keinem UCI Kino in meiner Nähe läuft. Hätte ihn so gerne gesehen :sad: allgemein finde ich es echt traurig das Filme die wohl nicht massentauglich sind nur limitiert laufen. Dabei sind solche Filme wie "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" gerade am interessantesten.
 

Kylar_Stern

Active Member
Für mich hat der Film ein geniales Ende! Ich denke, dass die Story im Vordergrund nicht die "Jagd" nach dem Mörder der Tochter an sich ist, sondern die Geschichte der Mutter, wie man mit einem solchen Ereignis umgeht. Am Anfang findet Sie Hoffnung durch die Idee der Billboards, und für diese Hoffnung kämpft sie. Aber eigentlich geht es ihr nicht primär darum, dass der Mord aufgeklärt wird, vor allem da die Wahrscheinlichkeit eben unglaublich gering ist, sondern darum irgendwie mit dem Ereignis umgehen, oder gar abschließen zu können.

Daher finde ich das Ende so stark. Der Mörder ist nicht gefunden. Er wird auch nie gefunden, aber trotzdem hat sie es geschafft am Ende ihren Frieden damit zu finden. Kurz vorher sagt Dixon noch zu Hayes, dass Sie nie lächelt. Verständlich nach so einem Ereignis. Aber als sie mit ihm im Auto sitzt, lächelt sie dann doch. Manche Schreckensnachrichten kann man nicht verstehen, wieder gut machen, oder gar verstehen. Aber man kann sie akzeptieren und trotz allem da durch damit abschließen. Ohne dieses Lächeln hätte mich das Ende vielleicht gestört, aber so finde ich es für diesen Film perfekt.

Unglaublich toller Film! Mit starken Schauspielern, starken Dialogen und keine Szene, die nicht irgendwie einen Eindruck bei einem hinterlässt.

9/10
 
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