Letzten Samstag konnte ich den Film auch endlich mit meiner Frau und zwei Freunden schauen. Ich bin auch ein Wenig hin und hergerissen, weil es einige Dinge gibt, die mir außerordentlich gut gefielen, und andere wieder deutlich weniger. Der Film macht wirklich viel richtig und schafft es tatsächlich der Masse an Charateren genug Raum zu geben, dass jeder mal zum Tragen kommt. Einige natürlich mehr als andere, aber im Großen und Ganzen ist es schon recht gut geglückt. Es fühlte sich tatsächlich wie eines dieser Mega-Events aus den Comics an, nur halt in Filmform.
Aber so groß das Spektakel auch war, es fehlte mir irgendwie die "Wucht", dieses epische Gefühl, das der erste Teil noch ausstrahlte. Dieser gefällt mir noch immer besser. Es fehlten mir irgendwie noch diese "Wow"-Momente.
Ein großer Moment für mich der Tod von Gamora war. In dem Moemnt, als es hieß, man müsse etwas opfern, das man liebt, dachte ich nur "oh scheiße! Nein!"
Diese Szene hatte mich wirklich gepackt und gab auch Thanos ein Stück mehr Tiefe.
Die Bedrohung durch Thanos und sogar seinen Handlangern ist schon sehr deutlich. Endlich hat man auch mal das Gefühl, dass es eine echte Bedrohung ist. Der eine oder andere Heldentod kam für mich tatsächlich überraschend. Wobei ich fest mit Tony Stark gerechnet hatte. Seine Unterhaltung mit Pepper war ja einer dieser typischen Indikatoren, dass derjenige Charakter bald sterben wird. Aber es kam dann doch anders.
Überhaupt gefiel mir die Charakterisierung von Thanos. Hier bekommt man endlich den Schurken mit Profil. Irgendwo las ich mal, dass jeder Schurke der Held seiner eigenen Geschichte sein sollte. Und das ist hier der Fall. Er sieht sich tatsächlich als Retter des Universums, und auch wenn er grausam vorgeht und der Zweck eben die Mittel nicht heiligt, habe ich tatsächlich überlegt, ob er nicht vielleicht sogar recht hat.
Die Geschichte von Hulk fing gut an, aber irgendwann wurde es mir zu blöd. Im Finale hätte ich ihn schon gerne gesehen, zumal ich mich auch wieder mal vom Trailer hab verarschen lassen.
Das Ende war tatsächlich heftig. Beim Tod von Vision habe ich mir eh schon gedacht, dass er dann durch den Zeitstein zurückgeholt wird. Aber dann habe ich mich tatsächlich in die Irre führen lassen. Als Thanos schnippst, ging der Handschuh kaputt und ich dachte im ersten Augenblick tatsächlich, er hätte ihn, aus welchen Gründen auch immer, bewusst selbst zerstört. Beim Comic hatte er ja, soweit ich mich erinnere, auch unbewusst dafür gesorgt, dass er am Ende unterliegt.
Als dann aber die ersten starben, war ich schon ein wenig erschrocken, besonders als mir nach einer Schrecksekunde klar war, dass der Film nun gleich enden würde. Aber das für mich perfekte Ende hätte für mich persönlich anders ausgesehen:
Er erzählte, dass er vorhabe rein zufällig und leidenschaftslos die Hälfte des Lebens im Universum auszulöschen. Und ich hätte es perfekt gefunden, wenn er am Ende dann auf seiner Veranda sitzt, zufrieden sein Werk betrachtet und sich dann langsam auflöst. Im Frieden mit sich selbst und dem Universum.