Walter, du machst es dir manchmal aber auch selbst ein wenig schwer.
Das mit dem "im Kino gesehen" und dem Wink in Richtung Harryhausen Filme war ein Scherz. Der auch als solcher markiert war. Du sprichst ja nun selbst von der Bedeutung und Wirkung von Smileys, die aber, das gebe ich gerne zu, häufig auch verwirren können. Ich finde dennoch, dass dieser Zunge-raus-Ätsch Kollege eine recht klare Sprache spricht. Du bist, glaube ich, ein paar Jährchen älter als Bader und ich, also habe ich ganz frech einen Witz gemacht, dass du alt genug bist, Harryhausen Filme im Kino geschaut zu haben. Mehr war das nicht.
Dass Bader "Herr der Ringe" als für sich relevant herausgestellt hat, haben er selbst und Manny ja auch nochmal betont.
Und ja, die Argonath Szene in ihrer ganzen 90-sekündigen Pracht ist in ihrer Wirkung und in ihrem visuellen Gehalt eine absolute Kernszene der Mittelerde Filme und des modernen Fantasy-Kinos des 21. Jahrhunderts. Da ich von "Mittelerde-Saga" sprach, brauchst du auch nicht mit Szenen aus "Die unendliche Geschichte" zu kommen. Und dass die Argonath Szene DIE allerbeste beste Szene von Welt ist, wollte ich auch nicht behaupten. Sie ist aber in den bisherigen vier Filmen von Jackson eine, die in ihrer "epischen" Pracht nicht viel Konkurrenz hat. Klar, der Prolog, der erste Auftritt des Balrogs, Lothlorien, die Gollum/Smeagol "Mörder" Szene, das Schwarze Tor usw. sind ebenfalls wunderbare Einzelmomente. Aber die Argonath Szene ist, egal wie lange der Moment dauert, für mich enorm wirkungsvoll. Wie gesagt, dadurch wird diese Welt lebendig und bekommt eine eigene historische Dimension. Mehr noch als die visualisierte Historie des Prologs sind die Statuen der Argonath ein diegetisches Monument der Geschichte Mittelerdes. Und 90 Sekunden (grob geschätzt) mag nach wenig klingen, aber wenn du dir die Szene in Erinnerung rufst: Jackson ergeht sich auffällig lange daran, verbringt relativ viel Zeit mit der Anfahrt, der Präsentation in der Totalen, kreist deutlich länger als er müsste an den Armen und Köpfen der Statuen vorbei. 90 Sekunden sind recht viel, gerade weil es eben nicht essentiell um die Kernhandlung geht. "World Building" nennt man das im englischen Jargon heutzutage. Und ja, das ist für mich (und scheinbar auch für Bader) schon eine enorm beeindruckende und wirkungsvolle Szene.
(Okay, du schreibst jetzt, dass du das von Anfang an auch so gesehen hast. Na ja, dann ist das halt so. Egal. Weiter im Text.
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