Indiana Jones 4 und das Königreich des Kristallschädels [Kritik]

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Im Kino fand ich ihn noch okay, aber als ich den Film einige Jahre später nochmal sah, fand ich ihn nur noch schlecht. Da passt einfach nichts, weder die Effekte/Optik, noch die Figuren/Darsteller, noch die Geschichte. An die Musik kann ich mich nicht erinnern, aber ich will mir dafür den Film jetzt nicht nochmal antun.
 

Clive77

Serial Watcher
Hab' mir den Film am Sonntag nochmal angesehen und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich ihn wesentlich schlechter in Erinnerung hatte. :huh:

Verglichen mit den anderen drei Teilen sticht das CGI wirklich deutlich als negativster Faktor hervor. Das ist fast so dumm, als wenn man einen neuen Mad Max dreht und dann einen Sandsturm aus dem Computer kommen lässt ( :ugly: ). Bei einem Indy hätte ich sowas jedenfalls nicht erwartet, am deutlichsten sieht man das bei der Autofahrt am Abhang und bei den Ameisen - fürchterlich.
Ein anderes Manko ist natürlich das Alter von Ford, welches doch relativ oft bemerkbar ist. Die teils sehr waghalsigen Stunts können sich zwar sehenlassen, aber wenn Indy dann in der nächsten Szene wieder im "Rentnergang" unterwegs ist, hat das schon fast was von Yoda (Episode II, der Kampf gegen Dooku) - nicht gut.
Dritter Punkt, der mir nach wie vor nicht passt, ist das große Mysterium um die Kristallschädel. Das war irgendwie blöd, obwohl ich halbwegs verstehen kann, weshalb die als Aufhänger genommen wurden. Aber es passt halt nicht zu Indy, wo doch stets verstärkt religiöse Artefakte (Bundeslade, heilige Steine, Gral) im Vordergrund stehen. Mit dem extraterristrischen Ansatz, der am Ende zudem noch ins Hanebüchene geht, hat man sich jedenfalls keinen Gefallen getan.

Ansonsten hatte ich aber durchaus viel Spaß bei der Sichtung. Selbst Mutt (der Kamm!) fand ich lustig und die Hutszene am Ende sehr dufte. So richtiges Indy-Feeling will zwar nicht aufkommen - dazu tanzt der Film ohnehin zu weit aus der Reihe - aber am Ende war es doch ein eher vergnügliches Abenteuer mit jeder Menge Humor, viel Action und kaum Durststrecken. Von Langeweile jedenfalls keine Spur. Was mich wirklich zum Grinsen gebracht hat?
Im Grunde genommen hätte Indy das Abenteuer links liegen lassen können. Irina Spalko hätte ihr Ende genau so auch ohne seine Intervention gefunden. Ähnlich war es bei Jäger des verlorenen Schatzes, wo die Nazis ihren Untergang beim Öffnen des Preises fanden oder auch beim Gral, der nicht über die Schwelle getragen werden durfte. Das war immer so'n Faktor, den ich sehr gelungen fand - die Bösen scheinen zu gewinnen und leiten durch den "Preis" ihren eigenen Untergang ein. So halt auch hier.
Was John Williams und die Musik angeht, bin ich ganz bei Neo.

Unterm Strich wird's ein bisschen schwierig. Damals hätte ich den wohl im 5er-Bereich angesiedelt. Aber das wäre nach der letzten Sichtung doch zu wenig. Vielleicht so 6-7/10 Kühlschränke? Keine Ahnung... :unsure:
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Einmalige Kinosichtung reicht für mich völlig aus. Warum? Ich erinnere mich daran wie ich die ersten 30 Minuten im Kino sass und dachte. Gleicht geht das Licht an, es wird sich entschuldigt und der echte 4 Teil wird gezeigt. Dem war aber nicht so. Andere waren da konsequenter und nach gut 1 Stunde behann das große Rausrennen und nicht wiederkommen...
Film führte daher passenderweise beinah 4 Jahre meine schlechteste Fortsetzung ever an.. Dann kam Fluch der Karibik 4, aber das ist eine andere Geschichte...
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Da kann ich Bambi nur zustimmen, ist das wirklich ein Spielberg Film? Für mich der schlechteste Spielberg ever!
Besonders die Story ist einfach nur lächerlich, unwürdig und führt das ganze Indy Universum ad absurdum.
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TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Hatte den Film kürzlich sowieso mal wieder gesehen und finde den immernoch in Ordnung. Er ist ganz solides Unterhaltungskino, das zu Unrecht so übertrieben zerfetzt wurde, aber dann halt doch zu sehr problembehafteter Nachklapp um irgendwo in die qualitative Nähe von zumindest Jäger des verlorenen Schatzes zu kommen. Inzwischen mag ich das Alienfinale auch nicht, weil es mir zu drüber ist, und auch wenn in Sachen Inszenierung von Action kaum jemand Spielberg etwas vormacht, tut der übermäßige Gebrauch von CGI dem Film nur selten gut und macht die ganze Angelegenheit viel zu überzogen, als es hätte sein müssen. Auch scheint das Drehbuch im Mittelteil kaum noch zu wissen, wo es überhaupt hinwill und die ganze um die Ray Winstone-Figur herumkonstruierte Handlung nervt. Dafür ist Shia LaBeouf eigentlich in Ordnung, und vor allem Cate Blanchett hat Spaß an ihrer übersteigerten Russenschurkin. Auch wenn das Finale letztendlich zu viel war und der "Nuke the Fridge"-Moment diskutabel ist, mochte ich die tonale und inhaltliche Annäherung an die Sci-Fi-B-Movies und die Atomangst der 50er, John Williams Musik ist wie bereits erwähnt großartig und ich mag auch den sehr aufdringlichen visuellen Stil von Kameramann Janusz Kaminski hier sehr gerne, auch wenn seine sehr extremen Lichtspielereien nicht mehr so viel mit dem visuellen Flair der Originalfilme zu tun haben, wissen er und Spielberg eben noch wie man einen optisch opulenten Abenteuerfilm macht, der durch und durch nach großem Kino aussieht, auch wenn man das inhaltlich vielleicht nicht durchgängig bekommt.
 

McKenzie

Unchained
Würde eigentlich ziemlich genau unterschreiben was Gonzo da sagt. Für sich genommen ist der Film durchschnittlich-solide, mit einigen miesen Momenten und vereinzelten guten. Das erste Drittel ist definitiv das stärkste am Film, und Shia als Sohn geht da auch in Ordnung. Problem (abgesehen vom CGI-igen Ende) ist eher, dass sich der Film so überflüssig anfühlt und teils selbst nicht zu wissen scheint wo er hin will, wie Gonzo schon sagte. Es werden brav alle Indy-typischen Punkte abgehakt, aber das hat man halt alles schon besser gesehen.

Würde vielleicht so 6/10 geben. Weit hinter den anderen 3, aber nicht das Desaster als das er meist gehandelt wird.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Um meine negative Meinung etwas zu relativieren denke ich auch, dass man den Film mit zweierlei Maß messen muss.
Als eigenständiger Film wäre bei mir auch ein 6/10 drinn, als Spielberg Film der auch noch im Indy Universum spielt aber nur eine 2/10.
Wobei ich da sogar eher dazu tendieren würde Minuspunkte zu vergeben, weil der Film diesem Franchise einfach immens schadet.
Spielberg selbst kann der Film nicht schaden, er steht über allen Dingen, aber Indy hat dadurch schon stark gelitten.
 

jimbo

ehemals jak12345
Teammitglied
Ich fand Mutt jetzt auch nicht ganz so schlimm wie Widwicky. Shia hat sich meiner Meinung auch ganz gut gemacht. Von daher kann ich mir den in einem Indy-Film vorstellen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Mutt ist zumutbarer als Short Round in Tempel.

Der Brando Verweis und der kurze albtraumhafte Moment mit dem schwebenden Hut ist zuviel des Guten, ja, aber allein die Szene in der Kneipe spielt er doch absolut passend und sympathisch? Problematischer ist, dass das Script schon nach der Einführung nichts mehr für Mutt zu tun hat. Wie bescheuert sucht er Ox Ox Ox Ox OX Ox, der ihm so wichtig ist, mit dem er aber später nicht interagiert. Als Indys Sohn hätte er eine sinnvolle Spezialfähigkeit gebraucht, aber da treffen zwei Kontraste aufeinander: da kleidet er sich wie ein Greaser, will aber eine Fechterausbildung auf einer Privatschule absolviert haben. Hätten sie ihn nicht als ungehobelten, ungebildeten Rowdy belassen können, damit er Gegenteil von Indy ist? Oder macht einen hochnäsigen, verkappten Elitestudenten draus, der sich die Finger nicht schmutzig machen will.

Was gar nicht klappt, ist die ganze Kalte Krieg Thematik. Macs Überraschungen, die Spionagevorwürfe und Irinas spätere Drohung, Indy und all seine Leute mit ihrer eigenen Ideologie zu übernehmen, will nicht fruchten. Dass Indy dieses Mal Aliens (sorry: Interdimensional Beings) sucht und sogar ein Ufo findet, ist für mich kein Problem.

Ich mag den Kühlschrank, die Raufereien mit den Russen, die Ameisenszene, die CGI überlasteten Verfolgungsjagden, die Motorradszene, den Anfang in Area 51.

Dann sind da aber immer wieder Momente, die keinen Sinn ergeben oder unharmonisch sind. Macs Seitenwechsel hinterlässt NULL Wirkung, weil wir die Figur erst 2 Minuten kennen. Vielleicht ist Ray Winstone auch maßgeblich fehlbesetzt, aber dass Spielberg das als passend durchgewunken hat, stört mich mehr als die CGI-Affenszene.
Ich hab noch nie jemanden an einer Schlange aus Treibsand gezogen, aber soferns keine Anaconda ist, glaube ich nicht, dass die 80 Kilo hält. Zumal Indy noch biestiger sein müsste, so wirkts fast wie in Die Hard 4, als McClane überraschend seine Angst vorm Fliegen verloren und einen Helischein gemacht hat.
Das Connery Bild auf dem Schreibtisch ist eine viel zu platte Hommage.
Der Film bräuchte weseeeeeentlich mehr Jim Broadbent. Ich wünschte, er hätte Ox gespielt und sein Ox wär dann kein brabbelnder Spinner gewesen.
Karen Allen schauspielert nicht. Das ist ein Problem. Die grinst sich durch jede Szene, happy, dass sie 30 Jahre später doch noch mal für einen Job angerufen wurde. Und im Vergleich zu Raiders hat sie 0 Chemie mit Indy, weswegen die finale Szene nicht passt.
Harrison erscheint oft zu alt, das stimmt.
Wieso genau warten die Indios eingemauert auf Feinde? Kommen da so oft welche vorbei? :ugly:

:squint: Aber trotz allem mag ich den Film, wenn nicht sogar ein klein wenig mehr als Tempel des Todes, der mit Willie und Short Round zwei dauernervende Nebencharaktere hat und dessen leicht blutiger Ton nicht so recht zu 1 und 3 passen wollte.

Ich hab den bestimmt scho 6x gesehen und werds noch häufiger tun.
 

Gray_Fox

Well-Known Member
Kann dem Autoren nicht beipflichten, der Tempel des Todes zudem als seinen Lieblingsfilm ansieht (ist für mich schon nur der drittbeste der Indy Reihe).
 

Shins

Well-Known Member
Ich finde den Artikel gar nicht schlecht. Stimme nicht mit allem überein, aber siund ein paar schöne Beobachtungen und Überlegungen drin. Was aber gar nicht geht: "Der letzte Kreuzzug" als schlechtesten Indy Film zu bezeichnen. Sorry, da hört der Spaß auf :ugly:
 

Puni

Well-Known Member
Ganz ehrlich, mittlerweile kann man für jede Meinung seine Bestätigung im Netz finden. Egal ob für gemeinhin anerkannte Meisterwerke, die man nicht mag, oder bei Fiilmen, die genialer sind als die Masse es einsehen will. Ich erinner mich daran, wie meine Ex-Freundin mir von einem Youtube-Video erzählt hat, wo es um die Genialität von Shrek ging - Begründung, warum Shrek ein Meisterwerk ist: Der Film verbindet auf einzigartige Weise einen Filmscore, Achtung haltet euch fest, mit einem Filmsoundtrack! Potzblitz, sowas hat die Welt noch nicht gesehen. :clap:

(direkt Schluss gemacht natürlich :shrug:
 

MamoChan

Well-Known Member
WIrklich schlecht finde ich Teil ja nun nicht, aber er fühlt sich in vielen Bereichen so "anders" an. Die in dem Artikel positiv hervorgehobenen Dinge, hatten auch mir sehr gu gefallen. Probleme hatte ich mit ganz anderen Dingen, wie zum Beispiel die Affen-Lianen-Szene und viele Aktionen von Mutt Williams, die seltsamen Auswirkungen der Schädel, das merkwürdige Ende, die furchtbar künstliche Optik durch den starken CGI-Einsatz. Beim Tempel des Todes war auch so gut wie gar nichts echt, aber im direkten Vergleich sieht er für mich immer noch besser aus als Kristallschädel. Meine Jungs finden übrigens Teil 4 am besten. 😮

Wo ich dem Artikel oben aber vehement widersprechen muss: Der letzte Kreuzzug ist auf gar keinen Fall der schlechteste Indiana Jones-Film! Und schlecht fan dich eigentlich keinen. Irgendwo hier las ich mal die Formulierung, Kristallschädel sei der viertbeste Indiana Jones-Film.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Hmm, ich finde den Artikel nicht besonders gut. Nicht weil der Verfasser einer anderer Meinung ist als ich, sondern wegen anderer Sachen. Zum Beispiel bezeichnet er die negativen Meinungen zum Film schon am Anfang als "Shitstorm", womit er sie auf ein Niveau herunterzieht, wo man sie nicht mehr als sachliche Meinungen ernst nehmen kann. Dann kommen auch noch solche Argumente: "Die B-Movie-Farbpalette ist Spielbergs beeindruckendste Konstruktion im „Kristallschädel“. Saturiert, glossy, strahlend. Es gibt wenige Bilder im Film, die mehr nach Amazonas, Calypso oder Tiki aussehen als Cate Blanchetts KGB-Agentin Irina Spalko, ein Lotte-Lenya-Verschnitt, schwarze Haare, schwarzer Stiefel, grauer Anzug, wie sie am Ast eines grünen Baums hängt, über sich ein klarer blauer Himmel, und eine rote Ameise zerquetscht. Es ist ein Kunstwerk aus Gefühlen, die über fünf Farben vermittelt werden. Es ist unfassbar stylish."
Ein Kunstwerk aus Gefühlen? Unfassbar stylisch? Weil diese unglaublichen Gefühle über fünf Farben vermittelt werden. Schon klar :biggrin: Für mich sah das eher billig und lieblos aus, oder eben nach einem B-Movie, wie der Verfasser selbst sagt. Darin kann ich beileibe keine hohe Kunst und keinen guten Stil erkennen.
 
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