Au Backe.
Da ich STD gesehen habe, bevor ich TNG, DS9 und Voyager nachgeholt habe, ist mir die Serie noch als kurzweilige Weltraum-Action-Serie im Gedächtnis und nicht als der Schlag vor den Kopf, der sie für Fans der alten Serien gewesen sein muss, aber diese Ankündigung macht schon deutlich, welche Marschrichtung CBS eingeschlagen hat. Früher war Star Trek für mich als Außenstehenden immer bloß
das nerdigere Star Wars, dementsprechend konnte ich die geifernde Kritik an STD nicht so richtig nachvollziehen - "STD ist doch bloß Star Wars in etwas düsterer." - dachte ich mir. Mittlerweile kenne ich die Qualitäten, die STD vermissen lässt. Ein Ensemblecast aus rational denkenden, kompetenten und
sympathischen Charakteren mit Ecken und Kanten, die in einer hoffnungsvollen Zukunftsversion zusammenarbeiten um Probleme jeglicher Art, möglichst ohne Waffengewalt, zu lösen.
Als die Picard-Serie angekündigt wurde nahm ich an, dass damit fix eine Alternative für Fans der alten Serien geschaffen werden sollte, aber mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher. Zunächst ist Alex Kurtzman offenbar nun für sämtliche Star Trek Serien verantwortlich und die Storyschnipsel, die bisher veröffentlicht wurden lassen bestenfalls auf eine radikal veränderte Situation im Alpha-Quadranten und schlimmstenfalls auf grimdark Trek mit einem gebrochenen Picard schließen. Jetzt also noch eine Section 31 Serie für Leute denen STD zu unaufgeregt und optimistisch war?
Auf STD und Picard bin ich weiterhin vorsichtig gespannt, aber diese Idee weckt in mir Bilder einer Tide-Pod Challenge beim Pitch-meeting. Die faschistische gespiegelte Version einer der wenigen Charaktere die in STD an früheres Star Trek erinnerten ist Protagonist und arbeitet bei der faschistischen gespiegelten Version von Starfleet? Ich schätze man geht in der CBS Führungsetage davon aus, dass Star Trek im Stile der alten Reihen heute nicht mehr funktioniert, oder niemand hat Letztere jemals gesehen und hält Star Trek einfach für
das nerdigere Star Wars.
Revolvermann schrieb:
Ich kenne mich nicht sehr gut aus bei Star Trek und bin auch kein Purist aber wäre so eine brutale Geheimsektion der Föderation nicht irgendwie gegen Roddenberrys Originalkonzept? Soll die Föderation nicht weiter entwickelt und irgendwie besser sein als die heutigen Nationalstaaten?
Ja, Roddenberry wäre sicherlich kein Fan gewesen, aber die Einführung in Deep Space 9 erfolgte nach seinem Tod. Die Organisation wurde allerdings von den Protagonisten, die ähnlich geschockt waren wie der Zuschauer als sie von der Existenz erfuhren, bekämpft und funktionierte als Mischung aus ethischem Dilemma und Bösewicht relativ gut. Wie man aber auf die Idee kommen kann, eine S31 Agentin zur neuen Protagonistin einer Star Trek Serie zu machen, weiß ich nicht.