Zwei Kritiken von mir zum 1. und 2. Film:
(Sind schon was älter)
Cruel Intentions
(Eiskalte Engel, 1999)
Roger Kumble
Die schönen, reichen und vor allem skrupellosen Stiefgeschwister Kathryn Merteuil und Sebastian Valmont genießen das Leben in vollen Zügen und achten dabei nicht darauf, welche Seelen sie zerstören. Jetzt sind sie von ihren reichen Eltern allein in der Villa zurück gelassen worden und deshalb muss wieder ein neues Opfer herhalten, um die Langeweile zu vertreiben. Das neue Opfer ist die Tochter des Schuldirektors und der Einsatz der Wette ist hoch. Doch am Ende wird sich zeigen, wer der eigentliche Zeitvertreib von wem war¦
Eine schöne Gruppe von Schauspielern wurde für diesen Film zusammengesetzt. Sarah Michelle Gellar, die durch die Sendung žBuffy richtig erfolgreich wurde, spielt die stets intrigante Kathryn Merteuil, die von ihrem Ex-Freund gedemütigt wurde, da der eine neue Freundin hat. Ihr Stiefbruder Sebastian Valmont, gespielt von Ryan Phillippe (žIch weiß, was du letzten Sommer getan hast), der den Ruf als Casanova schon so gut wie sicher hat und dennoch genug Zeit dafür hat, in sein Tagebuch zu schreiben, geht nebenbei zur Therapie, wo er auch schon die Tochter seiner Therapeutin um den Finger gewickelt hat, um sie dann fallen zu lassen. Nun soll er die Freundin von Kathryns Ex-Freund verführen, die junge und naive Cecile Caldwell (Selma Blair, žHellboy), die nebenbei in ihren Musiklehrer verliebt ist, um ihr einen schlechten Ruf zu machen und den Stolz von Kathryn zu retten. Doch die Stiefgeschwister sind noch nicht am Ende mit ihren Plänen und Intrigen. Wenn Sebastian die Tochter ihres Schuldirektors Annette Hargrove (Reese Witherspoon, žSweet Home Alabama) noch entjungfern kann, bevor die Schule wieder beginnt, dann bekommt er eine Nacht mit seiner Stiefschwester Kathryn, worauf er schon seit der Heirat ihrer Eltern gewartet hat. Geht sein Plan nicht in Erfüllung, dann bekommt Kathryn das beneidenswerte Auto ihres Bruders.
Im Gegensatz zu den anderen Filmen, die zu dem Buch schon gedreht wurden, hatte man es bei diesem darauf angelegt, dass es im heutigen New York spielt und man mehr Wert auf die vielschichtigen Charaktere legt. Die Intrigante, der Verführer, die Jungfrau und die Naive wurden so gut, wie es nur ging hinüber gebracht und damit haben die Schauspieler dieser vier wichtigsten Personen eine glänzende Arbeit geleistet. An manchen Stellen waren sie vielleicht ein wenig zu klischeehaft, aber das merkt man kaum, wenn man sich gut genug in die Rollen hineinversetzen kann. Die Rolle der Reichen wurde gut herüber gebracht, genauso wie das Verhalten zwischen den entsprechenden Personen. Besonders zwischen den zwei Hauptcharakteren Kathryn und Sebastian merkte man von Anfang an, dass sie keine gewöhnlichen Geschwister sein konnten. Immer wieder sind sie in spannende Dialoge verzwickt, wobei sie sich am Ende doch ihr eigenes Grab schaufeln. Das Genre besteht aus Romantik, Drama und Thriller, dennoch ist er nicht völlig monoton aufgebaut und hier und da gibt es ein und die anderen Lacher. Es wird also nie langweilig und man hat etwas zu sehen.
Besonders das Ende des Filmes sollte man nicht außer Acht lassen, wo man die Wendungen genauer betrachten kann, sieht wer eigentlich wo hingehört und das doch nicht alle diese grausamen Menschen sind, die andere Mitmenschen ihrer Seele berauben, um sich dann selbst besser zu fühlen. Der Wandel zwischen Å¡gut und Å¡schlecht wird wunderbar hervor gebracht, wobei man nie weiß, was als nächstes passieren wird und wer jetzt auf welcher Seite steht. Zwischen einfühlsamen oder einfach nur wahren Liedertexten, die oft das Leben dieser jungen Menschen schildert, kann man gut miterleben und denken und die verschiedenen Szenen besser verstehen.
Dramatisch wird es am Ende, wenn jeder der Charaktere bemerkt, was mit einem geschehen ist und letztendlich jeder einzelne den Platz gefunden hat, wo er scheinbar wirklich hingehört. Das Finale ist spannend und gut durchdacht, es wird nie kompliziert, die Szenen sind gut verteilt und die unwichtigsten Sachen wurden raus geschnitten. Jemand, der Liebesfilme mag, die nicht unbedingt mit Kitsch und Klischees in Verbindung gebracht werden, sollte sich diesen dramatischen Film unbedingt ansehen.
9 von 10 Punkten
Cruel Intentions 2
(Eiskalte Engel 2, 2000)
Roger Kumble
Eiskalte Engel 2 spielt vor dem ersten Teil und man wird sehen, wie sich die zwei intriganten Stiefgeschwister Sebastian Valmont (Robin Dunne) und Kathryn Merteuil kennen gelernt haben. Dort wird Sebastian sehen, der schon mehrfach aus Privatschulen hinausgeschmissen wurde, dass er nicht der einzige ist, der hinterlistig und verschlagen ist.
Die Schauspieler sind recht uninteressant und nicht wirklich bekannt. Junge Menschen, die Robin Dunne (als Sebastian Valmont), Teri Lynn Pratt (als Cherie Claymon) und Sarah Thompson (als Danielle Sherman) kommen nicht einmal annähernd in die Reichweite von Sarah Michelle Gellar, Ryan Phillippe und Reese Witherspoon und zeigen dies auch noch mit ihrem recht kleinen Schauspielerkönnen. Die Sache mit der Rache, Verführung und dem Fallen der Opfer ist soweit klar, allerdings bringen die Schauspieler dieses Filmes es so schlecht rüber, dass man denkt könnte, es wäre alles nach Plan verlaufen. Die Dialoge sind sinnlos, langweilig die Szenen sind bereits aus dem ersten Teil bekannt.
Charaktere werden ebenso ideenlose herüber gebracht und Leute wie Sebastian, Kathryn und die naive Cherie kriegen öde Auftritte, obwohl man sehr viel mehr zu diesen verschiedenen Rollen machen könnte. Neue Rollen, wie Eltern und ein weiteres Opfer, werden ebenfalls so rübergebracht, dass man sie gar nicht als sympathisch betiteln möchte, sondern die Sache die sie vor der Kamera tun, oder besser gesagt, tun sollten, eben schnell hinter sich bringen wollen. Schauspieler, wie Amy Adams und Mimi Rogers, die man mit Sicherheit schon mal irgendwo gehört haben, zeigen in ihren Auftritten etwas, was sie eigentlich viel besser machen könnten und genau das ist der Fehler daran.
Auch die Schule, Umgebung und all dies macht es nicht besser. Musik ist nicht erwähnenswert und wenn es etwas gibt, wovon man erzählen kann, wenn man aus dem Kino kommt, dann sind es einige Lacher, die ab und an auftauchen, obwohl sich der Film ja schon eher auf das Genre Komödie bezogen hat, als Thriller oder Drama. Und genau das, ist ebenfalls ein Fehler daran. Besonders lustig ist es nicht, manche Szenen wirken überflüssig, ausgekaut oder sind einfach nur eine Zeitverschwendung.
Zudem hängt dieser Film, der eigentlich vor dem ersten Teil spielt, zu sehr an dem erstklassigen Dramamovie, so dass man sich gerne irgendwo anlehnen will und zu den öden Dialogen einschlafen möchte. Sebastian wiederholt sich in seinen Taten, Kathryn ist nicht mal ansatzweise so intrigant und dazu auch nicht edel, wie Gellar und andere Schauspieler braucht man erst gar nicht zu erwähnen. Das unwissende Mädchen (Im ersten Teil: Cecile), welche unter die Flügel von Kathryn genommen wird, damit sie einen schlechten Ruf erlangt wird diesmal so tollpatschig und dumm dargestellt, dass es auf gewisser Art und Weise amüsant, auf der anderen Seite aber nur noch nervig und wiedergekäut ist.
Um ohne langen Hokuspokus auf den Punkt zu kommen: Schlecht, überflüssig, austauschbar und langweilig. Eine Fortsetzung, die Roger Kumble sich hätte sparen sollen, um das Geld vom ersten Teil in etwas anderes zu investieren. Dieser Film ist sinnlos und war überhaupt nicht nötig gewesen. Gedanken, die der Mann womöglich gehabt hatte, wie Å¡Einmal gut, immer gut, waren unüberlegt und wahrscheinlich viel zu voreilig. Zudem kommt dazu, dass der erste Teil nun mal erstklassig und einzigartig war und an so was kann ein Abklatsch der besonders schlechten Art eben nicht herankommen. Das Ende war einfarbig, nicht gut geschauspielert, nicht aufregend und auch nicht spannend. Ein unnötiger Film, der mittlerweile in meinem Regal verstaubt und so sehr interessiert, wie die Tatsache, dass in China gerade ein Reissack umgefallen ist.
2 von 10 Punkten
Den 3. hab ich auch schon gesehen, der war auch etwas besser als der 2. aber eine große Steigerung gibt es da definitiv nicht.
Cruel Intentions 3:
2.5 von 10 Punkten