Burning

B

Best of the Best

Guest
Youtube - Teaser

Nach dem Selbstmord seines Freundes.Kommen sich Ben und dessen Freundin Naoko immer näher.Die Freundschaft zwischen beiden.Ist durch das Ableben von Jong-su durchaus belastet.Während seiner Studienzeit lässt sich Toru mit mehreren Frauen ein.Was später dazu führt.Dass er eine für sich zukunftsweisende Entscheidung treffen muss.

Cast:
Ah In Yoo als Jong-su.
Steven Yeun als Ben.
Jong-seo Jeon als Hae-mi.

Sonstiges:
Produziert von Pine House Film & Now Films & B.O.M. Film Productions Co. .

Source:
Imdb

Im Mai in den KR-Kinos.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Wie üblich geschieht ein Großteil der Kino-Auswertung des letztjährigen Aufgebots des Cannes Filmfestivals erst hierzulande ein Jahr später. So auch bei BURNING, der nun im Juni von Capelight in die Kinos kommen wird, nachdem er in Deutschland bisher nur im Rahmen der Fantasy Filmfest White Nights im Januar zu sehen war. Dabei kommt der Film mit reichlich Vorschusslorbeeren daher. Beim Festival in Cannes im letzten Jahr bekam er bei der internationalen Kritikerumfrage im Durchschnitt 3,8 von 4 Punkten, was einen neuen Rekordwert bedeutete und er schaffte es als erster südkoreanischer Film auf die Shortlist mit den letzten neun Filmen, die für eine Oscar-Nominierung für den Besten fremdsprachigen Film in Erwägung gezogen werden, auch wenn es schließlich nicht für eine Nominierung reichte. Doch was steckt nun hinter dem Film, das ihn so besonders und beliebt macht und wie kommt es, dass er im Programm der Fantasy Filmfest White Nights landete?

Um diese Fragen zu beantworten müsste man eigentlich ins Detail gehen, doch eben das würde dem Film am Ende mehr schaden, denn BURNING funktioniert dann gut, wenn man eben so wenig wie möglich über den Film weiß. Das heißt nicht, dass der Film nach einmaligen Schauen seinen Wert verliert und nur über ein oder mehrere Storywendungen funktioniert, denn das Gegenteil ist der Fall. Die Unsicherheit und Unwissenheit des Zuschauers, aber auch der Figuren selbst ist Teil der Narration. In seinen fast zweieinhalb Stunden Laufzeit ist es nur schwer zu erahnen, wie der Film sich weiterentwickeln wird und worauf alles hinausläuft. Der Film hat einen Fokus und eine Agenda, doch tut er einen Teufel diese dem Zuschauer offen zu legen. Der Film will aber nicht nur mit dem Zuschauer spielen, sondern ihn auch herausfordern. Mit der Geschichte um Lee Jong-su (Yoo Ah-in), der nach dem Studium des Kreativen Schreibens an seinem ersten Buch arbeitet und sich mit Nebenjobs über Wasser hält. Er trifft eines Tages eine ehemalige Bekannte aus seiner Nachbarschaft, Shin Hae-mi (Jeong Jong-seo), die er nicht mehr wiedererkennt, da sie nach Operationen ein völlig neues Aussehen hat. Die beiden kommen zusammen und schließlich komplettiert noch Ben (Steven Yeun, bekannt aus THE WALKING DEAD) das Trio. Es mag schon eine Stunde Film vergangen sein, doch der Handlungsverlauf ist weiter offen und soll hier nicht weiter offengelegt werden. Es sei aber ehrlicherweise gesagt, dass mögliche Genreelemente hier wenig bis eigentlich gar nicht fantastischer Natur sind. Will man dem ganzen noch ein Genre-Label, neben dem nichtsssagenden Drama, mitgeben, kann das wohl Thriller sein und selbst das weckt womöglich falsche Erwartungen. Lee Chang-Dongs entschleunigte, eigene Inszenierung mag in Momenten an einen David Lynch erinnern, doch tut man ihm damit keinen Gefallen und ist nicht fair, denn im Grunde ist es eine ganz eigene Herangehensweise. Die Adaption einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami lässt sich am Ehesten über seine drei Hauptfiguren aufdröseln, die unterschiedliche Lebenssichten und -einstellungen haben, aber darin übereinstimmen, dass sie keinen Platz in der Gesellschaft als ihren sehen. Die Welt um sie herum scheint immerzu zu klein und nichtig zu sein. Die Antworten auf ihre Fragen scheint es nicht dort zu geben. Sie sind völlig unabhängig, aber auch unbefriedigt und ziellos. Alle drei Darsteller finden auf ihre Weise faszinierende Zugänge zu diesen Figuren, die Bilder von Hong Kyung-pyo wirken hierbei zuweilen wie gemalt in ihrer Poesie und Mowgs sperriger Score legt sich wie ein Mantel um das Ganze. BURNING fasziniert und irritiert. Der Film ist lang und lässt sich deshalb Zeit. Kein Film zum Frühstücken, sondern ein Abendessen, das Zeit und Ruhe zum Genießen braucht.
 

Ormau

Well-Known Member
@TheRealNeo , erstmal Danke für deinen Text.

Ich liebe koreanische Filme und hatte diesen auch bereits länger auf dem Schirm... und nun gestern endlich gesehen.
Sehr gern hätte der Film noch viel länger gehen dürfen. Es hat Spaß gemacht den Figuren einfach zu zu sehen und sich zu Fragen wohin die Reise geht.

Gerade wegen den von dir erwähnten Vorschusslorbeeren, war ich sehr neugierig auf diesen Film und hatte am Ende erst einmal Dicke Fragezeichen vor Augen. Ich habe während des sehens wenig hinterfragt, denn für mich wirkte kein Dialog so, als würde sich eine oder mehre Deutungen dahinter verbürgen.

Aber da ist er nun, ein Film voller verschiedener Interpretationsmöglichkeiten. Joker (2019) wirkt dagegen "lachhaft" und auserklärt.
Und gerade dies macht ihn so besonders Wertvoll und Spaß sich mit fremden Meinungen und Deutungen auseinander zu setzen um den Film danach wieder an zu sehen.

Zufall, oder Komplex durchdacht ? Ich weiß es nicht, aber es wirkt.... es wirkt "nach", wie es offene Fragen immer tun.

Ich liebe den Film :smile:
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Ich habe immer noch tausend Fragezeichen und weiß nicht so recht was ich davon halten soll, wenn man nahezu gar nichts versteht. :tongue:
Aber in der tat hätte sich Joker davon etwas abknöpfen können, nur wurde er halt als Blockbuster Kino konzipiert und da kann mn das halt vergessen.
 

Presko

Well-Known Member
Auch endlich gesehen und ich sass die ganzen 21/2 Stunden recht fasziniert davor. Der Film hat viele tolle Momente, die Schönste vielleicht die nächtliche Tanzszene von Hae-Mi. Ähnliches wie Mabruk schreibt, habe ich jetzt schon öfters gelesen, dass der Film so rätselhaft sei. Darum war ich überrascht, dass ich das gar nicht fand. Sondern eigenltich war die Handlung ja schon recht klar. Es werden zwar einige Sachen offen oder in der Schwebe gelassen, aber da geht es einem als Zuschauer wie der Hauptfigur. Am Ende des Films habe ich mich gefragt, wie lange es wohl gehen mag bis Hollywood den Film als relativ gradlinigen Thriller remaked.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Muss den unbedingt auch mal gucken. Hab den schon länger auf BD hier rumstehen, aber nie in den Player geworfen.
 
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