Mel Gibson's Apocalypto [Kritik]

Capote

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Dann klär mich mal auf. Worum geht es in Passion Christi, wenn nicht um plakative Zurschaustellung exzessiver expliziter Gewalt.
 

Calibane

Well-Known Member
Original von Capote
Dann klär mich mal auf. Worum geht es in Passion Christi, wenn nicht um plakative Zurschaustellung exzessiver expliziter Gewalt.

Um die Leidensgeschichte Jesu FÜR die Menschheit. Das Märtyrium und die Auferstehung als endgültige Verheißung der Heilsgeschichte der Menschheit, nach der christlichen Position ("Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird", Lk 22,20). Je expliziter Gibson dieses Leiden also darstellt umso mehr fokussiert er dabei diese christliche Botschaft und den ganzen Schwanz, der da noch dran hängt. Nicht umsonst heißt der Film "Die Passion Christi", wie auch meist die letzten Kapitel in den vier Evangelien betitelt (Die Leiden...) sind.
Gibson bleibt relativ nah an den Texten, besonders diesbezüglich bei Johannes.
Ist für mich definitiv was anderes als plakative Zurschaustellung!

Aber eigentlich gehts ja um Gibsons Apocalypto, und da bin ich zumindest mal gespannt, was er daraus macht. Diese Fixierung auf möglichst viel Authentizität, wie z.B. Laien-Schauspieler und Originalsprache, sind aber gewöhnungsbedürftig....
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von Calibane
[...] Diese Fixierung auf möglichst viel Authentizität, wie z.B. Laien-Schauspieler und Originalsprache, sind aber gewöhnungsbedürftig....

Genau das macht den Film für mich umso interessanter, denn warum müssen es denn immer bekannt Gesichter sein? Oftmals lenken diese nur ab und man konzentriert sich zu sehr auf diese oder verbindet sie gar mit anderen Charakteren die sie mal dargestellt haben. Und überhaupt hat jeder Schauspieler mal klein angefangen. :wink: Die Originalsprache finde ich interessant, weil dadurch eine gänzlich andere Atmosphäre aufkommt und auch durch eine Synchronisation nichts verloren gehen kann. Auch wenn man nichts versteht, macht der O-Ton im Vergleich zur Synchro einen gewaltigen Unterschied. Dafür brauche ich mir nur einmal chinesische oder japanische Filme ansehen. Das sind mal meine 5 Cent dazu. :wink:
 

demokrit

New Member
ich find den Trailer gut,was heist übertriebene gewalt vll war es so früher bei denen so? er will ja den Film möglichst authentisch rüberbringen
 

akaTrip

Kampfkröte
@Calibane Danke dass du es ihm erklärt hast. Das Selbe wollte ich so auch schreiben hatte nur vorhin leider keine Zeit mehr.

Was ich jedoch zur expliziten Gewaltdarstellung noch hinzufügen wollte war dass wir die Foltermethoden alter Kulturen und Völker heute kennen und die Römer hatten nicht gerade harmlose. Zudem ist gerade der Leidensweg für Katholiken ein Zentrales Thema, wir wissen dass Gibson einer ist und im Film sieht man deutlich wie er die verschiedenen Stationen, wie sie in den Evangelien beschrieben werden eingebaut hat.

Von daher Capoter solltest du dich nicht der Realität verschließen und dich mal auf die Geschichte einlassen...es könnte die Größte deines Lebens werden.


Zum Film wollte ich sagen dass er mir technich wieder sehr gut gefällt, da alles authentisch wirkt und ich denke dass Gibson m it dem Inhalt mal die Schattenseite, der für uns humanistischen geprägten Europäer, "edlen Wilden" zeigen, die auch wieder historisch nachweisbar Sehr brutal ist, gerade die der südamerikaischen Indianervölker.

so long...
 

Calibane

Well-Known Member
Mestizo, du hast ja völlig Recht. Genau deswegen hab ich ja auch nur "gewöhnungsbedürftig" geschrieben, was keinesfalls als negative Wertung gemeint ist :wink: .
Es ist einfach etwas anders und Gibson scheint ja wirklich da Interesse zu haben an fremden Kulturen.
Ich hoffe halt nur, dass er es nicht allzusehr zum bloßen Stilmittel aus kommerziellen Gründen verkommen lässt, bisher aber denke ich, kann man diese Befürchtung noch getrost geringschätzen.

Ich schätze es eigentlich sehr, wenn man versucht, solche uns fremden Kulturen aus der Verklärung zurückzuholen und auch Parallelen aufzuzeigen. Gewalt ist und war immer ein alltägliches Moment unter Menschen und wird es wohl auch noch bleiben, da sehe ich kein Problem, dieses wie alle anderen zwischenmenschlichen Prozesse zu integrieren. Kritik kann ich dann verstehen, wenn man sie als zu gewichtig oder übertrieben ansieht, dass sie dem eigenen Geschmack widersprechen aber wenn wir z.B. keine Menschen mehr opfern, heißt das nicht, dass es das nie gegeben hat.
Gibson hat aber in seinen Projekten schon einen Anspruch drinnen, der nicht einfach zu meistern ist.

@akaTrip: Mit Appellen wirst du den Capote wohl nicht groß erreichen können :wink: , der Herr sieht hier seine nette Provokationsaufgabe, macht das offensichtlich gut und verschließt sich dann zumeist Diskussionen. Soll mir aber recht sein, dann darf er sich aber auch nicht wundern, wenn man gerne hin und wieder an das hohe Ross pinkelt, besonders wenn immer dieselben platten und fadenscheinigen Argumente kommen.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Meine Aussage war auch eher allgemein gemeint und nicht auf dich bezogen, Calibane. Kann mir halt nur sehr gut vorstellen, dass einige diese Argumente als negative Kritikpunkte anführen würden, daher mein "Aufbegehren". :smile:
 

Indimindi

New Member
Original von XeroX
Hab gehört das Apocalypto voll Action sein soll, nicht son Kulturgeschnulz. Das steigert natürlich s Interesse.

das hab ich auch so verstanden
im Grunde ist der Film ja wohl eine einzige grosse Verfolgungsjagd und das Setting ist halt nur die Zivilisation der Maja

ich vermute auch von der Kultur kriegt man zwangsläufig dabei was mit aber halt nicht mit dem erhobenen Zeigefinger
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Habe den Film heute auch gesehen und kann mich Jigsaw's Kritik größtenteils anschließen.

Positiv sind die Darsteller, die Kämpfe, die Effekte und die ganze Kulisse an sich. Am Anfang gibt es ein paar kleine lustige Szenen, dann wird es aber deutlich dramatischer. Einige Sachen sind ziemlich brutal (ich sage nur: Hüte dich vor einem Panter :biggrin: ).

Negativ: Es gibt zu viele Zufälle, die den Film etwas unrealistisch machen. Und manchmal wird er ziemlich vorhersehbar.
Ach ja, und da man immer darauf angewiesen ist, die Untertitel zu lesen, war es ein paar mal etwas ärgerlich, als man Lagerfeuer sah und deshalb die weißen Buchstaben nicht erkennen konnte. Dafür ziehe ich aber keinen Punkt ab.

7,5/10 Tapirhoden
 

neox

New Member
ich hab mir den film heut auch angeguckt und muss sagen: EIN MEISTERWERK - weiter so!!!

apocalypto ist einfach nur genial....ok ich hab auch was zu bemängeln:

das die untertitel an 2 bis 3 szenen vom lagerfeuer überschattet werden ist schade.... aber die omu ist ablolut notwendig um den film autentisch rüberzubringen, wie schon in passion christi!

und das mit diesem omen hätte man anderl lösen können -.- das kleine mädchen wär da mal am besten ausm vor geblieben.

besser wär das omen bei der ehrung der ahnen auf dem heilligen berg platziert gewesen. oder gleich ohne omen!

whatever amsonsten gibs nix zu beanstanden:squint: für mich glatte 8,5 heilige mayaherzen :yeah:

der mächtige bösewicht hat mich übrigens stark an den anführer der orks in hdr erinnert:finster:
 

Joel.Barish

dank AF
Tataaa, habe den Film auch gesehen und wirklich groß anders, als meine Vorredner, sehe ich das Ganze nicht, obwohl ich den Film keineswegs als "Meisterwerk" einstufen würde.

"Apocalypto" entführt uns in die bisher filmisch unbekannte Welt der Mayas, kurz bevor die Europäer dort Alles durcheinander gebracht hatten. Das ganze sieht vorallem wunderbar authentisch aus. Die Darsteller, größtenteils aus Costa Rica, vermitteln ein glaubwürdiges Bild und der enorm detaillierte Körperschmuck tut sein übriges. Außerdem bietet der Film sehr schöne Bilder und Aufnahmen.

Das die Story nicht wirklich originell ist, darf man als negativ empfinden. Ich hatte z.B. eine größere Story erwartet, stattdessen ging es nur um "Pranke des Jaguar", der zurück zu seiner Frau und seinem Sohn rennt. Ein Film, der behauptet, den Untergang der Mayas zu erzählen, hätte vielleicht ein, zwei Handlungsstränge mehr grbaucht. Zudem ist diese Gefangennahme/Flucht/Rettung - Geschichte, ein alter Hut und wirkt nur durch das neue, unverbrauchte Szenario noch frisch und spannend.

Obwohl sich Gibson Zeit lässt und auf keinen Fall permanent Action bietet, ist der Film überaus brutal und auch nicht zimperlich mit Blut und Nahaufnahmen. Nicht gerade originell, aber wirkungsvoll, stellt Gibson am Anfang das heitere und unbesorgte Dorfleben dem Überfall der Stadtmayas gegenüber um die Wirkung zu erhöhen. Der Gang durch eben diese Stadt entpuppt sich als groteskes, aber ausstattungstechnisch aufwendiges Schauspiel, was zum Staunen einlädt, bis das Drehbuch anfängt, uns ein paar Zufälle zu viel zu präsentieren. Ein komisches Mädchen, merkwürdige Omen mit perfektem Timing, ein paar Klischees zu viel, Wunden, die nur dann schmerzen, wenn es die Dramaturgie erwünscht und eine Geschichte, die zwar zwischenzeitlich sehr spannend ist, aber letztendlich nicht wirklich überrascht, stören dann durchaus ein bisschen.

"Apocalypto" ist durchaus einen Blick wert. Er sieht edel aus, zeigt uns eine neue, unbekannte und authentisch dargestellte Welt und bietet rasante, mitunter sogar stylische Action, die auch mit der nötigen Härte nicht spart. Die etwas unspektakuläre Story und ein paar Logiklöcher können hier und da durchaus ärgern. Das macht insgesamt solide 7 Punkte.
 
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