Der Herr der Ringe - Der Hobbit #1: Eine unerwartete Reise [Kritik]

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RickDeckard

Guest
gestern ja auch endlich mal drin gewesen... 2D Version 24 fps UCI Bochum...

werde mich inhaltlich mehr im Spoilerbereich zu einigen Dingen äußern, gehe also nur auf den Gesamteindruck nach dem ersten mal Sehen ein :

Vorweg muss ich sagen dass meine Erstsicht des Hobbits durch eine miserable Kinovorführung des UCI Bochum beeinflusst wurde. Bin in die 15 Uhr Vorstellung gegangen, sehr kleiner Saal (wenig Sitzreihen) und trotzdem eine große Leinwand - Kino fast leer - eigentlich gute Bedingungen.
Doch direkt bei der Werbung fiel mir an allen Rändern aller sichtbaren Objekte ein grüner bzw roter "Schatten" auf - was ist das ? Ist ja kein Anaglyph 3D Film der bei 2D irgendwie zusammengeschoben werden muss oder sowas .... hatte ich noch nie erlebt im Kino und das zog sich durch den gesamten Film. Besonders bei kleinen Details störte dies und nervte tierisch.

Wolllte mir eigentlich einen objektiven Eindruck von der Optik des Filmes machen, der ja als 48 fps gedreht und in dem von mir gewählten Saal mit 24 fps gezeigt wurde.
Am Anfang viel mir auch gleich auf, dass bei Schwenks oder schnellen Bewegungen kaum was zu erkennen war. Da es keine Bewegungsunschärfe gab (die sowas maskieren würde) waren diese Bewegungen sehr anstrengend für das Auge (besonders in Kombination mit diesem rot-grün Effekt, den übrigens auch meine Begleitung wahrgenommen hat).
So kam mir der Epilog sehr befremdlich vor, weil ich zum einen mit der Optik des technischen Bildes zu kämpfen hatte, und gleichzeitig die Optik des Filmes (Farben, Kleidung, Bauten) beurteilen wollte. Bis man im Auenland war, hatte ich mich noch nicht wirklich wieder in Mittelerde gefühlt. Mir war alles zu glatt, zu bunt, zu gelackt... dieser Eindruck hat sich aber über weite Strecken des Filmes nicht erhalten und kam nur bei den bereits von anderen bglern erwähnten Stellen noch mal durch.

Mittelerde hat mich wieder mal mit sich gerissen, soweit ist der Film in Verbindung mit der HdR Trilogie schon mal gelungen. Allerdings bot der bisherige Stoff (Teil 1) ja noch nicht viel neues, da es fast der selbe Weg ist, der in den Gefährten gegangen wird. Denke mal dass da in den anderen Teilen dann schon mehr kommen wird.

Die Mischung aus gewohntem Humor, Action, Charaktereinführung, Horror und den tollen Bildern kann ich nur als gelungen bezeichnen, in Verbindung mit der Musik erst recht. Aber hier setzt meine Hauptkritik an P.J. und der Hobbit Verfilmung ein.

Was mir absolut fehlte waren die A-ha Effekte, die ich aus Herr der Ringe kannte. Die Kombination von überwältigenden Bildern mit einer entsprechend passenden Musik, und einer ebenso entsprechenden Situation (Bedrohung, Handlung was auch immer) war in HdR für mich ein Kernstück des Erfolges, auch wenn es noch viele viele andere Elemente gab die dazu führten.
Im Hobbit kommt nun nicht wirklich neues dazu. Die bekannten Musik-Themen werden in nahezu identischen Situationen und Szenen eingesetzt, wie es schon in den Gefährten war. Damit meine ich nicht die Leitmotive von Charaktern und Gegenden, sondern eher so die dramaturgische Wirkung der Musik auf eine Szene.
Es entsteht also immer wieder das Gefühl, daß man das schon mal gesehen hat. Sprich es war für mich ähnlich als wenn ich mir einfach die Gefährten noch mal angesehen hätte... natürlich trifft das nicht den gesamten Film, aber einen überwiegenden Teil davon.
Hatte Jackson gerade durch die unterschiedlichen Themen in den drei Herr der Ringe Filmen (obwohl hier ja auch bestimmte Themen variiert wiederholt wurden) für jeden Teil einen eigenen, aber zu den anderen passenden Ton gewählt, hat er diesmal einfach sich selbst kopiert und die Themen bei ähnlichen Szenen genauso eingesetzt wie bei den bekannten Filmen.

es ist ja eh schon so, dass der Verlauf von HdR und dem Hobbit Parallelen aufzeigen (Reise/Konfrontration/Kampf), ein ähnlicher Weg gegangen wird (statt Trolle die Ringgeister, statt Orkhöhle Moria, statt Düsterwald Fangor, statt Drache, Sauron und Mordor)
aber ich hätte von ihm erwartet dass er das intelligenter löst, als sich einfach nur selbst zu kopieren.

War es gewollt um allen wieder zu zeigen "hier seid ihr wieder in Mittelerde und beim Herr der Ringe" oder war es einfach Einfallslosigkeit ? Oder liegt es an der Ähnlichkeit von den Gefährten mit Teil 1 vom Hobbit ?

Den Soundtrack isoliert betrachtet, war das zwar schon zu erwarten, aber dass es dann auch noch so analog mit entsprechenden Szenen und Handlungen kombiniert wird, fand ich weniger gut.

Von allen Dingen die mich beim Hobbit trotzdem begeistert haben (sei es der geniale Gollum oder der geniale Bilbo), hat dieser Umgang mit dem Score dazu geführt, dass ich nach dem Film nicht das Gefühl hatte, was großartiges gesehen zu haben. Nichts hat so richtig Eindruck schinden können, obwohl die Bilder teilweise richtig gut waren und auch manche Szenen besser gedreht wurden als sie im Buch standen.

Ansonsten hat es sich vollkommen gelohnt ins Kino zu gehen (wenn das schlechte Bild nicht gewesen wäre). Der Film hat mich auch nicht enttäuscht - meine Erwartungen was die Umsetzung angeht, ist eigentlich voll erfüllt (Ausnahmen CGI Sichtbarkeit und so), aber es fehlte mir ein neu aufgeschlagenes Peter-Jackson-Howard-Shore Kapitel ... die große Eigenständigkeit die dem ganzen gut getan hätte blieb irgendwie auf der Strecke...

Ist aber sicher auch eine persönliche Meinung von mir, da ich mich vom Score eines Filmes extrem beeinflussen lasse ;-)

Muss ihn auch noch mal sehen um ihn endgültig beurteilen zu können (dann auch mal in 3D)

Bisher 8.5 von 10 Bilbotaschentüchern (es hätte so leicht 9 von 10 oder 10 von 10 werden können ... schade)
 

The Walking Dad

New Member
Hast du mal dem Personal bescheid gesagt, wegen dem schlechten Bild ?
Aus beruflicher Erfahrung weiß ich, dass berechtigte Beschwerden durchaus ernst genommen werden.

Kannst natürlich auch im Nachhinein eine sachliche Beschwerdemail an das Kino schicken.
Wenn das Problem noch nachvollziehbar ist, gibt es im Normalfall Gastkarten als Entschädigung.

Ist natürlich ärgerlich, wenn einem so ein Highlight vermiest wird...
 

Hazuki

zieht keine Aggro
Ich war gestern nun auch in dem Film und war begeistert. Sofort kam das gute alte "Herr der Ringe-Gefühl" zurück. So hab ich mir den Film auch vorgestellt. Ich war in der 2D Version drin und kann zwar kein Vergleich zur 3D Version machen aber 3D fehlte mir ganz und gar nicht. (wobei ich überlege mir den Film nochmal in 3D ansehe)

Was ich bemängeln muss, ist die Tatsache, dass wirklich viel aus dem Rechner stammt. Da hätten es ruhig etwas weniger sein können.
Top fand ich den Score. Absolut passend und auf den Punkt.

Insgesamt aber auch für mich der beste Film des Jahres.

10/10 Punkte
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Am Do. nun auch in 3D 48fps gesehen. Braucht man nicht wirklich, und zwar beides nicht. Das 3D fand ich als über große Teile der Laufzeit als nicht besonders gut, und die 48fps machen tatsächlich ein erstaunlich scharfes Bild, sorgen aber auch für viel Verlust von Atmosphäre. Ist sicher gut für SciFi wie Avatar 2, oder auch für Action wie einen Terminator 5, aber nicht für Fantasy wie den Hobbit.
Ich würde beim dritten Mal, - sofern es das geben sollte - wieder zur 2D Fassung greifen.
 

McKenzie

Unchained
Die Szenen in der Matrix (also Film Matrix, aber eben die Szenen mit den Sonnenbrillen) könnte ich mir z.B. mit 48fps einreden lassen. Würde u.U. die leichte Andersartigkeit gegenüber der "realen" Welt noch unterstreichen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Diego de la Vega schrieb:
Am Do. nun auch in 3D 48fps gesehen. Braucht man nicht wirklich, und zwar beides nicht. Das 3D fand ich als über große Teile der Laufzeit als nicht besonders gut, und die 48fps machen tatsächlich ein erstaunlich scharfes Bild, sorgen aber auch für viel Verlust von Atmosphäre. Ist sicher gut für SciFi wie Avatar 2, oder auch für Action wie einen Terminator 5, aber nicht für Fantasy wie den Hobbit.
Ich würde beim dritten Mal, - sofern es das geben sollte - wieder zur 2D Fassung greifen.

Okay... hm. Es ist echt verrückt. Hier scheint es echt keine allgemeine Meinung zu geben. Ich werds mir heut dann endlich mal geben, bin auch eher auf der skeptischen Seite.
 

Pippen

Well-Known Member
Gestern nun auch in 3 D und HFR gesehen. 2D war unterm Strich mehr mein Ding, aber die 3D Variante in Kombination mit HFR fand ich recht angenehm. Mir kam es so vor, als wenn das 3 D Schauen für Augen und Kopf nicht so anstrengend ist wie sonst.
Das Bild fand ich ansich gut, ganz selten hatte ich den Effekt, dass es mal zu realistisch diesen Soap-Charakter hatte.
Bei der 2 D Variante fand ich es fürs Auge mega anstrengend, als am Anfang die Kamera über die Stadt fliegt, das hat geruckelt wie blöde. Dieser Effekt ist bei der HFR-Variante vollkommen verschwunden.
Also, für mich ist die HFR-Geschichte zusammen mit 3D eine nette Sache und versaut mir auch allen Befürchtungen zum Trotz, das Herr der Ringe Feeling nicht. Aber wenn ich die Wahl hätte, immer lieber 2D.

Frohes Fest Allen!
 

Constance

Well-Known Member
Pippen schrieb:
Gestern nun auch in 3 D und HFR gesehen. 2D war unterm Strich mehr mein Ding, aber die 3D Variante in Kombination mit HFR fand ich recht angenehm. Mir kam es so vor, als wenn das 3 D Schauen für Augen und Kopf nicht so anstrengend ist wie sonst.
Das Bild fand ich ansich gut, ganz selten hatte ich den Effekt, dass es mal zu realistisch diesen Soap-Charakter hatte.
Bei der 2 D Variante fand ich es fürs Auge mega anstrengend, als am Anfang die Kamera über die Stadt fliegt, das hat geruckelt wie blöde. Dieser Effekt ist bei der HFR-Variante vollkommen verschwunden.
Also, für mich ist die HFR-Geschichte zusammen mit 3D eine nette Sache und versaut mir auch allen Befürchtungen zum Trotz, das Herr der Ringe Feeling nicht. Aber wenn ich die Wahl hätte, immer lieber 2D.

Frohes Fest Allen!
Genau das dachte ich mir auch. In der 2D Version ruckelt das abartig wohingegen die HFR Variante absolut sauber abläuft.
 

Incubus

Smokin' Ace
Genau das dachte ich mir auch. In der 2D Version ruckelt das abartig wohingegen die HFR Variante absolut sauber abläuft.
Hab die 2D Version im Kino geguckt und ist mir auch aufgefallen. Als ob die das absichtlich machen um die neue Technik zu pushen, damit alle sagen: Hey, HFR 3D ist ja voll toll.
Warum aber zum Geier ruckelt die 2D Variante eigentlich bei vielen Szenen? Absolut nicht nachvollziehbar und noch ein Grund imo warum immer mehr Leute das Kino meiden, auf DVD/Blu Ray ist das bestimmt nicht so.
 

Joel.Barish

dank AF
Ich habe den Film nicht in 2D gesehen, aber ich würde mal ganz stark davon ausgehen, dass das mit der Runterstufung von 48 auf 24 FPS zu tun hat. Ich bin kein Technikexperte, aber so als "n00b" würde ich schätzen, dass sich immer kleinere oder größere Nebenerscheinungen ergeben, wenn man das Bildmaterial künstlich in ein anderes Format, in eine andere Abspielform zwingt.
 

Constance

Well-Known Member
Habe dieses ruckligen Effekt schon in anderen Filmen gehabt. Aber auch da an Stellen, wo die Kamera auf große Distanz schwenkt. Für diese Art der Bewegung gibt es also ein valides Argument für HFR, da hier wohl weniger Bildinformationen fehlen und daher kein Ruckeln auftritt. Würde man das ganze dann nochmal bei 60fps sehen gäbe es wohl eine noch bessere Sicht.

Aber ich meine zu glauben, das dieses Ruckeln durch die Interpolation bei 3D Filmen zu Stande kommt, bei Avatar gab es meines Wissens auch ähnliche Phänomene.


Würde der 2D Version des Hobbits auch gediegene 8,5/10 geben.
 

Paddywise

The last man
Hab ihn in 3D gesehen.

War nicht so schlimm wie befürchtet.

Martin Freemans leicht verächtliche Art , auch wenn irgendwie an seine Rolle Dr Watson erinnernd gefiehl mir besser als Frodos dauergeheule in Herr der Ringe. Fand ihn schon alleine wegen der mitschwingenden Verachtung den besseren Hobbit.
Frodo hätte nach Thorins Ansprache beleidigt wieder die Gruppe verlassen.

2 Fehler aus den Herr der Ringe haben sie natürlich aber auch in den Hobbit übernommen .

1tens
Was macht der Ring nur immer für Moves um auf die Finger zu kommen?

2tens
Da hat man schon so schöne riesenadler und fliegt nur so nen Minimalflug mit denen. Wieso nicht direkt die ganze Strecke damit fliegen?


Das der Film kleiner aufgezogen wurde gefiehl mir sogar, da es dadurch unbekümmerter wirkte. Nur das Ende fand ich dann ein bisschen doof.

8 von 10 Gollums
 

McKenzie

Unchained
Die Adlerfrage ist beim Hobbit sinnlos -

Die Adler retten die Zwerge, weil sie Gandalf und Freunde halt nicht verrecken lassen wollen (schulden Gandalf auch einen Gefallen oder so). Aber warum sollten sie zum etliche Kilometer entfernten Erebor mit fetten Zwergen im Gepäck fliegen, nur weil die auf Gold aus sind? Adler sind keine Taxis...zu dem Felsen nehmen sie sie mit, weil sie dort wohnen. Aber am Erebor haben sie nix zu schaffen. :wink:
 

serd

Well-Known Member
Trotzdem die Adler einfach ein nicht wegzudiskutierender Fehler, Der immer wieder die Logik gefährdet. Warum sollten die, so mächtig sie auf nicht 2 Sekunden mehr investieren und mehr helfen.
 

McKenzie

Unchained
Im Herr der Ringe vielleicht, aber das wurde auch schon widerlegt (Nazgul-Fliegerabwehr). Im Hobbit würde es aber einfach Null Sinn machen. Wie gesagt, die Adler sind zu stolz (die stolzesten Viecher Mittelerdes, laut Buch), um Taxi für ein paar habgierige kleine Fettsäcke zu spielen. Und zum Erebor sind es nicht ein paar Sekunden.
 

McKenzie

Unchained
Jap. Und Gwaihir wurde mal von Gandalf das Leben gerettet, seitdem kann der ihn anscheind als Flugrettung zu sich holen. Er holt ihn ja auch nach dem Balrog-Kampf vom Berg ab.
 
W

Wurzelgnom

Guest
Es ist halt Gandalf. Wenn der wollte würde der eh alle Orks mit nem Fingerschnipsen töten. Darf er nur nicht. Also lieber wegfliegen:squint:
 
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