Eindrücke:
Allzu viel kann nicht schief gehen, wenn einer der ganz großen Routiniers Hollywoods - nämlich Peter Hyams (SPUR DER GEWALT, UNTERNEHMEN CAPRICORN, OUTLAND, 2010) - hinter der Kamera (im engeren Sinne des Ausdrucks, da Hyams wie des Öfteren auch als Kameramann agierte) Platz nimmt. Mit TIMECOP sollte Hyams ein wenig später einen der besten und auch erfolgreichsten Filme mit Van Damme drehen.
Wie erwartet ist SUDDEN DEATH handwerklich makellos. Als einigermaßen problematisch stellt sich dennoch dar, dass der von Van Damme gespielte Hauptprotagonist McCord im ersten Drittel des Films zu einer Art Randfigur verkommt und sich ein wenig zu sehr auf Nebenschauplätze fokussiert wird, was wiederum dazu führt, dass man als Zuschauer einen erschwerten Zugang zu McCord bekommt und nicht auf die gleiche Weise wie etwa mit einem McClane mitfiebert. Überdies sind die Van Damme zur Seite gestellten Filmkinder unheimlich blass und es entsteht weder zwischen Bruder und Schwester noch zwischen Kindern und Vater die notwendige Chemie. Weiterhin ist eine kleine Storywendung des Films ein wenig überflüssig und wirkt aufgesetzt.
Hervorzuheben sind allerdings die mit Action gefüllten Szenen des letzten Drittels, die m. E. zu den spektakulärsten der Neunzigerjahre gezählt werden dürfen.
Nicht nur, dass Hyams eine unheimlich authentische Stadion-Atmosphäre dadurch aufbaut, dass McCord stellenweise tatsächlich durch die Reihen eines mit hunderten von Statisten besetzten Stadions rennt, in welchem gleichzeitig und gut sichtbar auch noch ein Eishockeyspiel ausgetragen wird und Hyams dies mit schönen Sequenzen und Kameraeinstellungen geradezu zelebriert, nein, er liefert auch nervenaufreibende und hinreißend gefilmte Einzelsequenzen mit McCord ab.
Etwa, als McCord das Dach des riesigen Stadions beklettert und sich inmitten eines Kampfes mit einem der Schurken das große Stadiondach öffnet und Hyams genüsslich und ohne sichtbaren Schnitt zwischen dem sich auftuenden Dach, welches den Blick auf das weit darunter liegende Eishockeyfeld freigibt und dem direkt neben der Öffnung stattfindenden Kampf McCords, hin und her pendelt.
Achja, der immer gern gesehene Powers Boothe hat sichtlich Spaß als Hans Gruber Jr. und erfreut somit auch die Zuschauer mit seiner charismatischen Präsenz und Spielfreude.