Rassismus in Filmen

Capote

New Member
Ist euch mal aufgefallen, das es ziemlich starken Rassismus in Hollywood gibt? Keinen bösartigen, aber er ist zugegen. Jederzeit.

- die Hauptfiguren sind fast immer Weiße
- die meisten Schwarzen sind Figuren, die man nicht ernst nehmen kann ("Gangsta", Witzemacher)
- Latinafrauen sind immer unausstehlich nervig
- Terroristen sind immer deutsch oder orientalisch
- in Kriegsfilmen sterben bevorzugt eingebürgerte Amerikaner (Indianer, Schwarze, Mexikaner)
- es gibt kaum Filme mit normalen Asiaten: entweder sind sie Kämpfer oder arm in Chinatown

Wieso war XXX ein Erfolg, XXX2 nicht? Wieso gibt es keinen schwarzen James Bond? Wieso ist Ethan Hunt kein Schwarzer? Wieso haben Filme mit Weißen Stars mehr Erfolg als andere?
 

Basti

Mr. Blonde
Naja, du hast einige gute bespiele genant, aber das Weiße mehr einspielen als Schwarze stimmt nicht immer.
zB Ice Cube spielt ein paar 200 Millionen ein mit "Sind wir schon da", aber Tom Cruise floppt mit MI: 3.
Das Terroristen immer Deutsch oder Orientalisch stämmige sind, und über die anderen beispiele die genannt wurden, hab ich mir noch nicht soo ernstahafte gedanken gemacht.

Ein Hartes Thema womit sich ja auch L.A. Crash beschäftigt :yeah: Die Realität im Kino :biggrin:
 

Incubus

Smokin' Ace
Kann schon sein,
es gab mal ne Zeit,da war es genau so wie du es beschreibst,und zwar extrem!!
Denke mal in den 90ern war das noch so der Fall, aber mittlerweile hat sich das gebessert!
Zum Beispiel Blade,ist schwarz und würde in weiss nie durchgehn, und die ganzen neuen Talente wie Jamie Foxx oder Will Smith sind gross dabei und trotzdem schwarz!

Ich denke XXX2 war kein Erfolg,weil er einfach nur schlecht war und Ice Cube nicht als Actionheld ankommt,
in FRIDAY fanden ihn doch alle gut!
 

fettarm

Amish Hooligan
Ich denke, es wird einfach mit den Klischee-Vorurteilen gespielt.
Wenn ein Pole ein auto klaut ist es im ersten Moment auch ein wenig witzig aber gleich von rassismus zu sprechen finde ich recht straight. In ein paar Sachen kann das stimmen aber ich denke es ist nur ein Stilmittel um, die von Hollywood sowieso üblichen, Klischees zu erfüllen.
 

BlackMetatron

New Member
Hmmm....interessante These...Nun ich persönlich denke...

Rassismus ist in den USA noch heute ein Thema...ohne Frage. Natürlich nicht mehr so offen wie es früher einmal der Fall war. Und ich denke auch wirklich nicht, dass es noch ein Problem der gesamten US-Bevölkerung ist, sondern eher der "ewig Gestrigen" die es ja leider auch hier in "diesem, unserem Lande" gibt.

Ich denke...Schwarze in der Politik, täglich im TV, in Unterhaltungs-Sendungen etc...das wäre noch vor 25 Jahren in der Form nicht möglich gewesen.

ABER...ich denke gerade in der Unterhaltung, also auch in Hollywood ist Rassismus nicht mehr wirklich ein Thema. Sicherlich gibt es auch dort "ewig Gestrige" unter den tausenden von Schauspielern, Regisseuren, Drehbuchschreibern und all den anderen, die in der Traumfabrik ihre Brötchen verdienen...aber gerade die Unterhaltungsindustrie hat in den USA doch großen Anteil daran, dass Rassismus immer weniger ein Problem wurde.

Filme der Blaxploitation Welle...FOXY BROWN, SHAFT oder Filme mit Sidney Poitier sorgten schon in den 60er und 70er Jahren dafür, dass Schwarze in den USA auch als "Helden" in der Öffentlichkeit bekannt wurden. Dann kamen die 80er, und mit ihnen Eddie Murphy, Arsenio Hall, Hip-Hop wurde in den Charts immer populärer, Im Basketball z.B. waren die Farbigen schon damals DIE Stars und weisse Spieler wie z.B. Larry Bird eher die Ausnahme....selbst Michael Jackson konnte damals seine Afro-Amerikanischen Wurzeln noch nicht leugnen. :wink:

In den 90ern gings weiter...Eddie Murphy war immer noch da, Ophra talkte sich zur Quotenqueen, Hip-Hop wurde zu einem Milliarden-Dollar Geschäft, Filme wie BOYZ IN THE HOOD bewegten die Menschen, MENACE II SOCIETY folgte, BLADE "daywalkte" durchs Kino, Halle Berry zeigte Titten, Michael Jordan und die Chicago Bulls dominierten die NBA, Mike Tyson wurde Boxweltmeister, Spike Lee wurde zu einer festen Größe in Hollywood und die Schwarzen fingen sogar an, die eigenen Klischees auf die Schippe zu nehmen wie z.B. Ice Cube in den FRIDAY Filmen.

Natürlich...und da gebe ich Capote schon Recht...ist die Masse der "Helden" im Kino noch immer Weiss. Ich denke aber nicht, dass es heutzutage noch so sehr am Rassismus liegt, sondern eher daran, dass es weisse Drehbuchschreiber und Autoren sind. Wenn Schwarze an Drehbüchern schreiben und Filme produzieren, egal ob die Wayans-Brüder, Spike Lee, Wesley Snipes oder andere...dann sind sehr oft Schwarze die "Helden" in den Filmen. Ist das dann auch Rassismus?

Ich denke Rassismus ist auch heute noch ein Thema, sollte immer ein Thema sein das diskutiert wird und wird wohl (...leider...) auch immer Thema bleiben. Nicht nur in Hollywood.
 

Paddywise

The last man
Auch sehr merkwürdig. In den Daredevil und Spiderman Comics war der Kingpin ein weißer Riese. Im Film, war es ein farbiger Riese.

Was ist aber mit President Palmer bei 24. Der war farbig und war durchaus sympatisch.

Manche Filme mit farbigen kommen einfach nicht gut an weil die Darsteller Rapper sind.Es gibt durchaus gute Rapper. Die meisten werden aber von den anderen Darstellern, und sei es nur ein Nebendarsteller übertrumpft. Bestes Beispiel ist da wohl 50 Cent. Sogar dir Capote graut es bei der Vorstellung.
 

Godzilla

Shadowrunner
Wieso war XXX ein Erfolg, XXX2 nicht?

Weil der Film im allgemeinen als schlecht gilt und weil Fortsetzungen mit neuem Hauptdarsteller schonmal vorbelastet sein könnten.

Wieso gibt es keinen schwarzen James Bond?

Weil er in der Romanvorlage auch keiner ist.


Wieso ist Ethan Hunt kein Schwarzer?

Warum ist Shaft nicht weiss?

Wieso haben Filme mit Weißen Stars mehr Erfolg als andere?

Weil es mehr von ihnen gibt.
Die Masse machts.
Ich will damit nur sagen, dass es möglicher Weise einfach daran liegt, dass der Grossteil der Amerikaner einfach weiss ist und es nicht unbedingt einen rassistischen Hintergrund geben muss. Das können auch andere Gründe sein.

Sicher mag das nicht immer so sein und ich denke auch einfach manchmal, dass es wie Fettarm schon sagte, ein herumspielen mit Klischees ist. Was natürlich auch eine gewisse Form von Rassismus ist.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Original von DVD_Collector
PS: Klasse Filme die Rassimus behandeln:

L.A. Crash
Malcolm X
American History X
Philadelphia

In Philadelphia geht es aber - nachdem was ich unter den Begriff verstehe - nicht um Rassismus.

Ansonsten seh ich das Problem des Rassismus insgesamt auich nicht so.
Moviefan hat ja schon einige schwarze Stars aufgezählt, die auch immer mal wieder Hauptrollen inne haben. Gerade Denzel Washington ist doch fast schon eine Garantie auf einen guten Film.
Samuel Jackson hat auch einige gute Filme gemacht.
Wer mir in Moviefans aufzählung definitiv noch fehlt, sind Cuba Goodin Jr. und Morgan Freeman. Die beiden haben auch in einigen guten Filmen mitgespielt. Und auch da nicht immer nur als kleiner Nebendarsteller.
Leider hört man von den beiden in letzter Zeit nicht so viel.
 

Joel.Barish

dank AF
Ich finde es ein bisschen naiv zu denken, nur weil es ne Handvoll schwarzer Promis gibt, dass Rassismus nur noch von alt denkenden kommt. Das ist doch Blödsinn. Klar. Offiziell ist die Apartheid abgeschafft und Schwarze haben in den USA die selben Rechte wie Weiße, aber das heißt doch noch lange nicht, dass es dadurch keinen Rassismus mehr gibt. Man muss doch nur mal in die richtigen Viertel von Großstädten gehen, da wird einem der Rassismus mitten in die Fresse geschlagen. Und selbst die angeblich gesittete Oberschicht fröhnt doch immer noch der Sklaverei unter dem Deckmantel einer legalen Arbeitsstelle. Klar, Alles weniger drastisch als damals, dafür heimtückischer und weniger sichtbar.

Und auch in der Filmbranche sehe ich das nicht so ausgeglichen, sondern eher wie Capote. Warum gibt es wohl noch immer so Begriffe wie "Quotenschwarze"? Und es ist doch wirklich so, dass Schwarze, außerhalb von Milieu- und Szenenfilmen, kaum "normale" Rollen spielen. Irgendein XY-Drama mit Mann und Frau und Eheproblemen Bla Bla - gibt es das in amerikanischen Filmen irgendwie mit Schwarzen?
Den Umgang mit Klischees und Vorurteilen finde ich in einigen Filmen wirklich bedenkenswert und fragwürdig. Wie Capote sagte: Latinafrauen sind sehr häufig nuttig umherlaufende Schlampen, die rauchen, fluchen und lauter uneheliche Kinder mit sich führen. Muss das sein?

Erfolgreiche "schwarze Filme", wie z.B. Barbershop, werden auch zu über 90% von Schwarzen geguckt, weil es eben Szenefilme sind. Gibt es typische "Weißbrotfilme" die nur weiße gucken? Eher nein.

Und an Darstellern? Klar, bei den Männern gibt es mit Will Smith, Denzel Washington, Forest Whitaker, Morgan Freeman, Jamie Foxx usw. ne Menge guter und/oder beliebter Darsteller, aber verglichen mit dem Rest, sind sie in der Minderheit und bei den Frauen sieht es noch viel extremer aus? Außer Halle Berry gibt es da doch fast Niemanden, der sich entscheidend durchsetzen konnte. Jennifer Hudson? Ja, klar.

Ich hasse diese "weiß" und "schwarz" Vergleiche, aber darum geht es hier ja in erster Linie. Von Asiaten in amerikanischen Filmen will ich gar nicht erst anfangen.

Und um noch mal den Bogen zu spannen, zu meiner Frage, warum ein schwarzer, nicht den Familienvater in einem beliebigen Familiendrama spielen kann: Einfach, weil auch die Realität noch nicht so weit es und es in der Realität noch Rassismus, und sei es nur in Form von Schubladen- und Klischeedenken, gibt.
 

Puni

Well-Known Member
Original von Joel.Barish
und bei den Frauen sieht es noch viel extremer aus? Außer Halle Berry gibt es da doch fast Niemanden, der sich entscheidend durchsetzen konnte. Jennifer Hudson? Ja, klar.
Doch, die Whoopie Goldberg :lehrer: :ugly:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von Godzilla
Wieso gibt es keinen schwarzen James Bond?

Weil er in der Romanvorlage auch keiner ist.
Steht da vielleicht schwarz auf weiss: "James Bond ist ein weisser"? Das glaube irgendwie nicht, habe ein paar von den Büchern gelesen, aber nichts derartiges gesehen.
Warum soll die Rolle kein Schwarzer spielen? Muss das in der Vorlage hervorgehoben werden, damit die Menschen auch wissen, dass er schwarz ist? Und wenn nichts zur Hautfarbe steht, gehen alle automatisch davon aus, dass er weiss ist...

Solange die Menschen so stark auf die Hautfarbe achten, wird es auch Rassismus geben.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
@duffy: Und genau da liegt das Problem. Die Menschen haben sich an einen weißen Bond gewöhnt, aber weshalb ist ihnen/uns die Hautfarbe so wichtig? Weshalb fällt es ihnen so schwer, sich einen schwarzen Bond vorzustellen, bzw. sich an ihn zu gewöhnen.
Es geht mir nicht um James Bond, war nur ein Beispiel.

Wie Barish schon sagte, die meisten Charakter-Hauptrollen werden an die Weißen vergeben, und die Producer würden das kaum machen, wenn das Publikum es gerne anders hätte. Nehmen wir mal die Slasher-Filme, welche Hautfarbe hat meistens der Mörder? Genau, er ist weiss. Ich kenne nur "Candyman", wo ein Schwarzer einen Killer spielt.

EDIT: Kennt ihr diese South-Park-Folge über die Flagge? Wo die Kinder nicht darauf geachtet haben, dass dort 4 Weisse und ein Schwarzer abgebildet sind? So wie die Kinder in dieser Folge sollten wir auch sein:wink:
 

hexe

omg lazerguns pew pew
Ist halt eine Minderheit. Das muß aber nichts Schlechtes sein. Shaft lebt ja davon, das Schwarze eine Minderheit sind. Ich finds auch traurig das Rassismus für manche Menschen selbstverständlich ist, aber was Hollywood betrifft hat sich da glaube ich ne Menge getan.
Btw Bond soll ruhig ein Weißer bleiben, ist ein Oldschool Brite, da geht das denke ich in Ordnung.
 
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