Warcraft: The Beginning - Der Film [Kritik]

B

Bader

Guest
War gestern doch spontan drin. 2D Vorstellung yay.
Mein Eindruck hat sich bestätigt, subjektiv gesehen einfach nur ein toller Film und die Aussage "teuerster Fanfilm" stimmt absolut, da manche Szenen (besonders bei den Menschen) wie aus einem Hobbyprojekt wirkten. Die Liebe zu den Details, die tolle WarCraft Atmo, die Orks und der gut platzierte Humor (Schaf ftw) machten einen wundervollen Eindruck. Die Zwerge gingen auch völlig klar und da merkt man auch, dass ein komplett animierter Film doch besser gewesen wäre, anderseits wie hätte man dann die Menschen realistisch animieren können?! Die Blutelfen (oder?) wirkten leider etwas trashig (eventuell legt sich der Eindruck, wenn sie bei den Fortsetzungen mehr Screentime bekommen).
Objektiv dagegen... uff. Der Hobbitvergleich ist leider relevant. Man hätte weitaus mehr daraus machen können und für die Nichtkenner zugänglicher machen können und an ein paar Schraubstellen mehr drehen können wie die Implantierung der Menschen und bessere Umsetzung mancher Effekte.

Man kann den scheiße finden, man kann den toll finden. Beide Meinungen gehen völlig klar und sind verständlich. Dieses Gefühl ist wiederum einzigartig, dieses absolute Verständnis. Das passiert im Filmmedium selten.

Mit WarCraft kam ich mit den drei Spielen plus WoW plus Hearthstone in Berührung. Im Lore bin ich nicht so tief drin und das ist auch okay so. Den Film konnte ich genießen und würde mich sehr freuen, wenn es weiter geht. Man hat ja nun gesehen wie es ankam und könnte an den Krankheiten rangehen und einen besseren Teil ablegen. So gesehen ist der Zusatztitel "The Beginning" auch zweideutig. Es ist der Anfang eines größenwahnsinniges Projekt gewese & der Wille den Fanservice nicht den typischen Filmregeln unterzuordnen... es ist sehr spannend wie es weitergeht.
Dadurch dass Blizzard so stur durchgezogen hat, lässt mich sehr sehr sehr auf Diablo und StarCraft freuen, wenn es grünes Licht bekommt.


Edit: Zum Fansein empfinde ich es so, dass man ab da Fan ist wenn man aus Eigenantrieb für das Projekt interessiert, sich informiert, tiefer rein geht. Wenn man nicht gerade sicher ist ob man zB bei Star Wars Fan ist oder nicht, kann man am besten andere Interessen als Vergleich ziehen. Ich bin zB Fussballfan durch meine Liebe zum SC Freiburg (wiederum durch meine Heimatverbundenheit). Da ich den Verein mag, informiere ich mich auch darüber und entwickle automatisch ein Gespür für Taktiken, Aufstellung, Philosophie, Vereinsleben, Spielerqualitäten... durch diese Erfahrungen entwickle ich mehr Verständnis für das Fussball außerhalb und gehe daher auch "automatisch" tiefer.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Damit ich mich als Fan bezeichne, wobei ich diese Bezeichnung überhaupt nicht mag, muss ich mich mit etwas persönlich identifizieren können. Das ist bei einem Horror Film allerdings jetzt nicht unbedingt die Gewalt als solches, sondern der Stil, die Ästhetik des Charakters etc. Ich muss bereit sein mir bspw. ein Poster an die Wand zu hängen, weil ich damit zeigen möchte, dass ich als Person dafür stehe, das meiner Persönlichkeit nahe kommt.

Filme die mich einfach nur gut unterhalten, mit denen ich mich aber nicht identifizieren kann, die konsumiere ich einfach nur, mehr nicht.

Warcraft habe ich nocht nicht gesehen, ich mochte die Idee nie, das Duncan der Regisseur ist. Sein bisheriges Schaffen passte einfach gar nicht dazu. Von edlen, minimalistischen Sc-Fi Filmen zu so einer riesigen Fantasy Faschingsparty. Wobei mir die kulturelle Vielfalt an WoW noch am besten gefällt, davon ist aber scheinbar im Film nicht viel übrig geblieben. Menschen, Orcs, Zwerge, Elfen... Einheitsbrei halt.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Mangelnde Bereitschaft, sich ein Poster an die Wand zu kleistern, ist ein KO-Kriterium füs Fansein? Dann bin ich von gar nichts Fan! :biggrin:
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Das ist nur ein Kriterium. Dass das Poster einem als solches auch zusagen muss, davon bin ich jetzt mal einfach ausgegangen. :biggrin:
 
B

Bader

Guest
Måbruk schrieb:
Wobei mir die kulturelle Vielfalt an WoW noch am besten gefällt, davon ist aber scheinbar im Film nicht viel übrig geblieben. Menschen, Orcs, Zwerge, Elfen... Einheitsbrei halt.
Dir ist aber bewusst, dass der Film die Grundstory vom ersten WarCraft Spiel behandelt, wo die Orcs zum ersten Mal die Welt der Menschen betreten und der Auslöser war von dem WarCraft wie wir es heute kennen?
Soweit ich mich noch erinnere, tauchten im ersten Spiel nur Menschen, Orcs, Zwerge und Dämonen auf? Wüsste nicht, was man da an "Einheitsbrei" kritisieren solle?!
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Teilweise. Es ist schon offensichtlich, dass hier eher die Echtzeitstrategiespiele als Vorlage hergezogen wurden, aber genau diese Vorlage finde ich etwas mau, bietet zu wenig Inhalt sich richtig zu entfalten. Klar, wenn man es sich einfacher machen möchte, setzt man darauf. Viel interessanter wäre aber wie erwähnt die kulturelle Vielfalt von WoW umzusetzen und sich statt auf action, auf die Welt als solches zu konzentrieren.
Aber ich habe den Film nicht gesehen, das ist wirklich nur eine Vermutung von mir, kein Urteil.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Warcraft hat so schon die Leute kaum an die Hand genommen. Wirft man jetzt noch mehr Völker in den Topf und lässt die Informationen außen vor, hast du einfach nur Vielfalt, ohne Hintergrund. Das belebt bestenfalls die Bilder, macht die Welt aber nicht größer/epischer. Ich denke, man sollte die Zuschauer da langsam ranführen und man hat es ja jetzt nur rudimentär geschafft, die Orks näher zu bringen.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Mestizo schrieb:
Wirft man jetzt noch mehr Völker in den Topf und lässt die Informationen außen vor, hast du einfach nur Vielfalt, ohne Hintergrund.
Als Unkundiger was Warcraft betrifft, frage ich mich ja, inwiefern man tatsächlich Hintergrundinfos, um den Film genießen zu können oder anders gefragt, inwiefern das Erlebnis für einen anders ist, wenn man die Hintergrundinfos hat.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Måbruk schrieb:
Ich muss bereit sein mir bspw. ein Poster an die Wand zu hängen,
Nein. Das ist eher die Oberflächlichkeit, die Joel meinte.
Es geht darum, sich mit dem Thema, der Aussage und Bedeutung des jeweiligen Medium auseinander zu setzen und nicht nur zu sagen: Sieht cool aus, hänge ich mir an die Wand.
Sich intensiv mit einem Film oder einer Filmreihe zu beschäftigen fehlt im modernen und momentanen "Fan-Dasein".
Soll jetzt nicht heißen, das Poster usw nicht dazu gehören, aber wie gesagt, sich mit dem jeweiligen Ding wirklich auseinander zu setzen macht doch den Fan aus.

@Mestizo
Ich habe Null Ahnung von Warcraft, hab nie irgendwas gespielt und kam absolut im Film zurecht. Zumindest soweit, dass keine Logikprobleme oder Plotholes dadurch entstanden sind. Vieles war ziemlich deutlich und durch einfaches 1&1 zusammen zählen erklärbar, selbst für einen Laien.

So empfand ich es zumindest.
 

McKenzie

Unchained
Ich denke er meint nicht, dass ein Poster obligatorisch sein muss, aber dass man es sich von der inneren Einstellung her vorstellen könnte :biggrin: Und das stimmt mit meiner Sichtweise von "Fan" durchaus überein (diese kann aber ja variieren, darum ja die Diskussion). Fan leitet sich ja wie gesagt von fanatic ab, also reicht da reine technische Wertschätzung eines Werkes nicht ganz zum Fandom aus. Es gibt viele Filme und Regisseure die ich prinzipiell großartig finde und verfolge, aber mich dennoch nicht "Fan" nennen würde, weil einfach das Persönliche nicht dabei ist. Und ein Poster hängt man sich eben allgemein eher aus persönlicher Vorliebe auf denn aus objektiver Anerkennung, insofern (falls Måbruk das so gemeint hat wie ich es verstehe), seh ich die "Postertauglichkeit" schon als einen Faktor.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
@brawl
Ich hatte auch keine nennenswerten Probleme damit, dem Film zu folgen, die Charaktere zu verstehen, deren Gesinnung einzuordnen oder das große "Bild" zu erkennen. Trotzdem wird viel einfach nur impliziert, wenig wirklich ausgeleuchtet. Mir fehlt es an Tiefe, an Gewicht und Dringlichkeit, insbesondere was den "Überlebenskampf" der Orks anbelangt, der ja eigentlich der Auslöser war. Gerade die ganzen "Magier", die der ehemalige Wächter-Lehrling besuchen ging. Was der Wächter überhaupt ist bzw. was er früher für das Königreich getant hat, warum er Jahre verschwunden war, warum die anderen Königreich unseren Dominic nicht unterstützen und was weiß ich, fehlt halt trotzdem. Jay hatte da noch viel mehr Fragen aufgeworfen. Das sind alles Details, die für mich eine Welt lebendiger wirken lassen, die dem Kampf mehr Tiefe verleihen, die mich für die Völker fühlen lässt, so dass mich auch ihre Schicksale kümmern.
 
B

Bader

Guest
@Kenzie: Poster empfinde ich nicht als gewichtiges Argument, da ich sonst in meiner Jugend von vielem Fan gewesen sein müsste, bei dem was ich alles an die Wand pinnte. Sachen die ich nur vom Namen her kannte, aber den Inhalt kaum... halt weil cool und umsonst in Zeitschriften. Sicherlich können Poster auch was ausdrücken (Ich hab zB die old school Star Wars Filmposter edel eingerahmt im Wohnzimmer hängen), aber es wird so inflationär missbraucht, dass man nicht wirklich sicher sein kann ob man es wirklich liebt oder nur eine Phase ist.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
McKenzie schrieb:
Ich denke er meint nicht, dass ein Poster obligatorisch sein muss, aber dass man es sich von der inneren Einstellung her vorstellen könnte :biggrin: Und das stimmt mit meiner Sichtweise von "Fan" durchaus überein (diese kann aber ja variieren, darum ja die Diskussion). Fan leitet sich ja wie gesagt von fanatic ab, also reicht da reine technische Wertschätzung eines Werkes nicht ganz zum Fandom aus. Es gibt viele Filme und Regisseure die ich prinzipiell großartig finde und verfolge, aber mich dennoch nicht "Fan" nennen würde, weil einfach das Persönliche nicht dabei ist. Und ein Poster hängt man sich eben allgemein eher aus persönlicher Vorliebe auf denn aus objektiver Anerkennung, insofern (falls Måbruk das so gemeint hat wie ich es verstehe), seh ich die "Postertauglichkeit" schon als einen Faktor.
Mckenzie:nene: :thumbsup:


Bader schrieb:
@Kenzie: Poster empfinde ich nicht als gewichtiges Argument, da ich sonst in meiner Jugend von vielem Fan gewesen sein müsste, bei dem was ich alles an die Wand pinnte. Sachen die ich nur vom Namen her kannte, aber den Inhalt kaum... halt weil cool und umsonst in Zeitschriften. Sicherlich können Poster auch was ausdrücken (Ich hab zB die old school Star Wars Filmposter edel eingerahmt im Wohnzimmer hängen), aber es wird so inflationär missbraucht, dass man nicht wirklich sicher sein kann ob man es wirklich liebt oder nur eine Phase ist.
Bei mir hing früher vor allem Stallone und Tom Cruise an der Wand, mit dem was sie als Charakter, ihren Filmrollen verkörperten, konnte ich mich in der Tat sehr identifizieren. Ebenso Winona Ryder Poster, die ich absolut vergöttert habe. Also da hing tatsächlich meine persönliche Vorliebe an der Wand.
Zugegebenermaßen, heute hängt bei mir ein cooles 300 Poster "Ruhm Erwartet Euch" an der wand, da habe ich jetzt keinen allzu persönlichen Bezug dazu, es gefällt mir einfach. Also muss nicht zwingend so sein, ist aber sich ein kleiner Mosaikstein der Fankultur.
Fansein bzw. Fanatismus hat wohl auch etwas mit dem Alter zu tun. Ist man jünger, sucht man eher Idole, als in späteren Jahren.
 

McKenzie

Unchained
Ich sag ja auch nicht, dass Poster das ausschlaggebende Argument sind :wink: Nur eben, dass solcherlei Sachen oft zum "Fan" gehören. Aber da gehen wohl die Auffassungen auseinander. Wer kennt noch Take That und die Kelly Family, und was die an wahnsinnigen Fans hatten, die ihre Zimmer volltapezierten und in Tränen ausbrachen, wenn sie ihre Lieblinge mal live sahen :ugly: Soweit ist es bei mir mit Edgar Wright trotz allem noch nicht (ganz). Ich verwende daher den Begriff "Fan" generell nicht allzu gern.

Bader schrieb:
Sicherlich können Poster auch was ausdrücken (Ich hab zB die old school Star Wars Filmposter edel eingerahmt im Wohnzimmer hängen), aber es wird so inflationär missbraucht, dass man nicht wirklich sicher sein kann ob man es wirklich liebt oder nur eine Phase ist.
Genau. Aber grad Fan-sein kann ja eine oberflächliche Phase sein. Für die langjährige, ernsthafte Begeisterung/Wertschätzung für einen Künstler/Film/etc. sollte es einfach ein anderes Wort geben als Fan :biggrin:
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Wieso? Fan bedeutet doch genau das. Langjährige Wertschätzung einer Sache/Person/Gruppe
Und das völlig Wertfrei. Fan-sein kann sich doch bei jedem Menschen anders zeigen. Der eine hängt sich Poster an die Wand, der nächste trägt ein Bandshirt, wieder jemand kennt die Lyrics jedes Liedes und der nächste reist zu jedem Auswärtsspiel. Das alles sind verschiedene Abstufungen von Fan sein.

Ich glaube, die einzige Sache, die man dabei wirklich immer finden wird, ist eine gewisse emotionale Bindung. Wenn der Club verliert, die Band ihre Auflösung bekannt gibt, das Sequel scheiße ist, man im Internet über die negativen Entwicklungen hatet... in allen Situationen nimmt einen das mehr mit, als einen nicht-fan. Man ist traurig. Auch wieder in verschiedenen Abstufungen.
 

McKenzie

Unchained
Rantman schrieb:
Ich glaube, die einzige Sache, die man dabei wirklich immer finden wird, ist eine gewisse emotionale Bindung.
Genau das sage ich ja seit mehreren Posts. Ob es kurze aber ernsthaft empfundene Schwärmerei ist oder langjährige Liebe für etwas, wenn man's fühlt ist man eben Fan. Finde ich aber etwas nur rein objektiv gut, dann passt der Begriff nicht wirklich.

Wie kamen wir eigentlich drauf? Achja, Jays Frage. Jedenfalls ist die persönliche Einstufung des Wortes "Fan" natürlich subjektiv, und alles worüber man diskutieren kann sind eben die verschiedenen Auffassungen :smile:
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Ich finde es gibt auch eine sehr deutlich Unterscheidung. Bspw. eine Musikband, es gibt Personen die sich in erster Linie mit der Musik identifizieren und denen die Personen dahinter völlig egal ist, was künstlerisch gesehen sicher der idealere Weg ist. Andere sind nur oder auch Fans von den Personen selbst, die hinter der Musik stehen. Für mich sind das zwei völlig unterschiedliche Aspekte, die aber häufig gemeinsam in den "Fantopf" geworfen werden.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Wieso? Einmal bist du Fan der Musik, einmal Fan des Künstlers. Wo ist das Problem?
Ihr tut ja so, als wäre Fan sein was schlimmes.

Davon ab, im Grunde sind doch ziemlich alle hier im Forum Film-Fans, sonst wären wir hier nicht angemeldet :smile:
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Naja, einmal wird die Kunst, die Arbeit als solches gewürdigt. Himmelt man aber nur die Personen dahinter an und ist die Musik bzw. die Kunst als solches nur Beiwerk, dann ist das eine ganz andere Art der "Fankultur". Ich sehe hier überhaupt keinen Zusammenhang.

Wobei das selten so extrem getrennt voneinander zu finden ist, zuzgegeben. Meist findet man eher beides gemeinsam, mit einer stärkeren Ausprägung in die eine oder andere Seite.
 

McKenzie

Unchained
Rantman schrieb:
Ihr tut ja so, als wäre Fan sein was schlimmes.
Ist gar nix schlimmes. Ich hab nur eine leicht andere Auffassung von dem Begriff, als vielleicht andere. Für mich hängt mit Fan einfach der Enthusiasmus-Grad zusammen. Der sich z.B. in Postern ausdrücken könnte. Oder in Herzklopfen. Bevor ich den World's End - Teaser anmachte, war ich schon ziemlich nervös, aus Angst dass Wright es verkackt haben könnte. Wenn ich einen Scorsese-Trailer anmache bin ich neugierig, weil der Mann für mich einfach einer der besten Regisseure ist, aber sollte mir das Gezeigte nicht zusagen, ist es mir eher egal. Von daher würde ich sagen, ich bin definitv mehr Fan von Wright als Scorsese, auch wenn ich ihre Arbeit objektiv gleichermaßen als großartig bewerten würde :squint:
 
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