Nach der Qual, die der Hobbit für Jackson gewesen sein muss, kann ich mir kaum vorstellen, dass er noch länger in Mittelerde verweilen will. Höchstens wenn es ihm wieder um Neuseeland als Schauplatz und Steuern/Gehälter geht.
Aber vielleicht ist die interessantere Frage für uns zu diesem Zeitpunkt ja wie folgt: was für ein Regisseur ist Peter Jackson mittlerweile? Hat er nach knapp 20 Stunden in Mittelerde noch irgendeinen originellen Antrieb? Ist Jackson jetzt einer dieser Regisseure, die nur noch effektgewaltige Blockbuster drehen und sonst nichts? Er ist doch nicht zuletzt wegen "Tintin" mit Spielberg bekannt und befreundet, aber Spielberg konnte immer sehr gut zwischen Unterhaltung und Anspruch wechseln, zwischen groß und klein, hatte immer eine persönliche Note in seinen Filmen. Was ist das persönliche Element in Jacksons Filmen? Vor Urzeiten hat er selbst mal seine Vorliebe für schwarzen Humor, für groteske Slapstick(gewalt) zu Comedyzwecken betont, die ihn selbst zu Zeiten von LotR und "Lovely Bones" noch bewusst war. Kann man darauf aufbauen? Oder was haben Jacksons Helden gemeinsam? Gibt es eine grundlegende Weltsicht innerhalb der Filmographie Jacksons?
Ich tue mich mit der Beantwortung dieser Fragen schwer. Jackson ist so gesehen eben kein Spielberg, kein Cameron, ja nicht mal ein Michael Bay. Im besten Fall kann man (bzw. kann ich) Jackson mit (dem neueren) Ridley Scott vergleichen, der seine Filme auch technologisch aufwändig, aber routiniert und ohne (spürbare) persönliche Motivation durchbringt und damit - zumindest für mich - einige radikal vergessenswerte Gurken(*) dabei hatte. Gerade angesichts von Jacksons Anfängen wäre es bedauerlich, würde der Kerl entweder ein Leben lang nur noch Mittelerde Touristenführer oder austauschbarer Blockbusterregisseur. Zumindest für die "Entweder/Oder" Frage dieses Threads heißt das dann für mich wohl immerhin: "weder noch."
(*)"Gurken" heißt nicht unbedingt gnadenlos schlecht, sondern eben profillos mittelprächtig.
Jay schrieb:
Ich würd mir wünschen, dass er denselben Elan und die gleiche Detailverliebtheit wie bei der Hobbit Trilogie aufbringen könnte,
Tz. Das hat doch schon beim Hobbit ganz offensichtlich so überhaupt gar nicht funktioniert. Jackson hatte doch schon während der Vorproduktion innerlich fertig.
(So eine einfache Vorlage, Jay. Zu einfach.
)